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Tägliche Andachten Stephanus Edition • Seewis/Uhldingen


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7. MÄRZ


Als sie aber hingingen, fanden sie einen Menschen von
Cyrene mit Namen Simon; den zwangen sie, ihm das
Kreuz zu tragen. (Matth. 27,32)

Wenn man die ganzen Vereinigten Staaten von Ame-


rika, Europa bis zum Ural und China auf den afrika-
nischen Kontinent legen würde, würde noch immer
freies Land übrig bleiben. So groß ist Afrika. Und so
groß muß auch die Anteilnahme jedes einzelnen
Christen für diesen riesigen Kontinent sein.

Am 7. März des Jahres 201 n. Chr., also am heutigen


Gedenktag, ließen sich Perpetua und ihr Gemahl in
Stücke zerhauen, als Märtyrer Christi für Afrika. Sie
hatten sich geweigert, vor einer Statue Cäsars Weih-
rauch zu opfern. Um den Afrikanern Christus zu brin-
gen, starb Livingstone auf seinen Knien an der Seite
seines Bettes in Chitambo, dem heutigen Tansania. Der
französische Missionar François Coillard starb in
Bulawayo (Rhodesien). In einem seiner letzten Briefe
hatte er geschrieben: »Das alte Zelt ist schon ganz ver-
braucht, aber mein Herz ist immer noch jung. Es gehört
Afrika. Hier wartet Arbeit auf mich, und hier wird
auch mein Grab sein. Es ist mein Wunsch, daß ich nicht
einen Tag länger leben muß, als ich arbeiten kann.«

In Afrika war die Hölle los, als Robert Laws mit


fünf andern Missionaren dorthin reiste. Die Eingebo-
renen brachten sich in ihren Stammesfehden blindlings
um. Livingstone hatte ausgerufen: »Blut, Blut, Blut,
wohin man sieht.« Dr. Laws und seine Mitarbeiter
hatten sechs Jahre lang gearbeitet, bevor sich der erste
Schwarze bekehrte, und vorher waren vier der Missio-
nare an einem Fieber gestorben.

Dan Crawford, ein Schotte, war der Erste, der ent-



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schied, daß »wir wie die Schwarzen denken und


sprechen müssen«, um diese zu gewinnen. Er wurde
einer der ihren und damit Untertane des grausamen
Häuptlings Mushidi von Katanga. Dieser besaß fünf-
hundert Frauen und wurde dick und reich durch den
Verkauf von Sklaven, Gummi und Elfenbein. Täglich
ließ er nach Lust und Laune ungezählte Menschen hin-
richten.

Auch heute herrschen in fast allen afrikanischen


Ländern Diktatoren. Islam, Heidentum und Aber-
glaube beherrschen die Völker wie eh und je. Zudem
nimmt der Kommunismus ständig zu.

Ein Afrikaner half dem Herrn Jesus, das Kreuz zu


tragen. Wir wollen den Afrikanern helfen, zu Christus
zu kommen.

8. MÄRZ


Daher stellte er (David) sich wahnsinnig ...

(1. Sam. 21,14)

Kardinal Trochta aus der Tschechoslowakei wurde
als Priester von den Nazis gefangengenommen. Bei
einer Massenhinrichtung wurde er nur verwundet. Er
stellte sich aber tot, wurde mit den Leichen wegtrans-
portiert und konnte auf diese Weise entfliehen. So
täuschte Trochta die Nazis.

Nun ist aber ein vorgetäuschter Tod eine Lüge.


Streng genommen hätte Trochta den Befehlsgewalten,
die Unschuldige töteten, gehorchen müssen. Er hätte
schreien können: »Ich bin noch nicht tot. Bitte noch
eine Kugel.«

Jede gerechte Verordnung wird lächerlich, wenn sie


zu weit getrieben wird. Sicher ist es unsere Aufgabe, die

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Wahrheit zu sagen. Aber ebenso sicher ist es unsere


Pflicht, uns gegenüber Mördern zu verteidigen; wir
müssen auch unsere Familien, unsere Kirche und unsere
Heimat verteidigen.

Die höchste christliche Regel ist weder Liebe noch


Festigkeit, noch Wahrheit, noch Weisheit, auch nicht
das Streben nach Fröhlichkeit oder Askese, nicht Groß-
zügigkeit und nicht Sparsamkeit, nicht Aufopferung
und nicht Selbstverteidigung. Die wichtigste Regel
heißt »in allen Dingen das richtige Maß zu haben«, wie
es St. Antonius der Große ausdrückte.

Unser vom Heiligen Geist erleuchtetes Gewissen


wird uns in jeder Situation den richtigen Weg weisen,
wenn wir in der Heiligen Schrift darnach suchen.

9. MÄRZ


... denn siebe, von jetzt an werden mich selig preisen
alle Geschlechter. (Luk. 1,48)

Der bekannte jüdische Schriftsteller Scholem Asch,


der Christ geworden ist, schrieb: »Der Abdruck deines
Fußes, Maria, ist mir so wertvoll wie der Schlag meines
Herzens und die Luft, die ich in deiner Gegenwart ein-
atme. Denn du, Maria, bist heilig und heiligst alle, die
sich dir nahen.«

Wenn wir auf den gekreuzigten Jesus sehen, erblik-


ken wir immer auch Seine von Schmerz gebeugte
Mutter. Sie hatte diesen gleichen Körper gehegt und ge-
pflegt, als er noch klein war. Sie hatte IHN gebadet
und genährt. Wie oft war es ihre Freude gewesen, IHN
zu liebkosen. Und nun blickte sie auf die roten Schram-
men, die durch die Schläge der Soldaten entstanden
waren. Sie hörte das Pfeifen, als die Lederpeitsche durch

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die Luft auf Sein Fleisch niedersauste, auf Seine Haut,


die sie immer nur mit ehrfürchtiger Scheu berührt hatte.

Was sollen wir in ihr, der von Gott Auserwählten, am


meisten bewundern?

Ich möchte ihre Unberührtheit preisen. Sie, die Jung-


frau, die noch kein Mann erkannt hatte, sie gebar das
höchste Wesen, den Gottmenschen.

10. MÄRZ


Und vergib uns unsre Schulden, wie auch wir vergeben
unsern Schuldnern. (Matth. 6,12)

Während des Zweiten Weltkrieges schrieb Simon


Wiesenthal, der bekannte jüdische Verfolger von
Kriegsverbrechern, daß er einmal während seiner
harten Strafarbeit in einem Konzentrationslager in
Lwow (Lemberg, Ukraine) von einer Krankenschwester
ans Sterbebett eines Nazioffiziers gerufen wurde. Der
Sterbende erzählte ihm, seine Mutter sei eine gläubige
Frau gewesen und habe sich über seinen Entschluß, der
Hitlerjugend beizutreten, sehr gegrämt. Noch mehr
Kummer hatte es ihr bereitet, als er der Armee beige-
treten war. Er gehörte zu einer Kompanie, die die russi-
sche Stadt Dnepropetrowsk besetzt hielt. In dieser
Stadt wurden zweihundert Juden, darunter Frauen und
Kinder, in ein kleines Haus eingeschlossen, das die
Deutschen dann mit Granaten bewarfen. Das Haus
stand bald in Flammen. Einige der Juden versuchten,
mit Kindern in den Armen, aus den Fenstern zu sprin-
gen. Aber Karl erschoß sie. Wenige Tage später wurde
Karls Truppe zu einem neuen Angriff beordert. In
diesem Kampf wurde er schwer verwundet und verlor
sein Augenlicht. Als letztes Bild, das er gesehen hatte,

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stand ein auf ihn zulaufender Jude mit einem brennen-


den Kind in den Armen vor seinen inneren Augen. Nun
lag er im Sterben, und die Vision der gemarterten Juden
quälte ihn ohne Unterlaß. Er wünschte, von einem
Juden freigesprochen zu werden. Aber der herbeige-
rufene Wiesenthal sprach das ersehnte Wort der Ver-
gebung nicht aus.

Wir können diesen Mann, der fast seine ganze


Familie durch die Grausamkeit der Nazis verlor, ver-
stehen. Verbrecher müssen verurteilt und bestraft
werden. Aber der Mann vor Wiesenthal stellte keine
Gefahr mehr dar. Er lag in Todesängsten. Hier hätte
ein Wort der Vergebung gesagt werden müssen.

Aber nur wer seine eigene Sündhaftigkeit im Lichte


von Jesu Vergebung erkennt, wird fähig, auch den
andern zu vergeben.

11. MÄRZ


Richtet nicht! (Matth. 7,1)

Der Herr Jesus sagte zu Petrus: »Ich will dir des


Himmelreichs Schlüssel geben« (Matth. 16,19). Jedes
Kind Gottes kann einem andern Menschen das
Himmelreich aufschließen, auch dem schlechtesten,
indem es ihm Jesu Vergebungstat verkündigt. Aber der
gleiche Jesus sagt auch: »Ich ... habe die Schlüssel des
Todes und des Totenreiches« (Off. 1,18). Diese Schlüs-
sel übergab ER niemandem. ER behielt sie selbst. Sonst
hätten sich vielleicht einige von uns durch unsere
Dummheit selbst in die Hölle, das Totenreich gebracht,
und wir würden auch diejenigen dorthin verweisen, die
nicht genau gleich denken und glauben wie wir. Eine
Mutter gibt ihrem Kind ein Spielzeug und nicht ein

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Messer, mit dem es sich selbst Schaden zufügen könnte.


Deshalb erhielt auch Petrus die Schlüssel des Reiches
der Himmel und nicht die der Hölle.

Luther sagte von Erasmus, seinem philosophischen


Gegenspieler: »Er starb ohne Licht, ohne Kreuz, ohne
Gott« und bestimmte ihn damit für die Hölle. Aber
Erasmus' letzte Worte waren gewesen: »Geliebter
Gott«.

Uns ist nur ein Schlüssel anvertraut. Wir dürfen für


andere die Türen des Himmels öffnen. Aber wir dürfen
niemanden verdammen. Auch uns selbst nicht.

12. MÄRZ


Jesus sagt: »Ich bin ... das Leben«. (Joh. 14,6)

Warum gab Gott uns Sein Wort? Warum nicht ein


Gemälde? Ein Atom kann nicht gemalt werden, eben-
sowenig wie die Wirklichkeit — wieviel weniger also
Gott. Auch viele verschiedene Duftarten hätten uns
nicht unterweisen können, wie es Sein Wort tut.

Aber ist das Wort ein vollkommenes Kommunika-


tionsmittel? Viele Wörter haben verschiedene Bedeu-
tungen. Auf hebräisch bedeutet »barach« Segen und
Fluch; »kedeshah« entehrt und heilig; »hesed« Gnade
und Verwerfung. Auf griechisch heißt »afes« vergeben
und lassen. Bibelverse können unterschiedlich ausgelegt
werden. Aber wir müssen Gewißheit haben. Unser
ewiges Leben hängt davon ab, daß wir den Willen
Gottes klar erkennen.

Ein Pastor sagte zu einem zwölfjährigen jüdischen


Knaben: »Wenn Jesus wirklich der von Gott gesandte
Messias ist und du nicht an IHN glaubst, wirst du ewig
verloren sein.« Der Knabe antwortete: »Wenn Jesus

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wirklich der Gotteslästerer ist, als den IHN unsere Ge-


lehrten verurteilen, werden Sie als Pastor, der Sie IHM
vertrauen, Ihre Ewigkeit in der Hölle verbringen.« Wir
dürfen nicht mit der Religion scherzen, wenn Christus
nicht auferstanden ist, und wir so viele irdische Freu-
den in der Hoffnung auf unsere Auferstehung dahin-
gegeben haben, dann »sind wir die elendsten unter allen
Menschen« (1. Kor. 15,19). Wenn es aber eine Aufer-
stehung gibt, und wir haben unser Leben an nichtige
Vergnügungen verschwendet, dann sind wir Toren.

Wir wollen uns nicht nur auf die Worte der Bibel be-


schränken, sondern die ganze Offenbarung Gottes ak-
zeptieren. ER zeigt sich uns in allen Seinen Taten. Die
Hebräer, durch die uns das Wort Gottes gegeben wurde,
hatten keinen Ausdruck für »Wort«. Sie gebrauchen die
Umschreibung »davar«, was »Ding«, »etwas Wirk-
liches«, bedeutet. Die ganze äußere und innere
Wirklichkeit ist Gottes Offenbarung — das ganze Ge-
schehen auf Golgatha, Ihr ganzes Leben mit Freude und
Leid, Sünde und Reue, Fall und Neubeginn. Glauben
Sie an das Leben, Sein Leben. Akzeptieren Sie IHN in
Ihrem Leben. Dann werden Sie die Gewißheit des
ewigen Lebens haben.

13. MÄRZ


Die Schrift kann doch nicht gebrochen werden
(Joh. 10,35)

Ein Zionist namens Schifrin wurde in Rußland ins


Gefängnis geworfen. Während seiner Haft traf er den
zweiundsiebzigjährigen Baptisten Solodiankin. »Die
Güte und klare Reinheit dieses Mannes beeindruckten
tief. Selbst unsere Wärter wurden freundlicher, wenn er

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dabei war.« Er war fast blind. Seine Brille war ihm von


einem Untersuchungsbeamten zerbrochen worden.
»Seinen Verdienst im Arbeitslager verwendete er wie
folgt: Die Hälfte kam seiner kranken Tochter zu, 25
Prozent gab er seiner Kirche. Vom Rest (7,8 Rubel)
kaufte er für sich selbst etwas Zucker und Brot. Was
übrig blieb gab erkranken Gefangenen im Lager.«

Schifrin sagte ihm, daß er eine Bibel besitze und


bereit sei, ihm daraus vorzulesen. Am Abend kam
Solodiankin. Er hatte sein Kleid gewechselt und sich
sorgfältig gekämmt. »Das Lesen im ewigen Buch ist ein
Fest.« Der Jude las dem Christen aus dem Buch Jesaja.
An einem gewissen Punkt wurde er unterbrochen: »Du
hast falsch gelesen.«

Es stimmte. »Kennst du den Text denn auswendig?«

»Sicher.«

»Warum läßt du mich denn daraus vorlesen?«

»Weil es mir eine Freude ist, die Heilige Schrift zu
hören. Es gibt mir neue Gedanken.«

Wir erkennen den Wert einer Sache erst, wenn wir sie


nicht mehr haben. Wir wollen von denen, die den Wert
der Schriftlesung vermissen müssen, lernen, fleißig in
der Bibel zu forschen.

14. MÄRZ


... von eurem eitlen Wandel, nach der Väter Weise

(1. Petr. 1,18)

Wir gehören nicht zu einer Kirche, weil ihre Lehre
besonders glaubwürdig ist. Vielmehr messen wir ihre
Glaubwürdigkeit an den Wahrheitsbeweisen ihrer Be-
lehrungen.

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Die Mehrheit der Menschen bleibt der Religion der


Vorväter treu. Wenn sich ein Katholik mit einer Katho-
likin verheiratet, wird ein Kind, das dieser Ehe ent-
springt, von frühester Jugend an Dinge hören, die es
dem Katholizismus geneigt machen. Es wird meistens
auch als Erwachsener noch diese Religion akzeptieren,
genauso wie ein Juden- oder Baptistenkind eine Vor-
liebe für den elterlichen Glauben haben wird.

Ähnlich verhält es sich mit Bekehrungen. Wenn sich


ein Mensch in einer Krise befindet oder wenn sein
Kinderglaube zerstört worden ist, kann ihm ein Ange-
höriger einer andern Glaubensrichtung den von ihm als
richtig erkannten Weg zu Gott zeigen. Und weil er
trostbedürftig ist und in diesem Augenblick eines neuen
Lebensinhaltes bedarf, wird der Suchende unbesehen
neue Dogmen, andere Glaubensformen oder rituelle
Vorschriften aktzeptieren.

Es ist schwierig, die Wahrheit zu finden. Es empfiehlt


sich, mit der Prüfung und Erforschung der überlieferten
Religion zu beginnen. Dadurch sind Millionen von
Menschen dazu gekommen, sich Christen, Hindus, Mo-
hammedaner oder Juden zu nennen.

Wahre Religion beginnt mit der Bereitschaft, zuzu-


geben, daß der eigene Glaube mit all den uns teuren
Grundsätzen falsch sein könnte, daß unsere geliebte
Religion zu einem großen Teil aus Voreingenommen-
heiten bestehen könnte, genauso wie wir es andern vor-
werfen. Seit jeher konnten sich nur ganz große Geister
über die Nebel des Gruppenbewußtseins emporschwin-
gen.

Aber wir wollen unsere Herzen mit einem Besen aus-


kehren und alles ausfegen, was nicht von einer persön-
lichen Erfahrung mit Gott kommt. Ich habe das selbst
getan. In diesem ausgeräumten Herzen — dem Herzen
eines Mannes, der nicht nur seine Glaubensgrundsätze,
sondern auch sich selbst, sein eigenes Ich verleugnet hat

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— erstrahlt Gott, die Quelle und das Ziel aller Reli-


gionen.

Akzeptieren Sie die Tatsache, daß Sie durch


Herkunft und Erziehung von Vorurteilen beherrscht
werden. Prüfen Sie alles am Worte Gottes und halten
Sie am Guten fest! (1. Thess. 5,21)

15. MÄRZ


(Gott sprach zu Abraham:) Nimm Isaak, deinen einzi-
gen Sohny den du liebhast, und gehe hin ins Land Morija
und opfere ihn daselbst als Brandopfer. (1. Mose 22,2)

Ein Mädchen namens Maria erzählt die Geschichte


einer Gerichtsverhandlung in der Sowjetunion, in der
ihre Mutter ihrer elterlichen Rechte beraubt wurde.
Man schrie ihr zu: »Du bist eine Mutter. Verleugne
Gott! Was hat er dir gegeben? Wen liebst du mehr:
deine Kinder oder dein Idol?« Und ihre Mutter saß da,
hatte mit ihrem Kopftuch ihre Augen verhüllt und
flüsterte vor sich hin: »Gott sieht alles. Er wird ver-
gelten.« Als Maria und ihre Geschwister ihr zuriefen:
»Mutter, verlaß uns nicht!« wandte sie ihnen nicht
einmal mehr den Kopf zu.

Die genau gleichen Geschehnisse werden uns auch in


den Berichten über die ersten Märtyrer überliefert. Dort
wurden die Menschen in den großen Zirkusarenen den
wilden Tieren vorgeworfen. Sie widerstanden der Ver-
lockung, auf ihre Lieben zu hören, wenn diese sie an-
flehten, zu widerrufen und ihr Leben um ihrer Kinder
willen zu retten.

Mit Gott ist es umgekehrt: Er zog es vor, den Tod


seines eigenen Sohnes zuzulassen, damit nicht die
Sünder den ewigen Tod erleiden müßten; die Märtyrer

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lassen es zu, daß sie ihre Kinder verlieren müssen, weil


sie Gott nicht verleugnen wollen. So ist unser Gott —
und so sind wir. Was bleibt uns übrig als IHN zu loben
und zu preisen, wie immer die Folgen auch sein mögen.

Wenn Sie wählen müssen: zögern Sie nicht. Opfern


Sie alles, was Ihnen am liebsten ist, für Gott. ER opferte
alles für Sie.

16. MÄRZ


Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr
sagen zu diesem Berge: Hebe dich weg von hier dorthin!
Und er wird sich hinwegheben. (Matth. 17,20)

Ich habe versucht, Berge zu versetzen — aber es ist


mir nicht gelungen. Und ich kenne auch kein einziges
Kind Gottes, dem eine solche Tat gelungen wäre.

Ich fragte den HERRN, warum Sein Wort nicht mit


der Wirklichkeit übereinstimme. Ein Nachfolger Christi
soll ja beim Beten keinen Monolog führen, sondern eine
Antwort auf seine Fragen erwarten. Mir wurde meine
Frage beantwortet:

»Du, mein Geliebter, kannst keine Berge versetzen,


weil dein Glaube nicht die Größe eines Samenkorns
besitzt. Dein Glaube ist riesengroß. Aber niemand
benützt einen tausend Tonnen schweren Hammer zum
Öffnen einer kleinen Nuß. Ein solcher Hammer kann
nur große Arbeiten verrichten. Nach demselben Prinzip
bist auch du berufen, größere Dinge zu tun, als zu
deinem Vergnügen Berge zu bewegen. Aber du kannst
Gott bewegen. Erinnerst du dich, wie der Herr be-
schloß, das ganze jüdische Volk zu vernichten, nachdem
es das goldene Kalb angebetet hatte? Aber durch Moses
Gebet änderte ER Seine Absichten. Göttliche Beschlüsse

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zu beeinflussen ist weit, weit mehr, als irdische Berge zu


versetzen.«

Seit jener Zeit versuche ich erst gar nicht mehr, Berge


zu versetzen. Mit Christus haben wir einen Platz im
Himmel. Wir nehmen teil an den dortigen Gescheh-
nissen. Und wenn uns in unserem irdischen Leben Berge
hindernd im Wege stehen, müssen wir ihnen nicht be-
fehlen, sich wegzuheben. Wir dürfen dem Beispiel des
Herrn Jesus folgen, von dem Seine Braut sagt: »Mein
Geliebter ... hüpft über die Berge und springt über die
Hügel.« (Hohelied 2,8)

Versuchen Sie nicht, die Berge der Schwierigkeiten in


Ihrem eigenen Leben zu beseitigen. Springen Sie
darüber hinweg! Erfüllen Sie Ihre christlichen Auf-
gaben unentwegt.

17. MÄRZ


Tut wohl denen, die euch hassen (L) (Matth. 5,44)

In einer Gefängniszelle in einem kommunistischen


Land begab sich folgende Episode:

Eines Tages stieß ein Wärter einen neuen Gefangenen


in eine Zelle, in der bisher nur Christen eingesperrt ge-
halten wurden. Der Neue war schmutzig, abgemagert
und kahlgeschoren. Niemand erkannte ihn auf den
ersten Blick. Aber nach wenigen Minuten rief einer aus:
»Das ist doch Hauptmann X!« Das war einer der
schlimmsten Peiniger der Christen. Er hatte viele von
seinen Mitgefangenen geschlagen und eingesperrt. Nun
umstanden sie ihn und fragten, wie es möglich sei, daß
er nun selbst zu ihnen gehöre. Mit Tränen erzählte er
seine Geschichte:

Als er vor einigen Monaten in seinem Büo saß, trat



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ein Knabe von etwa zwölf Jahren ein. In der Hand trug


er eine Blume für die Frau des Hauptmanns. Er sagte:
»Herr Hauptmann, Sie haben meinen Vater und meine
Mutter ins Gefängnis gebracht. Heute ist der Geburts-
tag meiner Mutter. An diesem Tag habe ich ihr immer
eine Blume gekauft. Heute kann ich ihr diese Freude
nicht bereiten, aber sie ist eine gläubige Christin und hat
mich gelehrt, meine Feinde zu lieben und Böses mit
Gutem zu vergelten. Deshalb dachte ich mir, ich wolle
der Mutter Ihrer Kinder eine Freude bereiten. Bitte,
bringen Sie Ihrer Frau diese Blume und sagen Sie ihr,
daß ich sie liebhabe und daß Christus sie liebt.«

Das war zuviel, auch für einen kommunistischen


Hauptmann. Auch er ist ein Geschöpf Gottes, und nun
wurde er erleuchtet »vom wahren Licht, das jeden
Menschen erleuchtet« (Joh. 1,9). Er umarmte das Kind.
Er war von nun an nicht mehr fähig, jemanden zu
foltern, und so konnte er auch seine Position nicht mehr
halten. Er betrachtete es als eine Ehre, mit denen, die er
eingesperrt hatte, im gleichen Gefängnis sitzen zu
dürfen.

Vergebende Liebe ist der Schlüssel zu einem


siegreichen Christenleben.

18. MÄRZ


Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott
erwählt. ( 1. Kor. 1,27)

Admiral Nelson errang seine großen Triumphe nur


durch die Überwindung größter Hindernisse.

Von zarter und schwacher Konstitution, wurde er in


Indien ein Opfer des Gelbfiebers. In Westindien über-
stand er auch noch andere, unbekannte Krankheiten.

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Er, der große Seefahrer, litt sein ganzes Leben lang


unter der Seekrankheit. In Korsika verlor er ein Auge.
Später mußte ihm seine rechte Hand amputiert werden.
In einem andern Kampf erlitt er eine schwere Lungen-
verletzung.

Aber er hatte gelernt, Schmerz zu überwinden. Und


er schlug die französische und spanische Flotte bei Tra-
falgar.

Aber auch Nelson hatte seinen schwachen Punkt. Er


wurde in London und Neapel in einen Riesenskandal
verwickelt wegen seinen Beziehungen zu Lady Hamil-
ton, eines andern Mannes Frau. Nicht körperliche,
sondern Charakterschwächen ruinieren das Leben eines
Mannes. »Wer sich selbst beherrscht, ist besser als einer,
der Städte gewinnt!« (Spr. 16, 32).

Jesus begann sein irdisches Leben mit vielen Behin-

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