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Tägliche Andachten Stephanus Edition • Seewis/Uhldingen


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Seele hat die Fähigkeit dazu. Wir wollen unser Ziel er-
reichen.

12. JULI


Und das Unedle vor der Welt und das Verachtete hat
Gott erwählt. (1. Kor. 1,28)

Von den vielen Menschen, denen der Herr hätte er-


scheinen können, erwählte er ausgerechnet Saulus von
Tarsus, den größten der Sünder — einen bösen Men-
schen, der die Kirche zerstört hatte, indem er Gläubige
getötet und andere dazu gebracht hatte, ihren Glauben
zu verleugnen.

Die Fähigkeit, Böses zu tun, ist die potentielle Mög-


lichkeit, Gutes zu tun.

Zu einer Zeit waren die Niagara-Fälle schuld an


vielen Zerstörungen in den Vereinigten Staaten und in
Kanada. Sie überschwemmten große Gebiete beider
Länder und machten sie unfruchtbar. Dann kam ein
Mann zur Überzeugung: »Wenn diese Fälle eine so
große Fähigkeit zu Zerstörungen haben, müssen sie auch
dieselben Fähigkeiten zum Guten haben.« Also begann
man Dämme zu errichten und Turbinen zu installieren.
Nun versorgen die Niagara-Fälle beide Länder mit
Elektrizität.

Als William Booth England evangelisieren wollte,


sah er sich nach geeigneten Menschen um. Die meisten
Pfarrer schienen ihm aber nur Studierte zu sein, die
nicht wiedergeboren waren oder aber wirkliche Kinder
Gottes, die jedoch viel zu sanftmütig und bescheiden
waren, um fähig zu sein, ihre Umgebung zu revolutio-
nieren. Deshalb wandte er sich an Gefangene. Wenn sie
sich bekehrt hatten, wurden sie Soldaten und Offiziere

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der Heilsarmee. So begann ein großes Werk.

Auf Hebräisch bedeutet »Kedeshah« sowohl Prosti-


tuierte als auch Heilige. Maria Magdalena war immer
eine Kedeshah, zuerst mit einem Minus-, dann mit
einem Pluszeichen.

Mit der Liebe, die sie einst in Sünde verschwendet


hatte, überschüttete sie nun ihren Herrn und seine
Jünger.

Wenn Sie das Schlechteste in Ihren Mitmenschen ent-


deckt haben, dürfen Sie für sie beten — und versuchen,
sie zu einer Bekehrung zu führen. Dann können solche
Menschen zu einem großen Segen werden.

Dasselbe gilt für Sie selbst, wenn Sie sich unwürdig


vorkommen.

13. JULI


Sie bekannten, daß sie Gäste und Fremdlinge auf Erden
wären. (Hebr. 11,13)

Ein amerikanischer Evangelist, John Morrison,


kehrte nach Hause zurück, nachdem er in vielen
Ländern das Evangelium gepredigt und Zehntausende
zu Christus geführt hatte.

Am Dock von New York stand eine jubelnde


Menge. Wem jubelten diese Tausende von Menschen
wohl entgegen, was glauben Sie? Natürlich dem Präsi-
denten der Vereinigten Staaten, der sich auf dem
gleichen Schiff befand. An dem Mann, der so viele
Seelen gerettet hatte, war niemand interessiert.

Der Evangelist bestieg für die Weiterreise denselben


Zug wie der Präsident. Auf den Bahnstationen geschah
wieder das gleiche: Die Menschenmengen bejubelten
Roosevelt, nicht Morrison.

243


Auch ein Evangelist ist ein Mensch. Morrison fühlte
Eifersucht und Unzufriedenheit in sich aufsteigen. »Ist
das der Empfang, den ich verdient habe, nach dieser
ermüdenden, zermürbenden Reise?« beklagte er sich in-
nerlich. Eine überirdische Stimme wies ihn zurecht:
»Du bist noch nicht daheim.«

Unglücklich ist, wer als Christ Anerkennung in dieser


Welt sucht. Hier müssen wir den Erfolg meiden.
Welchen Wert hätte es für General Eisenhower oder
Winston Churchill gehabt, wenn sie von den deutschen
Nazis bejubelt worden wären?

Jesus sagt: »Wehe, wenn alle Menschen gut von euch


reden« (Luk. 6,26).

Das wäre ein sicheres Zeichen, daß Sie zu dieser Welt


gehören, die Gott gegenüber feindlich eingestellt ist.

Wir wollen auf unsere volle Belohnung im Himmel


warten.

14. JULI


Und stellt euch nicht dieser Welt gleich. (Rom. 12,2)

In Lukas 7 wird uns erzählt, wie Johannes der


Täufer, als er im Gefängnis saß, daran zu zweifeln
begann, ob Jesus wohl auch wirklich der Messias sei.
Diese Ungewißheit überfiel ihn, obwohl er einige Zeit
vorher ausgerufen hatte, daß ER das Lamm Gottes sei,
das die Sünde der Welt wegnimmt. Gefängnisse werfen
oft Schatten über das geistliche Leben eines Menschen.

Johannes zweifelte und sprach darüber mit zwei


seiner Jünger, die bis dahin keinen Zweifel gekannt
hatten. Sie waren überzeugt gewesen, daß Jesus der
Retter sei. Aber weil ein anderer den Samen des Zwei-
fels in ihre Herzen gestreut hatte, unternahmen sie eine

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weite Reise, um mit Jesus über die Zweifel eines anderen
Menschen zu sprechen und um IHN um Antwort zu
bitten. Vielleicht haben sie in Gegenwart anderer mit
IHM gesprochen und so ihre Zweifel noch weiter aus-
gestreut.

Jesus antwortet: »Gehet hin ...«.

Lassen Sie sich nie von der falschen Einstellung eines
andern quälen, auch nicht, wenn er ein großer Prophet
ist.

Gläubige Schwestern arbeiteten in einem Konzentra-


tionslager im sibirischen Wald, wo sie Bäume fällen
mußten. Weit entfernt befanden sich andere Baracken
mit Gefangenen, die dieselbe Arbeit verrichten mußten.
Eines Abends, als die Frauen sich zum Gebet beim Ofen
niedergelassen hatten, klopfte es an die Türe.

»Macht auf, es wird euch nichts geschehen«, rief eine


rauhe Stimme. Die Schwestern wagten nicht, zu ge-
horchen. »Macht auf, oder wir werden die Türe ein-
schlagen«, schrien sie von draußen.

Als sie die Tür aufmachten, traten etwa zwanzig


schneebedeckte Männer ein. Einer von ihnen sagte:
»Wir hörten, daß ihr Christinnen seid. Erzählt uns von
Gott. Wir haben seit dreißig Jahren keinen Pfarrer
mehr gesehen. Sagt uns etwas.«

Von diesem Abend an gab es in den Baracken eine


Untergrundkirche, wo sich die Gefangenen regelmäßig
versammelten. Die Schwestern unterrichteten sie im
Glauben, lehrten sie das Evangelium und langverges-
sene Gebete; sie tauften sogar einige von ihnen. Aus
Dankbarkeit übernahmen. die Kriminellen das harte
Tagewerk für die Frauen, die dadurch mehr Zeit zum
Gebet erhielten.

Hier waren Seelen, die in einer bolschewistischen


Umgebung ihren Weg gingen.

Gehen Sie Ihren Weg, ungeachtet der Schwierig-


keiten in Ihrer Umgebung.

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15. JULI

Wo ist die Verheißung seiner (Jesu) Wiederkunft?
Seitdem die Väter entschlafen sind, bleibt ja alles wie es
von Anfang der Schöpfung gewesen ist. (2. Petr. 3,4)

Früher pflegten Spötter die Christen mit diesen


Worten herauszufordern. Aber heute sind solche Worte
nicht mehr am Platz; es geschehen zu viele ganz neue
Dinge auf dieser Welt. Man hat angefangen, sich mit
Atomspaltungen zu beschäftigen, und als Resultat
davon existieren heute fünfzehn Tonnen Explosivstoffe
für jeden lebenden Erdbewohner. In wenigen Minuten
könnte die vollständige Zerstörung der Menschheit
vollzogen werden.

Menschen gehen auf dem Mond spazieren. Diktato-


ren und Geldmenschen können den Verstand ihrer Mit-
menschen mittels Drogen und Massenmedien nach
ihrem Willen umformen. Wir haben Überbevölkerung
und Hungersnöte wie nie zuvor; die Luft in den Städten
der hochzivilisierten Welt ist verpestet. Die Macht liegt
nicht mehr in den Händen der weißen Rasse, die von
christlicher Zivilisation geprägt ist. Vertreter der Drit-
ten Welt haben die Mehrheit in den Vereinten Nationen,
und sie stimmen gewöhnlich so, wie es Rotchina oder
Rußland vorschreibt.

Der Staat Israel ist zu einer unumstößlichen Tatsache


geworden.

Gott hat Sein Volk in das Heilige Land zurück-


gebracht. Ganz Jerusalem gehört ihm — ein weiteres
Zeichen der Endzeit.

Antichristliche Mächte haben sich in die Kirche ein-


geschlichen. »Capital Voice« veröffentlichte am 1. Au-
gust 1974 die Resultate einer Umfrage: »51 % der
Pfarrer der Evangelisch-Methodistischen Kirche glau-

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ben nicht an die Auferstehung Christi; 60 % glauben
nicht an die Jungfrauengeburt; 62 °/o leugnen die Exi-
stenz Satans; 89 °/o der episkopalischen Pfarrer glauben
nicht, daß die Bibel Gottes Wort ist. Sie glauben, daß es
keine Wahrheit gibt.« Auch das ist ein Zeichen der End-
zeit. »Auf das Heilige kommt ein Greuel der Ver-
wüstung« (Dan. 9,27).

Das sind alles Zeichen, daß der Herr wiederkommt.


Es geht nicht so weiter, wie es von Anfang der Schöp-
fung an war. »Wer aber beharret bis ans Ende, der wird
selig« (Matth. 24,13).

16. JULI


Wie war der Mann gestaltet, der euch begegnete und
solches zu euch sagte? (2. Kön. 1,7)

Als Elia eine Nachricht zu Ahasja, dem König von


Israel sandte, fragte der König die Boten nicht nach
Einzelheiten der Botschaft, sondern er stellte die obige
Frage. Der Wert einer Botschaft hängt von der Qualität
des Überbringers ab. Wenn ein Prediger über das Wort
»Wehe euch, ihr Reichen« predigt und dabei selbst
besitzgierig ist, macht er sich lächerlich.

Die Christen der ersten Jahrhunderte waren die


richtigen Männer. Mit Seilen wurden sie an Hand-
und Fußgelenken an vier Ringe gefesselt und nackt an
die Wand gehängt und dann mit Knütteln, Zangen und
Fackeln gefoltert. Sie ertrugen die Qual und verleug-
neten Christus nicht; sie verrieten auch nicht, wo sich
die Brüder zu Gebet und Anbetung versammelten.

Keine durch Menschenverstand entwickelte Ma-


schine könnte aushalten, was unsere Brüder und Schwe-
stern in den Zeiten der Christenverfolgungen erduldet

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haben. Ihre unterernährten Körper widerstanden bes-
ser als die von übergewichtigen Ringern — aus dem ein-
zigen Grund, weil sie die richtige Art Menschen waren.

In ihren Leiden bemitleideten sie nicht sich selbst,


sondern ihre Peiniger. Sogar in ihnen sahen sie Engel
der Gnade, die sie mittels Demütigungen für das
zukünftige Königreich zubereiteten.

Wir brauchen nicht eine neue Theologie, sondern


diese alte Art von Christen.

Wie wäre es, wenn wir selbst solche Menschen, die die


christliche Botschaft glaubwürdig machen, würden? Bei
Elia wies schon die äußere Erscheinung, die einfache
Art sich zu kleiden, auf den Ernst seiner Botschaft hin.

17. JULI


Lehre uns unsere Tage zählen, daß wir ein weises Herz
gewinnen. (Ps. 90,12 [Elb.])

Augustinus schrieb in Confessiones: »Wenn mich nie-


mand fragt, was Zeit sei, so weiß ich es; wenn ich aber
gefragt werde, weiß ich keine Antwort.«

Der russische Astronom Kozyrew sagt: »Zeit ist die


wichtigste und befremdendste Erscheinung der Natur.«

Ich will nicht über die Zeit philosophieren. Sie läßt


Menschen verschiedenen Generationen angehören; sie
ist die Kluft zwischen Eltern und Kindern, denn diese
sind zu einer späteren Zeit geboren. Deshalb betrachten
sie Vater und Mutter als Symbole alles Alten — hoff-
nungslos unmodern und mit wertlosen moralischen
Grundsätzen belastet. Deshalb sagte Freud: »Eltern sein
heißt, einen der schwierigsten Berufe auf der Welt aus-
üben zu müssen.«

Viele Eltern verdienen sicherlich die Ehre nicht, die

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ihnen nach der Bibel entgegengebracht werden müßte.


Der amerikanische Mörder Manson war der Sohn einer
sechzehnjährigen Prostituierten. Sie brachte das Kind
nur zur Welt, weil ihr das Geld für eine Abtreibung
fehlte. Kurz nach seiner Geburt wurde sie ins Gefängnis
gebracht. Das kleine Kind wurde bei Verwandten
untergebracht, die ihm wenig zu essen aber viel Schläge
gaben. Seit seinem vierzehnten Lebensjahr lebte Manson
in Anstalten für Schwererziehbare und in Gefängnissen.

Viele ehrenhafte, christliche Eltern wurden von ihren


Kindern als »Kapitalistenschwein« und ähnlichem
betitelt. Das sind natürlich Extremfälle. Aber ebenso
außerordentlich sind die Selbstmorde bei Jugendlichen
unter zwanzig Jahren. Die Zahl ist in den letzten
zwanzig Jahren um 250 Prozent angestiegen. Und
dazwischen steht die Unzahl junger Menschen, die mit
ihren Eltern unzufrieden sind.

Wir wollen stets daran denken, daß das Problem der


Kinder eigentlich das Problem jener Eltern ist, die ver-
gessen haben, daß die Zeit schnell vergeht und eine an-
dere Generation heranwächst. Wir müssen unseren Kin-
dern ein glaubwürdiges Beispiel für ein göttliches Leben
sein. Ihnen ein angenehmes Leben zu verschaffen, ist
nicht genug. Sie brauchen das Vorbild eines beiligen
Lebens, zusammen mit einer weisen Erziehung.

18. JULI


Indem du dich selbst in'allen Dingen als ein Vor-
bild . . . darbietest. (Tit. 2,7)

Ein Priesterkandidat trat vor den Bischof und die


Examenskommission. Er hatte gute Empfehlungs-
schreiben vorzulegen, und in allen theologischen

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Fächern war er mit sehr guten Noten ausgezeichnet
worden. Die üblichen Fragen konnte er alle gut beant-
worten; zudem wurde von seinem Aufsichtspfarrer be-
stätigt, daß er sich an allen kirchlichen Aktivitäten be-
teiligt hatte.

Dann stellte ihm der von Gott inspirierte Bischof ei-


nige Fragen, die in den ersten Jahrhunderten an die or-
dinierenden Geistlichen gerichtet worden waren:
»Ist dir Verachtung ebenso willkommen wie Vorteil?
Liebst du fremde Menschen ebenso wie deine Ver-
wandten? Nimmst du mit derselben Freude Gesundheit
und Krankheit entgegen, Freiheit und Gefängnis,
Schläge und Liebkosungen, Opposition und Beifall?«

Der Kandidat antwortete: »Nein.«

»Dann geh* und lerne noch dazu«, sagte der Bischof.

Viele Pfarrer glauben an ihre Berufung, die Bibel


auszulegen und zu predigen. Aber das ist eine sekundäre
Aufgabe. Jesus sagt, daß ER »gekommen sei, das Gesetz
und die Propheten zu erfüllen« (Matth. 5,17). ER er-
fällte, was andere vor IHM als Grundlage ihrer Pre-
digten benützt hatten.

Suchen Sie nach Geistlichen, die Gottes Wort nicht


zerreden, sondern es erfüllen!

19. JULI


Der Tag des Herrn wird kommen wie ein Dieb in der
Nacht. (l.Thess. 5,2)

Der derzeitige russische Diktator, Leonid Breschnew,


zeigt seiner alten Mutter seine luxuriösen Büros, seine
Villa in einem Vorort von Moskau, seinen Cadillac, sein
Ferienheim am Schwarzen Meer und fragt: »Bist du
zufrieden?«

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Sie antwortet: »Ich freue mich, daß es dir so gut geht;
aber was wird geschehen, wenn die Kommunisten an die
Macht kommen? Das sind schlechte Menschen. Sie
hassen die Reichen und bestehen darauf, daß alle
Menschen gleichgestellt sind.«

Es fällt uns leicht, darüber zu lachen, daß die Kom-


munisten in ihrem Verhalten und ihrer Lehre so inkon-
sequent sind. Man könnte die Anekdote aber auch leicht
abändern. Dann würden Sie Ihre Wohn- und Arbeits-
verhältnisse Ihrer gläubigen Mutter zeigen und sie
würde fragen: »Schön und gut, was wird aber sein,
wenn Jesus wiederkommt?«

Eine Legende erzählt, daß Jesus nach Rom kam. Er


sah die Armee aufmarschieren, jeder Soldat mit seinem
Gewehr. Er fragte sie, ob sie Christen seien. Als alle
nickten, sagte Jesus: »Ich habe meine Jünger gelehrt,
daß sie nicht einmal ein häßliches Wort aussprechen
sollen. Ich hätte nie gedacht, daß Christen sogar Waf-
fen tragen würden!«

Dann sah er die Auslagen in Schaufenstern, sah die


Reklame: »Hier kaufen Sie die besten Schuhe« oder
»Das sind die besten Autos«. Jesus betrat ein Verkaufs-
lokal und sagte: »Ich habe gelehrt, daß einer den
andern höher achten soll als sich selbst. Warum emp-
fehlt ihr nicht die Produkte eurer Konkurrenten?« Er
sah die Prostituierten. Alle waren sie getauft und kon-
firmiert. Er sah, wie sich die Christen in verschiedene
politische Parteien aufteilten. Er sah eine katholische,
eine lutherische, eine Baptistenkirche. Er fragte sich,
welches wohl Seine Kirche sei. Die andern Namen wa-
ren ihm fremd. Er wollte mit dem Papst sprechen,
konnte aber keine Audienz erhalten. Er mußte sich
zwischen der Schweizergarde hindurchstehlen. Jesus
war nicht ansehnlich, er sah beinahe aus wie eine Jesus-
Karikatur. Bevor ihn der Papst empfing, sagte man dem
Besucher, er habe ihn mit »Heiliger Vater« anzureden.

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»Ich glaubte, dieser Name gehöre allein Gott«, gab
Jesus zur Antwort.

Was haben Sie für einen Lebensstandard? Wie sieht


Ihr moralischer und geistlicher Standpunkt aus? Alles
scheint in Ordnung zu sein — wie aber, wenn Jesus
wiederkommt?

20. JULI


Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig.

(2. Kor. 3,6)

Die Bibel ist wortwörtlich inspiriert. Jedes Wort
darin kommt von Gott. Darum wollen auch wir uns
nicht nur mit Worten zufriedengeben, sondern die
Worte zu ihrem Hauptzweck einsetzen: um Seelen für
die Ewigkeit zu retten.

In Arnos 9,11 + 12 steht: »Zur selben Zeit will ich


die zerfallene Hütte Davids wieder aufrichten, will ihre
Risse vermauern und ihre Trümmer wiederherstellen,
will sie aufbauen wie in den Tagen der Vorzeit, damit
sie den Rest von Edom gewinnen und alle Völker, über
die mein Name gerufen wurde.« Diese Verse sagen die
geistliche Vorherrschaft der Juden über die heidnische
Welt voraus.

Den Heiden, die von Vorurteilen gegenüber den


Juden befangen waren, konnte man anfänglich solche
Dinge nicht voraussagen. Deshalb veränderte Petrus
den Text aus dem Buch Arnos folgendermaßen:
»Danach will ich mich wieder zu ihnen wenden und
will wieder bauen die zerfallene Hütte Davids, und ihre
Trümmer will ich wieder bauen und will sie aufrichten,
auf daß, was übrig ist von Menschen, nach dem Herrn
frage, dazu alle Heiden, über welche mein Name

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genannt ist« (Apg. 15,16 + 17).

Vergleichen Sie die beiden Bibeltexte. Der Sinn ist


verändert worden. Die Prophétie bedeutet nun, daß die
Heiden von sich aus den HERRN suchen werden. Das
konnten sie annehmen.

In 2. Mose 34,35 lesen wir, daß Mose, nachdem er die


Gebote von Gott empfangen hatte, eine Hülle über sein
Gesicht legen mußte, weil es so strahlte. Paulus hätte
sich nun Mose gegenüber zurückgesetzt fühlen können,
denn auch er hatte doch eine Begegnung mit Gott ge-
habt. Statt dessen nimmt er sich die Freiheit, die Dinge
so zu erklären: »... wie Mose eine Decke über sein An-
gesicht legte, damit die Söhne Israels nicht auf das Ende
dessen schauen könnten, was verging« (2. Kor. 3,13).

Der Zweck zählt: Seelen müssen gerettet werden. Für


einige braucht es dazu eine hochgeistige Liturgie, für
andere schlichte Anbetung, einen besonderen Pfarrer
oder eine andere Denomination; nicht alle benützen die
gleiche Bibelübersetzung. Wichtig ist nicht die Treue zu
Methoden oder Worten, wichtig bleibt einzig und allein,
daß schließlich doch einige Seelen gerettet werden (1.
Kor. 9,22).

21. JULI


Ihr werdet... von allen Völkern gehaßt werden.

(Matth. 24,9)

Christen, die nicht verhaßt sind, sind verdächtig!
Henrik Ibsen, der bekannte norwegische Dichter,
wurde von seinen Zeitgenossen des neunzehnten Jahr-
hunderts mehr als andere abgelehnt. Aus welchem
Grund? Weil er tat, was auch wir tun sollten: er traf die
Menschen an ihrer empfindlichsten Stelle, indem er

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Themen anschnitt, die absolut tabu waren. Er vertrat
eine unpopuläre Haltung in der Gesellschaft seiner Zeit.
Sein Hauptanliegen war, daß die Menschen in Gewis-
sensfragen unbeugsam feststehen und Kompromisse ab-
lehnen sollten.

Er hatte um dieser Einstellung willen zusammen mit


seiner Familie viel zu leiden. Eine der Personen in
seinem Schauspiel »Der Menschenfeind« läßt er deshalb
Worte aussprechen, die er wahrscheinlich oft Von wohl-
meinenden Freunden gehört haben mag: »Du bist ver-
rückt; dein Eigendünkel macht dich krank. Du kannst
dich nicht mit humanistischen Schlagworten heraus-
reden. Ein Mann, der seine Familie ein Leben lang den
Anklagen der Mitmenschen aussetzt, ist in seinem Her-
zen ein Dämon, ein Teufel, dem die öffentlichen Ange-
legenheiten mehr am Herzen liegen als das Leben sei-
ner Frau und Kinder.«

Menschen, die um Christi willen in Gefängnissen


schmachten, haben in unserer Zeit oft ähnliche Vor-
würfe gehört.

Ibsens Reaktion war einfach; er schrieb: »In einem


Sturm denkt man nur an eines: er wird vorüber-
gehen ... Bevor viele zu einer Erkenntnis kommen
können, muß einer erkennen — Die Mehrheit hat nie
recht... Ich wehre mich gegen die uralte Lüge, daß die
Mehrheit immer recht habe.«

Als eine aufgebrachte Menge Steine durchs Fenster


des Helden warf, sagte Dr. Stockmann: »Ich werde sie
als heilige Reliquien aufheben.«

»Der starke Mann muß lernen, allein zu sein.«

Wir wollen lernen, der öffentlichen Meinung entge-
genzutreten. Jesus unterzog sich nie der blinden Mei-
nung der Masse. ER ist das Licht.

ER beeinflußte, ohne sich selbst beeinflussen zu las-


sen. ER wurde gehaßt, aber weil ER das akzeptierte, ge-
wann ER Freunde, die IHN bis zum Tode liebten.

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22. JULI

... daß ihr für den Glauben kämpfet, der ein fur alle-


mal den Heiligen übergeben ist. (Judas 3 [L] )

Nelson kam als Teenager einmal von einem kleinen


Ausflug erst spät nach Hause. Seine Tante schalt ihn,
daß er so lange in der Dunkelheit ausgeblieben sei.
»Hast du denn keine Angst gehabt?« fragte sie ihn.
»Angst?« gab Nelson zurück, »was ist das?«

Wir kennen die Angst vor Konflikten nicht. Spur-


geon, der bekannte Baptistenprediger Englands, war
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