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Ein Essay über den Aussatz


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Ein Bodhisatwa ist auch der Christos, wenn er das Leid der Welt auf sich auf sich nimmt und damit eine unverschließbare Pforte eröffnet. Er sagt zu uns: Amän lego hymin, eph´ hoson epoiäsate heni tuton ton Adelphon mu ton Elachiston, emoi epoiäsate -- "zuverlässig verkünde ich euch: was ihr auch immer einem von diesen meinen Brüdern, den Schwächsten, angetan habt, das habt ihr mir angetan" (Matth. 25,40) -- und: Amän lego hymin, eph´ hoson uk epoiäsate heni tuton ton Elachiston, ude emoi epoiäsate -- "zuverlässig verkünde ich euch: was ihr auch immer einem von diesen, den Schwächsten, nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan" (Matth. 25,45). Damit identifiziert er sich mit den Dürstenden und den Fremden, den Nackten, den Kranken und den Eingesperrten, und mit Sicherheit nicht nur mit den Leidenden der eigenen Generation, sondern mit all denen, die noch kommen werden. Er sieht sich als Bodhisatwa, und es ist höchst wahrscheinlich, daß dessen Idee von ihm stammt und von den "Thomas-Christen", die nach Indien gingen und von der Toleranz der Inder absorbiert worden sind, dorthin transportiert worden ist. Denn dieser Gedanke konterkariert den des Buddha geradezu, der diese Welt wegen ihrer Leiden verneint und den Durst nach Dasein darin mit dem Vergessen im Nirwana auslöschen will.

Der Bodhisatwa jedoch, der an der Schwelle zum Nichts stehen bleibt und voller Mitleid und Liebeskraft ist, verführt auch noch nie geborene Seelen zum Dasein, die dem Buddha zufolge besser nicht hierher kommen sollten. Den aber macht die Schönheit von jenem, wenn es möglich sein sollte, sogar im Nirwana noch neidisch, und er sehnt sich danach, ein solcher zu werden und pfeift auf seine Erlösung. Denn indem der Bodhisatwa alles mit seinem Mitleid und seiner Liebe durchdringt, bejaht er auch den Sinn der Geschichte, die für den Buddha noch gänzlich ohne Sinn war und sich wie ein Räderwerk ewig unverändert im Kern wiederholte, bis man daraus ausstieg und es leer laufen ließ.


Gilach (3-30-8), die "Rasur", die auch die buddhistischen Mönche vornehmen, erreicht auf eigene Weise die Mutter. Zuerst kommt Gimel, das Zeichen der Drei, das Gamal gesprochen "Entwöhnung" bedeutet, dann Lamäd, das Zeichen der Dreißig, der "Stock des Treibers", der "Stachel des Triebes", das "Lernen"; und das ist Gal (3-30), „Welle“. Jede Welle eint in sich in rythmischem Wechsel oben und unten, auf und ab, diesseits und jenseits des ruhenden Zustands, bis sie sich ausschwingt, und das ist es, was der Mann früher bereits und bis jetzt erlernen muß, indem er entwöhnt wird von seiner einseitigen Sicht. Gal ist die Wurzel von Galah (3-30-5), als Hauptwort die weibliche Welle oder die Bewegung zur Welle hin, um mit ihr zu verschmelzen, und als Verbum: „Entblößen, Aufdecken, Enthüllen, Offenbar-Machen und in die Verbannung, in das Exil Gehen-Müssen“. Wir sahen schon ein, daß nur im Exil der innerste Kern enthüllt werden kann, ein Anlaß zur Freude, weshalb aus derselben Wurzel auch Gil (3-10-30) kommt (oder Gail), „Jauchzen, Frohlocken“.

Der zweite Bestandteil von Gilach ist Lach (30-8), und das ist das „Feuchte“, Leach (genauso geschrieben) ist die „Frische“ der „Lebenskraft“. Charew (8-200-2) bedeutet „Verwüstet, Verödet, Vertrocknet“, ist also das Gegenteil von Leach, aber vom Chorew spricht der „Herr“ zu Moschäh: Aleh elaj haHorah wehejäh schom we´äthnoh lecho äth Luchoth ha´Äwän wehaThorah wehaMizwah aschär kathawthi lehorotham – „komm herauf zu mir auf den Berg und sei dort (oder: werde der Name), und ich schenke dir die Tafeln des Steines und die Weisung und die Empfehlung, die glückseelig ich schrieb, sie zu weisen“ (Ex. 25,12). Luchoth (30-8-6-400), die „Tafeln“, sind aber auch als die „Feuchten“ zu sehen (im weiblichen Plural), und Äwän (1-2-50), der „Stein“, ist im Hebräischen weiblich, ist die Verschmelzung von Aw (1-2) und Ben (2-50), von „Vater“ und „Sohn“, die nur dem empfänglichen Schooß einer Frau ihr Dasein verdanken. Und es ist immer wieder frappierend, zu entdecken, daß die Thorah nichts anderes lehrt als Ars amandi, die Kunst zu lieben. In das Feuchte und Durchsaftete ist Alles geschrieben, und Lach (30-8) bedeutet auch „Richtung Acht“, so wie Luchoth (30-8-400, ohne das stumme Waw) „Richtung Cheth“. Cheth (8-400), das Zeichen der Acht, ist das "Erschrecken", das aus dem Anblick des eigenen Abgrundes rührt, und in seinem Bilde, dem "Zaun", offenbart es das Schutzbedürfnis der Liebe, ihre Verletzlichkeit angesichts des Abgründigen.

Galach, die „Welle der Lebenskraft“, ist wie die Mutter gebärend und tötend, entstehend, verklingend und stets gefolgt von einer neuen. Im „Du-Wunder der Zerreissung“ hat sie alles erfaßt und in Schwingung versetzt bis hin zu dem Einen, das gleichfalls mitschwingt, denn auch der Kern ist noch Hülle dem Nichts. Wenn aber ein Mensch sich zwischen der fünften und sechsten Auslieferung in die vom Ganzen abgetrennte Welt der Sieben Tage hinein alle Haare rasiert und damit alle Pforten verschließt aus Sehnsucht nach der verlorenen Unschuld des Kindes, so kann er sie nicht stillen (auch nicht in der Extremvariante dieser Haltung, welche die „Kirchenväter“ einnahmen bis hin zu Siegmund, der den Säugling für so „polymorph-pervers“ erklärt hat wie seine Mißhandler). Er findet sich nur immer wieder selbst als Zerissener vor, bis er endlich begreift, daß er noch immer etwas von sich abtrennen wollte, nämlich seinen gegenwärtigen immer noch unvollkommenen Zustand. Das aber ist seine einzige Pforte, die "ungeschoren" davon kommt. Denn das Zerissene liefert dem noch so scharfen Messer keinen Anhaltspunkt mehr, wo es ansetzen könnte, es ist ja das Abgeschnittene schon, das Tor in die Zehn als Einheit der Vier Welten.

Und wenn es jetzt im Text weiter heißt: wehissgir haKohen äth haNäthäk Schiw´ath Jomim schenith -- "und ausliefern soll wer wie sie ist das Du-Wunder des Zerissenen Sieben anderen Tagen" (Vers 33) -- dann sind Sieben neue Tage gemeint, in denen die Ansicht der Welt sich verändert. Gleichzeitig damit ist haNäthäk zum siebenten Mal aufgetreten, also geht die Zerrissenheit durch alle Sieben Tage hindurch. Und dies ist geschehen mit der sechsten Aussetzung in die Welt der Sieben Tage hinein. Mit der 42 wird die letzte der Stationen auf dem Weg durch die Wüste erreicht, sie ist die Schwelle zum Achten, denn der Weg durch die Wüste ist der Siebente Tag -- die Brücke zwischen Mizrajim und Kena´an, deren Zahlen im Verhältnis von Zwei zu Eins stehen. Der Siebente Tag ist die Brücke zwischen der doppelten Dreiheit der ersten Sechs Tage und der einen von Acht, Neun und Zehn. Gleichzeitig ist aber die 42 erst der Abschluß der sechsten Sieben und die Schwelle zur siebenten Sieben, so daß zwischen Sechs, Sieben und Acht ein inniger Zusammenhang hergestellt wird und der Schabath eigentlich drei Tage dauert. An ihm ist nichts zu machen, und alles hat so zu geschehen wie es das je eigene Trägheitsmoment mit sich bringt. Sind wir unserer "Verschlimmbesserung" endlich überdrüßig geworden, kann er zum Feiertag werden. Ginge die Zerrissenheit aber jetzt nicht durch die ganzen Sieben hindurch, durch diese ganze Welt nicht ein Riß wie durch den "Vorhang im Tempel" (Matth. 27,51) – so könnte sie nie befreit werden. Weil hier nichts mehr zusammen hält, sondern alles zerfällt, kann die Reparatur auch nie auf der Basis der Sieben gelingen, die Einbeziehung der anderen Drei wird unumgänglich, denn nur von dort her bekommen die Fetzen, die zertrümmerten Bruchstücke ihren Zusammenhang wieder.

Wer aber dem Leiden entfliehen will wie der Buddha, dem Leiden, das von der Zerrissenheit kommt, die untrennbar an das Ich gebunden ist, und wer wie er die Zerrissenheit durch die Auflösung des Ich heilen will, der führt sie damit nur zu ihrem nicht mehr überbietbaren Gipfel. Denn er hat ja die Verbindung zwischen den Welten gekappt, und abgetrennt voneinander steht auf der einen Seite Sansara, die Welt der Gegensätze und der Ich-Illusion, und auf der anderen Seite Nirwana, die Welt der Aufhebung der Gegensätze und des Erlöschens des Ich -- eine Welt, in der wenn sie eksistierte Alles Einerlei wäre, jedes Wesen erloschen in seiner eigenen Art und wie zurück gekehrt gleichsam in das Nichts vor der Schöpfung, so daß diese spurlos verschwunden wäre, als ob sie nie war. Aber zum Glück ist so etwas nicht möglich, sonst müßten auch Wesen da sein, die zwischen ihrer linken und rechten (oder ihrer vorderen und hinteren) Seite keinen Zusammenhang mehr herstellen könnten, was aber Unwesen wären.

Den "Bodhisatwa" dagegen hat es schon immer gegeben, und er behütet schon immer die Schwelle zwischen den Welten wie seinen Augapfel. Es ist der "Herr", der so lange leidet und ein Zerissener ist, wie noch irgend ein Wesen in seiner Leidenschaft leidet. Und wenn er schon so viel Mitleid empfindet mit denen, die wie die Menschen eine so kurze Zeitspanne bloß ihr Elend erleben, um wieviel mehr dann mit denen, welche die "Ewige Strafe" erleiden! Kolasis Ajonia, die "Ewige Strafe" (Matth. 25,46), klingt ähnlich wie Kolläsis Ajonia, das "ewige Zusammenschweißen und Löten", das ohne Feuer unmöglich ist. To Pyr to Ajonion to hätoimasmenon to Diabolo kai tois Angelois autu -- "das Feuer, das Ewige, das bereitet ist dem Teufel und seinen Engeln" (Vers 41) -- so wird die Strafe benannt. Dieses "Ewige Feuer" ist es, von dem der „Big Bäng“, die Initialzündung unseres Kosmos, herrührt wie das Zischen eines einzigen Funkens. Es brennt auch in den sonnigen Sternen, in jedem Atomkern und in jedem lebendigen Wesen, weshalb das griechische Wort Ajon auch einen begrenzten Zeitraum bezeichnet, ein "Äon", eine "Geschichts- oder Welten-Epoche", und eine "Lebenszeit" nur, ein "Menschen-Alter" -- je nachdem wie lang der Delinquent braucht, um sein Gerichtet-Sein zu verstehen.

Auf Hebräisch heißt dieses Feuer Esch-Olam und ist nicht nur das "Feuer des Ewigen", sondern auch das "Feuer der Welt" und das "Verborgene Feuer". Und dieses "verborgene Feuer der Welt" -- ist es nicht das von Isch und Ischah, von Mann und Weib, das alles Polare durchglüht -- als Magnetfeld der Erd-Atmosfäre vom bewegten Erdkern gezeugt und zwischen Hülle und Kern in jedem Atom? Unsere Hoffnung sagt uns, daß es letztlich reinigend wirkt und die Schlacken vom Erze abtrennt. Nichts auf der Welt ist vollkommen böse und wertlos, so wie auch nichts vollkommen rein ist und gut und nicht dieses Feuers bedürfte. Und wer könnte von sich behaupten, daß er allen Hungrigen, die ihm begegnen, den Hunger gestillt, und allen Durstigen den Durst gelöscht hätte, alle Fremden als Gäste empfangen, alle Nackten bekleidet und alle Kranken und Gefangenen besucht -- wie es der "Herr" hier verlangt? Er hat sich aber auf die Seite der Leidenden und der ausgestoßenen Kranken gestellt, damit sie wissen, daß sie – selbst wenn alle Welt den Kontakt zu ihnen abbricht – nicht von ihm getrennt sind.

Alle haben wir Anteil an diesem "Feuer der Welt, das für den Teufel und seine Engel bereit ist", und die Rede Jesu ist nicht so simpel, wie es seine Apologeten gern hätten. Auf der einen Seite die ewig Verdammten, auf der anderen Seite die ewig Erlösten und Nichts zwischen ihnen – das wäre die Zerspaltung der Welt in Sansara und Nirwana nur in anderer Form. Aber hier kommen die Böcke nach links und die Schafe nach rechts, das Männliche wird auf die weibliche Seite gestellt und das Weibliche auf die männliche Seite. Und dies ist das Wesen der Liebe, die zwischen Mann und Frau brennt, zwischen Aktiv und Passiv, daß die Seiten ausgetauscht werden und alles Ungleichgewicht aufgehoben. Die Qual dieses Feuers ist nur von der Liebe zu löschen, die das Aktive mit dem Passiven eint, auch dadurch daß der Täter nun seine Tat erleben muß als der, dem er sie angetan hatte, und gerade so wird er geheilt. Jehoschua (Jesus), dessen Name bedeutet „das Wesen des Seins ist befreiend“, zitiert dieses Feuer betreffend eine Profezeiung von Jeschajahu, dessen Name bedeutet „befreiend ist das Wesen des Seins“ (in Mark. 9,48), und seine Hörer kennen den Kontext: wehajoh miDej Chodäsch beChadscho umiDej Schabath beSchabatho jawo Chol Bassar lehischthachawoth leFonaj omar Jehwowuah/ wejoz´u wera´u beFigreji ha´Anoschim haPosch´im bi ki Tholatham lo thamuth we´Ischam lo thichbäh wehaju Dra´on leChol Bossar -- "und es wird geschehen aus dem Genügen des Neumonds an seinem Neumond und aus dem Genügen des Schabath an seinem Schabath, herein kommt dann Alles Fleisch, um anzubeten bis an mein Antlitz, so spricht der Herr, das Wesen des Seins/ und sie werden hinaus gehen müssen, und sie werden sehen in den Kadavern der Männer der Verbrechen in mich, denn ihr Wurm kann nicht sterben und ihr Feuer nicht erlöschen, und sie werden zum Abscheu für Alles Fleisch" (Jes. 66,23-24).

Wenn wir genau hinhören wollen, dann ist hier nicht die "Ewige Verdammnis" als ewige Abtrennung der Übeltäter von den Guten gezeigt, wie es vom Dogma dargestellt wird, sondern "Alles Fleisch", ausnahmslos jedes, ist bereits vor der Nennung des ewig brennenden Feuers erlöst, also auch das Fleisch der Verbrecher. Kol Bossar ist die "Ganze Botschaft", und auch die Boten des Teufels sind Engel und gehören dazu. Alles Fleisch ist schon hinein gegangen, um anzubeten zum Antlitz des Herrn hin, in Richtung auf das Wesen des Seins, und dann mußten sie wieder hinaus gehen, um die Kadaver der Verbrecher zu sehen, die hier alle Anaschim sind, das heißt hoffnungslos und unheilbar verzweifelte Männer, deren Frevel den Inneren Menschen betreffen. "Und sie werden sehen durch die Leichname der Männer der Verbrechen in mich" -- so sagt der "Herr" es hier wörtlich (denn Bi, 2-10, heißt "in mir, in mich und durch mich"). Wir können dann also durch die Kadaver der Frevler hindurch in den "Herrn", in das Wesen des Seins hinein sehen, denn aus ihm sind auch die Bösen, aus ihm sind auch die Teufel. Und die Verbrecher werden in keiner Weise mit so genannten "Höllen-Strafen" gequält, sie sind ja Figurim (80-3-200-10-40), "Leichname" schon -- und nur noch "Figuren".

Und "Alles Fleisch", das beim Heraustreten aus der Anbetung von der Einheit wieder zur Vielheit wird -- jawo Chol Bossar ("hinein geht Alles Fleisch") steht im Singular, wejoz´u wera´u ("und sie gehen hinaus und sie sehen") im Plural (das heißt alle und jeder einzeln) -- wird nun mit diesem Anblick konfrontiert, der so abscheulich ist für Alles Fleisch, so gräßlich für die Botschaft des Ganzen. Und das geschieht darum, daß sich jeder Einzelne von den Befreiten an die begangenen Verbrechen unauslöschlich erinnert, die auch zur Botschaft des Ganzen gehören, obwohl sie nur darum geschahen, weil diese Botschaft so fürchterlich verstümmelt und verzerrt worden ist. Denn wenn wir die Verbrechen vergäßen, müßten wir sie wiederholen.

Als Voraussetzung für die Befreiung wird gefordert, daß die Erneuerung sich selbst vollkommen genügt in ihrer Neuwerdung, so wie der Neumond sich seiner Neuwerdung freut, und genauso die Feier der Heimkehr an sich selber genug hat, der Schabath, der Siebente Tag, die Brücke zwischen den Welten. Dadurch macht diese Profezeiung auch für uns hier einen Sinn schon und gilt nicht erst "am Ende der Zeiten". Und daß bei unserem Übergang vom Sechsten in den Achten Tag alles Notwendige überreichlich und genügend da ist, dafür spricht das Wort Schäwa, "Sieben", das Ssawa gelesen "Satt-Werden" und "Satt-Sein" bedeutet. Der "Hunger", Ra´aw (200-70-2) auf hebräisch und mit denselben Zeichen geschrieben wie Awar (70-2-200), "Hinübergehen", ist in der Bibel immer ein geistlicher Hunger, der die Seele verzehrt, der leibliche Hunger führt bloß in den Tod, den wir alle erleiden. Aber unsere Seele müßte nicht hungern, denn für den Übergang ist reichlich und genügend gesorgt, jeder Augenblick schenkt uns die Nahrung und die Luft von der Anderen Seite -- wenn wir nur satt werden wollten der einseitig weltlichen Kost. So könnten wir die Ruhe genießen, die dem Siebenten Tage gebührt.

Thola´ath, "Wurm", ist Thaw le´Eth gelesen "Zeichen für die Zeit", und es kann niemals sterben, es stirbt beständig in das Eine hinein, wie alles Zeitliche in das Ewige fließt. Aber umgekehrt auch, das Ewige strömt in das Zeitliche immerzu, und diesem "Stoffwechsel" zwischen beidem entspricht in unserem Leibe der arterielle und der venöse Anteil des Kreislauf-Systems. Der Wurm erinnert uns daran, daß auch wir nichts Besseres sind, weil es nichts Besseres giebt, und daher kommt der volkstümliche Ausdruck: "das wurmt mich", weil es uns wurmt, wie ein Wurm nur zu sein. Man sagt auch: "da ist der Wurm drin", und dieser Wurm ist unsterblich, weil er dafür sorgt, daß wir die Verbrechen und Frevel auf ewig bereuen und das Abscheuliche in ihnen wahrnehmen. Ohne ihn müßten wir sie ewig nur wiederholen und immer wieder die Schrecken des Todes erleiden, das aber wäre kein Leben, sondern nur sinnlose Qual.

Ischam (1-300-40), "ihr Feuer" (das "ihr" bezeichnet hier den männlichen Plural, es ist also das "Feuer der Männer") ist Ascham gelesen die "Schuld". Wenn aber die Schuld niemals getilgt werden könnte und das schmerzlich brennende Feuer der Scham und der Reue niemals verlöschen, dann könnnte natürlich dieser Zustand auch nicht die Erlösung sein, weshalb wir Lo, die Verneinung, in ihrem einzigen Grund sehen müssen, aus dem heraus sie verneint, und dann heißt der Satz we´Ischam lo thichwäh -- "und ihr Feuer wird nicht verlöschen": "und die Schuld erlischt in Bezug auf das Eine" -- auf die Einigung alles Zertrennten. Und Dra´on leChol Bossar -- das "Abscheuliche für Alles Fleisch" -- ist in seiner Zahl 843 dreimal die 281 von Rofa (200-80-1), dem "Heilen"; und dreimal geheilt wird darin Alles Fleisch, in der ursprünglichen Einheit und in der Zertrennung und in der wiedergefundenen Einheit, welche die Vielheit erlaubt. Diese Heilung haben wir nötig, weil ohne sie nur die verlogene Einheit und die verlogene Zweiheit eksisitieren, die Krankheiten sind.
Mit dem Auftreten von Mann und Frau ist das "Zerrissene" in die Erscheinung gekommen, und es hat uns die achte, neunte und zehnte Pforte geöffnet Scha´ar Zahow Dak, Scha´ar Schachor und Scha´ar Zahow, das "Tor des Feinen Goldgelben", das "Tor des Schwarzen" und das "Tor des Goldgelben". Und daß Zahow zurück kam in der Zehn unverschleiert, in jedem Betroffenen selber verankert, das ist ihm in der Zerreissung geschehen, denn abgetan wurde alles, nur das Zerissene nicht. Was nur scheinbar ganz war, fiel von uns ab, und übrig blieb allein der Riß zwischen den Welten, wie er sich immer auch dem Einzelnen darstellen mag als Aufforderung an ihn, zur Nahtstelle der zerissenen Welten zu werden, zum "Bodhisatwa", und das Leiden des "Herrn" mitzuleiden. Um dieses Geschehen auf seine Ächtheit zu prüfen, ist der also Zerissene zum sechsten Mal der Welt der Sieben Tage preisgegeben worden. Und das Resultat dieser Prüfung ist Tahor, "Reinheit", da wir nun hören: weroah haKohen äth haNäthäk ba´Jom haSchwi´i wehineh lo fossah haNäthäk ba´Or uMar´ehu Ejinänu Amok min ha´Or wetihar otho haKohen wechibäss Begodajo wetoher -- "und es nimmt wahr wer wie sie ist das Du-Wunder der Zerreissung am Siebenten Tage, und siehe da! bis zum Einen hat sich das Zerissene im Erwachen gebreitet, und sein Anblick ist sein Nichts, die Tiefe aus dem Erwachen, und wer wie sie ist erklärt sein Du-Wunder als Reinheit, und er wäscht seine Kleider, und er ist rein" (Vers 34).

Wir sehen hier deutlich, daß sich der ganze Prozeß allein auf den Kohen bezieht (und auf jeden, der so wie sie ist), ein "Aussätziger" außerhalb von ihm wird also garnicht benötigt, weil diese Prüfung eine Selbst-Prüfung ist, die sich um seine Wahrnehmung dreht. Wenn wir zusammen zählen, wie oft der Kohen bis jetzt gesehen, wahrgenommen hat, so ist es zum 18. Male geschehen, und diese Zahl paßt zur Achten und Zehnten Pforte und als doppelte Neun auch zur Neunten. Der Zustand der „Reinheit“ ist hier seit Beginn zum sechsten Male erreicht -- zum ersten Mal war er da im ersten Kapitel, zum zweiten und dritten Male im zweiten, zum vierten und fünften Mal im dritten und vierten. Aber als Wort ist Tahor ist in diesem Vers zum zehnten und elften Male schon da -- dreimal wird es im ersten Kapitel genannt (wetiharo, wetoher, leToharatho), viermal im zweiten (wetihar, Tahor Hu, wetihar, Tahor Hu), je einmal im dritten und vierten (wetiharo, wetiharo), und jetzt wieder zweimal fast unmittelbar hintereinander wie schon im ersten (wetihar, wetoher). Der sechste Zustand der „Reinheit“ hat sich also schon wie von selber um Fünf erweitert, wodurch wiederum die untrennbare Verknüpfung von Fünf und Sechs deutlich wird.

In dem fast gleichzeitig erfolgenden Auftritt des 10. und des 11. Tahor, welches nur vom Waschen der Kleider unterbrochen wird oder verbunden, tut sich der Wille des Wesens des Seins kund, daß es über die Zehn noch hinaus gehen soll. Sie beschließt die Reihe der Einer, ist also ein Ende, aber zugleich neuer Anfang, denn sie faßt alle Vergangenheiten in sich zusammen, um sie dem gegenwärtigen Moment hinzugeben, der so noch nie zuvor da war. Ihre erste Geburt ist die Elf, die sechste Primzahl, und Jossef, der Name des Elften Sohnes, bedeutet: "es soll weiter gehen, es soll fortgesetzt werden". Er ist der erste Sohn von der Rachel, aber nicht das elfte Kind von Ja´akow, sondern nur der elfte Sohn, das elfte Kind ist eine Tochter. Sie heißt Dinah (4-10-50-5), und der Verrat an ihr, die zur Unfruchtbarkeit verdammt wurde, weil ihr Name das „weibliche Recht“ ist (siehe mehr dazu woanders), ging dem Verrat an Jossef voraus.

Wechibäss Begodajo -- "und er wäscht seine Kleider" -- das heißt wörtlich auch: "und er wäscht (von sich ab) seinen Verrat". Wie? Hat denn nach all dem, was bisher geschah, noch der Verrat wie Schmutz an ihm gehaftet und seine Poren verstopft? Das ist so unglaublich, wie wenn die Zehn Tage (die Sechs früheren, der gegenwärtige Siebte und die Drei kommenden auch noch) das Eine verraten und verkaufen, das neu aus ihnen entsteht als das Elfte – so unglaublich wie die Untat der Zehn Brüder am Elften, an Jossef (und vor ihm an der einzigen Schwester). Wir hörten die Worte wechibäss Begodajo schon einmal (in Vers 6), und auch damals waren sie nach den „Sieben Anderen Tagen“ erklungen, die entsprechen den Sieben Jahren des Hungers in der Deutung des Traumes des Par´oh durch Jossef. Nicht bewußt sein konnte den Zehn, daß der Hunger der ganzen Welt ihren Grund nur darin hatte, daß sie sich sehnten nach Jossef und nach dem Zusammenschluß mit ihm. Daher stand damals noch: Misspachath Hi – der „Zusammenschluß ist Sie selbst (ist Er selbst)“ – vor dem Waschen der Kleider.

Jetzt aber ist von Misspachath weit und breit keine Spur mehr zu finden, das ganze Feld ist von haNäthäk, dem "Zerrissenen", beherrscht, und der Verrat, der damals schon unglaublich war, ist unübersehbar geworden – denn auch noch Jesus, der Christos, wurde verkauft und verraten. An der Schnittstelle von 10. und 11. „Reinheit“ haben wir inne zu halten, der Ort ist bedeutsam, da mit dem neuen Beginnen in der zweiten Eins, in der Elf, die Zahl vor ihr, die Zehn, gleichsam zur Null wird. Als die Zehn Brüder nach dem Tode des Vaters die Vergeltung des Jossef fürchten und ihrer eigenen Bitte um Vergebung nicht trauen, da lügen sie ihm vor, der Vater habe noch vor seinem Tode die Vergebung befohlen – als hätte er das dem Jossef nicht direkt sagen können. Da durchschaut er sie völlig, beweint ihr Elend und sagt: El thiro´u ki haThachath Älohim Ani we´athäm chischawthäm olaj Roah Älohim chaschowah leTowah – „die Gotteskraft fürchtet, denn das Untere der Göttin des Meeres ist (das täuschbare) Ich, und ihr habt gedacht über mich Bosheit (bringen zu können), die Göttin des Meeres denkt (aber) zur Güte“ (Gen. 50,20).

Chaschowah, „sie denkt“, steht hier unanfechtbar in der dritten Person weiblich und kann sich daher nicht auf den als männlich vorgestellten Älohim beziehen, sondern nur auf Elah-Jam, die „Göttin des Meeres“. Und die Aussage des Jossef gilt nicht nur am Ende des „Ersten Buch Moses“ (genannt Genesis, bei den Juden Bereschith nach dem ersten Wort, das heißt „im Anfang“), wo alles Böse zum Guten hin verwandelt ist, sondern immer. Das schließt die Vergeltung nicht aus, mit der das „Zweite Buch Moses“ (Exodus, Schemoth – „Namen“) beginnt, wo der Jossef vergessen ist und alle Iwrim als Sklaven gehalten werden. Und ausnahmslos alle sind die 400 Jahre davon betroffen, auch die Nachfahren der Jossef-Söhne Äfrajim und Menaschäh, was unserem Gefühl für Gerechtigkeit widerspricht. Aber so unschuldig ist keiner, daß er der „Aufrichtung“ nicht bedürfte, der „Rache“ (Nakom ist beides), denn Söhne des „Krummen“ sind alle Zwölf. Und genauso verkrümmen sich auch die „Zwölf Jünger“ bei der Hinrichtung Jesu, ein jeder auf seine Weise. Wie die Schuld der Zehn anulliert wird durch die Wunder auf dem Weg durch die Wüste des Siebenten Tages, so wird auch die Schuld der Zwölf getilgt sein von den Wundern des Achten Tages, in dessen erster Hälfte, der Nacht nach dem Siebenten Tag, wir uns schon befinden, aber noch ohne Bewußtsein. Denn genannt wird er erst im neunten Kapitel.

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