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Tägliche Andachten Stephanus Edition • Seewis/Uhldingen


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entsetzt über die Verbreitung der Gottlosigkeit in-
nerhalb der Kirchen. Er verließ die Baptistenunion und
nahm den Kampf für den bibeltreuen Glauben auf,
ohne Erfolg zu erwarten. Er sagte: »Ich bin willig, in
den nächsten fünfzig Jahren vor die Hunde zu gehen.
Eine Zukunft, die noch in weiter Ferne liegt, wird mein
Vorgehen rechtfertigen.«

Er wurde mit beschämenden und verächtlichen Na-


men bedacht. Aber er antwortete seinen Gegnern, weil
er keine Worte habe, um seinen Abscheu gegen sie aus-
zudrücken, lasse er sie in Ruhe weitergehen.

Er verlangte nicht nach Toleranz. Er forderte Unter-


werfung, denn er war sicher, daß er von Gott beauf-
tragt war.

Ein schwarzer Dorfpriester sagte, er predige nicht


mehr gegen das Stehlen von Hühnern, weil solche Pre-
digten die brüderliche Liebe dämpften.

Ein Pfarrer, der mich in seine Kirche eingeladen hat-


te, machte mir Vorwürfe, weil ich über die Sünde des
Herodes gepredigt hatte, der die Frau seines Bruders
genommen hatte. Das war auch die Sünde des reichsten
Gönners seiner Kirche, und er wollte diesen Mann und
seine Unterstützungen nicht verlieren.

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Wir müssen gegen diesen Geist des Kompromisses
kämpfen und gegen alles, was in der Kirche und in der
Mission falsch ist — selbst wenn wir uns damit in
größte Schwierigkeiten bringen. Verräter der christ-
lichen Grundsätze dürfen nicht unsere Freunde sein.

23. JULI


Mein Geliebter ist mein. (Hohelied 2,16)

Ein König sagte einst zu einem Günstling: »Verlange


was du willst, und ich will es dir geben.«

Der Bevorzugte dachte darüber nach: »Wenn ich ihn


bitte, mich zu einem General zu machen, wird er es tun,
und ich werde bedauern, nicht Premierminister zu sein.
Wenn ich das halbe Königreich verlange, werde ich es
erhalten, und ich werde traurig sein, daß ich nicht das
ganze besitze.« Deshalb sagte er zu dem König: »Gib
mir deine Tochter zur Frau.«

Auf hebräisch und griechisch ist das Wort für


»Seele« weiblich. Deshalb bittet die gläubige Seele
Gott, daß Christus ihr Bräutigam sei. Damit wird sie
Erbe aller Dinge, und die Engel werden ihr dienen. Wie
herrlich und zugleich wie bescheiden ist unser Bräuti-
gam. Nathanael nannte ihn »Sohn Gottes« (Joh. 1,49),
und Jesus antwortete darauf: »Ihr werdet den Himmel
offen und die Engel Gottes auf und nieder steigen sehen
auf den Sohn des Menschen« (Joh. 1,51). In dem Maß,
wie die Menschen das Göttliche in IHM erkannten, ließ
IHN sein demütiges, liebevolles Herz seine Mensch-
lichkeit betonen, damit seine Bräute, die menschlich,
manchmal allzu menschlich sind, dennoch voller Ver-
trauen zu IHM kommen können. ER gehört zu
ihnen. Unsere Gebete, daß ER unser sein möchte, sind

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erhört worden.

ER ist nicht nur der göttliche, sondern auch der


menschliche Bräutigam, der sich für menschliche An-
gelegenheiten interessiert — ER kümmert sich sogar
darum, daß auf einem Hochzeitsfest genug Wein vor-
handen ist. Er unterscheidet sich darin von vielen Hei-
ligen, die dank ihrer Heiligkeit unberührt bleiben von
den Nöten ihrer Mitmenschen.

Christus hält nicht nur Predigten; ER macht uns


nicht fortwährend Vorwürfe. ER nimmt auch still mit
uns an einem Abendessen teil, wie es ein Bräutigam mit
seiner Braut tut.

Bernhard von Clairveaux sagte: »Ein stiller Gott


stillt alles. IHN still zu sehen, macht still.« Hier ist der
Gedanke, der unermeßliche Stille vermittelt: »Mein
Geliebter ist mein.«

24. JULI


(Jesus sagt zu dem Verbrecher:) Wahrlich ich sage dir,
heute wirst du mit mir im Paradiese sein. (Luk. 23,43)

Wissen Sie, wer ganz besonders auf unsere Liebe und


unsere Gebete angewiesen ist? Die Kriminellen. Die Ge-
sellschaft kann ihnen nur die verdiente Strafe geben.
Wir können ihnen die göttliche Botschaft von der Ver-
gebung durch das Blut Jesu übermitteln.

Kriminelle werden von ihren Opfern ständig verfolgt


— bewußt oder unbewußt. Hinter allem Gesagten
hören sie die letzten Worte dieser Opfer. Auch wenn
man freundlich zu ihnen spricht wissen sie, was über sie
gedacht wird: ihr seid Mörder.

Auch wenn sie ihre Schuld nicht vor der Polizei oder


vor einem Geistlichen bekannt haben, brechen die

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Worte in ihren Träumen in einer unkontrollierbaren
Rede aus ihnen heraus. Ihre Opfer stehen des Nachts an
ihren Betten.

Emile Zola beschreibt in »Thérèse Raquin« einen


Maler, der gemordet hat. Niemand wußte von seiner
Tat. Er fuhr fort zu malen, aber nun glichen sich alle
Gesichter. Es war immer das Gesicht seines Opfers.
Kindergesichter, Frauenantlitze — alle erinnerten ihn
an den Getöteten.

Mörder haben nicht nur die nun toten Menschen um-


gebracht. Sie haben auch das Mitleid ihrer Mitmenschen
getötet. Sie werden nun von allen verachtet — ausge-
nommen von Jesus, dem Freund der Sünder. ER teilte
freiwillig das Los der Verbrecher und wurde mit ihnen
gekreuzigt. ER wußte im voraus, daß die Menge
Barabbas wählen würde, als Pilatus den Juden einen
Gefangenen freigab. Jesus starb mit Freuden für den
Freigelassenen.

ER verachtet auch Diebe nicht, ER vergleicht sogar


sich selbst mit ihnen: »Es wird aber der Tag des Herrn
kommen wie ein Dieb« (2. Petr. 3,10).

Von Jesus erhalten die Verbrecher die Errettung. Bei


seinen wahren Nachfolgern finden sie Verständnis und
Mitleid.

25. JULI


Irre Sterne, welchen behalten ist das Dunkel der
Finsternis in Ewigkeit. (Judas 13)

Der Brief des Judas beglaubigt eines der vielen


pseudoepigraphischen Bücher, das Buch Henoch.

Henoch schrieb: »Ich sah sieben Sterne wie sieben


große, brennende Berge. Als ich fragte, sagte der Engel

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zu mir: »Das ist der Ort, wo Himmel und Erde auf-
hören. Hier ist das Gefängnis für die Sterne und die
Menge der Himmel. Die Sterne, die das Feuer schüren,
haben sich bei ihrem Aufgang gegen das Gesetz Gottes
versündigt und sind nicht zur Zeit erschienen. Deshalb
wurde ER zornig über sie und band sie ...«

Es gibt Engel, die seit Tausenden von Jahren in Ket-


ten liegen. Sie sind von Finsternis umgeben und er-
warten das Gericht des großen Tages. Gefängnisleben
ist immer schrecklich. Die Hölle ist für die Menschen
noch furchtbarer. Aber wer kann die Qual eines Engels
ermessen, eines beflügelten Wesens, das es gewohnt war,
von einem Stern zum andern zu fliegen, um Gottes
Willen zu erfüllen?

Manche Engel sind dorthin gekommen, weil sie »ihre


Würde nicht bewahrten, sondern ihre eigene Wohnung
verließen« (Jud. 6). Haben Sie Ihre hohe Stellung, ein
Christ zu sein, bewahrt? Haben Sie Ihre Wohnung, die
Kirche, behalten, oder mischen Sie sich unter die
Welt? Gott hat die Engel nicht verschont — wird ER
Sie verschonen?

»Die viele zur Gerechtigkeit geführt, werden leuchten


wie die Sterne immer und ewig« (Dan. 12,3). Sind Sie
ein leuchtender Stern? Haben Sie viele zur Gerechtig-
keit geführt?

Furcht und Zittern ist ein lebenswichtiger Teil des


christlichen Lebens.

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26. JULI

ER stößt die Gewaltigen von den Thronen und erhöht
das Niedrige. (Luk. 1,52)

Strindbergs Schauspiel »Miss Julie« ist die Liebes-


geschichte eines sehr reichen Mädchens und ihrem
Diener. An einer Stelle erzählen sie sich ihre Träume.

Das reiche Mädchen: »Ich sitze auf einer hohen


Säule, die ich irgendwie erklettert habe und weiß nicht,
wie ich wieder herunterkommen kann. Ich muß hinab,
aber ich habe nicht den Mut, zu springen. Ich möchte
fallen, aber ich kann nicht. Ich weiß, ich werde keinen
Frieden haben, bis ich unten bin, unten auf dem Grund.
Und wenn ich je unten sein sollte, würde ich noch
weiter hinab, in die Erde hineingehen wollen.«

Der Diener: »Ich träumte, daß ich unter einem hohen


Baum in einem dunklen Wald lag. Ich will hinaufkom-
men, ganz oben hinauf, um über die helle Landschaft
sehen zu können, über der die Sonne scheint — um die
Vogelnester mit den goldenen Eiern darin ausrauben zu
können. Ich klettere und klettere, aber der Stamm ist so
dick und so glatt, und die Entfernung bis zum ersten Ast
so weit. Aber ich weiß, wenn ich nur diesen ersten Ast
erreichen kann, werde ich bis zum Wipfel hinauf-
kommen wie auf einer Leiter.«

Viele reiche Leute haben Schuldkomplexe wegen


ihrer bevorzugten Stellung, obwohl ihnen das vielleicht
nicht einmal bewußt ist. Deshalb werden viele von
ihnen Revolutionäre, oder sie unterstützen umstürzleri-
sche Bewegungen. Sie haben das Gefühl, es sei ihre
Pflicht hinabzusteigen. Die Armen jedoch beneiden die
Reichen und möchten hinaufsteigen. Wenn diese norma-
len Empfindungen ans Licht gebracht würden, könnten
sie zu positiven Faktoren des sozialen Lebens werden.

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Die Reichen könnten von Jesus lernen Gutes zu tun und
auf vielerlei Arten das, was sie haben, mit den Benach-
teiligten teilen. Die Armen könnten mit den Reichen
wetteifern und von ihnen lernen, wie man seine Bega-
bungen zum Wohle der Familie besser einsetzt.

»Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis


wandeln, sondern er wird das Licht des Lebens haben«
(Joh. 8,12), sagt Jesus. Die Ungläubigen ziehen die
Finsternis dem Licht vor (Joh. 3,19). Ihre Gefühle sind
unterdrückt und steigen nicht nur in Träumen auf,
sondern äußern sich auch in Wahnsinnsstaten wie Ter-
rorismus, Aufständen und Revolutionen. Als Resultat
verlieren die Bevorzugten ihre Stellung, die sie doch
nicht unbeschwert genießen konnten. Sie werden von
ihren Untergebenen ersetzt, die aber bald auch ernüch-
tert sein werden.

27. JULI


Und er (Jesus) zog durch die Dörfer ringsherum und
lehrte. (Mark. 6,6)

Viele von uns sind enttäuscht. Wir sind nicht erfolg-


reich. Jesus war es auch nicht. ER war nur ein kleiner
Landprediger. Während der Festtage, wenn die Juden
aus aller Welt nach Jerusalem kamen, um anzubeten,
hatte Kaiphas mehr als eine Million Zuhörer. Aber auch
er war nicht erfolgreich. Pilatus hatte die Macht, ihn je-
derzeit abzusetzen. Dennoch war auch Pilatus nicht er-
folgreich. Cäsar enthob ihn seines Amtes und schickte
ihn ins Exil. Julius Cäsar wurde von seinem eigenen
Sohn ermordet. Auch Nero wurde getötet, nachdem er
die sich mehrenden Christen erfolgreich vernichtet
hatte.

261


Beneiden Sie berühmte Menschen, die viel erreichen,
nicht. Der Schein trügt. Große Männer können zwar
Geschichte machen — aber doch nur soweit es ihnen
gegeben wird. Sie stehen unter dem zwingenden Einfluß
ihrer Umgebung.

Aber noch viel mehr werden wir innerlich von


unserer Vergangenheit beeinflußt. Robespierre, der blut-
dürstige Diktator der französischen Revolution, wurde
kurz nach dem Tode seiner Mutter auch von seinem
Vater verlassen. Er mußte hart um seine Ausbildung
kämpfen. In seiner Jugend wurde er von König Ludwig
XVI. und der Königin beleidigt. Er war ausgewählt
worden, den Willkommensgruß für das Königspaar bei
einem Besuch in seiner Heimatstadt vorzutragen. Aber
die Hoheiten schenkten ihm kein Wort der Anerken-
nung; sie gaben kein freundliches Zeichen, sondern
fuhren einfach vorbei. Das machte aus dem jungen
Mann einen Menschenfeind. Er schwelgte in der Er-
mordung von Tausenden unschuldiger Menschen. Er
liebte es, das Blut der Menschen auf der Guillotine
fließen zu sehen.

Gott hat uns nicht dazu bestimmt, Mörder zu sein;


das ist immer gegen die Natur. Darum begehen Mörder
einen großen Fehler. Auch Robespierre handelte sinnlos
und mußte selbst auf der Guillotine sterben. Er hatte
nichts erreicht. Die Republik hatte nur den Weg
gebahnt für einen Kaiser: Napoleon.

Suchen Sie nicht nach dem, was die Welt Erfolg


nennt. Das erzeugt nur Eitelkeit. Tragen Sie ergeben
Ihre eigene Bürde und die Ihrer Erbanlagen. Lernen Sie
von Jesus, der »sanftmütig und von Herzen demütig«
war, zufrieden mit seinem Beruf als Zimmermann; ein
unbeliebter Rabbi, der umherzog und lehrte und
schließlich gekreuzigt wurde. Darauf folgte die Aufer-
stehung.

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28. JULI

Und ich will einen Bund des Friedens mit ihnen
machen. (Hes. 34,25)

Die Jüdin Simone Weil floh aus Nazi-Deutschland


nach England. Dort starb sie an Unterernährung und
Tuberkulose, weil sie beschlossen hatte, nur die Lebens-
mittelration zu sich zu nehmen, die die Bevölkerung
der von Nazis besetzten Gebiete erhielten. Sie hinterließ
viele Bücher mit christlichem Gedankengut, obwohl sie
nie getauft worden war. Sie trat auch keiner Kirche bei,
damit sie zwischen sich und der unglücklichen Menge
der Ungläubigen keine Barriere aufrichten möge. Sie
war ein Mensch mit einer ganz besonderen Berufung.

Sie konnte das, was fälschlicherweise die Tradition


der Kirche genannt wird, nicht ertragen. Sie war
überzeugt, daß Tradition nicht im getreulichen Auf-
bewahren alter Asche, sondern vielmehr in stetem An-
fachen des alten Feuers besteht, indem ständig neuer
Brennstoff aufgelegt wird.

Sie konnte sich nicht vorstellen, was geschehen


würde, wenn Jesus plötzlich an der Front, zwischen den
kämpfenden Armeen, erscheinen und sagen würde:
»Liebet einander, wie ich euch geliebt habe.« Er würde
tot niederfallen, durchlöchert von Kugeln beider Seiten.
Am Sonntag würden die Christusmörder der beiden
Armeen den Einen anbeten, den sie getötet hatten, und
jeder würde für den Sieg, seines Vaterlandes beten —
was gleichzeitig die Niederlage des Gegners bedeuten
würde.

Viele christliche Denker leiden unter der Inkonse-


quenz der Liebe. Krieg, Klassenkampf, Revolution und
Zwietracht unter Christen sind schwere Gottesläste-
rungen, weil sie im Gegensatz stehen zu dem Wort:

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»Gott ist die Liebe.«

»Selig sind die Friedensstifter; denn sie werden Söhne


Gottes heißen« (Matth. 5,9).

Wir wollen mit allen Menschen Frieden halten,


soweit es von uns abhängt.

29. JULI


Und Gott segnete den siebenten Tag. (1. Mose 2,3)

Die Zahl 7 ist in der Bibel das Symbol für Heiligkeit.

»Dementsprechend hat über diese Henoch, der sieben-
te von Adam an, geweissagt« (Judas 14). Jedes siebente
Jahr mußte das Land unbebaut bleiben. Wenn sieben-
mal sieben Jahre vergangen waren, hatten die Juden
das Jubeljahr, in welchem alles Land, das in der Zwi-
schenzeit verkauft worden war, wieder an seinen ersten
Besitzer zurückging. Die Zahl der Schöpfungstage war
sieben; von allen reinen Tieren wurden jeweils sieben
vor der großen Flut gerettet. Im Evangelium Johannes
sagt Jesus auf sieben verschiedene Arten, wer ER sei.
Am Kreuz sagte ER sieben Worte. Das Buch der Offen-
barung enthält Briefe an sieben Gemeinden usw.

Warum ist gerade die Zahl sieben eine heilige Zahl?


Die Chaldäer hatten nicht unser Dezimal-, sondern
ein Sexagesimalsystem, d. h. sechs Zahlen und eine Null.
Unser Dezimalsystem ist willkürlich. Computerleute
benützen das Binärsystem (Dualsystem), das nur aus
zwei Einheiten von 0 und 1 besteht. Im Sexagesimalsy-
stem wurde unsere 7 als 10 geschrieben, weil nicht mehr
als 6 Ziffern existierten. Sieben wurde zur heiligen Zahl,
weil es in seiner geschriebenen Form »10« die Tatsache
symbolisierte, daß vor der 0 (das Zeichen der mensch-
lichen Nichtigkeit) die 1 gesetzt wurde, das Zeichen des

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einen Gottes. Dadurch wird der unwichtige Mensch
wertvoll, wertvoller als alle andern Ziffern.

Die Juden waren Nachfolger der Chaldäer. Deshalb


wurde die Sieben auch zu ihrer heiligen Zahl. Im Ge-
gensatz dazu wurde die 6, die Letzte der gewöhnlichen
Zahlen, zum Symbol alles Unbedeutenden. Die Zahl des
apokalyptischen Tieres ist sechs, sechs und nochmals
sechs (Off. 13,18); das heißt nichtig, nichtig und noch-
mals nichtig. Ein Lamm kann es zerstören.

Wenn Sie eine Personifizierung der 7 geworden sind


— ein Mensch, der sich selbst verleugnet hat und zu
einer 0 geworden ist, vor den sich aber Gott wie ein
Schild als 1 gestellt hat —, dann müssen Sie riesige Tiere
nicht fürchten. Es sind nur Papiertiger. Sie werden
Sieger bleiben.

30. JULI


Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Land
besitzen. (Matth. 5,5)

Vergleichen Sie Washington mit Napoleon.

Washington war bescheiden. Er wünschte die Freiheit
für ein ganzes Land, und sein Wunsch ging in Erfüllung.
Darin fand er seine volle Befriedigung. Als man ihm
eine Königskrone anbot, wies er sie zurück. Er hinter-
ließ eine neue, freie Nation.

Napoleon war auf seinen eigenen Ruhm bedacht. Es


genügte ihm nicht, General zu sein; auch als Konsul war
er noch nicht zufrieden — er wollte Generalkonsul sein.
Schließlich wurde er Kaiser. Er setzte andere Herrscher
ab und ersetzte sie mit Mitgliedern seiner Familie. Er
kämpfte in Ägypten und Rußland — obwohl er dort
gar nichts zu suchen hatte. Er starb als Gefangener im

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Exil. Sein Kaiserreich existiert nicht mehr.

Wie viele Nebenbeschäftigungen haben Sie? Nie-


mand kann alles tun, ohne alles durcheinanderzu-
bringen. Niemand kann seinen eigenen Ruhm suchen
ohne in den Ruf zu kommen, selbstsüchtig und arrogant
zu sein.

31. JULI


Seid fruchtbar und mehret euch. ( 1. Mose 1,28)

Jesus war nicht verheiratet, obwohl man es in jenen


Zeiten als Schande betrachtete, wenn ein Rabbi Jung-
geselle blieb. Sicher hätten viele Mädchen IHN geliebt.
Er, der »zunahm an Gnade bei Gott und Menschen«
(Luk. 2,52), war sicher auch bei den Mädchen besonders
beliebt. ER war ein Mensch. Vielleicht hatte auch ER je-
manden besonders lieb, aber ER verzichtete auf diese
Liebe um der Berufung willen, zu der IHN Sein Vater
bestimmt hatte.

ER zwang diese Seine Haltung aber nicht anderen


auf. Im Gegenteil: ER beehrte das Hochzeitsfest in
Kana mit Seiner Gegenwart. Gottes Wort lehrt uns:
»Die Ehe soll in Ehren gehalten werden bei allen«
(Hebr. 13,4), und damit wird alles eingeschlossen: das
Gespräch zwischen den Ehepartnern und die gemeinsa-
men Mahlzeiten, genauso wie auch die geschlechtlichen
Beziehungen.

Gewöhnliche Christen können wählen, ob sie


heiraten möchten oder nicht. Den Bischöfen schreibt es
das Wort Gottes vor, eine Frau zu haben (1. Tim. 3,2).
Chrysostomus sagte: »Die erste Stufe der Keuschheit ist
die Enthaltsamkeit, die zweite, die Treue in der Ehe. Die
reine Liebe in einer Ehe ist eine Art Jungfräulichkeit.«

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Erfreuen Sie sich an einem erfüllten Geschlechtsleben
in der Ehe. Überwinden Sie mittelalterliche Vorurteile,
die den Menschen einflüstern, Geschlechtlichkeit sei
schmutzig. Der Eine, der die Geschlechtsorgane schuf,
der gebot »seid fruchtbar und mehret euch«, und der
das Wort Gottes inspirierte, das uns lehrt »sie sollen ein
Leib sein«, freut sich bestimmt darüber, wenn Sie die
sexuellen Funktionen in der Ehe ausüben. Genauso wie
ER sich über alle andern guten Dinge freut, die Sie tun.
Geschlechtsverkehr in der Ehe ist nicht falsch oder gar
beschämend. Deshalb wollen wir Gott danken für dieses
wunderbare Geschenk, das ER der Menschheit gab.

Aber auch unverheiratete Männer und Frauen dürfen


dankbar sein für ihren Stand. Er ist eine besondere Be-
rufung mit besonderen Segnungen und enthält oft Mög-
lichkeiten, die den verheirateten Menschen verschlossen
bleiben.

Es ist eine erwiesene Tatsache, daß die Unverheira-


teten in Verfolgungszeiten widerstandsfähiger waren
als diejenigen, die sich um ihre Familienangehörigen
sorgten.

1. AUGUST



Die Ehe soll in Ehren gehalten werden von allen.

(Hebr. 13,4)

Jede Ehe ist ein Abenteuer. Nur eine große Liebe
kann ein glückliches Zusammenleben zweier ganz ver-
schiedener Persönlichkeiten möglich machen. Wo die
Liebe fehlt, kann eine Ehe zu einer gesetzlich bewil-
ligten Hurerei werden.

Wir wollen die Geschlechtlichkeit von jeder Verbin-


dung mit dem Kommerziellen befreien. Eine Ehe, die

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eingegangen wurde, weil das Mädchen reich ist oder weil
der Mann eine gute Stellung hat, kann nicht geheiligt
sein. Auch von Rasse-, Nationalitäts-, Religions- und
Parteivorurteilen muß die Ehe befreit werden. Natür-
lich ist es ideal, wenn beide Partner derselben Denomi-
nation angehören, aber man kann niemandem vor-
schreiben, in wen er sich verlieben soll. Romeo und
Julia mußten sterben, weil ihre Familien miteinander
verfeindet waren. Muß die Liebe sterben, weil Katho-
liken mit Protestanten, Juden mit Arabern, Schwarze
mit Weißen kämpfen? Können zwei Menschen nicht in
Liebe und Harmonie miteinander leben, selbst wenn sie
nicht in allen Dingen gleicher Meinung sind?

Es ist eine Mißhandlung, wenn Frauen nur als Ver-


gnügungsobjekt betrachtet werden, wenn sie wie Pup-
pen behandelt und als Aushängeschild für eine hohe
gesellschaftliche Stellung benützt und herausgeputzt
werden, wenn sie zu Idolen gemacht werden, für die
man moralische Verpflichtungen aufgibt und wenn sie
versklavt werden. Den heutigen Frauen, die als Ärztin-
nen, Ingenieurinnen und in vielen anderen Berufen
»ihren Mann stellen«, kann nicht die 2000 Jahre alte
Vorschrift auferlegt werden, sie müßten ihren Männern
Untertan sein. Das war auch nicht der Wunsch Christi,
sondern eine Folge der Stellung der Frauen jener Zeit.
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