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Ein Essay über den Aussatz


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Ath haNäga, „der Berührung Du-Wunder“, hat die Zahl 529, die Potenz der 23, aber an dieser Stelle kommt Näga zum 24. Mal vor seit Beginn der Abhandlung von Zora´ath. Wir erinnern uns daran, daß die Berührung beim 22. und 23. Mal zusammen mit der Zerreissung auftritt (in Vers 31) und seither schon „transzendent“ führt sie uns immer noch tiefer hinein in das Zentrum von Allem, was wir daran erkennen, daß sich alles zuvor Isolierte durchdringt immer mehr, je näher wir kommen. 24 ist das doppelte Produkt von Drei und Vier, und Mann und Frau sind sie selbst und das Andere auch; und 24 ist die Zahl von Gwijah (3-6-10-5), dem "Leib" und dem "Leichnam", worin sie lebendig und tot sind. Näga (50-3-70) ist mit Jaga (10-3-70) verwandt, der "Ermüdung, Erschöpfung", und mit Gawa (3-6-70), dem "Hinsterben" -- und da kommt uns der Vers aus dem Lied in den Sinn: "genauso stark wie Sterben ist Lieben". Gwijah ist auch Gojah zu lesen, die weibliche Form von Goj, also ist sie die "Heidin", die Fremde, die verbotene Frau. Und nichts ist so stark wie die Liebe zu ihr, doch nur der mutige Mann riskiert es, ihr zu gehorchen, der Feigling fürchtet die Verfemung seiner Gemeinschaft und erklärt sich seine Angst davor als Tugend. Er endet in der Inzucht, der Tapfere aber stirbt lieber den Tod des Helden als daß er den universalen Anspruch der Liebe mißachtet.
Was der Kohen im Du-Wunder der Berührung am 35. Tage wahrnimmt, wird so beschrieben: wehineh lo fossah haNäthäk welo hajoh wo Sse´or zahow uMar´eh haNäthäk ejin amok min ha´Or -- "und hier hat sich bis zu dem Einen das Zerrissene ausgebreitet, und bis zu dem Einen ist es geschehen, in ihm ist die goldgelbe Pforte, und das Aussehen des Zerissenen ist das Nichts, tiefer (und unerklärlicher) als das Bewußtsein". Sse´or Zahow, die "Goldene Pforte", steht hier als Zehnte ohne Dok, das "Feine" und "Leise" und "Dünne", das die Achte Pforte noch wie ein hauchzarter Schleier umhüllte, ist jetzt verschwunden. Denn in der Geistes-Gegenwart ist der letzte Schleier zerrissen, nichts steht mehr dazwischen, und das Fest der Liebe erfüllt sich. Mann und Frau haben hier nichts mehr voreinander zu verhüllen, weil sie nicht nur die Bedürftigen sind und voneinander das fordern, was ihnen fehlt. Ihr Glück ist es vielmehr, ihren Goldschatz dem Andern zu schenken, weil sie so überreich davon sind und ihr Reichtum sie schier erdrückt hat. Als überaus Reiche aus der Fülle schöpfend und schenkend und als überaus bedürftige Bettler empfangend zugleich sind sie dann.

Sse´or Zahow, das auch das "Blonde Haar" sein muß, jenes golden schimmernde Haar der nördlichen Menschen, dessen Schönheit die Schwarzhaarigen überwältigen mußte -- wogegen sie sich durch Verspottung vergeblich zur Wehr zu setzen versuchten -- dieses "Blond-Haar" und diese "Goldene Pforte" haben die Zahl 667 und sind damit um Eines hinaus über die 666, worin sich der Mensch als Bestie begegnet. Und hieraus wird auch ersichtlich, daß das Gerede von der "Blonden Bestie" niemals einen anderen Sinn gehabt hat als den, Verwirrung zu stiften. Sse´or Zahow hat den Summenwert 1074, das ist sechsmal 179, sechsmal die 42. Primzahl, sechsmal die Zahl von beGan Edän, "im Garten der Wollust", und das Sechs-Tage-Werk ist reine Wonne geworden. Durch diese Goldgelbe Pforte erfolgt dann die sechste Auslieferung in die Sieben Tage hinein, womit die 42 erreicht wird. Was im Sse´or Zahow schon da ist, wenn es als Ganzes gesehen wird, von vorne und hinten, das entfaltet sich in die sechsten Sieben Tage hinein, die als "Andere Sieben Tage" den fünften genauso nachfolgen wie die zweiten den ersten. Die fünften und die sechsten Sieben Tage sind die dritte Vierzehn und werden erst nach dem Fall der Stadt, der Zerstörung des Tempels und dem Verlust des Landes erlebt. Und während in der ersten Vierzehn der Übergang von der ersten Sieben zur Zweiten unmittelbar erfolgt, denn die Geschichte von Awraham bis Dawid ist ein Kontinuum, setzt in der zweiten Vierzehn, in der Zeit der Könige, die nur äußerlich einem Kontinuum gleicht, eine Unterbrechung ein in der Mitte durch Schechin, das "Geschwür", und Michwah, das "Brandmal". Darin ist Zur-Bath, die "Gestalt der Tochter" erschienen, und sie hat die Risse des Königtums, die in seinem Zusammenbruch münden, schon offen gelegt, wurde aber noch übergangen.

Hier nun jedoch, nach dem doppelten Zusammenbruch des Königtums der „Hebräer“, in der Zerstreuung der „Zehn Stämme“ unter die Gojim und im Exil von Babylon (das sich über das Exil von Persien, das der Diadochen und das von Rom bis in das Exil von "God´s own Country" fortsetzt), steht haNäthäk, "das Zerissene", im Mittelpunkt. Und zwischen die Wahrnehmung des Kohen und der erneuten Preisgabe (der sechsten in die Sieben Tage) schiebt sich eine Handlung, was vorher noch nie der Fall war: wehithgaloch we´äth haNäthäk lo jegaleach -- "und er soll sich scheren, und das Du-Wunder des Zerissenen soll er nicht scheren – oder: und er rasiert sich, und das Du-Wunder des Zerissenen kann er nicht rasieren" (Vers 33).

Eine seltsame Auskunft ist dies, und weiß Gott, was sie bedeutet. So fragen wir ihn, suchen wir Antwort in seinem Wort. Gilach (3-8-40), "Scheren, Rasieren", bedeutet die Haare abschneiden, und bei der Rasur werden sie so kurz abgeschnitten, daß für eine Weile, wenn sie gut durchgeführt wurde mit einem scharf geschliffenen Messer, die Haut sich so ansieht und anfühlt, als habe sie niemals Haare getragen. Die Rasur der Barthaare ist nur eine spezielle Weise, man kann sich auch eine Glatze scheren, man kann sich die Achselhaare und/oder die Schamhaare rasieren, wie es in gewissen Kreisen gepflegt wird und als besonders gail gilt. Oder man kann auch all seine Haare entfernen, was uns unglaublich und extrem vorkommt, aber dennoch vom "Aussätzigen" schließlich verlangt wird: wechibäss haMitaher äth Begodajo wegilach äth kol Sse´aro werochaz baMajim wetoher -- "und der zu Reinigende soll seine Kleider waschen und all sein Haar abrasieren und baden im Wasser, und er wird rein" (Num. 14,8).

Dazu kommt es erst im neunten Kapitel, hier im fünften wird nur gesagt: wehithgaloch we´äth haNäthäk lo jigaleach -- "und er soll sich scheren, und das Zerissene soll er nicht scheren". Daß aber auch hier schon die Schur des ganzen Haares gemeint ist, ist daraus zu entnehmen, daß nur eine einzige Ausnahme gemacht wird: das Zerrissene kann er nicht scheren, denn es ist schon ausgerissen, schon abgeschnitten. Und wenn das Lo hier bejahend sein soll, dann heißt es: „und sich selbst kann er abschneiden, und das Du-Wunder des Zerrissenen (nur) zum Einen hin kann er es abschneiden“. Wenn er es loswerden will, führt seine Maßnahme dazu, daß ihn auch das noch zu dem Einen hinführt, von dem er sich abtrennen wollte. Denn das Lo ist wie ein Kompaß, dessen Nadel immer auf das Eine hinzeigt, und jede Abweichung ist das „Nicht“, wo es nicht weiter geht.

Die Haartracht, die uns verblieb, erinnert uns an unsere Verwandtschaft mit den Säugetieren, und wenn sie abrasiert wird, dann soll unsere tierische Natur abgelegt und verleugnet werden (so in der „Tonsur“ bei den Mönchen und Nonnen). Aber selbst wenn diese Rasur ganz und gar durchgeführt wird bis hin zu dem Einen, dann kommt das Prinzip des Stieres als Zerissenes zum Vorschein und der Selbstbetrug wird entlarvt. Warum gilt denn das Abrasieren der Schamhaare als gail? Weil es die Unschuld vor dem Wachsen derselben vorspiegelt und das Kind mit zum Liebesspiel einlädt. Hier im 5. Kapitel, wo das Kind noch mißbraucht werden kann, spielt die Hauptrolle dennoch haNäthäk in der Zahl 555, worin die Fünf nicht allein steht.

Genauso vielschichtig und widersprüchlich wie unser Leben ist dieser Text. Und obwohl doch schon die neunte und die zehnte Pforte durchschritten sind, muß noch einmal die Mißhandlung des Kindes erlebt sein, das jeder einst war. Und wirklich "Gail" (3-10-30), "Lustig, Fröhlich, zum Jauchzen", ist es nur dann, wenn das mißhandelte Kind mit erlöst wird. Beim Rasieren des Bartes verhält es sich nicht viel anders, denn der Mann täuscht damit vor, er sei noch ein Knabe und der Unterschied zwischen ihm und dem Weib sei nicht so groß. Als Knabe glich er dem Mädchen so sehr, daß der Päderast in seiner Angst vor der Frau die Knaben-Liebe erfand und dem Weibe den vorzog, der sein Interesse verlor, sobald ihm der Bart richtig wuchs. Der Glatze ist ein eigenes Kapitel, das siebte, gewidmet, und ich verweise hier nur auf die Ähnlichkeit des Glatzköpfigen mit dem Säugling, der meistens auch eine gewisse Zeitlang kahlköpfig ist.

Was erzählt das Wort Gilach (3-30-8)? Die 41 von Em (1-40), "Mutter", und so steht sie, die überwunden Geglaubte, aufs Neue vor uns. Aber jeder so genannte Rückfall ist die Wiederholung eines früheren Zustands unter veränderten Umständen. Und er soll uns nicht entmutigen, sondern uns erkennen lassen, daß das Ich eben kein „Individuum“ ist, sondern ein Schiff mit Passagieren und Mannschaft auf dem Weg durch die Wüste des Meeres oder eine Karawane auf dem Weg durch die Wüste des Landes, wo alle mitkommen wollen, auch der Letzte noch und die Nachhut (vergl. Deut. 25,17-19 und meine Ausführung dazu in den „Zeichen der Hebräer“). Alle Beispiele der Rasur des Menschen, die wir ansahen, sollen den Scherer wieder näher zur vermeintlichen Mutter, zum vermeintlichen Ursprung und zur vermeintlichen Unschuld zurückführen -- sei es weil der Betroffene zu früh den Schutz der Mutter verlor oder sei es weil er deren Schutzraum nicht verlassen will, auch wenn die Zeit längst reif dafür ist. Was fänomenologisch ganz genauso aussehen kann, ist dennoch verschieden und wird auch von der Mutter, der Göttlichen wohlgemerkt, ganz verschieden behandelt: wo die menschliche Mutter versagt hat, weil sie selbst schon als Kind mißbraucht worden ist, und ihr mißhandeltes Kind als Erwachsener "regressiv" und "pervers" wird, da ist sie ihm gnädig, solange es die nötigen Reifungsschritte nicht weigert. Da aber wird sie so gnadenlos wie die tierische Mutter, wenn ihr Kind nicht einsehen will, wann es reif für die Entwöhnung ist, sie scheucht es davon.

Es heißt Hithgalach (5-400-3-30-8), "soll er sich scheren" – und im Deutschen bedeutet diese Wendung, er soll sich davonmachen und alle Pforten hinter sich schließen. Das gilt auch hier und muß sich auf den Pseudo-Kohen beziehen, der sich als "Zivilisierter" gebärdet und die Ursünde leugnet, die Kastration des Stieres zum Ochsen. An seine Verleugnung gekoppelt ist sein abgrundtiefer Haß auf die Frau und sein horrender Abscheu vor der von Zeit zu Zeit blutenden Vulva, die ihn zu unangenehm an seine Untat erinnert. Die Grundform Gilach steht hier im sogenannte Hithpa´el, das ist der "Reflexivstamm innerhalb des Intensivs", was auf die intensiven Bemühungen hinweist, die der Betroffene an sich selber vornimmt, um seine Verleugnung zu halten. Aber dadurch daß das Heh und das Thaw (5-400), das Kind von früher und die kommende Frau, vor die 41 der Mutter tritt, ergiebt sich die Zahl von Mawäth (40-6-400), "Tod", und Muth, "Sterben". Alle Haare werden rasiert, das heißt alle Tore geschlossen, die zum Sohn hätten hinführen können und durch die der Sohn zu uns selbst kommen wollte -- in dieser totalen Regression auf die Mutter! Aber den Zerrissenen kann das nicht scheren, er hat damit nichts zu tun, weil er jeder Pseudo-Einheit die Zerissenheit vorzieht, die ihn in Wahrheit mit dem Einen verbindet.

Nur ein Einziges kann nicht abrasiert werden, das Zerissene selbst, das an dieser Stelle zum sechsten Mal (von insgesamt dreizehn Mal in diesem Kapitel) genannt wird. Und mit haNäthäk hat es noch eine besondere Bewandtnis: als es zum ersten Mal auftrat, da war es assoziiert mit Tame und Zora´ath und hätte damit eigentlich erledigt sein müssen. Aber dann schaut der Kohen ein zweites Mal auf das für „Unrein“ Erklärte, was so zuvor noch niemals der Fall war (in Vers 31), und es heißt: wechi jir´äh haKohen äth Näga haNäthäk – „und trotzdem erblickt der Kohen das Du-Wunder der Berührung des Zerissenen“. Dieses noch einmal Hinschauen auf das Tabu unterscheidet den ächten Kohen vom falschen, und er hat es schon immer getan (auch wenn wir es nicht bemerkten), sonst wären wir nicht bis hierher gekommen. Aber der Pseudopriester hat die ganze Zeit über sein von Anfang falsches Ritual abgespult und etwas oder jemanden für unrein erklärt, verdammt und verstoßen. Und er versucht es auch jetzt noch, was ihm aber nicht mehr gelingt, denn er hat sich vom Lebendigen abgeschnitten. Der ächte hat derweil die Pforte des Schwarzen entdeckt, und er sieht die ganze Welt des Kindes davon erfüllt und im schlimmsten Frevler das erschrockenste Kind. Am Siebenten Tag aber nimmt er wahr nur das Wunder der Berührung allein, das Zerissene wird mit dem Einen identisch in der wieder erstandenen Goldgelben Pforte. Und wer wie Pentheus das Eine in seiner Mutter gesucht hat, wird von ihr und seinen Tanten zerrissen.


Jeder Betroffene versteht wie von selber, wovon hier die Rede, da Näga, die "Berührung" oder der "Schlag", immer auch Nuga ist, der "Geschlagene", der "Betroffene", der "Gerührte" und der "Erreichte". Ausnahmslos jeder ist hier von der Zerreissung betroffen, und daß sie so einzigartig dasteht -- das gemahnt ihn an die Gleichnisse Jesu vom "Himmel-Reich".

Homoia estin hä Basileja ton Uranon Thäsauro kekrymmenon en to Agro, hon heuron Anthropos ekrypsen, kai apo täs Charas autu hypageji kai poleji panta hosa echeji kai agorazeji ton Agron ekejinon -- "Ähnlich ist das Königreich der Himmel einem im Acker verborgenen Schatz, den ein Mensch insgeheim findet, und vor lauter Freude macht er sich auf den Weg und verkauft alles, was er besitzt, und kauft jenen Acker" (Matth. 13,44). Palin homoia estin hä Basileja ton Uranon Anthropo Emporo zätunti kalus Margaritas, heuron de hena polytimon Margaritän apelthon pepraken panta hosa ejichen kai ägorasen auton -- "wiederum ähnlich ist das Königreich der Himmel einem Menschen, der Seefahrer ist, und er sucht schöne Perlen, und da findet er eine überaus kostbare Perle, und er geht hin und veräußert alles, was er besitzt, und er kauft sie" (Matth. 13,45-46).

Wir sehen, auch das "Himmel-Reich" ist nicht umsonst, sein Preis ist so hoch, daß er allen Besitz kostet, den ein Mensch haben kann. Und ganz harmlos ist es auch nicht, denn wenn wir im Gleichnis bleiben und fragen: wie kam der Schatz in den Acker? -- dann muß die Antwort doch lauten: den Schatz hat einer vergraben, damit er nicht dem hereinbrechenden Feind anheim falle, in der Hoffnung, ihn wieder auszugraben, wenn die Gefahr vorbei wäre -- und nun bist du es, der ihn findet, und er ist schon lange gestorben. Der den Schatz vergrub ist der Satan, damals im Kriege der Götter, wo er der Anführer war der Älohim, die den Menschen verneinten und sich weigerten, sich in ihm zu verkörpern. Und der "Herr" war sein Feind, weil er als einziges Göttliches Wesen freiwillig die tierähnliche Menschen-Gestalt auf sich nahm und sich von den Älohim-besessenen Menschen foltern und töten ließ und so wehrlos den Satan bezwang. Dieser Krieg ist in Wirklichkeit schon vorbei und der "Satan" lange verstorben, als Zwillingsbruder des Christos sitzt er mit diesem jetzt zu den beiden Seiten der Kraft, sie haben die Plätze vertauscht, der Christos sitzt nunmehr zur Rechten, und der Satan ist weiblich geworden, ein Liebesdiener der Lilith.

Aber der Schatz im Acker, das ist des Teufels in der Erde vergrabenes Wissen, und für uns, die wir noch mitten im Kriege der Götter leben und so lange er in uns tobt auch die Schlachtfelder sind, ist die Entdeckung des teuflischen Wissens von unschätzbarem Wert, denn damit durchschauen wir ihn und seine Motive, wir verstehen ihn und können ihn sogar lieben. Ohne dieses Wissen aber bleibt alles Streben nach dem Himmelreich nur naiv, und bringt, wenn diese Naivität über die Kindheit hinaus geht, nur neue Höllen hervor. Darum sagt Jesus: Idu ego apostello hymas hos Probata en Meso Lykon, ginesthe un phronimoi hos hoi Ophejis kai akeraioi hos hai Peristerai -- "Siehe! Ich selbst sende euch wie Schafe in die Mitte von Wölfen, ihr müßt also geistes-gegenwärtig werden wie die Schlangen und unversehrt wie die Tauben" (Matth. 10,16).

Die Schlange als Tier des "Teufels" und die Taube als Tier des "Heiligen Geistes" empfiehlt er uns zu vereinen. Und was ist mit der Perle? Sie entsteht, wenn ein harter und unauflösbarer Fremdkörper in die verletzlichen Weichteile einer Muschel eindrang und sie sich vor ihm schützt, indem sie die Perle ausbildet und ihn damit umhüllt. Und die kostbarste Perle, für welche der einsichtige Mensch Alles hingiebt, ist die, welche sich in ihm selber als seine Antwort ausspricht auf den harten und unauflösbaren Fremdkörper der Liebe, die all seine Maßstäbe sprengt und ihn droht zu zerreissen. Denn diese Perle ist sein Tor zum Reiche der Himmel! Es ist uns doch mitgeteilt worden, daß die Zwölf Tore des "Neuen Jerusalem", der "Braut des Lammes", allesamt Perlen sind, für jedes der Zwölf Sternzeichen eine -- und was uns hier noch undurchdringlich erscheint, das ist dort gerade die Pforte.

Diesem Schatze im Acker und dieser kostbarsten Perle entspricht haNäthäk (5-50-400-100), "das Zerrissene", unsere einzige Rettung vor der Verschließung sämtlicher Tore. Es ist die Zahl 555, das Kind als Gewesenes, das Kind als Gegenwärtiges und das Kind als das Kommende Göttliche Kind. Schon in Näga (50-3-70), der "Berührung", ist Em (1-40), die "Mutter", dreifach anwesend, wie wir uns erinnern: es ist deine leibliche Mutter als die Mutter des Kindes, das du einst warst, du bist es selbst als die Mutter des gegenwärtigen Kindes, und es ist die Göttin als die Mutter des Gottes-Kindes, und alle drei berühren und treffen sich in dir. Weil also dreimal das Kind und dreimal die Mutter da sind, kann es nicht einfach mit der Mutter eins werden, und wir sind jetzt nach den dreimal drei Pforten durch die zehnte geschritten, durch Scha´ar Zahow. Die Zehn ist die erneuerte Einheit und nicht mehr die alte, weshalb Chata (8-9-1) "Sündigen" ist, "das Ziel Verfehlen". Denn in diesem Wort kommt zum Ausdruck, daß es zwar von der Acht in die Neun hinein führt, aber dann nicht in die Zehn, sondern zurück fällt zur Eins und damit die neue Einheit verfehlt.

En passant wird uns hier bewußt, daß die "Sünde" nicht in die Sfäre der Sieben gehört und aus dieser daher nicht beurteilbar ist, nur durch die Eins, diesen notwendigen Rückfall, ist sie mit ihr verbunden. Die groteske Mißachtung des Abgründigen am Achten Tag und der Versuch der künstlichen Zeugung des Kindes als Ersatz für das Geschehen am Neunten, das sind so unglaubliche Frevel, daß sie nur durch die Sühnung der Ur-Sünde gelöscht werden können. Weil sie in die alte Eins hinein führen, vermögen wir uns dem Sog nach rückwärts, in die Pseudo-Unschuld hinein, nicht zu entziehen, und den ganzen Weg wiederholen wir von der Eins bis zur Zehn immer wieder, bis wir uns der Zerreissung aussetzen, die wir der Schöpfung zufügten -- und endlich begreifen die doppelte Fünf, die Einung des sterblichen und des göttlichen Zwillings.

Zu "sündigen" sind wir solange gezwungen, wie wir noch irgend etwas Sterbliches unverwandelt zurück lassen wollen. Das bringt haNäthäk in seiner Zahl 555 zum Ausdruck als Gegengewicht und Ergänzung zu der Zahl 666, in der sich die Menschen-Bestie enthüllt. Der Sechste Tag der Erschaffung der Tiere und Menschen muß sich mit dem Fünften verbinden, dem Tag der Erschaffung der Fische und Vögel, den ersten Lebewesen, welche die Wasser und die Himmel bewohnen mit dem Erdland als drittes dazwischen. Mit haNäthäk sind der Zahl nach identisch haThaninim, "die See-Ungeheuer, die Meeres-Drachen", die allerersten lebendigen Seelen, die erschaffen werden (Gen. 1,21). Als Echsen und Krokodile sind sie die Nachfahren der Saurier, die nach deren Untergang noch in unserer Welt leben, innen und außen. Weil mit ihrer Entstehung das erste Mal seit dem Anfang (in Gen. 1,1) das Wort Bara (2-200-1) dasteht, "Erschaffen", das nur dem Göttlichen zukommt, können sie und mit ihnen auch alle späteren Wesen nie mehr gänzlich verschwinden, ihr Kern lebt gerade in dem Zerissenen fort, in diesem nur scheinbaren Abbruch. Denn da wir selber nun nicht mehr verleugnen können, zerrissen zu sein, so ist es mit uns diese Welt, und so kann sie sich nicht vor den früheren Welten abschließen und sich nur alleine erlösen. Das geht nicht.

Die fünfte und die sechste Aussetzung in die Welt der Sieben Meere und Tage gehören zusammen wie die Fünf und die Sechs in der Mitte und die Sechs und die Fünf in der zweiten Hälfte des Göttlichen Namens Jehowuah (10-5-6-5). Das Jod zu Beginn ist das Zeichen der aus den beiden Fünf geeinigten Zehn, die sich über die Sechs in der Sechzehn treffen, der Potenz der Vier, deren Entfaltung die Zehn ist. Und das Wort Näthäk ist hier, wo es als einziges von der "Rasur" verschont wird, zum sechsten Mal ausgesprochen und weist auf sein fünftes Vorkommen im Satze davor: uMar´eh haNäthäk Ajin Amok Min ha´Or -- "und der Anblick des Zerissenen ist als das Nichts die (unergründliche) Tiefe, Bestandteil des Erwachens".

Amok, die "Tiefe", die immer zusammen mit Mar´eh, der "Wahrnehmung" oder dem "Anblick", und mit Or, dem "Bewußt-Sein und -Werden" und dem "Erwachen" auftritt, hat sich hier zum sechsten Mal aufgetan, und als sie zum fünften Mal da war, da hieß es: Ajin Mar´ehu Amok min ha´Or -- "das Nichts war sein Anblick, die (unergründliche) Tiefe ein Teil des Erwachens". Amok (70-40-100), der Gemeinschaft Zersetzung, ist in der Zahl daselbe wie Chäräw (8-200-2), "Schwert" und "Messer", das was Zerschneidung und Abtrennung bewirkt. Es wird genauso geschrieben wie Chorew, der Name von Har ha´Älohim, "Berg der Götter", auf den der "Herr" herabfährt und sich enthüllt gerade dadurch, daß er Choräw, die "Zerstörung, Verwüstung, Verödung", wovon die Götter endlich müde geworden, so einsetzt, daß selbst die Zerstörungs-Kräfte ihm dienen.

Wenn wir der Tiefe ansichtig werden, aus der unser Bewußtsein erstand und aus der es jeden Morgen aufs Neue erwacht, dann müssen wir uns eingestehen, daß wir sie niemals ausloten können. Immer übersteigt sie unser Bewußtsein, wie sehr sich dieses auch erweitern und vertiefen könnte, und das hat sie mit dem Nichts gemeinsam. "Woher" kommt dies Alles? Die Antwort lautet me´Ajin, "aus dem Nichts", und auch die "Wissenschaft" kann nichts anderes sagen. Aber daß dieses Nichts mit unserem ego-zentrischen Ich, dem Ani, das täuschbar ist solange es sich als den Mittelpunkt setzt, so nahe verwandt ist, daß sie im Hebräischen beide mit den selben Zeichen geschrieben werden und dieselbe Zahl haben, die 19. Primzahl, die 61 von Nedawah (50-4-2-5), „freiwilliges Opfer“, das erstaunt uns doch sehr. Es erinnert uns an das Bild des Cusanus, wonach "Gott" der Kreis ist, dessen Mittelpunkt überall und dessen Umfang unendlich, das heißt nirgends ist -- und somit ist er das Nichts, durch welches Alles erst sein kann. Er steht darin zweimal an der Schwelle zum Nichts, im Punkt, der die größte Verdichtung vorstellt, und im Umfang, welcher die größte Ausdehnung hat. So ist er gleichzeitig nirgends und überall, und wenn wir als Punkt ein „Individuum“ nehmen, dann bewohnt er es zwar, aber nicht auf dieselbe Weise wie dieses sich selbst, denn er ist zugleich überall, so daß es dem „Individuum“, das in sich befangen ist, so vorkommen kann, als sei er nicht da.

Ani (1-50-10), dieses täuschbare Ich und Bewirker der "Ich-llusion", gleicht in Zeichen und Zahl Ajin (1-10-50), dem Nichts, nur das Nun und das Jod sind vertauscht zum Zeichen dafür, daß die Fünfzig niemals besessen sein kann. Trotzdem hat dieses Ich Anteil an dem unauslotbaren Geheimnis des Nichts, und das kommt in der Entwicklung der indischen Religion darin zum Ausdruck, daß die Ablehnung des "Ich" und damit der "Maya" -- hinderlich für die Befreiung in der "klassischen" Zeit -- in die Bejahung derselben im "Tantra" umschlug, weil "Maya" und "Brahman" als Eins erkannt werden. Und noch eine weitere Konsequenz ist hier zu erwähnen: der Bodhisatwa-Gedanke. Der Bodhisatwa hat sich zwar auch wie der Buddha von der "Ich-Ilusion" abgelöst und den Schleier der Maya zerrissen, im Tantra jedoch, was soviel wie "Gewebe" bedeutet, hat er ihr einen Neuen Schleier gesponnen (aus reinem Zahow), um sie vor den Blicken der Unwürdigen zu beschützen, denn sie ist seine heimlich Geliebte. Ihretwegen begiebt er sich nach seiner Befreiung nicht mehr in das so genannte „Nirwana“, wo das Ich vollkommen aufgelöst wird und die Welt vollkommen vergessen. Der Bodhisatwa bleibt stehen an der Nahtstelle zwischen den Welten, er verzichtet auf seine eigene Erlösung solange wie es noch irgendein leidendes Wesen in der Welt des Sansara giebt, im Kreislauf der Geburten und Tode. Damit bleibt ein Zerrissener er zwischen den Welten und wird selber zur Brücke -- wie es auch Moschäh geschah, der starb auf dem Berg Nebo, von dem er in die Neue Welt schauen konnte, in sie aber nicht eintrat.

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