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Lessings Laokoon


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Lessings Laokoon


In seiner Schrift Laokoon oder über die Grenzen der Mahlerey und Poesie stellt Lessing den Unterschied zwischen Poesie/Literatur und bildender Kunst dar. Der sieht wie folgt aus: Die Poesie ordnet Worte "aufeinander folgend" (in der Zeit), die Kunst ihre Stoffe dagegen nebeneinander, also im Raum. Deshalb stellt die Poesie Handlungen dar, die Malerei Gegenstände. Dies ist ein grundlegender Unterschied, den beide niemals verwischen können. Was heißt das nun für die Poesie, wenn sie Beschreibungen von Gegenständen geben will? Sie muss sich so kurz wie möglich fassen und die Darstellung der Gegenstände in die Handlung einbetten.

Beispiel Homer: Der beschreibt nicht Agamemnons Rüstung, sondern wie er sich anzieht – was eine Handlung ist.

Beispiel Laokoon: Die Künstler der Laokoon-Gruppe wählen aus der gesamten Handlung einen Augenblick, den sie einfrieren und so vergegenständlichen. Dieser Augenblick ist der prägnanteste der gesamten Geschichte – die Trojaner wollen das Pferd in die Stadt führen. Der Leser weiß, dass das ihr sicherer Untergang ist. Doch nun kommt Laokoon und sagt: Timeo Danaos et dona ferentes – die Trojaner könnten jetzt von ihrem Vorhaben ablassen. In diesem Moment erscheinen 2 Schlangen - von Athene geschickt – aus dem Meer, erwürgen Laokoon und seine beiden Söhne. Was tun die Trojaner jetzt? Beide Alternativen stehen ihnen noch offen, und das ist der Kulminationspunkt der Geschichte, der Punkt, an dem das Vorausgehende und das Folgende in einem Moment eingefroren sind.

Diese Lehre kannst du auf alle Bilder, die eine Geschichte erzählen, anwenden und prüfen, ob sie passt.


Metamorphosen


Es gibt zahllose v.a. griechische Autoren, die die Mythologie erzählt haben. Die Metamorphosen von Ovid (2 – 8 n.Chr. unter Kaiser Augustus) sind die bekannteste Schilderung und wurden bereits im Mittelalter übersetzt. Deshalb benutzen die Darstellungen der bildenden Kunst vom Mittelalter bis zum Barock (17./18. Jh.) im wesentichen die Metamorphosen als Quelle. Metamorphosen sind Verwandlungen der menschlichen (nicht göttlichen) Hauptakteure in zumeist Pflanzen, Tiere und Sternbilder, die deren Entstehen erklären sollen (Aitiologie). Es gibt Stoffe, die nur bei Ovid auftauchen, der berühmteste ist:

Pyramus und Thisbe:


Pyramus und Thisbe sind 2 Nachbarn in Babylon, die sich trotz elterlichen Verbots ineinander verlieben. Ihre Häuser haben eine gemeinsame Wand, in der ein Riss die Unterhaltung erlaubt. Das nutzen sie ausgiebig, manchmal klagen sie die Wand an, ihre Vereinigung zu verhindern:

"invide" dicebant "paries, quid amantibus obstas?
quantum erat, ut sineres toto nos corpore iungi
aut, hoc si nimium est, vel ad oscula danda pateres?

So geht das jeden Abend, bis sie sich entschließen, ihre Wächter zu täuschen und zu fliehen. Sie wollen sich an einem Grabmal treffen und zusammen die Stadt verlassen. So geschiehts und Thisbe kommt als erste zum vereinbarten Treffpunkt. Da erscheint plötzlich eine Löwin, mit noch blutigem Maul von den eben gerissenen Rindern. Entsetzt flieht Thisbe in eine nahe Höhle und verliert dabei ihren Mantel. Die Löwin nimmt den Mantel, zerreisst ihn. Dann verschwindet sie, deutliche Spuren im Sand hinterlassend. Nun erscheint Pyramus, entdeckt den vom blutigen Löwenmaul ebenfalls blutigen Mantel und die Spuren der Löwin. Er geht also davon aus, dass Thisbe Opfer der Löwin wurde und gibt sich die Schuld:



ego te, miseranda, peremi,

in loca plena metus qui iussi nocte venires
nec prior huc veni.

Daraufhin wünscht er sich, ebenfalls von der Löwin zerfleischt zu werden, sed timidi est optare necem – so nimmt er sein Schwert und stürzt sich hinein.

Nun kommt Thisbe zurück, die den Geliebten nicht verpassen und ihm von ihrem Abenteuer mit der Löwin erzählen will.

Was sie findet, seht ihr auf dem Bild. Ratet, was sie tut, überlegt, ob/wie das zu Lessings Laokoon-Theorie passt, und stellt vor.


Götter/Göttinen

. 1Diana


Diana (gr. Artemis) ist die Göttin der Jagd, der Fruchtbarkeit und Beschützerin der Frauen und Mädchen. Eltern: Jupiter und Latona, Bruder Apoll. Sie ist Jungfrau und achtet strikt darauf, verschiedene Geschichten in den Metamorphosen demonstrieren das. Ihre Begleiterinnen sind Nymphen, z.B. Kallisto. Bezeichnend ist die Geschichte mit Aktäon. Dieser streift als Jäger durch den Wald, um in seiner Mittagspause ein kühles Plätzchen zu finden (ecce nepos Cadmi dilata parte laborum | per nemus ignotum non certis passibus errans). Er findet einen See an dunkler Stelle, in dem jedoch gerade Diana und ihre Nymphen baden. Er platzt in die Szene, die Nymphen schreien auf und stellen sich schützend vor Dianas Blöße. Diana sagt: 'nunc tibi me posito visam velamine narres, sit poteris narrare, licet!' nec plura minata dat ... - sie verwandelt (Metamorphose) ihn in einen Hirsch. Kaum sehen ihn seine Hunde, stürzen sie sich auf ihn: clamare libebat: | 'Actaeon ego sum: dominum cognoscite vestrum!' - es nutzt nichts. Sie jagen und zerfleichen ihn, was Ovid in aller Ausführlichkeit schildert. Im Olymp ist man dazu geteilter Meinung: Rumor in ambiguo est; aliis violentior aequo | visa dea est.

Kallisto

Kallisto ist Dianas Lieblingsnymphe und, wie der Name schon sagt, sehr schön. Das sieht Jupiter, während er Phaetons Weltenbrand besichtigt, und begehrt sie sofort ('verliebt' passt nicht). Einzige Sorge ist Gattin Juno, aber: 'hoc certe furtum coniunx mea nesciet' inquit, | 'aut si rescierit, sunt, o sunt iurgia tanti!'

Er nähert sich ihr in Gestalt Dianas, gibt ihr Küsse, nec moderata satis nec sic a virgine danda.

Da merkt Kallisto, dass etwas nicht stimmt, doch da ist es zu spät: inpedit amplexu nec se sine crimine prodit

Monate später will Diana mit ihren Nymphen baden gehen. Kallisto will sich nicht ausziehen – die Vergewaltigung zu erzählen hat sie nicht gewagt – so wird ihre Schwangerschaft entdeckt und sie mit Schimpf und Schande davongejagt. Kallisto bringt Arkas zur Welt. Juno, wie immer eifersüchtig und voller Rachsucht gegen die Opfer, nicht gegen den Täter (so erklärt sich sunt iurgia tanti sehr leicht), verwandelt Kallisto in eine Bärin. 15 Jahre später stößt Arkas, mittlerweile Jäger, auf seine Mutter. Sie erkennt ihn, er sie nicht (wie auch?), bevor er sie erlegen kann, hat Jupiter ein Einsehen und setzt beide als großen und kleinen Bären an den Himmel.

Sucht Diana-Bilder, die zum Dargestellten passen und solche, die nicht passen. Begründet eure Auswahl beim Vorstellen.


. 2Venus/Aphrodite


Venus ist die Göttin der Liebe u.v.a. der erotischen Begierde. Sie ist die Tochter des ersten Gottes Uranos (des Himmels, Gaia ist die Erde). Uranos hasst seine Kinder, weshalb Gaia ihrem Sohn Kronos empfiehlt, sich gegen seinen Vater aufzulehnen. Er erhält von ihr eine Sichel, mit der er Uranos entmannt, als dieser sich voller Begierde Gaia nähert. Die abgeschnittenen Geschlechtsteile wirft er ins Meer, aus dem Gemisch von Blut und Samen entsteht Venus. Daher ihr Beiname (ihr epitheton ornans): die Schaumgeborene. Sie ist verheiratet mit dem Schmiedegott Vulkan, der ihr jedoch nicht gefällt. Deshalb betrügt sie ihn, häufig mit Mars. Eines Tages erwischt Vulkan die beiden in flagranti, fängt sie in einem Netz ein und präsentiert sie so den anderen Göttern. Diese brechen lautstark in das sog. Homerische Gelächter aus. Ovid kommentiert natürlich wieder: atque aliquis de dis non tristibus optat | sic fieri turpis - mancher der so gar nicht betrübten Götter wünscht, dass ihm solche Schmach wiederfahre.

Ihr Sohn ist Amor, der mit seinen Pfeilen das Verlangen auslöst. Diese Fähigkeit missbraucht er häufig, um Unheil zu stiften, auch Götter sind vor ihm nicht sicher (Apoll und Daphne). Auf den Cranach-Gemälden soll Venus Amor vor der Wirkung seiner Pfeile warnen. Von Vergil, dem Dichter der Änäis, stammt der berühmte Spruch 'Omnia vincit Amor'. Das gleichnamige Bild ist von Caravaggio, sucht es und erklärt die Details. Dito bei den Venus-Bildern. Wirkt ihre Warnung glaubwürdig, wenn ihr ihre Darstellung betrachtet? Begründet beim Vorstellen der Bilder.


. 3Jupiter/Zeus


Jupiter ist der oberste Gott der Römer. Zeus ist Sohn des Titanen Kronos, Jupiter des Saturn. Kronos fürchtet sich ebenso vor seinen Kindern, wie sein Vater Uranos Grund hatte, ihn zu fürchten. Deshalb verschlingt er die Kinder, die er mit seiner Schwester/Gattin Rhea zeugte, auf der Stelle nach der Geburt. Bei Zeus flieht Rhea deshalb zur Entbindung auf die Insel Kreta. Kronos findet sie schnell und verlangt die Ausliefrung des Kindes. Rhea täuscht ihn mit einem in Windeln gewickelten Stein und gibt vor, mit ihm zu gehen. Von der Geburt geschwächt erbittet sie eine Pause, Kronos solle ruhig voraus gehen. Sie kehrt zur Höhle zurück, stößt dort auf Nymphen, die sich um das Kind kümmern, und verwandelt eine von ihnen in die Zeige Amalthea (Milch, Nektar, Ambrosia). Als Kronos sich wieder der Höhle nähert und seinen Kopf durch die Öffnung steckt, stößt Amalthea ihn zurück und verliert dabei ein Horn (Füllhorn, stets gefüllt mit dem, was der Besitzer wünscht). Von Amalthea aufgezogen beschließt Zeus, Kronos zu stürzen. Eine Titanin gibt Kronos ein Brechmittel, woraufhin er Zeus Geschwister ausspeit. Nun herrschen die olympischen Götter, die die Titanen in die Unterwelt einsperren. Darüber erbost hetzt Gaia ihre anderen Söhne, die Giganten, gegen den Olymp auf. Den Kampf seht ihr im Fries der Gigantomachie.

Bei Ovid muss man wissen, dass Kaiser Augustus, der Totengräber der römischen Republik, sich mit Jupiter gleichsetzen ließ. Wie Jupiter sich in den Metamorphosen aufführt, seht ihr oben bei Kallisto. Ähnlich verfährt er mit Io (Argus), Leda und Europa. Zu allen genannten findet ihr hier berühmte Bilder. Stellt sie vor, erzählt ihre Geschichte.


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