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Tägliche Andachten Stephanus Edition • Seewis/Uhldingen


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5. FEBRUAR



Jedermann sei untenan der Obrigkeit. (Rom. 13,1)

Von den neunundzwanzig Mitgliedern des Zentral-


komitees der Kommunistischen Partei, die die russische
Revolution auslöste, wurden drei von Gegnern getötet,
zwei begingen Selbstmord und fünfzehn wurden von
den eigenen Genossen hingerichtet. Stalin wurde nach
seinem Tode verstoßen. Wenn diese Revolutionäre, die
die herrschende Tyrannei absetzen wollten, gewußt
hätten, daß das Resultat ihres Aufstandes ihren Tod
durch die Hand der eigenen Genossen sein würde, und
daß sich die Gewalt nicht nur gegen die Gegner der Re-
volution, sondern auch gegen deren Urheber richten
würde, hätten sie wohl überhaupt gegen die existie-
renden Mächte rebelliert?

Würde Trotzki die Revolution ins Leben gerufen


haben, wenn er im voraus gewußt hätte, daß sie schließ-
lich Stalin an die Macht bringen würde? Stalin tötete
zwei von Trotzkis Kindern, viele seiner Angehörigen,
alle seine Anhänger, und schließlich sandte er einen
Henker, der ihn selbst mit einer Axt erschlug.

Das zaristische Regime, in dem zwar viele Unge-


rechtigkeiten geschahen, würde niemals solche Gewalt-
verbrechen gegenüber den Revolutionären und dem
Volk zugelassen haben.

Die meisten Revolutionen waren die Kämpfe, die sie


auslösten, nicht wert. Revolution ist immer die schlech-
teste Lösung. Der jüdische Staat würde im Jahre 71
nicht von den Römern zerstört worden sein, wenn das
Volk auf die Worte Jesu gehört hätte: »Ich aber sage
euch, daß ihr dem Bösen nicht widerstehen sollt, son-
dern wer dich auf den rechten Backen schlägt, dem biete
auch den andern dar.« (Matth. 5,39).

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Wir wollen die Revolutionäre und Terroristen zu


unserem Gebetsanliegen machen. Wir wollen bitten,
daß sie ihre Kräfte für die Durchführung friedlicher
Reformen einsetzen werden.

6. FEBRUAR



Da sprach die Schlange zum Weibe:.. . Gott weiß,
welches Tages ihr davon (von den Früchten des Baumes
mitten im Garten) esset, so werden eure Augen
auf getan. (1. Mose 3,4 + 5)

Es scheint, als ob Gott und der Satan die gleichen


Absichten hätten. Der Herr Jesus sagt zu Paulus: »Und
ich will dich retten von dem Volk und von den Heiden,
unter welche ich dich sende, um ihnen die Augen zu
öffnen« (Apg. 26,17+18). Der Satan verspricht das-
selbe. Und doch ist der Unterschied groß.

Wenn uns die Schlange die Augen öffnet, werden sie


weit offen bleiben. Wem Gott die Augen öffnet, der
kann sie, so oft er will, wieder schließen. Der kann sie
schließen vor den Sünden des Bruders, wie Sem und Ja-
phet die Blöße ihres Vaters zudeckten. Dasselbe tun
Christen für ihre Mitmenschen.

Auf der andern Seite sind die Augen derer, die sie sich


von der Schlange öffnen ließen, weit offen für alle zu-
künftigen Gefahren und Schwierigkeiten. Sie sind offen
für alle Verwirrungen biblischer Schwierigkeiten und
für alle ungelösten Glaubensprobleme.

Diejenigen, die es Gott erlauben, über allem, was sie


sehen, zu wachen, können inmitten von Gefahren ge-
trost die Augen schließen. Warum sollten sie sich äng-
stigen? »Nein, ER schläft noch schlummert nicht, der
Hüter Israels« (Ps. 121,4).

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Der Tag wird kommen, an welchem wir »von An-


gesicht zu Angesicht« sehen werden (1. Kor. 13,12).

Weigern Sie sich, den Teufel als Augenarzt zu akzep-


tieren. Nur Gott darf sich um Ihre Augen kümmern.

7. FEBRUAR



Verkauft man nicht zwei Sperlinge für ein paar Pfen-
nige? Dennoch fällt deren keiner auf die Erde ohne
euren Vater. (Matth. 10,29)

Der chinesische Pastor Wang-Min-tao hatte während


der japanischen Besetzung sein Leben riskiert, um das
Evangelium unverfälscht zu erhalten. Unter anderem
weigerte er sich, in seiner Kirche ein Bild des japani-
schen Kaisers aufhängen zu lassen. Er weigerte sich
auch, ein Bild von Mao Tse-tung zu verehren. Seine
Weigerung begründete er mit der Feststellung, daß er ja
auch kein Bild von Jesus Christus habe.

1955 wurde er gefangengenommen, weil er mit den


Kommunisten keinen Kompromiß eingehen wollte.
Während zwei Jahren wurde an ihm intensive Gehirn-
wäsche vorgenommen. Die Folterungen ließen ihn
schließlich den Verstand verlieren, und er unter-
zeichnete ein Geständnis seiner »imperialistischen«
Sünden. Er wurde entlassen.

Aber als er wieder in Freiheit war, fand er keine


Ruhe. Er ging rastlos umher und murmelte ständig vor
sich hin: »Ich bin Petrus, ich bin Judas.« Schließlich
hielt er es nicht mehr aus, ging zu den Kommunisten
und sagte ihnen, daß er sein früheres Geständnis wider-
rufen wolle. Seine Frau und er wurden wieder ins Ge-
fängnis geworfen. Aus seinem Kerker schrieb er die bi-
blischen Worte: Ȁngstigt euch nicht um mich. Ich bin

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mehr wert als ein Sperling.« Er starb im Gefängnis.

Obwohl er ein großer christlicher Führer gewesen
war, hatte er seinen Glauben verleugnet. Er war gefal-
len. Sperlinge fallen nicht ohne des Vaters Willen. Auch
wir Christen fallen nicht ohne seinen Willen.

Aber warum sollte es Gott erlauben, daß wir in


Sünde fallen? Daniel sagt: »Von den Verständigen
werden etliche fallen, auf daß sie bewährt, rein und
lauter werden, bis daß es ein Ende habe; denn es ist
noch eine andere Zeit vorhanden.« (Dan. 11,35). Ein
Sündenfall, von dem wir zu dem HERRN zurückkeh-
ren, ist eine Quelle der Demut, des Lichts, der Stärke
und des Trostes für andere.

»Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle


Dinge zum Besten dienen« (Rom. 8,28), und Augustinus
fügt hinzu »sogar ihre Sünden.«

8. FEBRUAR



Es ist leichter, daß ein Kamel gehe durch ein Nadelöhr,
als daß ein Reicher in das Reich Gottes komme.

(Luk. 18,25)

Rotchinas früherer Außenminister, Tschou En-lai,
erklärte einmal, daß er von diesem Bibelvers tief be-
eindruckt sei, daß Kommunisten es aber nicht verstehen
könnten, weshalb Jesus den reichen Mann in Frieden
weiterziehen ließ. Er hätte ihn gefangennehmen und
seine Reichtümer beschlagnahmen müssen.

Es ist kommunistische Überzeugung, daß die Weg-


nahme von Besitztümern unverzüglich das Paradies auf
Erden schaffen würde. Sogar linksgerichtete westliche
und östliche Geistliche teilen diese Ansicht.

Warum hätte Jesus dem jungen Aristokraten seinen

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Besitz wegnehmen sollen? Ein reicher Mann und ein


geiziger Mann können hinter derselben Person stecken.
Wer sich eines Reichen Güter aneignet, übernimmt oft
zugleich auch dessen Habgier, die es ihm ermöglicht
haben könnte, in einer hungernden Welt reich zu
bleiben.

Mit der Wegnahme des Reichtums hätte Jesus den


jungen, reichen Mann auch von der Unruhe seiner Seele
befreit, die ihn bis jetzt von Rabbi zu Rabbi getrieben
hatte, auf der Suche nach dem Weg zum ewigen Leben.

Reiche Menschen müssen sich von ihren Gütern tren-


nen — spätestens bei ihrem Tode.

»Mein Reich ist nicht von dieser Welt« sagt Jesus in


Joh. 18,36. Wir sollen uns Schätze im Himmel sam-
meln »wo weder Motten noch Rost sie fressen und wo
die Diebe nicht nachgraben noch stehlen«! (Matth. 6,
20).

9. FEBRUAR



Und Gott der Herr rief Adam und sprach zu ihm: Wo
bist du? (1. Mose 3,9)

Ein Theologieprofessor forderte seine Seminaristen


auf, diesen Bibelvers zu lesen. Bei den meisten tönte die
Frage, als wäre sie von einem Polizisten, der soeben
einen Einbrecher auf frischer Tat ertappt hat, gestellt
worden. Aber ein guter Prediger spricht diese Worte
aus, wie ein Vater mit gebrochenem Herzen. Die Welt
käme uns nicht so unverständlich vor, wenn wir uns vor
Augen halten würden, daß sie von einem traurigen Gott
erschaffen wurde; traurig über den Abfall Luzifers.

Und nun die neue Enttäuschung. Auch Adam fällt


ab. Gott verliert die Gemeinschaft, auf die er so große
Hoffnungen gesetzt hat.

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Wo ist der Prediger, der in diesen Worten die ganze


Traurigkeit Gottes ausdrücken könnte?

Die Frage muß so gelesen werden, daß der Hörer die


gleiche Angst empfindet wie Adam, der sich nackt und
sündig im Gebüsch versteckte.

Wo bist du? Die Frage kommt von einem Gott, der


bereits beschlossen hat, den Retter zu senden, den
Samen einer Frau, der für die Sünden der Menschheit
geschlagen wird. Sie kommt von einem Gott, der sogar
einen Mörder wie Kain unter seinen besonderen Schutz
stellt. Das Blut Jesu kann auch ihn reinigen. »Wo aber
die Sünde mächtig geworden ist, da ist die Gnade viel
mächtiger geworden.« (Rom. 5,20)

Auch Sie dürfen Gott Ihr ganzes Leben anvertrauen


und sich auf Seine liebende Fürsorge verlassen.

10. FEBRUAR



Und saufet euch nicht voll Wein... sondern werdet
voll Geistes. (Eph. 5,18)

Vielleicht sind Sie ein Trinker. Vielleicht leiden Sie


darunter, daß eines Ihrer Angehörigen trinkt. Machen
Sie einem Alkoholiker keine Vorwürfe. Machen Sie sich
selbst keine Vorwürfe, wenn Sie einer sind. Aber über-
legen Sie sich, wieviel Geld Sie durch den Alkohol ver-
loren haben, wie manches Lächeln Ihrer Frau oder
Mutter, wieviel Lachen Ihrer Kindern, wieviel Fröh-
lichkeit aus Ihrem Heim verschwunden ist, weil Sie ein
Opfer der Ränkeschmiede der Alkoholindustrie ge-
worden sind.

Besuchen Sie einmal ein Gefängnis und eine Nerven-


heilanstalt. Sie werden erschreckt sein, wenn Sie sehen,
wieviele Insassen als Folge von Alkoholismus dort sind.

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Niemand kommt ins Gefängnis, weil er enthaltsam oder


abstinent ist.

Haben Sie es gern, wenn Ihnen zum Erbrechen übel


wird? Gefallt es Ihnen, wenn Ihre Kinder Sie verach-
ten? Möchten Sie von Ihren liebsten Menschen verlas-
sen werden? Was haben Sie für einen Geschäftssinn, daß
Sie unbedingt Hoteliers und Restaurantbesitzer reich
machen wollen? Kann der Alkohol Ihnen helfen, Au-
tounfälle zu verhindern? Können Sie besser denken,
wenn Sie betrunken oder wenn Sie nüchtern sind?

»Ein Spötter ist der Wein, ein Lärmer der Rausch-


trank; keiner, den er taumeln gemacht, wird weise.«
(Spr.20,1)

Wenn Sie unterlegen sind und sich nun hilflos und


verzweifelt fühlen, denken Sie daran, daß Gottes
»Augen fließen von Tränen Tag und Nacht« wegen
unserer Sünden (Jer. 14,17). Er kümmert sich um uns.
Er hat ein Heilmittel.

Sie brauchen keinen Wein. Sie können die Fülle des


Heiligen Geistes haben. Sie gibt eine Freude, ein Gefühl
der Erhebung, das nicht wie die Wirkung des Alkohols
vorübergehend ist. Die Leute meinten, die Apostel seien
betrunken an Pfingsten, nachdem sie den Heiligen Geist
empfangen hatten (Apg. 2,13), aber sie waren erfüllt
von einer jubelnden Freude, die sie fähig machte, für
Gott große Dinge zu tun.

11. FEBRUAR



Selig sind, die da geistlich arm sind, denn das Himmel-
reich ist ihr. (Matth. 5,3)

Ein Moskauer Theater war bei der Premiere des


neuen Theaterstücks »Christus im Pelz« überfüllt.
Der Schauspieler Alexander Rostowtsew spielte die

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Hauptrolle. Er gehörte zu den höchsten Gesellschafts-


kreisen in Moskau und war ein überzeugter Marxist.

Das Bühnenbild zeigte einen in spöttischer Verzer-


rung nachgeahmten Altar. Das Kreuz dahinter war aus
Bier- und Weinflaschen gemacht worden. Gefüllte
Gläser standen darauf herum. Dicke »Priester« lasen
gröhlend die »Liturgie«, die aus Gotteslästerungen be-
stand. Um das Bild einer verhöhnten Kirche vollständig
zu machen, saßen kartenspielende Nonnen herum, die
sich häßliche Witze erzählten, während der Schein-
gottesdienst weiterging.

Dann erschien Rostowtsew als Christus, in ein wal-


lendes Kleid gehüllt. Er hielt ein Neues Testament in
der Hand. Seiner Rolle gemäß sollte er zwei Verse aus
der Bergpredigt vorlesen, dann das heilige Buch ver-
ächtlich wegwerfen und ausrufen: »Gib' mir meinen
Pelz und meinen Hut: Ich ziehe ein gewöhnliches Pro-
letarierleben vor!« Da geschah das Unerwartete. Der
Schauspieler las nicht nur die beiden vorgesehenen
Verse, sondern fuhr fort: »Selig sind die Sanftmütigen,
denn sie werden das Erdreich besitzen.« (Matth. 5,5)
und weiter, bis zum Schluß der Bergpredigt. Mit ver-
zweifelten Gebärden versuchte der Regisseur, ihn zu
stoppen — aber vergeblich.

Als Rostowtsew zu den letzten Worten Jesu kam,


schlug er das Kreuz und sagte: »Jesus, gedenke an
mich, wenn du in dein Reich kommst!« (Luk. 23,42)
und verließ die Bühne. Er wurde nie wieder gesehen.
Die Kommunisten hatten ihn beseitigt.

Wie dieser Künstler wollen auch wir die häßliche


Rolle, die uns diese Welt zugedacht hat, vergessen und
uns von den herrlichen Worten unseres Erlösers be-
herrschen lassen.

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12. FEBRUAR



Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des
Lebens geben. (Off. 2,10)

Mächtige Kräfte bekämpfen die Kirche, zum Beispiel


der Kommunismus und der Islam. In Afrika sind alte
Stammesreligionen wieder neu aufgelebt. Auch in an-
dern Ländern müssen Christen oft Verfolgung leiden
in ihren Familien und im Beruf.

Wie kann der Drache der Verfolgung getötet


werden? Eine Waffe ist das Märtyrertum.

Thomas Becket, im zwölften Jahrhundert Erzbischof


von Canterbury, bewies dem tyrannischen König
Heinrich II. von England, daß die Kirche stärkere
Waffen besitzt als die Welt, daß das Göttliche und
Ewige vom menschlich Vergänglichen nicht über-
wunden werden kann. Er kämpfte um die Unabhängig-
keit der Kirche von der weltlichen Regierung und
wurde dafür hingerichtet. Seine letzten Worte waren:
»Ich sterbe gern für den Namen Jesu und für die
Rechtfertigung der Kirche.« Sein Tod löste in ganz
Europa ein so großes Entsetzen aus, daß die Bewegung
gegen die Freiheit der Kirche zum Stillstand kam. Er
wurde als Märtyrer anerkannt.

Sein Blut war auf den Steinfliesen der Kathedrale


noch zu sehen, als König Heinrich II. im Jahre 1174
barfüßig nach Canterbury wallfahrtete, um sich dort
auspeitschen zu lassen. Er akzeptierte diese Strafe für
sein Verbrechen willig und hielt dann Wache am Sarge
des Mannes, den er getötet hatte. Das Blut des Märty-
rers hatte den Mörder zur Buße getrieben. Könnte das-
selbe nicht auch heute noch geschehen?

Die ersten Christen wurden von den römischen Herr-


schern verfolgt, aber zuletzt wurden auch diese Ver-

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folger von der christlichen Lehre überzeugt.



Kreuz an Kreuz, Grab an Grab — so kämpft die
Kirche. Geduldiges Erdulden wird auch uns zu Siegern
machen.

13. FEBRUAR



Wenn jemand zu euch kommt und bringt diese Lehre
nicht, den nehmet nicht ins Haus. (2. Joh. 10)

Alle großen christlichen Lehrer waren das, was wir


heute engstirnig nennen. Sie kannten nur einen Weg
zum Himmel. Astronauten, die vom Mond auf die Erde
zurückkehren, sind auch engstirnig. Das Raumschiff
muß einer genau vorgeschriebenen Linie folgen, die nur
ganz geringe Abweichungen zuläßt. Eine größere Ab-
weichung würde bedeuten, daß sie im Weltraum bleiben
oder verbrennen müßten.

Wir müssen auf dem Weg bleiben und an dem fest-


halten, was wir von Christus gelernt haben. Luther war
in bezug auf das Abendmahl anderer Ansicht als der
Schweizer Reformator Zwingli. Er ermahnte deshalb:
»Wenn ein Pastor die Lehre Zwingiis vertritt, sollen
seine Gemeindeglieder ihn meiden und es vorziehen, ein
Leben lang ohne das heilige Abendmahl zu bleiben, und
sogar ohne dasselbe zu leiden und zu sterben ... Es ist
schrecklich für mich zu hören, daß in ein und derselben
Kirche, am selben Altar, Menschen das gleiche Abend-
mahl erhalten — und einige glauben, daß sie nur Brot
und Wein zu sich nehmen, während andere überzeugt
sind, daß sie den Leib und das Blut Christi essen.«

Wenn wir anfangen, Ketzer »separatistische Brüder«


zu nennen, werden wir bald auch den Teufel einen se-
paratistischen Engel nennen.

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Wir müssen vorsichtig sein, mit wem wir uns ver-


bünden. Auch alle Bemühungen zur Vereinigung aller
Kirchen müssen mit Zurückhaltung geprüft werden.
Wenn man zwei Vögel zusammenbindet, können sie
nicht besser fliegen als vorher, obwohl sie nun vier
Flügel haben. Sie können überhaupt nicht mehr fliegen.

Wir wollen gläubig an dem festhalten, was uns Gottes


heiliges Wort lehrt.

14. FEBRUAR



Unser Vater in dem Himmel. (Matth. 6,9)

Ein Schriftstück machte im geheimen die Runde


durch die Sowjetunion. Es erzählte die Geschichte einer
größeren Gruppe von Nonnen, die sich geweigert hatten,
in einem Arbeitslager für ihre Unterdrücker zu ar-
beiten. Sie wurden gefesselt und auf Hungerration ge-
setzt. Aber alle Maßnahmen blieben ohne Erfolg.
Andere Gefangene bekehrten sich unter ihrem Einfluß,
und bald entstand hinter den Kerkermauern ein
richtiges Kloster. Als die Tochter des Gefängnisdirek-
tors, Irene, schwer erkrankte, blieb dem Mann kein an-
derer Ausweg mehr: Er bat die Nonnen zu beten. Das
Mädchen wurde geheilt.

Die Frau des kommunistischen Offiziers Tschered-


nitschenko litt schrecklich bei der Geburt ihres Kindes.
Sie selbst und das noch Ungeborene schwebten in Le-
bensgefahr. Jemand drängte den verzweifelten Vater:
»Versprich, daß du dein Kind taufen lassen wirst, wenn
alles gut geht.«

»Ich würde durch eine solche Handlung alles ver-


lieren!«

»Wähle, was dir >alles< bedeutet gegen deine Frau


und dein Kind.«

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Alles ging gut, das Kind wurde geboren und der


Vater ließ es taufen.

Die Kommunisten wollten die Nonnen zwingen, ihre


religiösen Bräuche abzulegen und die Gefängnisuniform
zu tragen. Sie bekamen zu Antwort: »Wir werden nie
das Zeichen des Antichristen anziehen.« Daraufhin
wurden sie gezwungen, bei eiskaltem Wetter nackt im
Schnee herumzugehen. Während des Gehens sangen sie
das »Unser Vater«. Keine von ihnen wurde krank. Ein
kommunistischer Besucher fragte die Lagerärztin Frau
Bravermann, eine Atheistin, wie so etwas vom medizi-
nischen Standpunkt aus möglich sei. Sie antwortete:
»Haben Sie nicht gehört, wie die Frauen von einem
Vater im Himmel sangen? Darin liegt die wissenschaft-
liche Erklärung.« ER ist auch Ihr Vater!

15. FEBRUAR

Sehet die Vögel unter dem Himmel an! . .. Schauet die
Lilien auf dem Felde. (Matth. 6,26 + 28)

Eine Anthropologin fragte eine Ureinwohnerin von


Australien: »Tuplin, ist die Erde rund wie dieser Ball,
oder eckig wie die Kiste, auf der ich sitze?«

»Rund wie der Ball«, kam prompt die Antwort.

»Wie kannst du das wissen?« wollte die Gelehrte
wissen.

»Ach Missis, sehen sie sich doch einmal um; rings-


umher berührt der Himmel die Erde. Wo immer man
steht und sich umsieht: alles ist rund. Ein kleines Kind
beginnt rundherum zu gehen — nicht geradeaus wie an
einem Gartenzaun entlang; Schafe, die verlorengehen,
rennen immer im Kreis herum. Junge Känguruhs ren-
nen nur kurz geradeaus, und dann schlagen sie Bögen;

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alle Bäume und Büsche sind rund. Warum stellen sie mir


solche Fragen?« Der Verstand einer primitiven Ein-
geborenen hat hier das Problem der runden Erde mit
den allereinfachsten Erklärungen gelöst.

Ohne geniale Gedankengänge, ohne Erziehung, Te-


leskop und komplizierte Berechnungen haben die Urein-
wohner die Form der Erde entdeckt.

Wir verlassen uns viel zu sehr auf die Aussagen wis-


senschaftlicher, philosophischer und religiöser Kapazi-
täten. Wir lesen Bücher, um die Wirklichkeit und die
Wahrheit zu entdecken, obwohl die ewige Kraft und
Gottheit auch von einfachen Menschen in Seiner Schöp-
fung entdeckt werden kann. »Denn Gottes unsichtbares
Wesen ... wird wahrgenommen an seinen Werken.«
(Rom. 1,20).

Übt und schärft eure eigene Beobachtungsgabe, sagt


Jesus, damit ihr fähig werdet, Menschen, Dinge und
Begebenheiten zu beurteilen.

16. FEBRUAR



Der Zöllner aber ... schlug an seine Brust und sprach:
Gott, sei mir Sünder gnädig! (Luk. 18,13)

Ein Christ in Rußland fragte seinen Pastor: »Wie


muß ich die Worte >HERR, sei mir gnädig< sagen?« Der
Pastor antwortet: »Du tust gut daran, dies zu fragen. Es
ist ein kurzes, aber wichtiges Gebet und kann nicht
leichthin ausgesprochen werden. Stell' dir den gekreu-
zigten Herrn vor, wenn du die Worte sagst. Sieh' die
Nägel, die in Seinen Leib geschlagen sind, und erinnere
dich an Seine Worte: >Kommet her zu mir alle, die ihr
mühselig und beladen seid, ich will euch erquickend
Wenn du das Gebet in diesem Sinne aussprichst, wirst

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du damit Gott ehren, den Menschen dienen und selbst in


der Gnade wachsen.«

Wenn wir beten, soll uns die Tatsache, daß andere


Menschen es nicht oder auf pharisäische Art und Weise
tun, nicht kümmern.

Eine Religion kann Gläubige und Ungläubige,


Heilige und Heuchler, solche, die Gott lieben, und sol-
che, die Ihn nur fürchten, umfassen. Sie umfaßt Men-
schen, deren Hingabe absolut ist und solche, die nur bis
zu einem gewissen Punkt gehorchen. Sie umschließt aus-
geklügelte Zeremonien und schlichte Gebete reuiger
Sünder. Eine Religion ohne diese Vielfalt ist kaum vor-
stellbar.

Lassen Sie die anderen die ihnen zugedachte Rolle


leben. Bleiben Sie bei dem einfachen Gebet, das Ihnen
gegeben ist: »Gott, sei mir gnädig.« Er wird Ihnen gnä-
dig sein.

17. FEBRUAR



Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so
sterben wir dem Herrn. (Rom. 14,8)

Als Paulinus, der christliche Missionar, den Angel-


sachsen seinen Glauben brachte, sagte ein alter Krieger
vor allen Versammelten zum König: »In einer finsteren
Nacht, als draußen ein Schneesturm tobte, saßest du in
der hell erleuchteten Halle am Feuer. Da flog ein Sper-
ling durch ein für einen Augenblick geöffnetes Fenster;
er flatterte durch den Raum und verschwand wieder
durch dasselbe Fenster. Wir haben ihn nicht wieder-
gesehen. So ist es mit uns: Wir kommen von irgendwo
her, freuen uns für einen Augenblick an Licht und
Wärme und gehen wieder. Wenn dieser Fremde uns

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sagen kann, woher wir kommen und wohin wir gehen,


sollten wir seine Religion annehmen.«

Die Christen haben die Antwort auf diese Fragen.


Alle Sterne und Planeten, die Erde und alles, was dar-
auf lebt und webt, sind nicht so kostbar wie eine einzige
Seele — Ihre Seele —, denn sie weiß um ihre eigene und
aller andern Dinge Existenz. Unsere Seelen kommen
von Gott, aber sie haben sich von Ihm abgewandt und
sich den Dingen dieser Welt zugekehrt. Deshalb kam
Jesus, der Sohn Gottes, auf diese Welt. Er verherrlichte
den Vater durch Sein Leben in unbedingtem Gehorsam
und durch Seinen Opfertod am Kreuz. Er mußte nicht
sterben, um die Liebe Seines himmlischen Vaters zu er-
ringen, denn der Vater liebt Ihn um seiner göttlichen
Natur willen; Er tat es für die, die an Ihn glauben und
die durch Seine Tat ein herrliches, ewiges Paradies
erben.

»Wer den Sohn hat, der hat das Leben (das einzige


Leben, das diesen Namen wirklich verdient); wer den
Sohn Gottes nicht hat, der hat das Leben nicht.« (1. Joh.
5,12)

Es ist erstaunlich, wie viele Intellektuelle sich


»Agnostiker« nennen und dabei nicht erkennen, daß
dies das griechische Wort für »Nichtwisser« ist. Es ist
eine Schande, unwissend zu sein, wenn man die Mög-
lichkeit hat, sich Wissen zu erwerben.

Die christliche Religion kennt die befriedigenden


Antworten auf die letzten Lebensfragen.

18. FEBRUAR



Herr, bin ich's? (Matth. 26,22)

Ein Brief, der von der Baptistengemeinde in Barnaul


aus Rußland hinausgeschmuggelt worden war, erzählt,

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wie diese Kirche während sechs Jahren durch eine Frau


Z. Polushina von der Geheimpolizei bespitzelt worden
war. Sie gab vor, Lehrerin zu sein. Sie weinte und betete
und tat, als habe sie sich bekehrt. Bald sah man in ihr
eine Heldin, denn sie wollte ihren Glauben nicht ver-
leugnen und verlor deswegen ihre Anstellung. Aus einer
Fabrik nach der andern wurde sie um ihres christlichen
Zeugnisses willen hinausgeschmissen. Ihr Mann, ein
Kommunist, mißhandelte sie und nahm ihr ihren Sohn
weg. Er zerschlug ihr Radio, weil sie sich ausländische
Predigten anhörte.

Die Gemeindeglieder sahen ihren Mut und ihre Lei-


denswilligkeit. Sie war bei allen hoch angesehen und ge-
schätzt. Sie entlarvte ein neues Miglied als Agent der
Geheimpolizei. Weil sie so geachtet war, wußte sie um
alle Geheimnisse der Kirche, ganz besonders auch des-
halb, weil ihre Gebete immer von vielen Tränen be-
gleitet waren. Nach sechs Jahren wurde entdeckt, daß
sie eine Denunziantin für die Kommunisten war. Sie
hatte keinen Mann, kein Kind, auch keine Anstellung
verloren. Alles war Täuschung gewesen.

Werden Sie nicht bitter, nicht einmal enttäuscht,


wenn Ihre Liebe oder Freundschaft betrogen worden
ist, oder wenn Ihr Vertrauen in einen Menschen er-
schüttert wurde. Vielleicht war es Ihr eigener Fehler,
weil Sie das Wort Jesu »Hütet euch aber vor den Men-
schen« (Matth. 10,17) nicht beachtet haben. Die Zahl
der Franzosen, Holländer, Norweger, die ihr Vaterland
während der deutschen Besetzung verraten haben, war
groß; aber auch viele amerikanische Soldaten taten sich
mit dem Feind zusammen, als sie Kriegsgefangene in
Korea und Vietnam waren.

Erwarten Sie von andern keine Treue; aber wann


immer Sie von einem Verrat hören, fragen Sie sich
selbst, wie es die Jünger Jesu taten: »Herr, bin ich's?«
Im Grunde genommen sind wir alle wie Judas, und nur

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durch die Gnade Gottes können wir IHM und unseren


Mitmenschen gegenüber treu bleiben.

19. FEBRUAR



Wer seinen Acker bebaut, der wird Brot die Fülle
haben. (Spr. 12,11)

Die Menschen besitzen heute dreimal soviel Waffen


wie nötig sind, um jedes lebende Wesen zu töten und nur
halb soviel Nahrungsmittel wie benötigt werden, um
alle satt zu machen. Jeder zweite Mensch ist am Ver-
hungern oder ist zumindest unterernährt. Streiks, Revo-
lutionen und Aufstände fördern die Herstellung von
Nahrungsmitteln keineswegs, im Gegenteil. Dazu scha-
den sie allen direkt und indirekt Betroffenen.

Wir können aber praktisch versuchen, das in die Tat


umzusetzen, was Gott uns in solchen Situationen zu tun
vorschreibt:

  1. Regelmäßiges Gebet mit den Worten, die uns unser
    Herr Jesus gelehrt hat: »Unser täglich Brot gib uns
    heute.«

  2. Gehorsam Gott gegenüber. Es steht geschrieben:
    »Wenn ihr in meinen Satzungen wandelt und meine
    Gebote haltet und darnach tut, ... werdet ihr Brot die
    Fülle haben.« (3. Mose 26,3 + 5)

  3. Es ist wichtig, wie wir essen. »... die Speisen, die
    doch Gott für die, welche gläubig sind und die Wahr-
    heit erkannt haben, geschaffen hat, damit sie mit
    Danksagung genossen werden« (1. Tim. 4,3).

»Geh, iß dein Brot« mit Freuden (Pred. 9,7). Die
ersten Christen »brachen das Brot und nahmen die
Speise zu sich mit Freuden und lauterem Herzen«
(Apg. 2,46 + 47).

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  1. »Bringet aber den Zehnten ganz in mein Korn-
    haus ... und prüfet mich hierin doch damit, spricht der
    HERR Zebaoth, ob ich euch nicht des Himmels Fenster
    auftun werde und Segen herabschütte die Fülle.« (Mal.
    3,10). ^

  2. Vielleicht müssen wir unsere Einstellung ändern,
    damit die Verheißung sich an uns erfüllen kann: »Wer
    in Gerechtigkeit wandelt und redet was recht ist, wer
    erpreßten Gewinn verschmäht, wer seine Hände ab-
    zieht, daß sie nicht Bestechung annehmen, wer sein Ohr
    verstopft, daß er nicht Blutschuld mitanhöre, wer seine
    Augen verschließt, daß er an Bösen nicht seine Lust
    schaue; ... sein Brot wird ihm gegeben.« (Jes. 33,
    15 + 16)

Aber statt dessen »zahlen wir Geld für das, was nicht
nährt« (Jes. 55,2). Wir sind alle Verschwender. Wir
denken wenig an das, was andere bitter benötigen.

Weil wir wissen, daß Hunger die Erde heimsucht,


wollen wir unsere Lebenseinstellung ändern; es wird
unserer eigenen geistigen Gesundheit zugute kommen
und denen, die bereits Hunger leiden.

20. FEBRUAR



Maria aber stand draußen bei der Gruft und weinte.
(Joh. 20,11)

Eine tränenüberströmte Frau betrat die Polizeista-


tion.

»Sie müssen meinen Mann finden. Ich kann ohne ihn


nicht leben. Er ist verschwunden.«

»Zuerst wollen wir die Tatsachen festhalten, gute


Frau. Wann ist ihr Mann verschwunden?«

»Vor einer Woche.«

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»Warum melden sie uns das dann erst heute?«


»Heute hätte er seinen Monatslohn erhalten.«
Viele von uns suchen Gott nur dann, wenn sie Hilfe
brauchen, wenn sie in einer Krise stecken und nicht,
weil sie ihn lieben.

Hätten Sie einen Erlöser geliebt, der am Kreuz hing


und ausrief, Gott habe ihn verlassen? Hätten Sie Ihre
Liebe und kostbare Salben an einen Leib verschwendet,
der niemandem helfen konnte? Maria Magdalena tat es.
Voller Liebe saß sie weinend an seinem Grabe. Des-
halb ist ER so bald wieder auferstanden. Am Freitag-
abend wurde ER begraben, aber am Sonntagmorgen
lebte ER wieder. Sein Geist sah, wie Maria am Grabe
weinte, und ER konnte ihre Tränen nicht ertragen.

Zeigen Sie Gott und Ihren Mitmenschen eine unent-


wegte Liebe, die auch durch die Umstände nicht er-
schüttert werden kann.

21. FEBRUAR



Erbauet euch auf euren allerheiligsten Glauben durch
den heiligen Geist und betet.. . (Judas Vers 20)

Die Menschheit leidet an drei Übeln: Glaubensman-


gel, Aberglaube und schwacher Glaube.

Nicht jeder Glaube ist gleichwertig, wie auch in der


Stiftshütte nicht jede Stelle gleich heilig war. Da war
das Allerheiligste, das nur der Hohepriester betreten
durfte. So gibt es allgemeinen und allerheiligsten Glau-
ben.

Der gewöhnliche Glauben verläßt sich auf Gottes


Güte, auf die Vergebung und Christi Opfertod. Aber es
gibt mehr als das. Wenn Savonarola, der große italieni-
sche Reformator, predigte, warfen Frauen ihre Juwelen

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weg, gingen nach Hause und zerrissen ihre seidenen Ge-


wänder. Betrüger gaben zurück, was sie erschwindelt
hatten. Mit Tränen in den Augen hörte das Volk zu.
Der Mann, der Savonarolas Predigten schrieb, unter-
brach sich von Zeit zu Zeit, um wie er schreibt, zu wei-
nen. Buße kann so vollständig sein, daß sie nicht nur
eine geheimnisvolle Änderung der Herzen hervorbringt,
sondern eine sehr sichtbare Änderung der Gewohnhei-
ten im Alltag.

Savonarolas Liebe zur Bibel war groß. Er schrieb:


»Lies dies Buch, es enthält alles. Bittest du um Liebe, lies
das Buch vom Gekreuzigten. Möchtest du gut sein, lies
das Buch vom Gekreuzigten, in dem alles Gute ent-
halten ist.«

Neuerdings sind sowjetische Zeitungen voll von Kla-


gen der Jugend über Langeweile. So veröffentlichte
»Komsomolskaja Samia« den Brief eines Mitgliedes der
kommunistischen Jugendorganisation: »Ich weiß nicht,
was ich mit meinem Leben anfangen soll. Alles steht mir
bis zum Halse.« Viele Leser gingen darauf ein: »Wir
verstehen das, auch wir langweilen uns.« Ein Mädchen,
Liuba mit Namen, schreibt aus der Stadt Orschonikidse:
»Sonntags sitze ich zu Hause, ohne auch nur einen Fin-
ger zu rühren. Ich lernte das Photographieren, aber es
langweilte mich.« Ein anderes Mädchen: »Ich habe
ältere Menschen gefragt, was ich mit meinem Leben
machen soll. Niemand konnte mir etwas Vernünftiges
raten.«

Diese Sowjetjugend braucht den mitreißenden Ruf


des gekreuzigten Gottessohnes. Sie braucht SEIN Buch.
Daß diese Jugend, die mit Gewalt dieses Buches beraubt
ist, es trotzdem bekommt, dafür arbeitet unsere Mission,
und dafür wollen wir alle beten.

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22. FEBRUAR



Die Toren sprechen in ihrem Herzen: »Es ist kein
Gott.« (Ps. 14,1)

In den Tagen des Psalmisten lebten die Menschen


noch ein einfaches, natürliches Leben, und nur die Toren
verleugneten die Existenz Gottes. Heute wird die
Menschheit von ganz anderen Ansichten beherrscht. Der
moderne Atheismus ist ein städtisches Phänomen, ent-
standen in Menschen, die dichtgedrängt in Städten
leben, sich auf gepflasterten Straßen fortbewegen und
zu der Natur keine Beziehung mehr haben. Durch die
Überbevölkerung der Städte sind Luft und Wasser ver-
schmutzt worden. Und nun fragen die Menschen, wo
Gott sei. Diejenigen, die an einem Ort wohnen können,
wo der Himmel noch blau, die Luft noch sauber und
das Wasser klar ist, wissen es. Es gibt sehr wenige
Bauern, die Gott leugnen.

Die frühen Krokusblüten, die erste Lerche, der


rhythmische Wechsel der Jahreszeiten, die dunklen
Wälder und die weiten Felder mit reifendem Korn; das
emsige Summen der Insekten, die Flüge der Zugvögel,
die kunstvolle Zeichnung einer Schneeflocke — alles
zeugt von dem Schöpfer. »Ein Tag sagt es dem andern,
und eine Nacht tut es der andern kund.« (Ps. 19,3)

Der Häuptling Seattle von den Squamisch-India-


nern in Washington sagte 1854: »Die Toten der weißen
Männer vergessen ihr Geburtsland, wenn sie bei den
Sternen wandeln. Unsere Toten vergessen diese wun-
dervolle Erde niemals, denn sie ist ein Teil von uns. Die
duftenden Blumen sind unsere Schwestern, das Reh, das
Pferd, der große Adler sind unsere Brüder. Der Fel-
senkamm, der Saft der Kräuter, die Körperwärme eines
Ponys und der Mensch gehören alle zu derselben

68

Familie.«



Aber diese Vorwürfe des Indianers gegen den weißen
Mann waren den Christen gegenüber ungerechtfertigt.
Denn wir betrachten die Erde als Gottes Schemel. Der
Herr Jesus ging darauf und wurde darin begraben. Sein
Körper war auch aus den Elementen der Erde geformt
worden. Und diesen Körper nahm er mit in den Him-
mel. Er liebte die irdischen Elemente, die uns Gottes
Herrlichkeit verkünden.

Wer mit der Natur verwachsen ist, kann nicht Athe-


ist sein. Möge diese Gewißheit Ihren Glauben an Gott
bestärken!

23. FEBRUAR



»Als nun das Wasser in dem Schlauche ausgegangen
war... öffnete Gott ihr (Hagar) die Augen, daß sie
einen Wasserbrunnen sah.« (1. Mose 21,15 + 19)

Hagar wurde von Abraham in die Wüste geschickt.


Sie hatte mit ihrem Sohn Ismael schon ein großes Stück
Weg zurückgelegt, als sie feststellte, daß ihr Wasser-
schlauch leer war.

Ihre Lage in dieser großen, einsamen Wüstenei war


hoffnungslos. Sie warf das Kind unter einen Busch,
setzte sich ein Stück von ihm entfernt in den Sand und
weinte. Es schien festzustehen, daß das Kind verloren
war. Es litt Durst, der Schlauch war leer und die Sonne
brannte erbarmungslos vom Himmel.

Aber Hagar hatte einen wichtigen Umstand außer,


acht gelassen. Auch wir neigen dazu, ihn zu vergessen,
wenn wir in Schwierigkeiten geraten. Gott ist hier! Er
zeigte der Frau mit dem leeren Schlauch eine Wasser-
quelle. Vielleicht hat Gott Ihnen eine kleine Möglich-
keit weggenommen, um ihnen etwas Größeres zu geben!

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Wir haben Schläuche — Gott besitzt die Quellen.


Wir dürfen Wasser von der Quelle der Erlösung
schöpfen.

24. FEBRUAR



Und wie es den Menschen gesetzt ist, einmal zu
sterben . .. (Hebr. 9,27)

Vierzehn der zum Tode verurteilten japanischen


Kriegsverbrecher hatten sich bekehrt. Einer von ihnen,
Nishizawa, schrieb in seinem letzten Brief: »Ich durch-
lebe dankbar diese Tage, denn ich glaube, daß ich ge-
rettet werde . . . Gerettet durch die Gnade Gottes, denn
sterben ist mein Gewinn, damit ich in Christus lebe.«
Ein Gottesleugner sagte auf seinem Sterbebett: »Da ist
etwas, das alle Freuden meines Lebens zunichte macht.
Ich fürchte, daß die Bibel die Wahrheit sagt. Wenn ich
nur sicher sein könnte, daß der Tod ein ewiger Schlaf
ist, dann könnte ich mich zufrieden geben. Aber etwas
macht meine Seele unruhig: wenn die Bibel wahr ist, bin
ich auf ewig verloren.«

Der letzte Rat des sterbenden Franzosenkönigs


Ludwig IX. an seine Tochter war. »Ich beschwöre dich,
liebe den HERRN von ganzem Herzen, denn das ist die
Quelle alles Guten. Ich wollte du könntest begreifen,
was der Sohn Gottes für unsere Erlösung getan hat.
Mache dich nie einer bewußten Sünde schuldig, auch
nicht, wenn es um dein Leben geht.« Philipp Me-
lanchthon, Luthers engster Mitarbeiter der Reforma-
tion, sagte: »Mich verlangt nur nach dem Himmel. Be-
lästigt mich nicht mehr.«

Nachdem Franz Spira jahrelang als evangelischer


Pastor amtiert hatte, widerrief er vor einer großen
Volksmenge, aus Angst vor Verfolgungen. Seine letzten
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