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„Erfahrung, Leidenschaft und Talent, das kann man nicht lernen


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tarix26.06.2016
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dodo hug, „Jokerwoman“

„Erfahrung, Leidenschaft und Talent, das kann man nicht lernen.“

Mit 40 Jahren Bühnenpräsenz verführt Spielfrau, Musikerin und Sprachakrobatin dodo hug am Samstag, 12. Januar 2013, im Gelterkinder Marabu in eine Welt von Traum und Wirklichkeit.

Wir trafen die Künstlerin mit ihrem Bühnen- und Lebenspartner Efisio Contini zwischen Weihnacht und Neujahr im Zürcher Café Henrici.

Strahlende Sonne empfängt uns am Limmatquai, im Henrici treffen wir auf die beiden Musiker, die hier bei bezauberndem Ambiente ihren Kaffee geniessen. Wir plaudern über 40 Jahre Musik, wirtschaftliche Aspekte der Musiker, soziales Engagement, Politisches und vom Spielerischen, das sich mit Herzlichkeit verbindet.
Seit 40 Jahren auf der Bühne, was ist prägend?

dodo hug: Mir „tschuderet“, wenn ich nur daran denke, dass es schon 40 Jahre sind. Das, was prägt, ist die Leidenschaft für die Sache. Die Hingabe für das, was man gerne macht und nicht immer der Blick darauf, wie viel es einem bringt. Ich muss mich nicht selber verwirklichen, weil ich mich sehr wirklich empfinde.

Auch die Zusammenarbeit mit efisio contini seit nun fast 20 Jahren wurde nicht am Reissbrett entworfen. Es hat sich so ergeben.

Mit Jokerwoman waren wir CD des Monats in Deutschland und sind nominiert für die CD des Jahres. Das Lied „Mönscheverstang“ ist im Moment auf Platz zwei der Liederbestenliste.
Wie sieht die spielerisch-fantastische Welt im neuen Programm Jokerwoman aus?

dodo hug: Ich suche mir immer wieder Titel, die mich nicht festlegen. So lassen mir meine Titel, die ich irgendwo aufschnappe, die grösstmögliche Freiheit, lösen etwas Fantastisches aus und damit spiele ich.

Jokerwoman ist entstanden durch den Song Jokerman von Bob Dylan, den ich aber von Caetano Veloso hörte. Warum eigentlich immer nur Joker als Mann? Und so ist dann die Jokerwoman entstanden und das ist mein Ding. Ich sehe Jokerwoman als das Recht für die Frau, auch spielen zu dürfen. Endlich darf ich machen, was ich will und das ist typisch dodo hug.


Der Joker, die Jokerin ist die Glückskarte. Könnt ihr das eigene Glück damit beeinflussen?

Beide lachen, überlegen…



dodo hug: Ich sehe den Joker eben auch noch buddhistisch, der einfach sagt: „Ich lass dich spielen, was soll’s?!“ Spielen ist sehr kreativ und lässt Neues zu.

efisio contini: Wir haben das Spielerische nie verloren. Die Lust etwas Neues auszuprobieren ist immer vorhanden. Zwischen Liedern mit Tiefgang wie in unserem Programm Sorriso Amaro braucht es die spielerische Abwechslung, weil das Leben auch so ist.
Wer spielt bei euch, welche Karte?

dodo hug: efisio ist ruhig und gefasst, er macht seine Sachen zuerst im Kopf, schreibt seine Songs, die dann poetisch und tiefgründig sind und ich bin einfach eine Plaudertasche, spielerisch und muss immer ausprobieren.

efisio contini: Ich bin eher auf eine Sache konzentriert und zielbewusst. dodo und ich ergänzen uns sehr gut. Mein Hintergrund ist immer noch Sardinien und Italien und zudem spiele ich auf der Bühne die erste Gitarre.
Eure Stücke kommen vielsprachig daher. Könnt ihr zuordnen, welche Sprache was auslöst?

dodo hug: Das ist schwierig zu sagen. Das Französische hat sicher ein gewisses Raffinement, das man im Deutsch vielleicht nicht hat. Das Deutsche ist dafür klarer. Das Schweizerdeutsche wiederum blumiger und echt. Über Klarheit in Deutsch hat efisio ein wunderbares Beispiel.

efisio contini: Ich musste ein italienisches Manual lesen zum Überspielen von Tonspuren von A nach B. Da wurde A und B in blumigem Italienisch beschrieben, ich wusste nicht, was die damit meinen, blätterte zum Deutschen und da stand einfach Quellspur-Zielspur, basta.

dodo hug: Das ist doch wunderbar und andererseits sind die romanischen Sprachen viel unterhaltsamer. Ich bin dankbar, dass ich die Fähigkeit habe, in verschiedenen Sprachen mein Publikum zu unterhalten, das dafür sensibilisiert ist.
Wir stehen in der Zeit zwischen Weihnacht und Neujahr. Wie könnt ihr da Kraft tanken?

efisio contini: Ende Jahr zieht man Bilanz, was haben wir erreicht, was kann man besser machen.

dodo hug: Um sich selber immer wieder zu positionieren ist das Zusammensein und Sprechen in der Familie und mit Freunden sehr wichtig. Auch im Älterwerden muss man sich ändern, sonst wird man geändert.
Das Marabu zeigt Kultur hautnah im Ambiente der 50er-Jahre.

dodo hug: Es ist super, dass ihr jetzt eine grosse Garderobe habt mit grossen Spiegeln. Zuerst habe ich das letzte Mal nämlich ausgerufen, wegen der kleinen Garderobe, aber das Publikum war fantastisch.
Ihr engagiert euch auch für soziale Projekte, hat das mit dem Älterwerden zu tun?

Wie sieht eure Zukunft aus?

dodo hug: Nein, das war schon immer wichtig, aber es wird bewusster, wenn man älter wird. Ich werde sensibler auch in meiner Situation. Wir leben von der Musik, es ist unser Beruf und wir haben kein Auffangnetz und keinen 13. Monatslohn. So lange ich auftreten kann und es den Leuten Freude macht, mache ich mir wenig Gedanken. Kommt Zeit, kommt Rat; on verra, das ist so meine Lebensdevise.
Interview: Felix Keller

Fotos: Urs Dünner


Konzert dodohug „Jokerwoman“

Samstag, 12. Januar 2013, 20.15 h, Marabu Gelterkinden.



Weitere Informationen unter www.marabu-bl.ch.


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