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Ein Essay über den Aussatz


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Die Oszillation zwischen der Elf und der Zwölf findet sich in unserem Text im Verhältnis von Tame und Tahor, als Wort kam Tame bisher zwölfmal vor und elfmal Tahor. Als Zustand jedoch ist Tame neunmal erreicht und Tahor jetzt zum sechsten Mal. Bägäd (2-3-4), „Kleid und Verkleidung, Verrat“ hat die Neun als Grundwert und den Kehrwert 600, und ihm ist ein eigenes, das achte Kapitel gewidmet.

42 ist die Summe der doppelten Elf und der doppelten Zehn, sie werden darin also aneinander gebunden, und es ist der 42. Tag, da wir hören: weroah haKohen Ath haNäthäk -- "und wer wie sie ist nimmt das Du-Wunder des Zerissenen wahr". Und dieses Wunder besteht gerade darin, daß so wie die Zehne den Elften zwar zerreissen wollten, was ihnen aber mißlang, so konnten auch die Zwölfe den Dreizehnten zerreissen nicht, obwohl es auf der Bühne der sichtbaren Welt ganz danach aussah. Daß die „Jünger“ Jesu sich nach dessen Hinrichtung als Elf wiederfanden, denn Judas hatte sich selber gerichtet, verweist sie auf den ersten Verrat und konfrontiert einen jeden von ihnen mit den Zehn anderen. (Ihr Versuch, sich zur Zwölf zu vervollständigen, war dubios und vergeblich, wie ich anderen Ortes ausgeführt habe).



Bei der fünften Preisgabe in die Sieben Tage hinein hieß es noch: wehissgir haKohen Ath Näga haNäthäk Schiw´ath Jomim -- "und ausliefert der Kohen das Du-Wunder der Berührung des Zerissenen Sieben Tage" (Vers 31) – bei der sechsten aber: wehissgir haKohen Ath haNäthäk Schiw´ath Jomim Schenith -- "und ausliefert der Kohen das Du-Wunder des Zerissenen Sieben Andere Tage" (Vers 33). Näga ist verschwunden, die Sieben Tage sind ohne Berührung, und nur noch die Zerreissung ist da, eine scheinbar schrecklich unmenschliche Prüfung. Aber an ihrem Ende hat sich das Zerrissene selbst ohne Kontakt bis zu dem Einen hin ausgebreitet, und diesmal wird noch hinzugefügt, was beim ersten Mal fehlte: ba´Or, "im Bewußtsein". Wir müssen tatsächlich durch eine Erfahrung hindurch, die uns eine Zeitlang die Berührung entzieht und worin wir sie schmerzlichst vermissen, damit wir wie aus einem Alptraum erwachend die Lust auf Verrat vollkommen verlieren. Das nötige "Fingerspitzengefühl" entwickeln wir da und die heilsame Zartheit, um wieder berührbar zu werden. Und dann wird uns auch deutlich, warum diese Erfahrung notwendig ist: wenn der Riß nicht ganz durch uns hindurch ginge, bliebe ein Anteil, nämlich der welcher nicht die Zerreissung erlitte -- und in Sonderheit ist das ein bewußter, das "Unbewußte" läßt sich nicht manipulieren -- scheinbar ganz und damit ausgeschlossen von der wahrhaftigen Einung. Darum wird Thiken (400-100-50), "Reparieren, Ausbessern, in Ordnung Bringen, wieder funktionstüchtig Machen", mit den selben Zeichen geschrieben wie Näthäk (50-400-100). In den Grundzahlen finden wir die Formeln: 5-4-1 und 4-1-5, das heißt in der Zerreissung wird die Fünf in die Vier und in die Eins abgetrennt, die in der Reparatur wieder die unzerteilte Fünf aus sich erzeugen.
Etwas anderes kommt noch hinzu: uMar´ehu Ajinänu -- "und seine Wahrnehmung ist sein Nichts" – so heißt es jetzt, und zum ersten Mal steht hier "sein Nichts", nachdem es zuvor zweimal "ihr Nichts" war und sechsmal bloß "Nichts". Beim neunten Mal seines Erscheinens ist das Nichts also männlich geworden, was es zuvor noch nicht war. Die Erinnerung ist jetzt betroffen, und weil das neunte Zeichen die Gebärmutter ist, lebt hier alles auf, was zuvor vom Gedächtnis vergessen wurde, für nichtig erklärt und vernichtet. Beim ersten Mal (in Vers 4) hieß es: we´amok Ajin Mar´äha -- "und tief war das Nichts ihres Anblicks (tiefer war nichts als ihr Sehen)". Mit ihrem Anblick, mit ihrer Wahrnehmung ist das Nichts schon bei seinem ersten Erscheinen verknüpft, und das bezieht sich auf die dritte Person in der weiblichen Einzahl, auf sie, auf die Frau -- auf die Welt. Beim zweiten Mal (in Vers 21) ist es "in ihr": Ajin bah Scha´ar leBen -- "das Nichts in ihr ist das Tor für den Sohn". Und beim dritten Mal ist es "ihr Nichts" geworden: uSchefolah Ajinänah -- "und ihre Erniedrigung ist ihr Nichts". Beim vierten Mal strahlt es auf als Ajin baBahäräth, als das "Nichts in der Klarheit" (Vers 26), und das fünfte Mal ist die Wiederholung des dritten: uSchefolah Ajinänah -- "und ihre Erniedrigung ist ihr Nichts" (Vers 26). Erst beim sechsten Mal seines Erscheinens wechselt das Nichts auf die männliche Seite: wehineh Ajin Mar´ehu -- "und siehe! das Nichts ist seine Wahrnehmung" (Vers 31). Auch das siebente Mal bezieht sich auf ihn: uScha´ar Schachor Ajin bo -- "und die Pforte des Schwarzen (das Tor der Morgenröte) ist das Nichts in ihm" (Vers 31), aber bevor es zu "seinem Nichts" wird, erscheint es beim achten Male als es selbst, betrifft also beide Geschlechter: uMar´eh haNäthäk Ajin Amok min ha´Or -- "und die Wahrnehmung des Zerrissenen ist das Nichts der Tiefe aus dem Bewußtsein" (Vers 33). Und schließlich heißt es: uMar´ehu Ajinänu Amok min ha´Or -- "und seine Wahrnehmung ist sein Nichts, die Tiefe aus dem Bewußtsein" (Vers 34).

Dies möge ein jeder für sich selber vertiefen und sich dabei der Frage stellen: wie hat sich das scheinbar Nichtige in seinem Leben in der äußeren Welt dargestellt, wie hat er versucht, es zu vernichten und wie ist es in ihn zurück gekehrt? Und dasselbe muß auch in Bezug auf die Menschheit gefragt sein, wozu ich mir eine kleine Anmerkung gönne. Der Mann hat die Frau ihrer Freiheit beraubt, ihre Rebellion dagegen zerschlagen und sie so deformiert, daß sie sich selbst nicht mehr kannte. Den Sohn hat er gezwungen, eine Maske zu tragen (wie es exemplarisch dem Hölderlin angetan wurde), aber damit ist die Vernichtung in seinen Privatraum gedrungen, und indem er das Nichts in der Klarheit nicht sehen wollte aus Angst und Scham vor dem Sohn, ist er dem Nihilismus verfallen, von welchem er nur als Zerissener geheilt werden kann. Wenn er seine Taten bereut, ist er endlich so weit: "und es nimmt wahr wer wie sie ist das Du-Wunder der Zerreissung, und siehe da! bis zu dem Einen hat sich das Zerissene hier ausgebreitet im Bewußtwerden, und seine Wahrnehmung ist sein Nichts, die (unergründliche) Tiefe seit dem Erwachen".

Wenn seine Wahrnehmung mit seinem Nichts in Eins fällt, kann er von sich selber absehen und sie selbstvergessen immer neu und erfrischend erleben, nichts Vergangenes trübt sie dann mehr, nichts haftet an ihr als der gegenwärtige Moment, der verschwindet und sich klärt im Vergehen. Und nur dieses gleichsam dauernd erneuerte Baden im Nichts macht es möglich, daß die Ewigkeit niemals langweilig wird oder öde und die Begegnung von Mensch und Tier, von Dämonen und Göttern, vom Erschaffen und Erschaffen-Werden trotz aller Vernichtung erfreut. Zu verdanken hat er all dies und noch mehr Näthäk, der "Zerreissung", die an dieser Stelle wie das "Nichts" zum neunten Male geschieht. Dieselbe Zahl wie Näthäk hat Näschär (50-300-200), der "Adler" oder der "Geier", von dem der "Herr" sagt: Athäm re´ithäm aschär assithi leMizrajim wa´ässa äthchäm al Kanfeji Neschorim wa´awi äthchäm elaj -- "ihr habt (ein)gesehen, was ich dem in der Form Eingezwängten angetan habe, und ich trage euch hinweg auf Flügeln der Adler, und ich bringe euch bis zu mir" (Ex. 19,4). Trotzdem wird der "Adler" zu den "unreinen" Vögeln gezählt, ja er steht an erster Stelle, er ist ihr Anführer, denn es heißt: we´äth eläh theschakzu min ha´Of lo je´ochlu schäkäz hem äth haNäschär (etcetera) -- "und diese da sollt ihr verabscheuen von den Vögeln, nicht sollt ihr sie essen, abscheulich sind sie, den Adler (undsoweiter)" -- mit ihm wird die Reihe der 20 "unreinen Vögel" eröffnet (Lev. 11,13).

Unter ihnen befinden sich auch Racham (8-200-40) und Chassidah (8-60-10-4-5), die "Aasgeier" und "Storch" genannt werden, wobei aber Rächäm, genauso wie Racham geschrieben, der "weibliche Schooß" und das "Erbarmen" ist und Chassidah "ihre Gunst", also die Gunst der Frau, die sie dem schenkt, der die Barmherzigkeit ihres Schooßes erspürt. Wer dies abscheulich findet und meint, der "Herr" habe empfohlen, so etwas für scheußlich zu halten, der möge dies weiterhin tun. Aber er gehört dann gewiß nicht zu denen, die sich vom "Herrn" angesprochen fühlen, wenn er sagt, was wir hörten: "Ihr habt eingesehen, was ich mit dem Verschlossen-Sein in der Gestalt gemacht habe, und ich nehme euch hinweg (ich vergebe euch) auf den Flügeln der Adler, und ich bringe euch bis zu mir hin". Näschär steht hier im Plural, es sind die Neschorim, denn für jeden einzelnen, der sich vom "Herrn" ansprechen läßt, steht ein Näschär zur Verfügung, um ihn hinwegzutragen, wohin er nicht weiß, ja um ihn selbst wegzunehmen, worin er die Vergebung erfährt. In dieser Entrückung kann er dem Wesen des Seins nahe kommen, ja sogar in es hinein gehen, womit der Adler seinen Auftrag erfüllt hat.

Die Vorstellung von ihm als einem scheußlichen Vogel, weil er selbst auch Geier ist, der das Aas frißt, also die Leichen verzehrt, verhindert den in sich Gefangenen, mit seinen Flügeln in Berührung kommen. Und Schäkäz, der "Abscheu" oder das "Greuel", das wir vor diesem "doppelköpfigen" Vogel empfanden, ist in Wahrheit der Abscheu vor unseren eigenen Greueln, die wir schon verübten, als wir we´äth eläh theschakzu -- in der gewöhnlichen Übersetzung: "und diese da sollt ihr verabscheuen" -- unwissend und damit um so effektiver -- we´Ath Elah theschakzu gelesen haben: "und das Du-Wunder der Göttin müßt ihr verabscheuen!" In dieser als Imperativ verstandenen Losung kann sich nur der "Widersacher" aussprechen des Gottes, der diese Göttin von Anfang an liebt und immer und ewig -- wie könnte er auch seine eigene weibliche Seite verabscheuen? Da wäre er ja wie einer der verblendeten Männer, die der Versuchung des "Teufels" erlagen. In Wirklichkeit steht aber der Indikativ der zweiten Person Plural männlich: "der Göttin wundervolle Übereinstimmung verabscheut ihr (Männer)" -- und dies kann auch als Frage gemeint sein.

Am Ende des Kapitels von den "Reinen und Unreinen Tieren" hören wir: Soth Thorath haBehemah weha´Of wechol Näfäsch Chajah haromässäth baMajim ulechol Näfäsch haschoräzäth al ha´Oräz/ lehawdil bejin haTome uwejin haTahor uwejin haChajah hanä´ächäläth uwejin haChajah aschär lo the´achel -- "dies ist die Weisung des Viehes und der Vögel und der ganzen lebendigen Seele, wimmelnd in den Gewässern, und der ganzen Seele, die auf Erden sich regt/ damit Veranlassung sei, zu unterscheiden zwischen Tame und zwischen Tahor und zwischen dem Leben, das verzehrt werden kann, und zwischen dem Leben, das du zum Glück nicht verzehren kannst" (Lev. 11,46-47). Hier steht Tame, das "Unreine", vor Tahor an erster Stelle, an der in der zweiten Unterscheidung das Eßbare steht -- und so können wir uns von Tame sehr wohl ernähren, was aber in Widerspruch zu der Aussage steht, daß wir den Adler zum Beispiel nicht verzehren sollen -- oder es gar nicht können.

Alles in dieser Welt ist ein Essen und Gegessenwerden und bedeutet, daß Alles ein sich selbst andauernd verzehrender und wieder erbauender Leib ist. Und weil unser Leib das Sinnbild des "Kosmischen Leibes" ist, hat er die Dreizahl des Vaters an sich, Unten, Mitte und Oben, stofflicher Leib, seelischer Leib und geistlicher Leib, und alle bedürfen der Nahrung -- ein jeder auf seine ihm eigene Weise. Wenn es den Unterschied zwischen Eßbar und Nicht-Eßbar in der konventionellen Form geben sollte, dann wäre das Letztere aus dem Kreislauf des Lebendigen ausgeschlossen und dieses Gebot völlig sinnlos -- es wäre dann so, wie wenn jemand sagte: "das Nicht-Eßbare sollst du nicht essen". Das wäre vielleicht einem Kleinkind zu sagen, aber nicht einem erwachsenen Menschen, außer dieser wäre "ver-rückt", also wieder ins Kleinkind-Stadium zurück gefallen. Was uns aber hier mitgeteilt wird, am Ende der Begegnung mit so vielen Wesen, deren Namen Geschichten erzählen, die einen Band füllen würden, worin sie uns künden von der reichen Vielfalt der Lebendigen Seele, die uns alle bewohnt -- das ist, daß alles "eßbar" ist, nur auf verschiedene Weise. Ein jedes hat kraft seiner Eigenart einen eigenen Bezug auf das Eine, das Allen gemeinsam gehört. Und wir müssen die Weise, wie wir uns ernähren, in Betracht ziehen: geschieht es zum Einen hin, dann schenkt sie Kraft, dem sterblichen Leib, dem Empfindungskörper und den Gedanken. Die Drei sind Eines und doch verschieden und stehen als Drei nur als erstes Beispiel der ungeraden dynamischen Zahlen, welche die Teilbarkeit in die Zweiheit auf das Eine in beiden zurückführt.

Ich möchte eine Hypothese zur Überprüfung aufstellen. Das Eß- ist das Assimilierbare und das Nichteß- das Nicht-Assimilierbare. Tame (9-40-1) ist eßbar, weil wir es uns angleichen können wie Man (40-50), das "Manna", die Nahrung auf unserem Weg von der 40 in die 50. Nebenbei stoßen wir wieder auf den Widerspruch, der uns schon in der Beziehung der 42 Stationen und den 49 Tagen aufstieß: hier dauert der Weg durch die Wüste 40 Jahre, aber das was uns nährt ist die Summe von 40 und 50. Tahor (9-5-6-200), das „Rein Gewordene“, ist nicht eßbar, nicht uns gleich zu machen, sondern wir haben ihm uns anzuverwandeln und unser Prinzip (die 200), die Essenz der Vierzig (40x5=200), über die 5-6 zurückzuverbinden der Potenz der Drei, mit der auch das Tame beginnt. Tahor (9-5-200), „Rein-Sein und Rein-Werden“, hat denselben Wert wie Ruach (200-6-8), der "Wind" und der "Geist" und der "Atem", und immer wenn es uns berührt hat, bleibt etwas von ihm in uns zurück, auch nach dem Verlust und dem Rückfall, die uns erneut auf den Weg des Tame bringen. Und mit jedem Mal wirkt das Tahor noch stärker, immer mehr selbst aus seiner Abwesenheit, bis auch das Letzte in uns nicht mehr widerstehen kann seiner Reinung und der so oft gegangene Weg ganz gegenwärtig ist im Erinnern.

Was die Nahrung dem Mund, das ist das Gehörte dem Ohr, das Gesehene dem Auge, das Gerochene der Nase, das Geschmeckte der Zunge und das Berührte der Haut, und alle münden sie im Innern zusammen und werden zur Nahrung. Darum sollten wir darauf achten, ob in dem, was wir zu uns nehmen, die Kraft ist, die innere Einheit zu stärken, oder ob es sie schwächt. Schakaz (300-100-90), das "Verabscheuen", ist unser inneres Wissen, unser "Instinkt", der uns sagt, was bekömmlich ist oder Verseuchung. Das Wort hat die Zahl 490, dieselbe wie Thamim (400-40-10-40), und das heißt "Vollkommen, Vollständig, Tadellos, Einwandfrei, Unversehrt, Aufrichtig, Arglos, Naiv". Ich würde noch "Spontan" hinzufügen, denn unter "gebildeten" Menschen wird alles Spontane genauso lächerlich gemacht und verabscheut wie das "Naive". 490 ist auch Peduth (80-4-6-400), "Erlösung, Befreiung", denn in dieser Zahl entscheidet es sich, ob jene stattfindet oder nicht. Wie wir mit der 490 beginnend durch die Zehn gehen und zu den Zewa´oth kommen (in der 499), das bestimmt sie, ob sie uns den Durchtritt zur 500 gewähren -- oder auch nicht.

Die Zewa´oth sind der weibliche Plural von Zawa (90-2-1), worin der zwiefache Mensch (zweimal die 45 von Adam), auf seinen Kern-Widerspruch zurück geführt wird, um ihn zu erlösen. Das ist ein weltlicher Krieg und ein göttlicher Dienst, und die dreifache Kraft der Beziehung (El, 1-30) und der Verneinung dem Einen zuliebe (Lo, 30-1) wird lebendig darin. In der 490 ist uns das Produkt einer Waffe (Sajin, das Zeichen der Sieben) und eines Auges, einer Quelle gegeben (Ajin, das Zeichen der Siebzig) und die Frage gestellt: gilt unser Kampf der Befreiung unseres Auges vom bösen Blick, gilt er der Freilegung der Quelle in allem? Schofal (300-80-30), die "Erniedrigung", mußte dreimal stattfinden; bevor sie zweimal Schefolah, "ihre Erniedrigung", war und mit "ihrem Nichts" gleichgesetzt wurde, ist sie zuvor schon mit "ihrem Anblick" gegeben: wehineh Mar´äha schofal min ha´Or -- "und siehe ihr Anblick vom Bewußtsein erniedrigt!" (Vers 20). Mar´äha (40-200-1-5), "ihr Anblick", wird genauso geschrieben wie Mar´äh, der "Anblick" als solcher, das "Sehen" als solches, die "Wahrnehmung" als solche, denn sie ist weiblich, sie erfolgt ja durch die "Sinnes-Eindrücke" vermittels von Pforten. Und mit der Erniedrigung des Anblicks und des Ansehens der Frau und der Verzerrung ihrer Wahrnehmung hat der Mann jede Wahrnehmung erniedrigt, verzerrt, auch seine eigene.

Schofal, die "Erniedrigung", ist in der Zahl 410, das Zehnfache der 41 der Mutter. So kann es aussehen, als sei sie zehnfach erniedrigt, als könnte sie ihre Würde nie wieder erfüllen. Aber da sie es selbst war, die sich erniedrigt hat -- denn die Göttin (die weibliche Seite des Gottes) ist als Schechinah freiwillig in diese Welt ihrer Erniedrigung hinein gegangen -- darum gilt für sie als der Ersten der Satz: hoti Pas ho hypson heauton tapejinothäsetai, kai ho tapejinon heauton hypsothäsetai -- "daß jeder, der sich selber erhöht, erniedrigt wird, und jeder, der sich selber erniedrigt, erhöht" (Luk. 14,11). Schofal (300-80-30) hat dieselbe Zahl wie Mischkan (40-300-20-50), die "Wohnung", von der wir schon hörten, daß sie die "Einwohnung des Herrn" in der Welt ist, die auch Schechinah genannt wird und in Gestalt von Mirjam, der Mutter, so gedemüdigt wurde, daß sie ihren Sohn unter dem Viehe gebar und ihn sah am Kreuze ermordet. In Gestalt der Mirjam aus Magdalah ist sie so erniedrigt, daß sie mundtot gemacht worden ist, und zwar schon sehr früh, noch in der Generation der so genannten "Apostel". Und dann stand da noch eine Dritte unter dem Kreuz, von deren Vieldeutigkeit ich woanders erzähle.

Nicht zehnfach aber wird diese dreifaltige Mutter erniedrigt, sondern nur dreimal, und an den anderen sieben Stellen steht Amok, die "(unergründliche) Tiefe", für Schofal, die "Erniedrigung". Die beiden Wörter sind auf der Oberfläche austauschbar, denn zwischen "tiefer als die Haut" und "niedriger als die Haut" ist ein Unterschied nicht erkennbar -- in tieferen Schichten aber sehr wohl, und es ist bemerkenswert, an welchen drei Stellen Amok durch Schofal ersetzt wird: an der dritten, vierten und sechsten der insgesamt bis hierher zehn Stellen. Am dritten Tag konstelliert sich das Verhältnis von "immanent und transzendent" (im Ez ossäh Pri und Ez Pri ossäh Pri, mehr dazu woanders), am vierten Tag das zwischen Sonne und Mond, die Relation von Mann und Frau wird also zweimal reflektiert, bevor sie am sechsten Tage als solche erscheint. Die von Tier und Mensch geht voraus, ohne deren Einbeziehung und Klärung die von Mann und Frau unheilbar bleibt. An diesen drei Tagen kann die Göttin geschändet werden, an den anderen sieben ist sie jedoch von ihrer unergründlichen Tiefe geschützt, am ersten, am zweiten, am fünften, am siebten, am achten, am neunten, am zehnten! Welcher Trost!


Unser Text vom "Aussatz" besteht aus Abschnitten oder Kapiteln, die von den Massoreten durch eigene Zeichen sichtbar unterteilt worden sind und sich vom Sinn her ergeben. Und wir befinden uns seit längerem schon im fünften Kapitel, das zwar erzählt vom Mann und der Frau, aber doch immer vom Kind her und zum Kind hin. Schofal, das "Niedrig-Sein und Erniedrigt-Werden" (und sei es auch nur eine einzige Stufe tiefer zu stehen), die Voraussetzung für die Erhöhung, betrifft nicht nur die Frau, sondern mit ihr auch das Kind (den sich selbst für ein höheres Wesen haltenden Mann aber erst nach seinem Sturz). Das Wort tritt nur im Dritten und Vierten Kapitel vom "Aussatze" auf, in den dem Mann und der Frau eigenen Sfären, wo Pärach, die "Blume", zweimal erblüht und zweimal Zur-Bath, die "Gestalt der Tochter", da ist. Und den früheren Text immer wieder zu lesen, am besten „par coeur“, bleibt für mich und jeden, der mich begleitet, eine Notwendigkeit, die Freude bereitet. Ich kann es anregen nur, aber in meiner sterbenden Zeit besteht dazu keine Hoffnung. Wenn sie aber erfüllt wird, dann werden Spätere lächeln bei meinem "naiven" Versuch (und sie tun es schon jetzt).

An der Stelle, wo Schofal zum ersten Male genannt wird, heißt es: Mar´äha schofal min ha´Or -- "ihr Anblick vom Bewußtsein erniedrigt" (Vers 20); und so heißt es jetzt: Mar´ehu Ajinänu Amok min ha´Or -- "sein Anblick, sein Nichts, Tiefe aus dem Erwachen" (Vers 34). Endlich ist das Nichts auch zu seinem geworden, aber welchen Weg haben wir zurücklegen müssen, und wie lange entbehren wir schon die Berührung! In den letzten Sieben Tagen war sie gar nicht mehr da, und noch länger vermissen wir Zora´ath (Zur-Eth), die "Gestalt des Freundes der Zeit" (und die "Zeitgestalt" überhaupt). Sie entzieht sich zuerst, da der innere Mensch zu Nichts wird, und dann verschwindet mit ihr auch die Berührung. Erst im übernächsten Kapitel, im siebten, kommt sie wieder und mit ihr Zora´ath. Manches wirkt aus der Abwesenheit viel intensiver als wenn es anwesend wäre, denn als es da war, wurde es nicht geachtet. Die "Gottesferne" unserer Tage ist nur das Resultat der Mißachtung jeglicher göttlicher Kraft, so entzieht sie sich uns -- oder genauer: wir trennen sie von uns ab. Und dann vermissen wir sie und leiden solange, bis wir uns der Mißachtung erinnern.

24 Mal insgesamt ist Näga (50-3-70), die Berührung, da gewesen, bevor sie Näthäk, der Zerreissung, Platz gemacht hat -- das heißt sie hat den ganzen sterblichen Leib (Gwijah auf hebräisch, 3-6-10-5) schon erfüllt. In einer Rückschau vergegenwärtigen wir uns, da wir sie schmerzlichst vermissen, wie sie da war: wehajoh we´Or Bessaro leNäga Zora´ath -- "und es geschah im Erwachen seines Fleisches (im Bewußtwerden seiner Botschaft), zur Berührung wurde der Aussatz (die Gestalt des Freundes der Zeit") (Vers 2). Auch der "Aussätzige" und die "Bedrängnis durch das Übel der Zeit" war in der Berührung mit eingeschlossen, wodurch es einen "Aussätzigen" niemals gab und er annimmt die freundliche Gestalt der Zeit, selbst durch ihr Übel. Weroah haKohen Ath haNäga be´Or haBossar -- "und wer wie sie ist nahm wahr das Du-Wunder der Berührung im Bewußtwerden des Fleisches" -- uScha´ar baNäga hofach leBen -- "und die Pforte in der Berührung verwandelte sich für den Sohn" -- uMar´eh haNäga Amok me´Or Bessaro -- "und die Wahrnehmung der Berührung war die Tiefe aus seines Fleisches Erwachen (aus seiner Botschaft Bewußtsein)" -- Näga Zora´ath Hu -- "die Berührung des Aussatzes war Er" (Vers 3); wehissgir haKohen äth haNäga -- "und ausliefern soll wer wie ist das Du-Wunder der Berührung" (Vers 4) -- haNäga amod be´Ejinajo -- "die Berührung bestand in seinen Quellen (sie hielt stand seinen Augen)" -- lo fossah haNäga ba´Or -- "bis zum Einen hin hat sich die Berührung gebreitet im Bewußtwerden" (Vers 5) -- kehoh haNäga -- "verdunkelt war die Berührung" -- lo fossah haNäga ba´Or -- "bis zum Einen hin hat sich die Berührung gebreitet im Bewußtwerden" (Vers 6).

Damit ist Näga zehnmal erschienen und das erste Kapitel beendet, und wir bemerken beiläufig, daß die achte und die zehnte Berührung ganz genau gleich sind, so wie auch die Achte und die Zehnte Pforte gleich gelb sind -- und daß der neunten Berührung, wo sie "verdunkelt wird (ihres Glanzes beraubt)", die Neunte Pforte, die Schwarze, entspricht. Weil in Chaj (8-10), dem "Lebendigen", die Neun unsichtbar anwesend ist und daher unantastbar, ist sie die nur gänzlich verwandelt überschreitbare Brücke zu neuem Anfang. Und die vergangene Acht vereinigt sich mit der gegenwärtigen Zehn in der doppelten Neun. Alles Lebendige verwandelt sich immer in Teth, dem Zeichen der Neun; in dieser "Gebärmutter" reift das Göttliche Kind, das alles Lebendige immer aufs Neue verwandelt -- und es entzieht sich unserem Zugriff, solange wir an ihm herum laborieren und es erziehen wollen. Sobald wir aber auf derlei Unsinn verzichten, berührt es uns bis in die innerste Tiefe.

Dann kommt das zweite Kapitel: Näga Zora´ath ki jihejäh be´Adam -- "die Berührung des Aussatzes ist trotzdem im Menschen geschehen" (Vers 9) -- wechissthoh ha´Zora´ath Ath kol Or haNäga -- "und der Aussatz bedeckte das Du-Wunder ganz des Bewußtseins der Berührung" (Vers 12) -- wetihar haNäga kulo hofach leBen -- "und rein war die Berührung, ihr Ganzes verwandelt zum Sohn hin" (Vers 13) -- nähpach haNäga leBen -- "verwandelt hat sich für den Sohn die Berührung" -- wetihar haKohen Ath haNäga -- "und wer wie sie ist erklärt für rein der Berührung Du-Wunder" (Vers 17).

Das Dritte und das Vierte Kapitel enthalten je zweimal Näga: Näga Zora´ath Hu -- "die Berührung des Aussatzes ist Er" (Vers 20) -- Näga Hu -- "die Berührung ist Er" (Vers 22) -- Näga Zora´ath Hu - "die Berührung des Aussatzes ist Er" (Vers 25) -- Näga Zora´ath Hu - "die Berührung des Aussatzes ist Er" (Vers 27). Diese eindringliche Wiederholung gilt für beide Geschlechter, denn Hu ist auch Hi: "die Berührung des Aussatzes ist Sie, die Berührung ist Sie, die Berührung des Aussatzes ist Sie, die Berührung des Aussatzes ist Sie". Und nachhaltig wird uns damit zu Bewußtsein gebracht, daß die "Gestalt des Freundes der Zeit" dieser als "Übel" gilt, weil sie zu sehr auf sich selber bezogen ist und ihr Dahinschwinden fürchtet -- zumindest im Bewußtsein von Menschen.

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