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St. Pölten wird für drei Tage Nabel der internationalen Archivwelt


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St. Pölten wird für drei Tage Nabel der internationalen Archivwelt | 23.–25.11.2015


  • 70 ExpertInnen aus 30 Ländern diskutieren für drei Tage über die Zukunft des Archivwesens

  • Schwerpunkt: Das Internationale Zentrum für Archivforschung (ICARUS) plant Kooperation mit Archiven des Mittleren Ostens im Rahmen einer Vernetzungsveranstaltung

  • Diskussionen mit Prof. Andreas Schmidt-Colinet/Uni Wien, Dominikanerpater Najeeb Michaeel/Irak und Patriarch Louis Raphaël I. Sako, Oberhaupt der chaldäisch-katholischen Kirche/Irak

Ähnlich wie die archäologischen Kulturdenkmäler des Mittleren Ostens im Kriegsgeschehen zu Schaden kommen, sind die historischen Bestände der Archive gefährdet. „Wir haben das Glück über ein jahrelang gewachsenes, weltumspannendes Netzwerk an PartnerInnen zu verfügen. Nun ist der Zeitpunkt gekommen, all unsere Kräfte und unsere Expertise zu bündeln, um unseren KollegInnen in der Krisenregion bestmöglich zur Seite zu stehen“, sagt ICARUS-Präsident Thomas Aigner.


Die größte Stärke von ICARUS liegt in der Vernetzung von Archiven und universitären Instituten sowie der Entwicklung gemeinsamer Projekte. Seit 2008 haben sich rund 170 Institutionen aus Europa und Übersee unter dem Dach von ICARUS versammelt, um gemeinsam Digitalisierungsprojekte durchzuführen. Zu diesem Zweck finden zweimal jährlich sogenannte ICARUS-Treffen in einer der Partnerstädte statt – diesen November einmalig auch in Österreich. St. Pölten wird damit für drei Tage zum Nabel der internationalen Archivwelt!
Status quo: Aktivismus ohne Zukunftsperspektive
Zwar gibt es bereits zahlreiche Aktivitäten zur Sicherung der gefährdeten Kulturgüter, diese wären, so Professor Schmidt-Colinet vom Institut für klassische Archäologie der Universität Wien „sicher gut gemeint, jedoch häufig wenig nachhaltig. Im Moment passieren vor allem Schnellschussaktionen, die mehr oder weniger sinnvoll parallel nebeneinander laufen“, sagt der Archäologe. Schmidt-Colinet forschte bis zum Ausbruch des Bürgerkriegs 2010 30 Jahre lang im syrischen UNESCO-Weltkulturerbe Palmyra. Zu Beginn der Tagung gibt er in einem Vortrag einen Überblick über die aktuelle Situation der Archivbestände im Irak, die momentan – wie alle Kulturgüter der Region – durch den illegalen Handel gefährdet sind. Der systematische Raub und Verkauf von Kulturgütern rangiert mittlerweile an dritter Stelle nach dem Waffen- und Drogenhandel in der internationalen Kriminalstatistik.

Hochrangige Gäste aus dem Irak
Bereits hunderte Manuskripte gerettet hat Dominikanerpater Najeeb Michaeel. Auch er wird auf der Tagung im Rahmen des internationalen Workshops „The cultural heritage of the Middle East: Current threats and scenarios for protection in the future” erwartet. Unter Einsatz seines Lebens brachte Najeeb Michaeel unzählige historische Dokumente des 13. und 14. Jahrhunderts auf der Flucht von Mossul nach Erbil/Irak in Sicherheit. Der Dominikanermönch begann jedoch bereits zuvor mit der digitalen Archivierung von Manuskripten. „Die Hälfte der Originale existiert heute nicht mehr“, sagt er gegenüber der APA.
Gemeinsam Visionen entwickeln
Neben Najib wird ICARUS-Mitglied István Kenyeres vom Budapester Stadtarchiv seine Erfahrungen aus einer Hilfsaktion für ukrainische Archive in den Workshop einfließen lassen. Patricia Engel, Leiterin des European Research Centre for Book and Paper Conservation-Restoration an der Donau-Universität Krems, spricht über ihr geplantes Vorhaben „Restauratoren ohne Grenzen“. „Ähnlich dem weltumspannenden Netzwerk ‚Ärzte ohne Grenzen‘ möchte ich in St. Pölten einen Verein zur Rettung von Büchern in Not, egal wo diese sind, gründen“, erklärt Engel ihre Idee. Von kirchlicher Seite werden Patriarch Louis Raphaël Sako, Oberhaupt der chaldäisch-katholischen Kirche mit Sitz in Bagdad, sowie Weihbischof Shlemon Odish Iskhirya Warduni erwartet.

„Dank unserer jahrelangen Erfahrung im Bereich der internationalen Kooperation von Archiven hoffen wir, in St. Pölten gemeinsam wegweisende Projekte entwickeln zu können. Außerdem bekommen die KollegInnen aus der Krisenregion des Mittleren Ostens die Gelegenheit, mit dem ICARUS-Konsortium Kontakt aufzunehmen, um Möglichkeiten einer sinnvollen Zusammenarbeit auszuloten“, sagt Thomas Aigner von ICARUS.


Programm:

http://documents.icar-us.eu/documents/2015/07/timeschedule-icarus-meeting-16.pdf

Datum: 23.11.-25.11.2015

Ort: Bildungshaus St. Hippolyt, Eybnerstraße 5, 3100 Sankt Pölten

JournalistInnen werden um Anmeldung gebeten bei: dagmar.weidinger@icar-us.eu


Wer steht hinter ICARUS?
Das ICARUS-Netzwerk umfasst aktuell mehr als 170 Archive und wissenschaftliche Institute aus 30 europäischen Ländern, den USA und Kanada.

Bekannt ist ICARUS bei den NutzerInnen vor allem als Dach der drei digitalen Plattformen:

• Matricula: das serviceorientierte Online-Portal für Kirchenmatriken auf einer grenz- und konfessionsübergreifenden Grundlage

• Monasterium: das virtuelle Urkundenarchiv mit mehr als 400.000 mittelalterlichen und neuzeitlichen Urkunden aus über 60 Institutionen aus mehr als 10 europäischen Ländern

• Topothek: das regionalhistorische Nachschlagewerk. Ein Online-Archiv bestehend aus Fotos und Ansichtskarten, zu dem jeder direkt beitragen kann

Bei Interesse bzw. Fragen bitte um Rückmeldung bei:

Dagmar Weidinger

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ICARUS

Tel.: 0699 12313883

Email: dagmar.weidinger@icar-us.eu, Web: www.icar-us.eu





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