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Tägliche Andachten Stephanus Edition • Seewis/Uhldingen


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besaß nicht unsere jetzige Bibel. Aber diese sagt uns,
daß sie auf noch älteren Schriften basiert, daß sie ein
Ausdruck himmlischer Werte in schlichten menschli-
chen Worten ist. In Daniel 10,21 sagte ein Himmlisches
Wesen zu Daniel: »Doch ich will dir nun kundtun, was

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aufgezeichnet ist im Buche der Wahrheit.« Und dann
ließ er ihn Dinge schauen, die bis dahin in keinem für
Menschen geschriebenen Buche standen. In 4. Mose 21,
14 wird das »Buch der Kriege des HERRN« erwähnt
und in Josua 10,13 das »Buch des Frommen«.

Unter besonderen Umständen wird besonders aus-


gerüsteten Menschen das Vorrecht gewährt, diese
Bücher zu lesen. Das geschah mit Abraham. Unsere
Bibel faßt die von Gott inspirierten Gedanken in
menschliche, uns verständliche Worte. Diese andern
Bücher enthalten dieselben Gedanken, bevor sie in den
engen Rahmen der menschlichen Sprache gepreßt wor-
den sind.

Schwingen auch Sie sich zu geistlichen Höhen auf.


Dann werden Sie nicht nur bei der Bibel bleiben,
sondern werden in die Nähe der Geheimnisse Gottes
kommen, die nur schwer in menschliche Worte gefaßt
werden können. Wir erfassen sie in Augenblicken der
Verzückung (2. Kor. 12,2).

30. APRIL



Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen
einzigen Sohn gab. (Joh. 3,16)

Ein Prediger hatte erfolglos versucht, den Ge-


werkschaftsführer einer Eisenbahngesellschaft zum
Glauben zu führen. Dann brach ein Streik aus. Er
wurde verlängert. Die Streikenden schnallten die Gürtel
eng und blieben mit ihren Forderungen unerbittlich
fest, sogar als Hunger und Schulden sie zu bedrücken
begannen. Der Prediger besuchte den Gewerkschafts-
führer und sagte zu ihm: »Ich kann Ihnen einen Vor-
schlag machen, mit dem Sie den Streik gewinnen kön-

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nen. Sie werden die Meinung der ganzen Bevölkerung
hinter sich haben.« Zum ersten Mal hörte der Gewerk-
schaftsmann mit Interesse auf die Worte des Predigers
und wollte den Vorschlag hören. Der Mann Gottes gab
ihm die Antwort: »Um die wirklich verzweifelte Lage
der Arbeiter zu demonstrieren und um das Mitleid der
Öffentlichkeit für sie zu wecken, müssen Sie Ihren Sohn
auf die Schienen binden und mit einer Lokomotive über
ihn wegfahren. Dann werden Sie siegen.«

Empört wies der Gewerkschaftsführer diesen Ge-


danken zurück: »Eher würde ich zusehen, wie die ganze
Welt zugrunde geht, als daß ich meinen Sohn opfern
würde.«

Gott hätte einen alten Heiligen oder einen Engel


senden können, damit er für uns sterbe. Aber ER gab
das Beste, das in den Himmeln wohnte, Jesus Christus.
Wenn wir die Größe dieses Opfers erfassen, werden
unsere Herzen zur Buße bewegt. Am Karfreitag starb
Jesus für unsere Sünden. Aber der Tod konnte IHN
nicht festhalten. Er ist nur ein untergeordnetes Phäno-
men, er konnte das Beste nicht behalten. Jesus wurde
auferweckt. Dieses Ereignis feiern wir am Oster-
sonntag: Den Sieg Christi über den Tod.

Gott gab das Beste, das ER hatte. Auch wir sollen


unser Bestes geben. Die jüdischen Gebote schrieben vor,
daß die Opfer, die dem HERRN im Tempel darge-
bracht wurden, vom feinsten Mehl zu sein hatten.

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l.MAI

Wer zwei Röcke hat, gebe einen dem, der keinen
hat. (Luk.3,11)

»... wohl aber Schuhe an den Füßen; und daß sie


nicht zwei Röcke anziehen« (Mark. 6,9). Während den
Christenverfolgungen unter dem römischen Kaiser Dio-
cletian wurde ein Christ namens Eustrat mit eisernen
Schuhen bekleidet, die innen mit spitzen Nägeln
gespickt waren. Er wurde geschlagen, damit er mit
diesem Schuhwerk schneller laufe, und wurde so zum
Märtyrer. Die Kirche ehrt sein Andenken.

Wir sind nicht alle zu solchen Leiden berufen.


Martyrium ist eine Ausnahme. Nicht alle haben wir
Schuhe zu tragen, die mit spitzen Nägeln das Fleisch
zerreissen.

Dennoch: Gott sieht sich auch unseren Kleider-


schrank an. Er lehrte seine ersten Jünger, sich einfach
zu kleiden. Viele heutige Christen geben sich große
Mühe, die richtige Lehre zu verfechten, andere legen
größten Wert auf die richtigen Zeremonien. Wie steht es
aber mit der richtigen Anzahl Kleider, Schuhe und
Anzüge?

Christen müssen allen ihren Besitz dem Herrn über-


geben. Wir dürfen uns selbst nicht als die Eigentümer,
sondern als die Haushalter allen Reichtums, aller Habe
betrachten. Wir müssen bereit sein, sogar unser eigenes
Selbst auszuziehen, um dem nackten, barfüßigen
Christus auf seinem Weg nach Golgatha zu folgen.

Christen müssen sorgfältig auf die Menge ihrer


Nahrung und Kleidung achtgeben. Milliarden von
Menschenseelen brauchen das Evangelium. Erst in der
Zukunft werden die Kinder Gottes von Glanz und
Herrlichkeit umgeben sein.

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2. MAI

Das Unedle vor der Welt hat Gott erwählt und was da
nichts gilt... (1. Kor. 1,28)

»Und er nahm die sieben Brote, sprach das Dank-


gebet darüber, brach sie und gab sie seinen Jüngern,
damit sie sie vorlegten ... Und sie aßen und wurden
satt.« (Mark. 8,6 + 8)

Angenommen, die Jünger hätten nicht sieben Brote


gehabt, sondern nur drei oder eines; was wäre wohl ge-
schehen? Die Menschenmenge wäre dennoch satt ge-
worden. Tatsächlich standen Jesus bei einer anderen
Gelegenheit nur fünf Brote zur Verfügung. Dessenun-
geachtet speiste er eine noch größere Volksmenge, und es
blieben eine große Anzahl Körbe voller Brocken übrig
(Mark. 6,41+43). Sie können Gott mit dem wenigen,
das Sie besitzen, dienen. Sein Segen hängt nicht von der
Größe oder Menge dessen, das Sie haben ab, sondern
davon, ob Sie es zu IHM bringen oder nicht.

Sie denken, Sie hätten nichts zu bringen? Das ist un-


möglich; es gibt keinen Menschen, der Jesus nichts zu
geben hätte. Weder das Wort noch die Zahl »Null«
existieren in der Bibel.

Jedermann kann sich selbst bringen, jenes Selbst, das


sagt: »Ich bin nichts, ich habe nichts.« Auch das ist
wertvoll, gerade wegen seiner äußersten Armseligkeit.
Jeder Mensch kann auch seine Sünden zu Jesus bringen.
Aus dem sündigen Dasein eines fanatischen Christenver-
folgers wurde aus Saulus von Tarsus ein eifrig für Gott
wirkender Apostel. Aus einer sündigen Frau wurde
Maria Magdalena in eine Heilige verwandelt. Bringen
Sie Ihre Schwächen zu Christus, denn solche werden Sie
sicher in sich entdecken können. Seine Kraft wird Seine

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Vollkommenheit in Ihrer Schwachheit zum Ausdruck
bringen.

Beginnen Sie mit wenig. Aber anstatt dieses wenige


für sich zu behalten — bringen Sie es zu Jesus. Er wird
es vermehren und reichlich segnen.

3. MAI


. . . das trügerische Spiel der Menschen, durch Schlau-
heit zu Verführung in Irrtum. (Eph. 4,14)

Auch die Christen sollten Mao Tse-tungs Bücher lesen.


Bevor er sich mit seinen russischen Genossen zerstritt,
legte er die Taktik aller Kommunisten in seinem Buch
»Der verlängerte Krieg« nieder: »Absichtlich Mißver-
ständnisse für den Feind schaffen und dann in Über-
raschungsangriffen an allen Fronten losschlagen ... die
Übermacht erlangen und die Initiative ergreifen. Was
sind Mißverständnisse? Im Osten einen Scheinangriff
machen, aber in Wirklichkeit im Westen angreifen — so
kann man den Feind verwirren. Im Krieg kann es nie
zuviel Verrat geben.«

Für die Maoisten ist es zudem wünschenswert, wenn


sich die Gesellschaftsklassen gegenseitig aufreiben und
wenn Revolutionen die Völker beherrschen. Sie rech-
nen damit, daß während der nächsten Jahrhunderte
diese Dinge zum Menschheitsbild gehören werden. Wir
lernen daraus, daß für die Anhänger Maos Verrat und
List selbstverständliche Charakterzüge sind.

Jesus lehrt uns: »Eure Rede sei: Ja, ja; nein, nein.«


(Matth. 5,37).

Wir müssen wählen zwischen einem Leben in Lüge


und einem Leben, das seine Wurzeln in der Wahrheit
hat.

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4. MAI

Als sie nun ans Land gestiegen waren, sahen sie ein
Kohlenfeuer am Boden und einen Fisch darauf liegen
und Brot. (Joh. 21,9)

Die Jünger waren hungrig, und der Herr Jesus hatte


ihnen eine Mahlzeit bereitet. Bei diesem Erlebnis hat der
Herr selbst für das Mahl gesorgt; zu andern Zeiten
beauftragte ER einen Engel oder einen Heiligen damit.
Als der Prophet Elia unter dem Ginsterstrauch saß,
berührte ihn ein Engel und sprach: »Steh auf und iß!
Als er sich umschaute, siehe, da fand sich zu seinen
Häupten ein geröstetes Brot nebst einem Krug mit
Wasser« (l.Kön. 19,6).

Es ist leicht, an solche Wunder zu glauben, wenn man


satt und wohlgenährt ist. Aber es gibt Gebiete auf dieser
Erde, wo Christen in Gefängnissen schmachten, und ihr
Essen besteht aus einer Suppe aus ungewaschenen Ge-
därmen. Der Kot schwimmt auf der Brühe. Und um
dieses Essen zu erhalten, müssen die Gefangenen Skla-
venarbeit leisten.

Unsere gefangenen Brüder leiden nicht nur körper-


lich. Auch ihr Glaube wird hart geprüft. Zweifel
erheben sich. »Gott ist allmächtig. ER bereitete ein
Mahl für die ersten Apostel und für Elia. Warum sorgt
ER nicht dafür, daß ich ein paar gebratene Fische oder
ein geröstetes Brot erhalte? Warum muß ich dieses ent-
setzlich schmutzige Gebräu schlucken?«

Gott hat für die nötige Nahrung für alle christlichen


Gefangenen gesorgt. Aber ER hat nicht Engel beauf-
tragt, für diese Menschen zu sorgen, sondern die gläubi-
gen Brüder und Schwestern. Wie ER einem Engel be-
fohlen hat, dem Elia Essen zu bringen, so fordert ER die
Christen in der freien Welt auf, für das Essen ihrer ge-

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fangenen Geschwister zu sorgen. Es ist tragisch, daß
viele der Beauftragten das, was Gott ihnen für diese
Märtyrer anvertraut hat, stehlen.

Sind Sie einer dieser Diebe?

Gott hat auch die Freiheit bereit für die Christen, die
unter verschiedenen anti-christlichen Herrschern leben.
Aber die Moses und Josuas unserer Tage streiken,
obwohl Gott sie beauftragt hat, Seine Kinder in die
Freiheit zu führen. Die Pharaonen haben sie bestochen
und gekauft, und nun sind sie auf ihrer Seite.

Würden Sie etwas tun für die Freiheit der Welt?

5. MAI

... da erschien ihm (Joseph) ein Engel des Herrn im


Traum. (Matth. 1,20)

Ein chinesischer Dichter erzählte: »Letzte Nacht


träumte mir, ich sei ein Schmetterling. Jetzt weiß ich
nicht, ob ich ein Mensch bin, der träumte, er sei ein
Schmetterling, oder ob ich vielleicht ein Schmetterling
bin, der träumt, er sei ein Mann.«

Die Bibel mißt den Träumen große Bedeutung zu. Sie


erzählt sechsunddreißig Träume und deren Auslegung.
War der Joseph des Alten Testaments im Grunde ge-
nommen ein Hirte, der träumte, er sei ein Regent, oder
besaß er den Charakter und die Begabung eines Regen-
ten und träumte, während er umherging, er sei ein
Hirte? War Nebukadnezar ein König, der eines Nachts
träumte, er sei ein Tier, oder besaß er den Sinn eines
wilden Tieres und bildete sich nur tagsüber ein, er ver-
diene die ihm dargebrachten königlichen Ehren?

Wer sich selbst und andere erkennen will, sollte auch


die Träume aufmerksam beachten. Wenn der Zimmer-

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mann Joseph des Neuen Testaments die Träume als
Quelle der Erkenntnis abgelehnt hätte, hätte er die
außergewöhnliche Schwangerschaft der Jungfrau
Maria nicht gedeckt. Sie wäre unter dem Verdacht, eine
ungetreue Braut zu sein, gesteinigt worden.

Legen Sie Papier und Bleistift neben sich, wenn Sie zu


Bett gehen. Notieren Sie Ihre Träume und vermerken
Sie das Datum. Sie werden herausfinden, daß biblische
Vorkommnisse, die Ihnen unglaublich scheinen, in
Ihren Träumen alltäglich sind. Die Erfahrung wird Sie
lehren, Ihre Träume zu verstehen. Der Talmud lehrt:
»Träume, die nicht gedeutet werden, sind wie Briefe, die
ungeöffnet bleiben.«

6. MAI


Fliegt der Habicht durch deinen Verstand?

(Hiob 39,26)

Im unberührten Alaska, wo die Biber noch nie zuvor
Menschen gesehen haben, kann man diesen Tieren noch
stundenlang zuschauen, wie sie mit ihren scharfen
Zähnen Bäume fällen und dann die Äste auf ihren
künstlich angelegten Kanälen zu ihren Wasserschlössern
leiten. Was sie fertigbringen, ist ein Wunder. Kein
Atheist könnte erklären, wie es kommt, daß Biber, die
gemäß ihrer Lehre durch zufällige Evolution entstan-
den sind, den Wasserspiegel ihrer künstlichen Seen
genauestens für ihre Zwecke abgestimmt regulieren
können.

Sie haben Dämme, die sich je nach Zusammenfluß


des Wassers öffnen und schließen, genauso wie es bei
den von Menschen erbauten Dämmen geschieht. Der
Wasserspiegel bleibt jahraus, jahrein gleich hoch. Wie

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können die Biber ihre Konstruktionen berechnen? Wenn
wir solche Kanäle und Dämme erbauen müssen,
brauchen wir dazu einen ganzen Stab erstklassiger In-
genieure. Eine kürzlich entdeckte technische Neuheit ist
den Bibern ein seit Jahrtausenden bekanntes Geheimnis:
den Dämmen eine flachere Neigung zur Wasserseite zu
geben, um den Wasserdruck besser zu verteilen. Wo
das Wasser schnell fließt, geben sie den Dämmen eine
leicht konkave Außenkrümmung zur Wasserseite,
die dann den Wasserdruck von der Mitte zum Ufer hin
verlegt.

Nur ein intelligentes Wesen kann Intelligenz


schaffen. Wenn die Menschheit Sie nicht zum Glauben
an Gott bringen kann — glauben Sie an DEN, der die
Ameisen und Biber erschaffen hat.

7. MAI


Ist doch offenbar geworden, daß ihr ein Brief Christi
seid. (2. Kor. 3,3)

Einer der Beweise für die Existenz Gottes ist die


Existenz guter Menschen. Ein atheistischer Denker
sagte, das Universum sei ein gigantischer Zufall, folge-
richtig entstanden aus vielen vorausgegangenen glück-
lichen Zufällen. ;

Nehmen wir an, das materielle Universum sei


wirklich so entstanden. Kein vernünftiges Wesen wird
aber annehmen können, daß Güte, Edelmut, Selbstauf-
opferung, Vergebung und Großzügigkeit das Resultat
eines zufälligen Zusammentreffens einiger elementarer
Partikelchen sein könnten. Wenn Sie Musiknoten auf
einen großen Bogen Papier malen, entsteht daraus nicht
die Neunte Symphonie von Beethoven!

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Warum sollte jemand den schwierigsten aller Kämpfe
auf sich nehmen, ein gutes Wesen zu werden, wenn
er nur ein zufällig entstandenes Aggregat von Mole-
külen ist, das sich morgen wieder in Nichts auflösen und
in ewige Vergessenheit versinken wird? Manche
Menschen sind gut, weil sie dazu bestimmt sind, es zu
sein; sie haben ihre Bestimmung erkannt.

Werden auch Sie gut, nach dem Vorbild des himmli-


schen Meisters. Dann wird auch Ihr Leben ein Beweis
für die Existenz Gottes sein.

8. MAI


Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen
einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht
verlorengehe, sondern ewiges Leben habe.
(Joh. 3,16)

Dieser Vers ist das Herzstück der Bibel. Es enthält


ihre wichtigste Botschaft. Jedes Wort darin ist
großartig:

Gott — er ist die allmächtige Quelle alles Guten
Die Welt — sie ist Zweck und Ziel der Liebe
Geliebt — das ist Liebe bis zum äußersten Ende
Seinen einzigen Sohn — das größte Geschenk, das zu
allen Zeiten gemacht werden konnte;

Gab — geben ist der überzeugende Ausdruck der

Liebe


damit jeder — die umfassendste Zahl, die wir uns

vorstellen können



der ... glaubt — die allereinfachste Bedingung

an IHN — an den Vertrauenswürdigsten; es macht

keine Schwierigkeiten, IHM zu glauben;



Nicht verlorengehe — die Befreiung von dem

schrecklichsten Schicksal, sondern — die größte

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Alternative zur Verdammnis



Ewiges Leben — ein Leben, wie es unendlicher und

besser nicht mehr sein kann;



Habe — die größte Zusicherung; es ist ein Besitz,

keine Hoffnung mehr.

Als mein Sohn sechs Jahre alt war, fragte ich ihn, ob
er diesen Bibelvers nicht herrlich finde. Er sagte: »Gar
nicht. Ich finde ihn normal. Es ist normal, daß ein
reicher Mann viel gibt, und für Gott ist es nicht herrlich,
sondern normal, daß Er nicht weniger als Seinen Sohn
und kein anderes als ewiges Leben gibt.«

9. MAI


Aber Gott, dem ewigen König, dem Unvergänglichen
und Unsichtbaren. (1. Tim. 1,17)

Warum kann man Gott nicht sehen? Aus dem


gleichen Grund, wie man auch eine Schneeflocke, die
auf ein weißes Tuch gefallen ist, nicht sehen kann. Gott
ist sehr gut »... was er gemacht hatte,... es war sehr
gut.« (1. Mose 1,31). Wie kann man sehr gut von sehr
gut unterscheiden? ER hat nicht den kleinsten Teil Sei-
ner Güte für sich behalten, was ER nicht auch Seiner
Schöpfung mitgeteilt hätte.

ER steht nicht vor einem Spiegel, wie die Königin im


»Schneewittchen«, um zu fragen: »Spieglein, Spieglein
an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?«
ER kann nicht der Schönste sein, kein Superlativ kann
Ihm zugeschrieben werden, denn es gibt keine Schönheit
bei Ihm, die ER nicht den singenden Vögeln, den
rauschenden Bächen, den majestätischen Bergen und
den spielenden Kindern mitgeteilt hätte.

Wie groß ist wohl die Anstrengung für ein junges

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Mädchen, sich in einen schönen Prinzen zu verlieben?


Da gibt es überhaupt keine Anstrengung. So ist auch
jeder krampfhafte Versuch, Gott zu lieben, falsch. Die
Liebe kommt von selbst. Die Engel sagten zu einem
Propheten: »Die ganze Erde ist seiner Herrlichkeit
voll!« (Jes. 6,3), und zwar von keiner geringeren Herr-
lichkeit als der Seines Thrones.

»Selig sind, die reines Herzens sind, denn sie werden


Gott schauen« (Matth. 5,8).' Wir können Gott sehen in
allen Dingen und in allen Geschehnissen. Was Ihn
unsichtbar macht, ist unsere Unreinigkeit. Wer ge-
waschen ist in dem Blute Jesu Christi, empfängt den
Heiligen Geist und wird erfahren: »Wir alle aber spie-
geln mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des
Herrn wider.« (2. Kor. 3,18).

10. MAI


Wir rühmen uns der Hoffnung. (Rom. 5,2)

Die unbegründetste Hoffnung ist immer noch be-


gründeter als die begründetste Verzweiflung. Ich weiß
das aus eigener Erfahrung.

Ich war zu fünfundzwanzig Jahren Zwangsarbeit


verurteilt worden. Ich lag todkrank im Gefängnis, und
die Ärzte hatten die Hoffnung aufgegeben, daß ich
mich nochmals erholen könnte. In diesen Verhältnissen
war die Hoffnung absolut unbegründet, daß ich jemals
eine weltweite Mission leiten würde mit der Aufgabe,
den verfolgten Christen in kommunistischen Ländern
zu helfen. Verzweiflung und Selbstmord wären,
menschlich gesehen, gerechtfertigt gewesen. Es schien
aussichtslos, daß ich meinen kleinen Sohn jemals wie-

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dersehen würde. (Jetzt halte ich mein Enkelkind auf
den Armen.)

Geben Sie nie die Hoffnung auf. Der Talmud sagt,


daß ein zum Tode verurteilter Mensch, mit seinem Kopf
auf dem Pflock — der Henker hebt schon die Axt —
der nun denkt: »Ich bin verloren«, ungläubig ist. Die
Axt kann dem Henker aus der Hand fallen. So geschah
es mit dem rumänischen König Michael dem Tapfern.

Euthanasie ist falsch. Auch Menschen, die von allen


Ärzten der Welt aufgegeben worden sind, können zum
Leben zurückkehren. Hoffen Sie für Ihr Geschäft, für
Ihre Kinder. Hoffen Sie für Ihren Charakter, auch
wenn er noch so schwierig ist, selbst wenn er trotz
tausend Anstrengungen noch nicht besser geworden ist.
Unsere Hoffnung ist Gott, der »die Erde über das
Nichts hängte« (Hiob 26,7). Eine Hoffnung, die von
IHM kommtyhält auch ohne Fundament.

11. MAI


Ich bin der Herr dein Gott, der ich dich aus Ägypten-
land, aus dem Diensthause geführt habe. (2. Mose 20,2)

Viele Gläubige sind der Ansicht, daß sie sich nicht um


die Politik kümmern sollen.

War Livingstone mit dem Evangelium vertraut? Als


er nach Afrika kam, stand der Sklavenhandel in voller
Blüte. Sollte er es zulassen, daß die Sklaven auch
weiterhin Sklaven blieben? Er hatte in der Bibel gelesen,
wie Gott die Versklavten befreite. Deshalb konnte er
nicht unbewegt bleiben, wenn er die langen Reihen der
Unschuldigen sah, die an den Handgelenken anein-
ander gekettet waren, mit Peitschen geschlagen und
vorwärtsgetrieben wurden — genauso wie es heute in

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vielen Ländern geschieht.

Dr. Livingstones Herz brannte vor Zorn über diese


schrecklichen Vorkommnisse. Viele heutige Christen
haben die Tugend, sich über die Sklaverei zu ärgern,
verloren. Viele werden überhaupt nie ärgerlich — aus-
genommen über die, die sich gegen die Sklaverei er-
heben.

Livingstone unterließ es nie, die Engländer anzu-


flehen, den schrecklichen Handel mit Menschenleben
aufzugeben. Schließlich hatte er auch Erfolg. Im ganzen
Britischen Reich wurde die Sklaverei abgeschafft.
Heute liegt Livingstones sterbliche Hülle in der West-
minster Abtei in London begraben.

Die Bundeslade der Juden war nicht nur ein ritueller


Gegenstand, sondern auch das Zeichen zum Kampf. Als
die Juden, die aus der Sklaverei kamen, über den
Jordan zogen, um für ein eigenes Land, in dem sie in
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