Ana səhifə

Tägliche Andachten Stephanus Edition • Seewis/Uhldingen


Yüklə 1.58 Mb.
səhifə8/26
tarix25.06.2016
ölçüsü1.58 Mb.
1   ...   4   5   6   7   8   9   10   11   ...   26

Länder zu bringen, ins Gefängnis. Immer noch gibt es
unerreichte und zurückgebliebene Stämme in Afrika.
Gehen Sie dorthin, selbst wenn Sie alt und krank sind.
Wenn Sie nicht gehen können, helfen Sie mit Ihren Ge-
beten, Ihrer Arbeit und Ihren Beiträgen allen denen, die
gehen.

Wir wollen für alle Gläubigen in der Missionsarbeit


beten; sie erfüllen ihre Aufgabe oft unter Lebensgefahr.

29. MÄRZ


Sie wurden gesteinigt, gefoltert, zersägt...

(Hebr. 11,37)

Es war im Jahre 1964. Kingese, der wahnsinnige Re-
gent in Stanleyville und andere sambische Führer hat-
ten geschworen, alles, was mit Religion zu tun hatte,
auszurotten und den Namen Gottes im Kongo auszu-
löschen. In einem Weiler wurden alle Männer, die an-
stelle eines Lendentuches Hosen trugen, umgebracht. In
Kindu verbrannten die Rebellen so viele Leichen vor
dem Denkmal Lumumbas, daß der Bürgersteig von der
ständigen Hitze zersprang. Beobachter schätzten die
Opfer in Paulis auf viertausend. Viele starben an Ver-
stümmelungen; andere, weil man sie gezwungen hatte
Benzin zu trinken, und sie dann mit Feuer in Berührung
brachte.

Zwanzig Mitglieder der Unevangelized Field Mission


und neun Mitglieder anderer Gemeinschaften starben
als Märtyrer. Siebzig Angehörige der Katholischen
Mission verloren ihr irdisches Leben. Sie alle starben für
Christus. Sie starben wegen dem unsinnigen Verlangen
nach Unabhängigkeit von Menschen, die sich noch in
einem unreifen, kindlichen Zustand befanden.

112


Die Missionare wurden getröstet durch das Wissen,
daß viele gläubige Kongolesen ihrer Verbundenheit mit
Christus treu blieben, trotz Terror. Die Weizenkörner
sind in die Erde gefallen und gestorben. Aber ihr Bei-
spiel brachte eine Ernte neuer Seelen für Christus her-
vor. Nicht jeder von uns ist berufen, ein Märtyrer zu
sein, aber jeder muß Mit-Leidender sein. Auch wir
müssen Christus so von ganzem Herzen lieben wie sie
und stellvertretend ihren Kummer, ihre Prüfungen und
Triumphe im Gebet mit ihnen teilen. Wir wollen regel-
mäßig für Afrika eintreten.

30. MÄRZ


Predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung.

(Mark. 16,15)

Nate Saint, einer der fünf Missionare, die 1956 in den
Urwäldern von Ecuador (Südamerika) ermordet
wurden, hielt vor seiner Abreise aus Quito eine Predigt
über das Thema »Selbstaufgabe«. Er sagte: »Während
des letzten Weltkrieges lehrte man uns, daß wir willig
sein müßten, uns selbst aufzugeben, um unsere Ziele zu
erreichen. Viele Leben wurden dahingegeben, um uns
aus politischen Versklavungen loszukaufen. Wir wissen,
daß es nur eine Antwort gibt, wenn unser Land von uns
verlangt, daß wir helfen, den Preis für die Freiheit zu
bezahlen. Aber wenn Jesus uns bittet, den Preis für die
Evangelisierung der Welt zu bezahlen, geben wir ihm
oft gar keine Antwort. Wir können einfach nicht gehen.
Es kostet uns zuviel. Missionare stehen immer der
Selbstaufgabe gegenüber.«

Kurz darauf wurde er zu den Auka-Indianern ge-


sandt. Die Missionare wußten, daß diese feindselige

113


Wilde waren; deshalb benützten sie die Taktik Jakobs.
Sie warfen Geschenke ab, als sie über die Gebiete der
Indianer flogen. Sie erhielten auch Gegengeschenke.
Beim letzten Flug legten die Eingeborenen einen
wunderschönen Papagei in den an einem Seil aus dem
Flugzeug heruntergelassenen Korb.

Dann landeten die fünf Missionare bei den Aukas.


Saint war einer von ihnen. Zuerst gab es ein fröhliches
Zusammentreffen. Am nächsten Tag wurden alle ge-
tötet. Betty Elliot, die Frau eines der Märtyrer, schrieb
am gleichen Abend: »In Jim's Herz war nur der
glühende Wunsch, Jesu Name solle unter den Aukas
verkündet werden.«

Erwählen Sie sich ein Land, einen Stamm, eine Ge-


sellschaftsgruppe, denen Sie im Dienste Christi ihr Herz
schenken wollen. Vielleicht sind Sie nicht berufen, als
Missionar dorthin zu gehen. Aber durch Ihre Gebete
können Sie ein missionarischer Mitarbeiter sein; Sie
können auch die Mitteilungen aus dem Missionsfeld
weiterverbreiten und mit Ihrem Verdienst das Werk
unterstützen.

31. MÄRZ


Sie haben ihr Leben nicht liebgehabt bis zum Tode.

(Off. 12,11)

Haben Sie schon einmal über die unsterblichen
Seelen in Somalia, dem Land'in der nordöstlichen Ecke
von Afrika, nachgedacht? Im Sand von Somalia steht
ein einfacher Grabstein mit der Inschrift: »Merlin R.
Grove, 9. Febr. 1929 - 16. Juli 1962. Jesus sagt: Nie-
mand kommt zum Vater denn durch mich< (Joh. 14,6).«

Merlin Grove war ein mennonitischer Missionar. Ein

114

mohammedanischer Priester, der sich über ihn geärgert


hatte, erstach ihn mit zwölf Stichen. Seine Frau, Do-
rothy, hörte, daß irgend etwas vor sich ging; sie eilte aus
dem Haus und fand ihren Mann sterbend auf dem
Boden liegen. Der Mörder kehrte sich zu ihr und stach
sie in den Unterleib.

Dorothy hatte sich schon früher gefragt, ob sie hier


wohl am richtigen Platz seien als Missionare. Sie fand es
schwierig, die somalischen Leute zu lieben, denn sie sah,
daß diese faul und stolz waren und stets bereit, je-
manden zu töten. Als sie nun blutend auf dem Boden
lag, erfüllte die Liebe von Golgatha ihr Herz für die
Somalier. Sie wurde wieder gesund und hatte nie mehr
Zweifel über ihre Berufung.

Der schnellste Weg zur Gewißheit der eigenen Er-


rettung ist dieser: Nehmen Sie es auf sich, für die Tat-
sache Ihrer Rettung zu leiden. Der schnellste Weg, um
über eine bestimmte Berufung Klarheit zu erlangen, ist
die Übernahme einer Kreuzeslast, die mit dieser Auf-
gabe verbunden ist. Sie haben den rechten Mann, die
rechte Frau oder den richtigen Freund gewählt, wenn
Sie bereit sind, für diesen Menschen eine Last auf sich
zu nehmen.

Somalia ist heute kommunistisch. Zwei fanatische


Feuerbrände haben sich vereinigt: Marxismus und
Islam. Läßt sich unter Ihnen jemand finden, der bereit
ist, sein Bestes zu geben, damit Somalia gerettet werden
kann?

115


1. APRIL

Denn Habsucht (Geldliebe) ist eine Wurzel alles Übels.

(1. Tim. 6,10)

Die Reformation und die damit entstandene, nicht
wiedergutzumachende Kluft in der Christenheit wäre
vielleicht nie entstanden, wenn sich nicht auf beiden
Seiten viel persönliche Schuld breitgemacht hätte. Ich
frage mich immer noch, ob die Reformation der Kirche
wirklich notwendig war.

Die Kirche ist die Weiterführung der Menschwer-


dung Christi. Christus, ihr Haupt, sorgt dafür, daß sie
gut funktioniert — sie kann deshalb nicht sterben. Auch
die Hölle kann nicht darüber herrschen.

Daneben gibt es aber auch menschliche Institutionen,


die wir Kirche nennen. Sie sind voll von Menschen, die
nicht wiedergeboren sind. Sie brauchen nicht eine Re-
formation, sondern eine Transformation. Die Wieder-
geburt kann jeden Menschen in ein Kind Gottes ver-
wandeln.

Auf der menschlichen Ebene sind durch die Jahr-


hunderte haarsträubende Dinge geschehen. Ablaßbrie-
fe, mit denen man sich die ewige Seligkeit erkaufen
konnte, wurden für Geld angeboten. Den unehelichen
Kindern von König James von Schottland wurden
schon im zartesten Kindesalter die größten und reich-
sten Klöster und Abteien anvertraut. Solche Machen-
schaften erweckten in den Völkern Anstoß und Ab-
scheu. Aber solche Umstände machten es König Hein-
rich VIII. leicht, sein Land vom Einfluß Roms zu be-
freien, als er sich mit dem Papst zerstritten hatte, weil
ihm dieser die gewünschte Ehescheidung nicht bewillig-
te. Später vereinbarten dieselben mächtigen Herrscher,
daß jeder, der sich dem Vatikan widersetze, mit dem

116


Tode bestraft werden würde. Sie fanden wieder zu-
sammen, weil sich der eine der Geldgier, der andere der
Gier nach fleischlicher Lust schuldig gemacht hatte.
Ähnliches geschah auch in andern Ländern.

Sehen wir uns die heutigen Kirchenführer an. Haben


sie klare Prioritäten gesetzt? Wir müssen uns mit
unserer Hingabe an Christus dafür einsetzen, daß sie in
Gedanken und Taten heilig bleiben können. Wir sollen
unsere Kirchen nach dem Vorbild verwandeln, das uns
Christus gegeben hat; aber noch wichtiger ist es, daß wir
nicht nur zu einer menschlichen Institution gehören.

Durch die ^Wiedergeburt werden wir Glieder der


»Kirche (Gemeinde) in herrlicher Gestalt... die weder
Flecken noch Runzeln oder etwas dergleichen habe«
(Eph. 5,27).

2. APRIL


Daher hat Gott... ihm den Namen geschenkt, der über
alle Namen ist. (Phil. 2,9)

Manchmal birgt der Name eines Menschen eine Vor-


ahnung seines Lebensschicksals in sich. Wladimir heißt
auf russisch »Herrscher der Welt«. In der russischen
Geschichte gibt es zwei einflußreiche Männer, die diesen
Namen getragen haben. Im Jahre 998 nahm Prinz
Wladimir von Kiew den christlichen Glauben an. Weil
er zwischen dem römisch-katholischen und dem öst-
lich-orthodoxen Glauben wählen mußte, sandte er
Kundschafter nach Europa, die herausfinden sollten,
welche der beiden Religionen besser geeignet wäre. Diese
Gesandten waren so beeindruckt von den herrlichen
Gesängen und der Musik im orthodoxen Gottesdienst,
daß sie den Prinzen dazu überredeten, diese Form

117


christlicher Religion anzunehmen. So befahl der Regent
allen seinen Untertanen, sich taufen zu lassen.

Etwa neunhundert Jahre später wurde in Rußland


ein anderer Wladimir geboren. Als er sechzehn Jahre alt
war, wurde er Atheist — wegen eines dummen Vorfalls.
Die Sünde eines Christen kann aus einem anbetenden
Menschen einen Gotteshasser machen. Wie so viele junge
Menschen vernachlässigte Wladimir Lenin eine Zeitlang
den Gottesdienstbesuch. Eines Tages hörte der Jüngling,
wie sein Vater einen Priester fragte, was er dagegen tun
könne. Der Priester antwortete: »Gib ihm Schläge,
Schläge und nochmals Schläge.« Zutiefst verletzt riß
Lenin das Kreuz, das er um den Hals getragen hatte, ab
und beschloß, von nun an der Religion den Rücken zu
kehren. Er haßte alles, was damit zusammenhing. Als
Ergebnis der Revolution, die er in der Folge entfachte,
wurden Hunderte von Gläubigen getötet. Vielleicht
wäre dies alles nie geschehen, wenn jener Priester eine
weisere und liebevollere Antwort gegeben hätte.

Es ist ernüchternd zu erkennen, daß ein einziges, von


uns ausgesprochenes Wort, eine Seele herausreißen
kann. Und ein einziges falsches Wort kann sie zerstören.

Prinz Wladimir konnte nicht aus allen seinen Unter-


tanen Jünger Jesu machen. Lenin konnte nicht aus. allen
Menschen Atheisten machen. Trotz ihres Namens war
keiner von beiden der »Herrscher der Welt«. Es gibt
nur einen Herrscher — Jesus Christus. ER wird re-
gieren und vor IHM wird sich jedes Knie beugen.

118


3. APRIL

Ich ermahne euch nun,... eure Leiber als ein lebendi-
gesy heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer hinzugeben.

(Rom. 12,1)

Während des Vietnamkrieges sahen einige buddhi-
stische Priester ihre Religion durch den katholischen
Politiker Thieu bedroht. Sie verbrannten sich deshalb
öffentlich. Zwei Mönche gössen Benzin über einen
Priester und begingen dann einen zeremoniellen Selbst-
mord, während Tausende von Zuschauern, auf den
Knien liegend, zuschauten. Der tschechische Christ Jan
Pallach und der ostdeutsche evangelische Pastor Brüse-
witz opferten sich aus Protest gegen die kommunisti-
schen Ungerechtigkeiten.

Wir Christen können aus diesen Vorfällen lernen.


Normalerweise wird Selbstmord von unserer Religion
verboten. Aber wir alle sind verpflichtet, uns als
lebendiges Opfer dem hinzugeben, der die einzige
Wirklichkeit ist.

Überspitzt könnte man auch sagen, Jesus sei durch


Selbstmord gestorben. Er sagte: »... weil ich mein
Leben hingebe« ... »niemand nimmt es von mir,
sondern ich lasse es von mir selber.« (Joh. 10,17 + 18).
ER forderte seine Feinde bis aufs Letzte heraus; ER gab
ihnen Anlaß, ihrem Ärger über ihn Luft zu machen. ER
sprach über die geheimsten Dinge im Leben eines Men-
schen. Schau keine Frau mit begehrlichen Blicken an!
Eure Rede sei ja, ja und nein, nein •— das macht alle
Werbung, jegliche Ungenauigkeit unmöglich. Lüge nicht,
auch wenn eine Lüge dein Leben retten könnte: Christus
tat einige seiner Wunder am Sabbat, obwohl ER wußte,
daß ER damit seine Feinde zum Zorn reizen würde. ER
wollte gekreuzigt werden, weil ER wußte, daß Sein Tod

119


die einzige Rettung für die Menschheit war.

Christliche Grundsätze sind denen der Welt gänzlich


entgegengesetzt. Auch Christen wollen geopfert
werden, indem sie täglich ihr Kreuz auf sich nehmen..

»Ich lebe, aber nicht mehr ich, sondern Christus lebt


in mir.« (Gal. 2,20)

4. APRIL


Jesus sagt: »Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im
Großen treu«. (Luk. 16,10)

Wir betrügen uns selbst, wenn wir glauben, die


Abgabe des Zehnten befreie uns von allen finanziellen
Verpflichtungen gegenüber Gott. Inhaftierte Christen
in unterdrückten Ländern, die zu der Suppe aus
schmutzigen Kartoffelschalen wöchentlich nur ein
Stück Brot erhielten, gaben davon den Zehnten. Jede
zehnte Woche gaben sie ihr Brot jemandem, der krank
oder schwächer war als sie selbst. Aber das war nicht
alles. Sie wußten, daß wir hundertprozentig verant-
wortlich sind für alles, was wir haben. Viele Gläubige
gaben ihr Brot jede dritte oder fünfte Woche her. Einige
aßen gar nie Brot, sondern verschenkten es immer und
gaben sich mit der schmutzigen Suppe zufrieden.

Nicht nur der zehnte Teil, Ihr ganzes Geld gehört


dem HERRN. Es ist nicht wahr, daß wir damit machen
können was wir wollen, wenn wir den Zehnten gegeben
haben. Es ist vielmehr so, daß Gott uns ein Spesenkonto
zur Verfügung stellt, und wir werden einmal über Hel-
ler und Pfennig darüber Rechenschaft ablegen müssen.
Ein Vertreter im Außendienst kann von seinem Spesen-
konto seiner Frau keinen Pelzmantel kaufen. Auch uns
wird kein Luxus erlaubt.

120


Haben Sie ein gutes Gewissen? Können Sie sich vor
Gott rechtfertigen für alles, was Sie für Nahrungsmittel
und Kleidung ausgeben in einer hungrigen und nackten
Welt? Können Sie die luxuriösen Kirchengebäude, die
bequemen Stühle, die glanzvollen Priesterroben verant-
worten, wenn es Missionare gibt, die das Geld für
Bibeln für die Heiden nicht zusammenbringen können?
Wie steht es mit Ihren Ausgaben für Kosmetika und
Unterhaltung? Werden Sie am Tage des Gerichts Jesus
in Sein Antlitz blicken und sagen können: »Ich habe
mein Geld gut verwaltet?« Wird ER zu Ihnen sagen:
»Du hast es richtig gemacht, du guter und getreuer
Haushalter«?

5. APRIL


Mose aber sprach zu dem Herrn: Ach, mein Herr, ich
bin von jeher nicht beredt gewesen. (2. Mose 4,10)

Richard Hext wurde mit verkrüppelten Händen und


Füßen geboren. Dank einer Operation sahen seine
Hände normal aus, aber er hatte nicht die geringste
Kraft darin.

Das hielt ihn aber nicht davon ab, seine ehrgeizigen


Pläne, Kunstmaler zu werden, zu verwirklichen. Er
besuchte während sieben Jahren eine Kunstakademie.
Dann verdiente er seinen Lebensunterhalt mit Malen —
die Pinsel hielt er zwischen den Zähnen. Einige seiner
Bilder sind so herrlich, daß sie im Buckingham Palast
hängen.

Mose wurde ein großer Priester — obwohl er


stotterte. Rahab wurde eine Heilige und eine Urahne
des Herrn, obwohl sie ursprünglich eine Prostituierte in
einem Heidenvolk war. Petrus wurde ein Märtyrer,

121


obwohl er eigentlich ein Feigling war. Er zitterte vor
einem Dienstmädchen, das ihm doch gar nichts zuleide
tun konnte. Nach der Auferstehung stand derselbe
Mann auf dem Marktplatz in Jerusalem und blieb
standhaft gegenüber den Obersten des Volkes und dem
Pöbel. Die Überlieferung erzählt, daß dieser Mann
schließlich für seinen HERRN starb und auf seinen
eigenen Wunsch mit dem Kopf nach unten gekreuzigt
wurde.

Wenn ein Christ zum Ehebrecher und Mörder ge-


worden ist, wird er wahrscheinlich nicht mehr glauben
und hoffen können, daß er jemals noch brauchbar sein
könnte für den HERRN. Aber David tat Buße und
schrieb wundervolle Psalmen, von denen wir uns geistig
nähren können. Salomo verfiel dem Götzendienst und
schrieb dennoch drei Bücher der Bibel.

Es gibt kein körperliches, geistiges oder moralisches


Hindernis, das nicht bekämpft werden könnte. Wenn
Sie keine Hände haben, malen Sie mit Ihren Zähnen;
aber malen Sie Bilder für den HERRN!

6. APRIL


Seid gleichgesinnt im Besitz der gleichen Liebe, in der
Seele verbunden, den Sinn auf Einigkeit gerichtet.

(Phil. 2,2)

Die menschlichen Sünden haben die Geschichte des
Christentums zerstört, obwohl sie so herrlich hätte sein
können, wenn alle, die den Namen Christi tragen, des
Meisters Vorbild gefolgt wären. Jedermann weiß von
dem Schrecken der katholischen Inquisition, aber auch
die Protestanten haben oft Grausamkeiten verübt.

Ihre Majestät, die Königin Elisabeth I. von Britan-

122

nien, verdammte den Bischof Plunket um seines ka-


tholischen Glaubens willen. Sie ließ ihn unter schreck-
lichen Folterqualen hinrichten. Katholiken in Piémont
ergriffen den Protestanten Giovanni Michialin und vier
seiner Kinder. Drei der Kinder wurden vor seinen
Augen in Stücke gehackt. Jedesmal wenn eines starb,
forderten die Soldaten den Vater auf, zu widerrufen. Er
lehnte jedesmal ab. Als er die gleiche Antwort zum
viertenmal gab, ergriff ein Soldat das vierte Kind bei
den Beinen und zerschmetterte ihm den Schädel. In
Kroatien töteten die Katholiken während des Krieges
Tausende von orthodoxen Gläubigen. Orthodoxe Prie-
ster verfolgten in Rumänien mit großer Verschlagenheit
die Evangelischen und sorgten dafür, daß sie in die Ge-
fängnisse geworfen wurden. Priester waren die Anfüh-
rer bei Massenermordungen von Juden. Heute bringen
sich in Nordirland Katholiken und Protestanten gegen-
seitig um — im Namen dessen, der sogar die Feindes-
liebe in sich vereinigt.

Wir wollen heute und jetzt beschließen, daß wir


jeden Groll und jede Feindseligkeit gegen alle, die eine
andere Religion haben, in uns ausrotten wollen. Wir
wollen uns auch vor aufrührerischen Reden gegen
andere Religionen hüten. Sie könnten andere, weniger
verantwortungsbewußte Personen zu unüberlegten
Handlungen und sogar zu Mord hinreißen. Religiöse
Differenzen müssen in Liebe besprochen werden. Wenn
es scheint, daß es unvereinbare Meinungsverschie-
denheiten gibt, sollte jeder seine Überzeugung mit dem
Worte Gottes belegen. Aber das alles überragende Ge-
bot ist die Liebe.

123


7. APRIL

So ermahne ich nun, daß man vor allen Dingen zuerst
tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle
Menschen, für die Könige und für alle Obrigkeit.

(1. Tim. 2,1+2)

Diese Schriftstelle will nicht sagen, daß wir nur für
die Regierung und die Obersten unseres Landes beten
sollen. Obwohl die englischen, deutschen, russischen
und amerikanischen Pfarrer gerade das taten während
des Zweiten Weltkrieges. Wenn man es so macht, kann
man in aller Seelenruhe diejenigen, die zu der Armee
einer andern Macht gehören, umbringen. Es ist falsch,
nur für den eigenen König oder Präsidenten zu beten.
Regierende und Könige gehören einer besonderen
Gesellschaftsklasse an, für die wir beten müssen, genauso
wie wir auch für die Hungrigen und Kranken beten.
Deshalb wird ein wirklicher Christ für seine eigene,
aber auch für die Regierung seiner Nachbarstaaten
beten und sogar für den Häuptling eines unzivilisierten
Stammes.

Wenn wir für unsere Regierung beten und sie lieben —


auch wenn sie schlecht ist — wird es uns möglich
gemacht, ein ruhiges und geordnetes Leben zu führen,
und wir werden uns nie über Unruhen und Aufstände
Gedanken machen müssen. Und was wichtiger ist: unter
solchen Umständen können wir in unserer Gesellschaft
für das Gute wirken wie der Sauerteig. Deshalb —
beten wir!

124


8. APRIL

Und berauschet euch nicht mit Wein, worin ein
unordentliches Wesen folgt, sondern werdet voll
heiligen Geistes. (Eph. 5,18)

Hier einige Zahlen aus einer Veröffentlichung über


Alkoholabhängigkeit in Europa:

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges hat sich der


Alkoholkonsum in der Schweiz verdoppelt. Die Zahl
der Alkoholiker ist von 100 000 auf 130 000 gestiegen.
Zwanzig Prozent aller Gerichtsfälle und 23 Prozent
aller Ehescheidungen kommen auf das Konto Alkoho-
lismus. Der Alkohol ist die Ursache bei einem Drittel
der Selbstmorde. Als Folge von Alkoholmißbrauch
müssen jährlich 1 300 Personen in Psychiatrische
Kliniken gebracht werden. Die Zahlen in anderen
Ländern sind noch viel schlimmer.

Die Bibel spricht davon, wie Menschen von Liebe


trunken waren, wie sie so erfüllt waren vom Heiligen
Geiste, daß die Leute glaubten, sie seien trunken. Kennt
jemand irgend etwas Böses, das von einer solchen Trun-
kenheit kommen könnte?

Laßt uns auch von dem wunderbaren Wein trinken,


den Jesus seinen Jüngern in Kana gab. Das wird aller-
dings auch bei Ihnen Symptome von Betrunkenheit
hervorrufen: Trinker rühmen ihren Wein — Sie werden
den Ihren rühmen; Trinker singen — Sie werden ein
1   ...   4   5   6   7   8   9   10   11   ...   26


Verilənlər bazası müəlliflik hüququ ilə müdafiə olunur ©atelim.com 2016
rəhbərliyinə müraciət