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Ein Essay über den Aussatz


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Es giebt also zweierlei Leiden, und sie unterscheiden sich dadurch, daß in dem einen die Anwesenheit des "Herrn" nicht mehr gespürt wird, was der bittersten Verzweiflung gleichkommt -- das andere aber ist das Mitleiden mit allen Leidenden, wodurch der Betroffene, selbst wenn er gesellschaftlich total isoliert wird und geächtet, niemals einsam ist, sondern höchstens all-ein, denn der "Herr" ist mit ihm. Und darum ist das "Ich", das hier steht, Anochi (1-50-20-10), ein anderes als Ani (1-50-10), von dem wir schon hörten. Anochi ist das "Ich", welches das "Du" schon in sich selber begreift (zur Begründung siehe: "Zeichen der Hebräer"), und der Sinn der nicht mehr so bitteren Sage ist der: "das Ich, welches das Du in sich begreift, ist das Wesen des Werdens deiner göttlichen Kräfte". Zur Einheit werden diese "im Namen des Herrn" durch die Göttin des Meeres, die kraft ihres Schooßes das Erbarmen mit den Geschöpfen verkörpert. Unwiderstehlich ist ihre Anziehungskraft, und die "Götter", die sich lange noch sträubten, ihre Position zu vertauschen, können sich ihr hier nicht mehr entziehen. Als Strafe sind diese allzu Starren Menschen geworden (Psalm 82), sterbliche Wesen, die sich bis heute (und mehr noch als je) dagegen sträuben. Sie veranstalten gewaltige Shows, um sich zu beweisen, daß sie doch Götter noch sind, und werden dabei immer kränker, denn ihre wahren göttlichen Kräfte verkümmern dabei.


Einem Mann, der keine Göttin mehr kennt, ist dieser Prozeß unzugänglich, und er stirbt, ohne sie zu erkennen. Aber auch der, welcher Mirjam, die Mutter, als Göttin anbetet, muß sie mit Mirjam, der Magdalena, vertauschen, der mundtot gemachten, deren Rede nun vollständig gehört wird.

Ihr ist die "Pforte des Schwarzen" geweiht, die neunte der Pforten, und sie erinnert uns daran, daß die absolute Finsternis während der neunten Plage nur den trifft, der sich verschließt in seiner eigenen und für unverwandelbar erklärten Gestalt -- wer aber hinübergeht, dem leuchtet das Licht (Ex. 10,23). Die "Schwarze Pforte" war Sieben Tage der Welt ausgeliefert, der 35. Tag ist gekommen und die Essenz der Sieben erreicht. Mit der Neunten Pforte verbunden ist die fünfte Auslieferung in die Welt der Sieben Tage hinein, und wir wollen einen letzten Blick auf sie und die vorigen werfen: "und preisgiebt der Kohen das Du-Wunder der Berührung Sieben Tage" (Vers 4) -- "und preisgiebt ihn der Kohen Sieben andere Tage" (Vers 5) -- "und preisgiebt ihn der Kohen Sieben Tage" (Vers 21) -- "und preisgiebt ihn der Kohen Sieben Tage" (Vers 26) -- "und preisgiebt der Kohen das Du-Wunder der Berührung, die abbricht (der Berührung des Abgetrennten) Sieben Tage". Am Anfang ist das Wunder der Berührung dieser Welt geschenkt worden, die im Grunde genommen schon vernichtet wurde, aber durch dieses Wunder wieder belebt wird. Und dann wird ihr dreimal er selbst ausgeliefert und dreimal verleugnet, bevor das Wunder der Berührung, die abreißt, alle Sieben Tage erfüllt und durchdringt. Am siebenten Tag, dem 35. jetzt, wenn es abermals heißt: "und es nimmt wahr wer wie sie ist das Du-Wunder der Berührung am Siebenten Tag" (Vers 32) -- erfolgt die Auslieferung in sie hinein zum sechsten Mal, nach deren Ablauf die 42 erreicht wird, die sechsfache Sieben. Am 35.Tage geschehen seltsame Dinge, auf die wir noch kommen, und dann heißt es: "und preisgiebt wer wie sie ist das Du-Wunder des Abgetrennten (des Zerissenen) Sieben andere Tage" (Vers 33) -- eben den sechsten Sieben, die wie die zweiten „sieben andere“ sind.

Sechs ist die Zahl des Menschen insofern er am Sechsten Tage mit dem Vieh zusammen erschaffen wird. In sich selbst und im Anderen hat er die Einheit zu realisieren von Mann, Frau und Kind, die als Drei und als Vier und als Fünf die doppelte Sechs ist. Die Sechs ist die doppelte Drei und deren Entfaltung (die Summe der ersten drei Zahlen), und die Drei ist die Entfaltung der Zwei (die Summe von Eins und Zwei). Und so kann der Mensch seine Stellung in der Sechs nur erhalten in der Verbindung zur Drei und zu Aw (1-2), dem „Vater“, der bis in den Anfang zurückreicht und mit dem zusammen der Mensch in der Sechs die Potenz der Drei ist, die Neun, in der Reihe der Sechser die zweite Drei. Das sechste Zeichen ist Waw, der "Verbindungs-Haken", das "Und". Alles miteinander zu einen und in Verbindung zu bringen, das ist die Berufung des Menschen, die der "Sohn- Mensch" erfüllt, indem er zum Ärgernis wurde und all das von ihm abfiel, was die Einung nicht wollte. Und wir hören jetzt, was uns nach dem Durchschreiten der neunten Pforte erwartet, wenn wir zum sechsten Mal in die Sieben Tage hinein gehen müssen, und das heißt: den Weg durch die Wüste antreten. Aber jetzt gehen wir ihn nicht mehr isoliert, und die Stimme des Wesens des Seins erklingt uns nicht mehr so fremd wie dem störrisch-hartnäckigen Volke von früher, denn die Neun hat uns geboren, die zweite Vier in der Reihe der Fünfer, die sich jedem Eingriff entzieht.

Weroah haKohen äth haNäga ba´Jom haSchwi´i wehine lo fossah haNäthäk welo hajoh wo Sse´or zahow uMar´eh haNäthäk ejin amok Min ha´Or/ wehithgaloch we´äth haNäthäk lo jegaleach wehissgir haKohen äth haNäthäk Schiw´ath Jomim schenith -- "und wer wie sie ist nimmt wahr der Berührung Du-Wunder am Siebenten Tage, und siehe da! bis hin zu dem Einen hat sich das Zerissene gebreitet, und bis hin zu dem Einen ist in ihm die Pforte goldgelb, und die Ansicht des Zerissenen ist nichts als der tiefe Teil des Bewußtseins/ und sich soll er scheren, und den Zerissenen soll er nicht scheren, und wer wie sie ist, der soll den Zerissenen Sieben Anderen Tagen preisgeben" (Num. 13,32-33).

Die „Sieben Anderen Tage“ kommen hier zum zweiten Mal vor, und beim ersten Mal hieß es: „und siehe da! Stand hält die Berührung in seinen Quellen, bis hin zu dem Einen hat sich die Berührung im Erwachen gebreitet, und preisgeben soll wer wie sie ist das Du-Wunder der Berührung Sieben Anderen Tagen“ (Vers 5). Das sind die Tage Acht bis Vierzehn, und in der Reihe der Väter (Matth. 1,2-16) steht an achter Stelle Aminadaw, „meine Gemeinschaft ist freiwillig“, und an vierzehnter Dawid, „Geliebter“. Jetzt sind die „Sieben Anderen Tage die von 36 bis 42, und an 36. Stelle steht Eli-Ud, ein Name der im „Alten Testament“ noch nicht vorkommt und bedeutet: „mein Gott ist Zeuge, meine Gotteskraft ewig“. Und die 42. Stelle ist unbenannt, weil dort ein jeder seinen eigenen Namen einsetzen muß, so intim persönlich wird da die Geschichte. Wenn wir aber alle Namen im Stammbaum mitzählen (einschließlich der Onkel und Mütter und Jesus und Christos), sind es genau Neunundvierzig, und dein eigener Name bringt dich in die Fünfzig, die wieder ganz allgemein gültig ist.

Lo (Lamäd-Aläf, 30-1), das "Nicht", steht immer "in Bezug auf das Eine" und ist zugleich: "dem Prinzip des Stieres zuliebe". Dessen Zereissung, indem ihm die Hoden abgetrennt wurden, war die erste "Kulturtat" des Menschen, und alles, was auf sie folgte, ist Buße dafür, tief unbewußt und immer weiter gesteigert durch die Verleugnung. Daß sich der Mann mit dem Stier über-identifiziert hat, da er von seinem Rivalen Hörner aufgesetzt bekam und den Kampf mit ihm gnadenlos führte, das war eine Folge der Verleugnung seiner Untat am Stiere gewesen, den er zum Ochsen gemacht hat. Aber damit nicht genug, er hat dasselbe auch den Göttern angetan und die Kastrierten vor den Karren seiner Zwecke gespannt. Nach deren Erledigung hat er den Gott und das Göttliche als Wahnbild erklärt und als tot und sich in seinem Wahne zum Selbstzweck gemacht, und neben den Lebewesen hat er sich nun auch die Naturkräfte unterjocht und gerissen aus seinem Zusammenhang Alles.

Viermal wird Näthäk (50-400-100), der oder das "Zerrissene", hier genannt und somit die Zahl 2200 erreicht, das ist 100 mal 22. Und sämtliche Zeichen, von denen wir glaubten, sie seien schon längst vom Laufe der Zeit überholt und vergessen, multiplizieren sich hier mit der 100, dem Anfang der Zukunft -- unserer Zukunft, wenn wir uns durch den Affen wie durch das Nadelöhr einfädeln lassen in das Gewebe der Leben. Näthäk, das "Zerissene", das mit unserem Lebensfaden wieder zusammengenäht werden soll (im Deutschen ist im Nähen die Nähe!) trat in Erscheinung nachdem Mann und Frau die Berührung im Prinzip und in der Reife des Alters erlebten. Und wahrgenommen hatte der Kohen das Du-Wunder dieser Berührung, und seine Wahrnehmung ist tiefer als das Bewußtsein gewesen, denn in ihm war die Feine, die Goldene Pforte. Aber auch sein Kontrahent trat wieder auf, der "Pseudo-Priester" als die Instanz außer- und innerhalb von uns, die diese wunderbare Wahrnehmung der Berührung für "unrein" erklär und untauglich, durch sie hindurch den Weg in die 50 zu gehen -- Tabu. Die Feinheit der Goldenen Pforte hielt der Verleumder für den Beweis ihrer Wertlosigkeit, und er negiert sie. Daraufhin aber hat sich die Schwarze Pforte geöffnet als das "Nichts in ihm selber", worin die Nichtigkeit des Lügen-Priesters durchschaut werden kann.

Die Zerreissung, von einem Dämon in der Maske des Kohen vollzogen, bestand in der Abtrennung der Berührungspunkte zwischen dem Mann und der Frau, zumindest im Bewußtsein der beiden von sich selber und voneinander. Und wenn sich der Mann auch zweitweise von der Frau losreißen muß – denn wenn er es nicht könnte, bliebe er bloß ein "Männchen" -- so soll das Resultat davon doch nicht sein, daß er "Asket" wird und die Beziehung zu ihr gänzlich abbricht, um zu verbittern und die Welt zu verfluchen. Was aber ist der Ausweg aus der Alternative, entweder "Mönch" oder "Gatte" zu werden, die sich beide als Sackgasse erweisen in Bezug auf die Frau? Die Antwort auf diese Frage muß jeder finden auf seine eigene Weise, doch gilt für uns alle: die Schwarze Pforte kann der Lügenprofet nicht mehr schließen, er sieht sie gar nicht, für ihn ist sie Nichts. Und durch sie hindurch ist jetzt Scha´ar Zahow wieder gekommen, die "Pforte des Gelben" -- aber nun nicht mehr fein, dünn und leise, sondern in ihrem unverschleierten Glanze. Die zehnte der Pforten ist mit ihr erreicht, und der ganzen Welt steht sie nun offen.

Unter den Vätern steht Aminadaw an achter Stelle, unter allen Namen aber an zehnter, denn Särach, der „Sonnenaufgang“, der Zwillingsbruder von Päräz, dem „Durchbruch“, und Thamar, die Mutter der beiden, sind da mitzuzählen. Aminadaw hat also dieselbe Stellung wie die Pforte des Gelben, und sein Name gilt seitdem, denn ganz ohne Zwang hat die Gemeinschaft zu sein und freiwillig spendend das Volk, das vom Achten nicht zurückgeführt wird in das Siebte, sondern durch das Zehnte hindurch. Mit der sechsten Preisgabe in die Sieben Meere hinein ist die zehnte Pforte verbunden, Zehn ist aber die Entfaltung der weiblichen Vier (1+2+3+4=10) und Sechs die der männlichen Drei (1+2+3=6). In der dreimaligen Nennung von Näthäk zuvor und in der viermaligen jetzt wird die Betroffenheit deutlich von beiden, von Mann und Frau, denn nicht nur die Verbindung zwischen ihnen wurde zerrissen, sondern sie selbst damit auch. Ihre Summe, die Sieben, ist in der Preisgabe schon da, wenn wir die Aussetzung dem Prinzip des Stieres zuliebe mitzählen. Um Mann und Frau, Stier und Kuh (Löwe und Löwin, Affe und Äffin, Hund und Hündin...) geht es und um die "Pforten", die wir durchschreiten. "Schauder" erregend sind sie, und unsere "Haare" stehen zu Berge, jedesmal wenn wir erfahren, welchen "Preis" es uns kostet, sie zu durchschreiten, und welchen "Wert" sie besitzen. Denn nichts ist umsonst, auch die Gnade hat ihren unbezahlbaren Preis.

Ssa´ar (300-70-200), das "Haar", das all diese Bedeutungen hat und noch dazu immer die Frage stellt: "welches Bewußtsein? welches Erwachen?" -- ist in Zahl und Zeichen dasselbe wie Ra´asch (200-70-300), "Erschüttert-Werden, Erbeben". Und wer nicht erschüttert wird beim Durchschreiten der Pforten, der ist nicht durch sie gegangen. 57 ist Eins vor 58, Eins vor der doppelten Überwindung der Sieben, der Überwindung der Sieben durch Acht und der Überwindung der Potenz der Sieben durch Fünfzig. 57, die sechste Erscheinung der Sieben und die Zahl von Misbeach (40-7-2-8), "Schlachtung" oder "Altar", ist als Schwellenzahl Acht mehr als 49, welche zur Fünfzig hinführt, die reine Gegenwart ist, die Vergangenheit aber unberührt läßt. Noach (50-8) jedoch, dessen Name die "Ruhe" bedeutet, nimmt alles Leben der untergehenden Welt, sei es "rein" oder "unrein", in die neu erstehende mit -- genauso wie Chen (8-50), "Gnade, Begnadigung", denn eigentlich hätte Alles unterzugehen verdient, aber die Gnade wollte es anders. Und darum leben wir immer noch hier.

570 ist 30 mal 19, 30 mal die Zahl von Chawah (8-6-5), der Frau, die aus der "13. Seite" dem tief bewußtlosen Adam entnommen wurde. Ohne sie kann er die Feindes-Liebe nie lernen und die Botschaft des Fleisches niemals verstehen, und wenn er nicht eins mit ihr wird, hat er daneben gelebt. Lamäd, das Lernen, die Dreißig mit dem Stocke des Treibers als Zeichen (der uns auch dorthin noch antreibt, wohin wir nicht wollten, denn das tut uns der Trieb), ist hier an Chawah gebunden, und sie soll uns in jeder Pforte belehren. Darum noch einmal der Rückblick: die ersten vier Male, wo Ssa´ar vorkommt, lauten so: Sse´or baNäga hofach lowan -- "eine Pforte in der Berührung hat sich verwandelt zum Sohn" (Vers 3) – uSse´orah lo hofach lowan -- "und ihre Pforte hat sich dem Einen zuliebe zum Sohn hin verwandelt" (Vers 4) -- weHi hofchoh Sse´or lowan - "und sie selber hat die Pforte verwandelt zum Sohn hin" (Vers 10) – uSse´orah hofach lowan -- "und ihre Pforte ist verwandelt zum Sohn hin" (Vers 20). Abwechselnd männlich und weiblich steht das Wort da – Sse´ar und Sse´arah -- aber immer ist es mit Hofach, der "Verwandlung", verbunden, die das Unterste nach oben und das Oberste nach unten kehrt, in einer "Umwertung der Werte", wie das mein Freund Friedrich so schön genannt hat, nur vergaß er zu erwähnen, daß sie nicht nur einmal, sondern wiederholt stattfinden muß.

Die Verwandlung der Pforte an sich und der Pforte der Mutter und Frau steht immer mit dem "Sohn" in Beziehung, unter dem wir uns nicht einen Normal-Mann vorstellen dürfen, sondern in den hinein dieser verwandelt wird, wenn er die Pforten durchschreitet. Und alle vier sind sie hier Lawan, "Weiß" in der männlichen Form, in der Farbe, aus welcher alle Farben entstehen und in der sie sich treffen. Das Weiße ist die einzige Farbe, die keinerlei Licht absorbiert, ganz reflektiert sie, giebt sie zurück, nichts behält sie für sich selber – und darin gleicht sie dem Sohn. Und wenn wir es nicht wagen, mit ihm zusammen durch diese Pforten zu gehen, sondern zurück hinter ihm bleiben, dann treten jedesmal in unserem Leben Ereignisse ein, welche die Erschütterung, der wir entfliehen wollten, trotzdem noch bis in unser Innerstes tragen. Denn in Wahrheit ist es unser größtes Verlangen, durch diese Pforten zu gehen und verwandelt zu werden.

Von den nächsten drei hören wir: wehineh ejin boh Sse´or lowan -- "und hier ist das Nichts in ihr eine Pforte dem Sohne geworden" (Vers 21) -- wehineh nähpach Sse´or lowan -- "und hier verwandelt sich eine Pforte zum Sohn" (Vers 25) -- ejin baBahäräth Sse´or lowan -- "das Nichts in Klarheit ist Tor für den Sohn" (Vers 26). Dreimal steht Sse´or lowan, das "weiße Haar" in der männlichen Form, das "(Eintritts)Tor für den Sohn", und wir spüren, wieviel hier vom Manne verlangt wird. Die Frau, die erkannt hat, wer dieser "Sohn" ist, die nimmt ihn gern auf, ihr Schooß ist bereit und muß nicht mehr verwandelt werden. Aber zum Sohn hin muß sich die Pforte des Mannes verwandeln -- wo es ihm schon schwer genug fällt, überhaupt anzuerkennen, daß auch er sich in einen Leib inkarniert hat, der Pforten und Poren besitzt. Abstreiten hilft ihm hier nichts mehr, doch hilft ihm das Nichts und dies sogar zwiefach: das Nichts in der Welt ist die Pore, durch die der Sohn hereintritt, und dieses Nichts in aller Deutlichkeit ist das Tor für den Sohn. Wenn uns in der Klarheit das Nichts nicht mehr als nichtig und leer und alles verneinend und verschlingend erscheint, sondern als ein tiefes Geheimnis, welches die Erfüllung der Liebe in sich birgt, um sie zu beschützen vor jedem unzulässigen Eingriff, dann kommt er zu uns. Und die Geste, die er zeigt auf den alten Gemälden -- den Daumen, den Zeige- und den Mittel-Finger gestreckt und den Ring- und den kleinen Finger zur Handfläche gekrümmt -- ist ein Hinweis auf die frühere und auf die kommende Dreiheit, welche die Sieben zur Zehnheit ergänzt.

Alle Sieben Pforten haben Bezug auf den Sohn, alle Sieben Haare sind weiß. Und weil unser Haar erst im Alter weiß wird, sind diese Sieben Pforten uralt, und wir haben sie schon oftmals durchschritten. Erst mit der Achten verschwindet das Weiße und mit ihm der Sohn, denn es heißt: uwo Sse´or zahow dok -- "und in ihm die feine goldgelbe Pforte" (Vers 30). Er verschwindet nicht wirklich, er führt uns vom "Eiweiß" zum "Eigelb", und in Zahow sahen wir schon die Zahl von Ben-Adam, dem "Sohn-Mensch", der jetzt nicht mehr im Weißen allein wohnt, sondern in dessen erster Trübung uns erheblich näher gerückt ist. Und sollte etwa einer durch gekommen sein bis hierher, der die Türhüter damit beschwatzte, er sei für das Weiße zu unrein und unwürdig und werde sich deshalb jetzt wieder ganz auf die Kraft der Engel verlassen, die ihn auf ihren Flügeln hinüber getragen, so kann er den achten Türhüter damit nicht mehr betören. Die Achte Pforte entspricht dem Achten Tag, an welchem wir unser Unvermögen nicht mehr auf andere Wesen oder Umstände abwälzen können, sondern unerbittlich zu verantworten haben.

Die neunte Pforte klingt so: uSse´or Schachor Ajin bo -- "und eine Schwarze Pforte ist in ihm das Nichts" (Vers 31). Tief im "Eigelb" ist sie wie der Keimling verborgen, und das Zeichen der Neun ist Teth, die "Gebärmutter". In ihr muß absolute Dunkelheit für alles Zeitliche herrschen, damit das Göttliche Kind das Ur-Licht in sich aufnehmen kann -- ungestört von jedem äußeren Einfluß. Alles Beabsichtigte aber, das wie das künstliche Licht der so genannten "Aufklärung" in die Gebärmutter pfuscht und an dem werdenden Wesen sogar schon vor dessen Zeugung herum laboriert, erreicht dieses Kind nicht und häuft nur neues Unheil auf das alte. Denn wie die Gestalt des neunten Zeichens enthüllt, ist das Kind darin schon außerhalb jeder Umhüllung und jedem Zugriff entzogen. Die von Männern erdachten Eingriffe, die ihren Frauenhaß und ihren Gebärneid nur mühsam hinter dem Deckmantel der "Helfer und Retter" verbergen, spielen sich ab bis zum Gericht des Achten Tages, der Neunte ist jenseits davon. Und wenn wir dies nicht wahrhaben wollen und unsere plumpen Eingriffe in das Spiel der Liebe nicht unterlassen, dann erreichen wir den Neunten Tag nie und haben vor dem "Schwarzen Loch" ewig nur Angst.

Die Pforte des Schwarzen bringt uns die Auflösung aus unserem Dilemma, entweder "Gatte" oder "Asket" sein zu müssen. Es wird nicht gesagt, wie dies im Einzelnen zugeht, es sind keine Grenzen gesetzt, nur die vollkommene Akzeptanz des Schwarzen wird eingefordert, die gleichbedeutend ist mit der Anerkennung des Nichts im eigenen Ich -- und dann wird der Weg wieder frei, dann ertasten wir eine Pforte, dann ist die Mitternacht schon vorüber. Und die Anerkennung des Nichts im eigenen Ich führt zur Erkenntnis, daß auch in mir schon das Geheimnis der Kommenden Tage Acht, Neun und Zehn anwesend ist. Obwohl unsichtbar sind doch sie die entscheidenden Drei, denn sie sind die Einheit der doppelten Dreiheit der ersten Sechs Tage, und der Siebente ist die Brücke dazwischen. Und wir erinnnern daran, daß Schiw´ath Jomim, „Sieben Tage“, auch Schuw-Eth Jamim sind, „Umkehr der Zeit, Meer des Meeres“. Mit der Zehn wird die Eins neu geboren, und ihr Zeichen ist Jod, die geöffnete Hand, die alle Möglichkeiten noch in sich hat oder wieder. Das Jod ist das Kleinste der Zeichen, aus dem sie aber alle hervorgehen, weil es der Beginnn der Vergegenwärtigung ist, der Brennpunkt gleichsam von Allem, der Tropfen oder die züngelnde Flamme, aus dem Nichts kommend und in das Nichts wieder schwindend. Das zehnte Tor ist so goldgelb wie das achte, aber es hat seine Feinheit von sich geworfen und ist so grob wie ein Küken sein muß, um die Schale des Eis zu durchbrechen. Acht und Zehn sind das Wort Chaj (8-10), das heißt "Lebendig", denn lebendig ist das, was den Sprung in die Schwärze der Neunten Pforte hinein gewagt hat, die jetzt von den beiden Goldenen Pforten umrahmt wird. Und deren ernährendes Licht giebt allem Lebendigen Kraft, diesen Sprung heil zu überstehen und immer neu in der Gegenwart anzukommen.


Die Wiederkehr der Goldenen Pforte beginnt mit den Worten: weroah haKohen äth haNäga ba´Jom haSchwi´i -- "und wer wie sie ist nimmt wahr das Du-Wunder der Berührung am Siebenten Tage". Wir sahen schon, daß dieses der 35. Tag ist, die Essenz der Sieben wird hier berührt. Ath haNäga, der "Berührung Du-Wunder", dieses Wunder, ein Du berühren zu dürfen und von einem Du sich berühren zu lassen, das seine höchste Vollendung in der Berührung von Mann und Frau finden kann, aber auch seine schwerste Verfehlung, ist in der Zahl 529 die Potenz der 23. 23 aber müßte die Zahl des Zeichens der 500 sein, das hier nicht mehr erscheint oder noch nicht. In diesem Wunder jedoch ist es anwesend immer in seiner ganzen Potenz, weshalb es auch so viel "Genuß" und "Behagen" bereitet (Tha´anug auf hebräisch, geschrieben 400-70-50-6-3). Näga (50-3-70), "Berührung", hat dieselben Zeichen wie Ineg (70-50-3), "Erfreuen, Vergnügen" -- und zwar nicht nur sich selber, sondern den andern, denn erst in dessen Freude entsteht der wahre "Genuß" (Onäg wie Ineg geschrieben).

Es giebt noch ein drittes Wort, das aus den selben Zeichen besteht ist, und das heißt Ogän (70-3-50), der "Anker", Igen ist "Verankern", aber gleichzeitig "Verlassen" -- und zwar in dem höchst spezifischen Sinn, den "Ehe-Partner" so zu verlassen, daß ihm eine weitere "Ehe" fortan unmöglich wird. Der oder die so Verlassene kann dann nicht mehr den Ba´al verehren, den "Besitzer" und "Gatten", und auch nicht mehr die Ba´alah, die "Gattin" und "Besitzerin". Gerade dadurch müssen sie sich aber verankern in ihrer eigenen Mitte, die niemals "besessen" sein kann. "Besessenheit" ist immer ein Rand-Fänomen und daran erkennbar, daß sich die Betroffenen mit ihrer Umhüllung identifizieren. Das Wunder der Berührung aber muß im Rahmen der "ehelichen Pflichten" ersticken, und es lebt auf indem es ihn sprengt.

Obwohl der Abschnitt vom Zerrissenen handelt -- und wir können die Zerrissenheit eines auf solche Weise von ihrem Manne verlassenen Weibes ebenso wie die Zerrissenheit eines also von seinem Weibe verlassenen Mannes nachfühlen -- so wird doch an dieser Stelle von Näthäk nicht gesprochen, denn mitten in seiner Zerreissung erlebt wer wie sie ist das Wunder der Berührung des Du in vorher niemals erfahrener Reinheit. An der 35. Stelle der Väter steht (in Matth. 1,14) der Name Achim (1-8-10-40), das sind die "Brüder", denn Achim ist der Plural von Ach (1-8), dem "Bruder". Ab hier muß der Mann alle Männer als Brüder erkennen, und seine Nebenbuhler befinden sich in der gleichen Lage wie er, nichts unterscheidet sie mehr voneinander, denn Söhne einer einzigen Mutter sind sie. In den Rivalen-Kämpfen zwischen ihnen giebt es keine Sieger, sondern nur noch Besiegte ab jetzt, denn es sind Bruder-Kämpfe, weswegen es notwendig ist, sie zu beenden. In Achim ist Chaji (8-10), das "Lebendige", in Em (1-40), der "Mutter", enthalten, was uns zeigt, daß die Männer zu Brüdern dann werden können, wenn sie das Lebendige in der Mutter wahrnehmen und anerkennen und es nicht mehr "zügeln und züchtigen" müssen. Nur dieses Lebendige in ihr hat ja auch solche Exemplare hervor gebracht, wie es jeder Einzelne von ihnen ist.

Wenn wir alle Namen des Stammbaumes zählen, dann finden wir an der 35. Stelle Schealthi-El wieder -- „ich befrage den Gott“ -- der unter den Vätern der 29. ist und die dritte Vierzehn eröffnet im Exil von Bawäl, das ist die „Verwirrung“. Die Differenz kommt dadurch zustande, daß wir hier außer Särach und Thamar auch noch die Rachaw und die Ruth und die Frau des Urijah hinzuzählen müssen und zweimal den Namen Jehu-Jochin („das Wesen des Seins hat es bereitet“). Er wird zweimal genannt, einmal noch in Jeruschalajim, und nach dessen Zerstörung noch einmal in Bawäl, der „Verwirrung“. Er ist der Vater des Schealthi-El, weil das Befragen des Gottes, gleichsam aus Sche´ol, der „Hölle“, heraus uns noch hilft und die Bitte um göttlichen Beistand in der so großen „Vermengung, Vermischung“ -- wie Bawäl (2-2-30) auch übersetzt werden muß und sich auch in unserem Text wiederfindet.

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