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Notizen zu Vorfahren der Ahnenliste der Geschwister Beyer


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26 Hermann Clason


Während über alle Geschwister von Hermann Clason viel bekannt ist und auch etliche Aufzeichnungen existieren, ist über das Leben von Hermann nur noch wenig bekannt. Hermann war wie sein Vater und seine Brüder Kaufmann und im Baumwoll- Verschiffungsgeschäft tätig. Aufgrund unglücklicher Spekulationen, möglicherweise auch infolge von Betrügereien seitens seines Agenten in den USA, ging die Firma in Konkurs. Mit finanzieller Hilfe der Verwandschaft versuchte er sich in bescheidenerem Rahmen erneut als Kaufmann zu etablieren. Als er auch hierbei scheiterte, wählte er den Freitod.
Gerüchteweise ist auch von einem Duell mit einem belgischen Offizier die Rede, bei welchem dieser getötet wurde. Hierzu ist jedoch näheres nicht bekannt.
Beim Clason-Familientreffen 1988 in Kälberbronn war Herbert M. v. F. gebeten worden, im Rahmen einer Vortragsreihe über die Kinder von Nis Clason einen Beitrag über Hermann zu halten. Er lehnte dies ab. Sein Vater (Rudolf M. v. F.) habe ihm als Genealogen zwar sein Wissen über Hermann mitgeteilt, jedoch darum gebeten, hierüber zu seinen Lebzeiten nicht zu sprechen.
Da Herbert vor seinen Vater starb, ist das Wissen über mögliche dunkle Punkte im Leben von Hermann erloschen.

30 Leopold Smolian und 31 Alexandrine Klemtz


Leopold Smolian wurde am 4. (16.) Juli 1832 getauft. Dies war eine Nottaufe. Er war so schwächlich, daß die Eltern befürchteten, ihn ebenso wie zwei ältere (und später noch drei weitere) Geschwister kurz nach der Geburt zu verlieren. Der Säugling erholte sich jedoch, wuchs - als einziges Kind seiner Eltern - heran und wurde ein leidlich kräftiger Mann. Er besuchte zunächst die Schule in Riga, was weder ihm noch dem Lehrer große Freude gemacht zu haben scheint, wurde dann jedoch, noch vor dem Schulabschluß im Jahre 1847 nach Narwa in Estland zu einem Geschäftsfreund des Vaters in die Kaufmannslehre gegeben. Hier scheint er sich wesentlich glücklicher gefühlt zu haben. Er berichtete hiervon in einem (in der FG abgedruckten) Brief an seinen Lehrer, in dem er auch Einsicht in seine früheren schulischen Versäumnisse und Fehler bekundete. Überhaupt scheint er dem Lehrer über die Jahre zumindest nicht feind gewesen zu sein, sondern hat ihm offenbar regelmäßig, zumindest zum Geburtstag geschrieben. Leopold blieb in Narwa bis zum Jahr 1851 und verlobte sich dort auch mit seiner späteren Frau Alexandrine Klemtz. 1851 kherte er nach Riga zurück und setzte seine Ausbildung noch zwei Jahre im Agenturgeschäft des Vaters fort. Am 4./16.6.1853 wurde er als Handlungskommis freigesprochen, d. h. er hatte seine Ausbildung abgeschlossen. Er blieb dann noch bis 1857 in der väterlichen Firma. Bereits im folgenden Jahr heiratete er in Ferdinandshof bei Narwa seine blutjunge Frau.
Von 1857 an war er zunächst Angestellter, dann Associé (Teilhaber) in der Rosenkrantzschen Maschinenfabrik und Gießerei in Riga. 1861 gründete er mit dem Ältesten der Großen Gilde, Johann Friedrich Miram, die Firma "Miram und Smolian, Bankhaus und Agenturgeschäft", das er gemeinsam mit seinem Partner bzw. später dessen Sohn bis zu seinem Tod führte.
1860/61 war Leopold Glied der III. Gilde, ab 1862 Glied der I. oder Großen Gilde, und am 7./19.2.1868 wurde er zum Glied der Ältestenbank der Großen Gilde gewählt. Ab 1870 war er Ratsherr und als solcher für das Polizeiressort zuständig. Aufgrund eines Herzleidens sah er sich jedoch schon bald gezwungen, seine Arbeitslast zu verringern. Er legte daher sein Ratsherrenamt nieder und beschränkte sich auf seine Banktätigkeit. Wie sein Vater starb er an fortgeschrittener Arteriosklerose und daraus resultierendem Herzschlag.
Leopold Smolian war der FG zufolge von seinem Wesen her kein Kaufmann. Er war eher eine Künstlernatur, in der durchaus musisch veranlagten Familie nach Darstellung seiner Tochter das musische Talent mit Freude am Gesang und Klavierspiel. Auch in der eigenen Firma scheint er mehr von Pflichtbewußtsein und Verantwortungsgefühl als von Freude am Kaufmannsberuf geleitet worden zu sein. Hier war nicht nur der alte Miram, sondern auch später dessen Sohn wohl die führende Kaufmannspersönlichkeit, während bei Leopold unnachgiebiger Fleiß und das Festhalten an der Moral des "Ehrbaren Kaufmanns" das fehlende Geschick ersetzte, ohne ihm die Freude am Beruf zu bringen.
Alexandrine Klemtz, genannt "Saschinka", war im Gegensatz zu ihrem Mann eine außerordentlich lebhafte, kluge, die Geselligkeit liebende Frau. Sie heiratete sehr jung; nach Ansicht der Kinder muß es eine reine Liebesheirat gewesen sein. Ihre erste Schwangerschaft wurde zur Katastrophe, nachdem Alexandrine von einem Pferd gestoßen worden war. Das Kind starb, ohne daß es zu einer Fehlgeburt kam. Da die Kindesleiche dadurch die Mutter zu vergiften drohte, mußte sie im Haus, ohne Narkose, operativ entfernt werden. An den Folgen der Operation litt Alexandrine noch lange. Zwar folgten weitere, glücklichere Geburten, dies trug jedoch nicht gerade zur Kräftigung der jungen Frau bei. Nach der Geburt des sechsten Kindes brach Alexandrine nervlich zusammen. Sie fürchtete, den Verstand zu verlieren, verfiel in tiefe Melancholie und wurde, da an Ruhe in dem kinderreichen Haus nicht zu denken war, in das Landhaus eines Direktor Lehr nach Berlin-Zehlendorf in Pflege gebracht. Hier erholte sie sich in einem längerem Aufenthalt recht gut. Nach der Rückkehr Alexandrines folgten noch drei weitere Geburten.

1882/83 reisten Leopold und Alexandrine zweimal zur Tochter Helene auf das Gut Kosse, wo diese mit ihrem Mann, Bruno v. Samson-Himmelstjerna, lebte. Die erste Reise erfolgte anläßlich der erwarteten Geburt des ersten Kindes. Nach einer sehr schweren Geburt (19.7.82) wurde die kleine Edith Johanna Alexandra noch im gleichen Jahr schwer krank. Die Großeltern kamen erneut nach Kosse, konnten das Mädchen aber auch nicht retten. Es starb am 19.4.1883 im Alter von neun Monaten. Die beiden sehr anstrengenden Reisen - es waren auf schlechten Wegen pro Strecke etwa 300 km mit dem (natürlich Pferde-) Wagen zurückzulegen - und das belastende Miterleben der schweren Geburt und dann des Dahinsiechens und Sterbens der kleinen Enkelin waren für Alexandrines ohnehin infolge der Wechseljahre erschütterte Gesundheit zu viel. Sie brach erneut zusammen und wurde auf ihren Wunsch hin wieder nach Berlin-Zehlendorf gebracht. Dort hatte mittlerweile der Sohn des inzwischen verstorbenen, alten Direktors Lehr eine Anstalt für Nervenkranke eingerichtet. Offenbar versuchte dieser nun, aus der Krankheit der reichen Ausländerin in übler Weise Kapital zu schlagen. Die Behandlung im Haus zielte den überlieferten Darstellungen der Tochter Helene zufolge direkt darauf ab, den einträglichen Krankheitszustand möglichst lange zu erhalten. So wurde Alexandrine völlig isoliert und in ein Einzelzimmer eingesperrt. Briefe von Mann und Kindern wurden ihr vorenthalten, so daß sie sich völlig verlassen fühlte. Mehrfach beabsichtigte Besuche wurden Leopold durch diesen Herrn Lehr, dem er nach den guten Erfahrungen mit dessen Vater blind vertraute, mit der Behauptung ausgeredet, diese wären der Gesundheit der Frau abträglich.


Nach f ü n f !!! Jahren endlich setzte Alexandrines Mutter durch, daß der Mann von Alexandrines Schwester, der Petersburger Arzt Scott Murray, auf einer Reise nach Kissingen seine Schwägerin besuchte. Dieser fand eine total zusammengebrochene Frau vor, die sich von all ihren Lieben vergessen glaubte!
Ihr Zustand und das Gefühl, verlassen worden zu sein, ließen eine sofortige Rückkehr in die eigene Familie nicht zu, so daß Murray, seine Reise abbrechend, die Schwägerin zunächst nach Rotenburg, eine Heilanstalt bei Riga, brachte, von wo aus nach und nach wieder die Verbindung zur Familie hergestellt wurde. - Obwohl Leopold sich, abgesehen von seinem im Nachhinein als ungerechtfertigt erwiesenen Vertrauen gegenüber dem Geheimrat Lehr eigentlich nichts vorzuwerfen hatte, litt er in dieser Zeit, aber darüber hinaus auch bis zu seinem Tod sehr unter Selbstvorwürfen und wohl auch unter manchem stummen oder ausgesprochenem Vorwurf aus der Verwandtschaft, daß er seine Frau so lange in der Gefangenschaft des Herrn Lehr gelassen hatte.
Nach der Rückkehr Alexandrines in die Familie folgten, wie Helene schrieb "noch einige schöne gemeinsame Jahre für meine armen Eltern. Aber die Kraft des guten Vaters war nun auch erschöpft, es waren der Leiden zu viele. Seine Herzanfälle steigerten sich, er litt unsagbar und wir dankten Gott, als er ihn zu sich nahm."
Alexandrine lebte nach Leopolds Tod noch lange, zunächst im großen Stammhaus, dann in einem kleineren Haus in Riga. Zuletzt siedelte sie zu ihrer Schwester Jenny Murray, geb. Klemtz nach St. Petersburg über. Sie blieb bis zuletzt - trotz zahlreicher weiterer schwerer Schicksalsschläge - geistig gesund. Am 11./23.7.1902 starb sie in St. Petersburg an Magenkrebs. Ihre Leiche wurde nach Riga überführt und im dortigen Erbbegräbnis der Familie neben der ihres Mannes am 14./26.7.1902 beigesetzt.
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