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Ein Essay über den Aussatz


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Es giebt in der Bibel eine berühmte Stelle, wo Dok in der weiblichen Form Dakah (4-100-5) die Hauptrolle spielt, und es ist Eli´jahu, der sie erlebt: wajomär ze we´omadetha waHor liFneji Jehowuah wehineh Jehowuah ower weRuach gedolah wechasak mefarek Horim umeschaber Sse´olim liFneji Jehowah lo waRuach Jehowah we´achar haRuach Ra´asch lo wa Ra´asch Jehowuah we´achar ha Ra´asch Esch lo wa Esch Jehowuah we´achar ha´Esch Kol demamah dakah -- "und es sprach zu mir: komm heraus und stelle dich im Berge dem Antlitz des Herrn! siehe! der Herr geht vorüber, und ein großer und starker Wind zerlegt die Berge und zerschmettert die Felsen vor dem Antlitz des Herrn, nicht in dem Wind ist der Herr, und nach dem Wind ein Erdbeben, nicht in dem Erdbeben der Herr, und nach dem Erdbeben Feuer, nicht in dem Feuer der Herr, und nach dem Feuer eine Stimme verschwiegen (und) fein" (1.Kön. 19,11-12).

Die Katastrofen, die ausgelöst werden durch unser hartnäckiges Festhalten am eigensinnig Gewollten -- weil der Schleier vor unseren Augen uns verkennen läßt, wo sich das Du frei willig ergiebt und wo wir es uns anmaaßen wollen – sind also garnicht der "Herr", das Wesen des Werdens und Seins aller Wesen, denn er ist nicht darin (trotzdem er in der bejahenden Verneinung darin ist, aber nur "in Bezug auf das Eine"). Sie gehen ihm voraus, vor seinem Angesicht her, um den Schleier vor dem unseren zu zerreißen und uns für die Begegnung mit ihm zu bereiten. In der leise schweigenden Stimme jedoch läßt er sich finden, in dem stumm-feinen Laut und dem Paradoxon, das darin ist. Denn wie können wir eine schweigende Stimme vernehmen, wie einen lautlosen Laut? Eben durch Dakah, die "Feine", und sie ist weiblich und steht nach dem Wirbelsturm, der alle feste Materie zersplittert, nach dem Erdbeben, das alle Grundlagen zerstört, und nach dem Feuer, das Alles verbrennt und umschmilzt, an vierter Stelle, also an der Stelle der Frau. Ihretwegen ist der Schleier durchsichtig, und wir sehen durch unsere Wünsche hindurch ihre überaus schöne Gestalt -- und der Reiz dieser durchsichtig verschleierten Welt ist viel größer, als wenn sie nackt vor uns stünde. Nur im liebenden Akt dürfen wir sie entschleiern, aber niemals gewaltsam, sonst bleckt uns ein grausiges Monster seine Hauer entgegen und zerfleischt uns, wie wir es jetzt im Zeitalter der schamlosen "Wissenschaften" erleben.
Zahow, das "Gelbe", ist also von Anfang mit Dak (4-100), dem "Feinen", verbunden, und dieses verknüpft Daläth, das Zeichen der Vier -- das ist die Türe -- mit Kof, dem Zeichen der Hundert -- das ist das Nadelöhr und der Affe. Da es in der männlichen Form steht, muß das auch vom Manne vollzogen werden. Die Vier erfüllt sich hier nicht in der Eins, dem Prinzip des Stieres, sondern in ihrem Kehrwert, der Hundert, im Kof, das zum Aläf wie die Zukunft zur Vergangenheit steht. Die Zukunft haben wir daher im Affen vor uns, der als unser nächster Verwandter im Tierreich unseren Lebensfaden wie durch ein Öhr in das Gewebe des ganzen Lebens einfädelt. Und wenn sich uns auch die Haare noch so sehr sträuben ob einer solchen Zumutung, ist es doch so. Dak ist in der Zahl die doppelte 52 von Ben, dem "Sohn", der schon dasselbe ist wie Behemah (2-5-40-5), das "Vieh", das Zweifache der 26 des Namens, wodurch er bewirkt, daß der "Herr" in Bezug zu sich selbst treten kann. Die Beziehung von "Vater" und "Sohn" kann nicht exklusiv sein, sie will alle Wesen und alle Menschen einschließen. Darum genügt es nicht, wenn nur der "Eingeborene Sohn" diese Beziehung herstellt, auch sein tierisch-menschlicher Zwilling, sein Doppelgänger gleichsam, muß es tun, damit es ganz wird – und genau dies war bei Jesus der Fall.

Es bedeutet die wirkliche Versöhnung von Jakob und Esau, die mit ihren Neuen Namen Issrael und Edom genannt sind. Esau, der vollkommen behaart auf die Welt kommt, ist der Tier-Mensch, der in Edom das Erbe von Adam antritt und im Gebirge Sse´ir wohnt, im Berge des Satyr, des "Haarigen", Faunus auf Lateinisch und in seiner weiblichen Form Fauna die Tierwelt. Und Zahow Dak ist ja eine nähere Bestimmung von Sse´ar, dem "Haar", mit dem wir es immer noch zu tun haben. Es ist eine Erfindung der Säugetiere, der sie ihre konstante Körperwärme verdanken (den Vögeln ist dasselbe durch die Federn gelungen). An die Stelle der ausgefallenen Haare tritt beim "Nackten Affen" das Kleid, und es wird auch vom "Haar-Kleid" gesprochen. Vom Aussatz der Kleidung ist aber erst später die Rede, jetzt sind wir noch immer bei der Haut und ihren Haaren. Sse´ar, das "Haar", ist Scha´ar gelesen ein "Tor", eine "Pforte", und tatsächlich mündet in jeden Haarbalg (neben einer Talg-) eine Duftdrüse, deren Duft so überaus fein ist, daß Frau und Mann ihm entnehmen können, ob und wie sie sich passen in Bezug auf die möglichen Kinder. Das Haar ist die Pforte in das Reich der Säugetiere hinein, in die Vorhalle gleichsam des Leibes aller lebendigen Wesen. Und wenn wir darin nicht schon vor den Tigern und Löwen und Bären und Hyänen vergehen wollen, dann müssen wir die Freundesgestalt der Zeit wie durch eine hauchdünne und goldgelb glänzende Pforte hindurch schimmern sehen. Alle wilden Tiere werden so fromm wie das Lamm und beginnen sich wiegend zu tanzen im Takt der Musik, die durch diese wenn auch nur ein klein wenig geöffnete Türe hindurch klingt.

Wenn Papageno das Glockenspiel spielt, das Geschenk der Nachtkönigin, so geschieht es, aber sie ist in den Untergrund verbannt worden von dem Usurpator, der sich den Sonnenkreis ihres Mannes geraubt hat. Und darum haben wir vom Licht und vom Sehen einen falschen Begriff, das Irrlicht der "Aufklärung" hat uns verführt. Zahow Dak ist in der Zahl (97+104=201) die Begegnung von Aläf und Rejisch, die Wurzel des Lichtes (Or, 1-6-200) und die Wurzel des Sehens (Ra´ah, 200-1-5). Der Stier, wenn er nicht kastriert ist, kann so gefährlich sein wie ein Raubtier, und als Hornträger ist er zum Kampf der Rivalen um die Gunst des Weibes bestimmt. Der Sieger schließt den Unterlegenen vom Liebesakt aus, aber dieses Prinzip, das wir bis zur Tötung des Rivalen gesteigert haben, ist im Zeichen des Affen zu überwinden. Dort giebt es Frauen, die sich in ihrer Brunst sogar sämtlichen Männern der eigenen Horde hingeben und sich dazu noch erlauben, gelegentlich einen Fremdling in ihr Liebesspiel einzubeziehen, den sie wenn sie wollen in seine ebenso lose Horde begleiten, was sie aber nicht müssen. Und eine Vergewaltigung ist dort nicht nötig, denn auch die Außenseiter und Ausgestoßenen von allen Horden sind ihr willkommen. Das sind die natürlichen Mütter der Heiligen Huren, und eine schöne Frucht, die der Freier darbringt, nehmen sie arglos und freudig entgegen. Der Eifersuchtswahn unter den Männern verschwindet, wenn ein jeder der Vater sein könnte, und fremder Samen mischt sich hinein, damit das Erbe nicht zu monoton und damit dekadent wird.

Mit der Affenfrau hat die Menschenfrau die sexuelle Basis gemeinsam, was sich in ihrer orgiastischen Potenz offenbart. Aber die Affenfrau verfügt noch dazu über eine interne Entscheidung, welcher Same zum Ei kommt und welcher nicht, und ihr Immunsystem tötet den untauglichen Samen, nicht aber den Mann, der ihn in sie verströmt hat. Bei der Menschenfrau ist dieser innere Sinn auch vorhanden, aber verkümmert, er wurde ihr aberzogen. Und sie wurde in Ehe und Begattung gezwungen mit Partnern, die ihr widerlich waren, und allen anderen verboten. Denn der Mann hat das Prinzip des Stiers sanktioniert und dessen Hörner zu furchtbaren Waffen gesteigert, wodurch er die Verwandtschaft über die eigene Familie, die der "Primaten", hinaus geführt und erweitert hat, in Folge der Verleugnung seiner eigenen Herkunft jedoch sie wieder schmälert. So aber kann sie auf die Dauer nicht halten, und nunmehr löst sie sich auf, zumal er es weit übertrieb, denn die Stiere töten sich nicht im Kampf der Rivalen, wie dies auch die Widder und die Hirsche nicht tun. Nun kehrt das Licht und das Sehen in Zahow Dak, dem fein Gelben, zurück -- und eine Ahnung davon schenkt uns der liebende Wettstreit der Troubadure an den Höfen von Okzitanien oder die erstaunlichen Spiele der jungen Männer im minoischen Kreta, die den Stier nie töteten, sondern über ihn sprangen und seine Hörner noch packten dabei. Und in beiden Kulturen war die Frau freier und schöner denn je.


Zahow Dak, das "Feine Gelbe" hat den Kehrwert 499, die Zahl der Zewa´oth, welche die Schwelle zur 500 bewachen, sie sind uns hier also ganz nah, sie sind die andere Seite davon. Und Scha´ar Zahow Dak, die zartgelbe Pforte, hat dieselbe Zahl wie Mischpat Älohim ha´Oräz, das "Gericht der Götter der Erde" (2.Kön. 17,26), das auch Mischpath Elah-Jam ha´Araz ist, die „Entscheidung der Göttin des Meeres, der Eigenwille“. In Schomron (bei uns Samaria genannt), dem „Bewahrten“, wütet es in Löwengestalt, weil der König von Aschur (Assyrien) so viele entwurzelte Völker mit Zwang dorthin umgesiedelt hat, die keinen anderen Herrn als nur ihn kennen sollten. Zuvor hatte er die legendären "Zehn Stämme" von dort vertrieben und unter die Gojim seiner Weltmacht verstreut, eine Maßnahme, die auch anderen Ortes von ihm praktiziert wird und sich bewährt, um jeden lokalen Widerstand gegen sich schon im Keim zu ersticken. Die Gojim sind vom Standpunkt der Juden alle "Nicht-Juden", und vom Standpunkt der Christen alle "Nicht-Christen", die auch "Heiden" genannt worden sind. Und mit der Einführung der "Inneren Mission" hat das Kirchen-Christentum schon die Zurückverwandlung der ehemaligen Christen zu Heiden offen bekannt, nur der letzte Schritt fehlt noch: es muß sich sein eigenes Heidentum eingestehen mit der Zentralidee des stellvertretenden Opfers. Ein willkürlich vermischter Haufen von Gojim waren die Samariter, deren Name zum Synonym der Barmherzigkeit wurde seit dem Gleichnis des Jesus (Luk. 10,25-37), und einer Frau aus diesem "unreinen" Volk hat er sich auch als erstem Menschen eröffnet (Joh. 4).

Vom Anfang dieses Volkes hören wir dies: wajehi biTh´chilath Schiwthom schom lo jor´u Ath Jehowuah wajischlach bom Ath ha´Arajoth wajiheju Horgim bohäm – „und es geschah im Anfang ihres dort Wohnens, sie konnten das Du-Wunder des Wesens der Wesen nicht sehen, und es sandte in sie hinein das Du-Wunder der Löwinnen, und sie wurden zu Mördern in ihnen“ (2.Kön. 17,25). Arajoth (1-200-10-6-400), sind eindeutig weiblich, es sind die Löwinnen aus der Wurzel des Lichtes, und sie wechseln das Geschlecht und werden zu Horgim, eindeutig männlichen Mördern -- in ihnen, bohäm (2-5-40), das heißt in den Männern, denn nur in sie hinein, bom (2-40), waren die Löwinnen von Jehowuah gesandt.


Wenn der Kohen die Pforte des zarten Gelben in der Berührung bemerkt und sie für Tame erklärt, dann tut er dies jetzt zum neunten Male, denn in jedem der vorherigen Kapitel hat er es je zweimal getan. Insgesamt aber kommt hier das Wort Tame zum zwölften Mal vor, denn wir müssen das eine Jitemo („unrein ist er“) und die zwei Mal Tame Hu („unrein Er selbst“) aus dem zweiten Kapitel mit hinzu zählen. Und in seiner Wahrnehmung jetzt von Näga, der Berührung mit der gold-gelben feinen Öffnung darin, geschieht sie zum 21. Male, zehn Mal war sie da im ersten Kapitel, fünf Mal im zweiten und je zwei Mal im dritten und vierten. Und dann ist sie im ersten Vers dieses fünften Kapitels mit Mann und Frau und mit Anfang und Alter zusammen (Vers 29) zum zwanzigsten Mal da, bevor sie der Kohen wahrnimmt, um sie damit in die dritte Reihe der Einer zu heben, in die dreifache Sieben, die dritte Erscheinung des Einen (nach der Eins und der Elf), die Zahl von Ähjäh (1-5-10-5), „Ich war, Ich bin und Ich werde“.

Aus der 21. Berührung wird Zahow, die 21. Farbe geboren in unserem Lied von den Farben, das Gelbe nach dem Roten und Weißen als drittes, und ihr folgt Schachor, das Schwarze, als viertes, die 22. Strofe. Unter dem Stab und dem Staube der Weltmacht jedoch wird das Unreine zum Reinen, und das Reine wird unrein -- und wer jetzt noch, wo Näga, die "Berührung", zum 21. Male erlebt wird, sie für "unrein" erklärt, der hat damit auch das Tame zum 12. Mal mißverstanden und das ganze Jahr über keinen Durchbruch erlebt. Aber zum 12. Mal entdeckt wer wie sie ist den Weg in die Fünfzig ganz neu, das Du-Wunder dessen, in dem sich die Goldene Pforte ganz sachte einen Spalt aufgetan hat in die Sfäre von Mann und Frau als Feuerwesen, in deren Entbrennen er geläutert wird und umgeschmolzen zu Bar-Esch, dem "Sohn des Feuers". Die Zewa´oth helfen ihm dabei, und sie entzünden an ihm ihren Blitz, schleudern in eine Welt der Finsternis ihn hinein, um deren Bewohnern blitzartig die Welt des Lichts zu enthüllen. Danach können die streiten, ob es Sinnestäuschung war, was sie sahen, Verblendung oder die reine strahlende Wahrheit, von welcher dieser ihr Blitz der Vorbote ist.

Als Begründung, warum das Tame sich hier zum 12. Male ereignet, wird uns gesagt: Mar´ehu amok min ha´Or uwo Sse´or Zahow Dak -- "und seine Ansicht ist tiefer als das Bewußtsein (als die Verblendung), und in ihm ist der Wert des Gelben (wie) ein hauchdünner Schleier". Seine Wahrnehmung ist erfüllt vom Geheimnis und das Bewußtsein ist ein Teil nur davon, denn er hat ein Sinnesorgan zur Schauung des Traumes, dessen Inhalt die Fassungskraft seines Wachseins übersteigt. Und weil das "Gericht der Götter der Erde" zu keinem Beschluß und er selbst in der Dimension des Eigen-Willens zu keiner Einigung kommt, muß er einen Spalt darin offenlassen. Und eine Lücke bleibt in all seinem Urteil, so daß durch diese der "Herr" in ihn eintreten kann, so oft er es mag.
Dann heißt es weiter: Näthäk Hu Zora´ath haRosch o haSakan Hu -- "ein Zerissener ist Er, der Aussatz des Anfangs oder des Alters ist Er". Nithak (50-400-100) bedeutet nicht nur "Abreissen, Zerreissen, Losreissen, Ausreissen", sondern auch "Abtrennen, Abschneiden, Absondern, Abbrechen", und Näthäk Hu also auch "ein Ausgerissener, ein Ausgebrochener ist Er". Denn ausgerissen ist er aus dem Zucht-Haus der Einheits-Moral, worin der Normal-Mensch als oberstes Leitziel angestrebt wird und jede Abweichung von der Norm als zu bereuende Sünde oder zu heilende Krankheit ausgemerzt werden soll. Und abgebrochen hat er die Verbindung zu den Gesetzen dieser Anstalt -- oder zumindest unterbricht er sie immer wieder mit Hilfe des Spaltes, so daß die dort geltenden Regeln, die auch in sein Gemüt einprogrammiert worden sind, keine totale Macht mehr über ihn haben. Und wenn bei ihrem Bruch die Alarmglocken schrillen und ihn dazu veranlassen wollen, seine Goldene Pforte zu schließen -- am besten für immer! sprich: den "Alten Adam" zu töten -- dann prüft er genau dieses sein "schlechtes Gewissen" und erkennt seine Herkunft als die verinnerlichte Stimme des Normers. Nithak, "Losreissen, Abtrennen", hat diesselbe Zahl wie Pätha (80-400-70), "Überraschend, Plötzlich, Augenblicklich, Unversehens, im Nu" -- und so tritt die Neue Welt in das Leben von Jedem. Wer den "Ausgerissenen" in sich für "unrein" erklärt im gewöhnlichen Sinne, dem erscheinen die plötzlichen und unvorhersehbaren Einbrüche der Anderen Welt in sein Leben katastrofal, während sie für den, der den feinen Glanz der Goldenen Pforte hindurchschimmern sieht, zwar auch immer wieder ganz überraschend geschehen, aber dennoch seltsam vertraut.

Eine Gestalt der Zeit ist ein jeder, in der sich das Böse und der Freund, und zwar beide verkörpern, und es nur an uns liegt, ob wir im Bösen den Freund und im Freunde das Böse erkennen. Aber diese Zeit-Gestalt im Anfang und Alter ist Er (und/oder Sie), da wir leiblich noch nicht beides zusammen erleben, und Näthäk Hu wird er genannt: "losgerissen hat er sich". Das ist in der Zahl dasselbe wie Lo thin´of -- "du sollst nicht ehebrechen" -- wie es so mißverstanden übersetzt worden ist, ohne daß sich aber in diesem Wort etwas von "Ehe" oder "Ehebruch" fände. Und genauso wenig wie Tame mit "Unrein" etwas gemein hat, genauso wenig hat Na´af (50-1-80) etwas mit der "Ehe" oder dem Brechen derselben zu tun. Auch das Wort "Unzüchtig-Sein" trifft es nicht, weil es in der "Zucht", in der willkürlichen Nutzung der Sexualität zum Zwecke der Züchtung bestimmter gewünschter Eigenschaften der Gattung, von denen man zu profitieren gedenkt, das höchste moralische Gut postuliert und die "Unzucht" verdammt, obwohl sie doch gerade dem Lebendigen und Natürlichen einwohnt.

Wenn wir sagten: "Unkeusch sollst du nicht sein!" -- hätten wir uns zu fragen, was "keusch" ist und was dieses schöne und leider aus der Mode gekommene Wort meint. Ehrlicherweise ist zu gestehen, daß die Keuschheit nicht unbedingt asexuell sein muß und die Unkeuschheit nicht unbedingt sexuell, denn die Erfahrung beweist, daß der Akt der Liebe von so reiner Keuschheit sein kann, daß alle Verleumder aufs tiefste beschämt sind, und umgekehrt die Enthaltsamkeit so unkeusch sein kann, daß sie Ekel hervorruft. Auch die Gleichsetzung von keusch mit "treu" und von unkeusch mit "untreu" erweist sich als irrig, denn die "untreue" Frau hält in Wahrheit die Treue, die Treue zu ihrer Natur. Und ich kann aus meinem eigenen Leben bezeugen, daß sie zuverlässiger ist und ansprechbarer und zur Hilfe wenn nötig bereiter als die aus Prinzip "treue" Frau, die den Kontakt gänzlich abbricht, weil sie ja den Posten des "Einzigen" neu besetzt hat. Und außerdem bekenne ich noch, daß die Huren weitaus ehrlicher sind als die sich zur Lüge zwingenden Frauen, die als „ehrbare“ gelten.

Was will aber dann jenes dubiose Gebot? Als Bejahung und als Empfehlung verstanden rät es uns dazu, der Leidenschaft zu erlauben, das Eine in Allem zu suchen und Alles in dem Einem zu finden, der in den Schlagertexten so grausam verhöhnt wird: "Nur du allein, du allein... denn ohne dich kann ich nicht leben..." Ist ein Mensch damit gemeint, so wird er zum Abgott gemacht, und was einem Säugling noch ansteht, weil er ohne eine Mutter tatsächlich verdammt ist, das wird im Mund von erwachsenen Menschen zum albernen Lallen: "Oh Baby, Baby, ballah, ballah..." Laut Herkunftswörterbuch kommt das Wort "Keusch" aus dem mittelhochdeutschen "Kiusche", und dieses aus dem althochdeutschen "Kuski", und dieses aus dem gotischen "Kuskejs", und dieses aus dem lateinischen "Konskius (Conscius)". Bei den Goten bedeutete Kuskejs „der christlichen Lehre bewußt“ – und der sie lehrte hatte ganze andere Begriffe von Rein und Unrein als die Lehrer vor ihm; das Wunder dabei ist die Übereinstimmung seiner Lehre mit der treu und unverfälscht gelesenen Thorah.

Der Keusche ist sich bewußt, daß er nichts davon abtrennen kann und durch das Ganze zum Ganzen hindurch muß, daher bezieht er das Isolierte mit ein, den „Auswurf der Gesellschaft“. Deshalb wird er ja hier von der Meute der Heuchler für unrein erklärt und zerrissen. Dem wirklich Unkeuschen aber wird schließlich alles zu Dreck, zum Unrat jedes Ding, Unwesen die Wesen, unhold das Holde -- und ganz besonders die "eigene" Frau. Mizwoth Jehowuah, die "Gebote des Herrn" oder die "Befehle des Wesens des Seins", die uns immer das bieten, was uns gerade noch zu dem Einen und Ganzen gefehlt hat, haben dieselbe Zahl wie Lo thin´of, dieses eine Gebot, das nicht verstanden wurde – wie insgesamt alle. Dem Einen zuliebe sollen wir uns der Leidenschaft unseres Gemütes bewußt sein, und Näthäk Hu -- "Ausgerissen ist Er, Zerissen wird Er" – ist in der Erzählung dasselbe, und es bezieht sich auf die dritte Person (männlich und/oder weiblich), die gerade abwesend ist aus dem Bereich von Ich und Du. Das ist im Profanen das Mäulerzerreissen über den, der nicht da ist und sich folglich nicht wehren kann, oder der Entzug des Du eines Anwesenden, so wie früher der Herr zum Knecht gesagt hat: „mache er mir einen Tee“. Im Heiligen ist es die Verleugnung der anderen Seite des Gottes, der nie nur ein Du ist uns gegenüber, sondern selbst von sich sagt: Re´u athah Ani Ani Hu we´Ejin Älohim Imodi Ani omith wa´achajäh mochazthi wa´Ani ärpo we´Ejin mi´Jodi mazil – „Seht es jetzt ein, Ich bin Ich, und Ich bin Er, und das Nichts der Götter ist mein Bestand, Ich töte und Ich belebe, Ich kränke und heile, und das Nichts aus meiner Hand ist errettend“ (Deut. 32,39).
Wir können auch sagen: „das Ich ist das Ich und das Es“ – es ist das Abgetrennte und das Ganze zusammen, und dadurch wird es getötet und wiederbelebt, verletzt und geheilt. Wenn dieser Zusammenhang zerrissen wird, ist die Selbst-Zerfleischung die Folge. Darum heißt es weiter im Text: wechi jir´äh haKohen Ath Näga haNäthäk wehineh ejin Mar´ehu amok min ha´Or uSse´or Schachor ejin bo wehissgir haKohen Ath haNäga schiw´ath Jomim -- "und obwohl wer wie sie ist das Du-Wunder der Berührung des Zerissenen sieht, und doch ist seine Ansicht um nichts tiefer als die Bewußtseins-Verblendung, und die Pforte des Schwarzen ist nicht in ihm, dann soll wer wie sie ist das Du-Wunder der Berührung des Zerissenen Sieben Tage aussetzen" (Num. 13,31). Die fünfte Auslieferung in die Sieben Tage, die fünfte Preisgabe den Sieben Meeren ist dies, denn vier Mal haben wir sie bereits hinter uns (zweimal im ersten Kapitel, kein Mal im zweiten und je einmal im dritten und vierten). Und an diesem absoluten Tiefpunkt, der die früheren Katastrofen noch übertrifft, ist die Essenz der Aussetzung, die zugleich Einschließung ist, zu erleben.

Hier tritt nun Schachor (300-8-200), das "Schwarze", in Kraft (in der Zahl die Überwindung der Sieben durch die Acht und die zehnfache Fünfzig) -- und zwar überraschend und plötzlich, denn wir hätten eher erwartet, das "fahlgelbe Haar" wieder zu finden und eher ganz abgeblaßt als geschwärzt. Daß nun aber das schwarze erscheint, ist völlig unlogisch und genauso absurd wie die Anweisung, der gänzlich vom Aussatz Befallene sei rein (in Vers 13). Mit dem normalen Verstand ist es so wenig zu fassen wie so manche Erscheinung im Leben. Betrachten wir Schachor, das "Schwarze", daher genauer, das im Hebräischen eine mehrfache Bedeutung besitzt. Denn es ist nicht nur Schwarz, sondern gleichzeitig auch die "Morgenröte" -- aber wie kann das sein? Wir sahen schon, wie das Schwarze als einzige Farbe das weiße Licht vollkommen verschluckt (absorbiert) und nichts davon wieder heraus giebt (reflektiert). Es kann aber das schwärzeste Schwarz nicht unendlich viel Licht verschlucken, irgendwann muß es voll davon sein und gesättigt. Und dann ist es genug, und das ganz und gar Schwarze gebiert die Morgenröte aus sich, den Neuen Tag. Daß die Morgendämmerung vom Schwarzen ins Grauen und von da aus in die Röte übergeht, die den Aufgang der Sonne verkündet, ist ein Zeichen dafür, daß der Morgen errötend sich schämt, weil die Schwärze der Nacht soviel Licht schlucken konnte, weil unsere Finsternis so abgrundtief ist, daß uns der Neue Tag noch immer nicht anbrach. Schachor, das "Schwarze" und die "Morgenröte", ist aber drittens auch noch "Sinn und "Bedeutung" und viertens das "Suchen" danach -- in jedem Interesse an Etwas. Darin daß das Schwarze, indem es das Weiße verneint, so viel davon in sich aufnimmt, daß es durch das Ergrauen und Erröten des Morgens die goldgelbe Sonne und das Weiße des Lichtes neu aus sich gebiert, ist aber der Sinn von diesem Ganzen zu finden.

Wir sind was die Farben betrifft bei der zweiten Elf angekommen, Zahow ist 21, Schachor 22, und wir wiederholen das Lied jetzt nach den Kapiteln gegliedert: Adom, Lowan, Lewonah, Lowan/ Adom, Lewonah, Lowan, Lowan, Lowan, Lowan/ Lawonah, Lawonah, Adamdämäth, Lowan, Lowan/ Lewonah, Adamdämäth, Lewonah, Lowan, Lowan/ Zahow, Schachor. Näga, die "Berührung", ist mit dem Erscheinen von Mann und Frau zum 20. Mal da, und zum 21. Mal tritt sie auf mit der 21. Farbe zusammen, mit Zahow, dem Gelben, und mit Näthäk, der Zerreissung. Zum 22. und 23. Mal steht sie in dem Vers, den wir gerade lesen, da nimmt der Kohen das Du-Wunder der Berührung des Zerissenen wahr und liefert es aus Sieben Tage. Und obwohl der Zerissene im Verse zuvor noch für aussätzig erklärt worden ist, wird seine Berührung jetzt wahrnehmbar und erfüllt diese Welt, was nur sein kann, weil sie beim 23. Mal schon in der Fünfhundert ist.

An der 21. Stelle der Zeichen steht Schin, der kommende Mann, und er bereitet den Weg für das 22., für Thaw, die kommende Frau, er ist der Gelbe, sie ist die Schwarze. An der 20. Stelle der Farben (und Rejisch, dem Prinzip des Menschen entsprechend) steht zum 10. Mal Lowan, das Weiße dem Sohne zuliebe, und genauso geschrieben wird Laban, der Vater der beiden Schwestern Leah und Rachel, der "Erschöpften" und der "Mutter des Lammes", der Alten und der Neuen Welt. Und 20 Jahre dient Ja´akow bei Laban um sie, bevor er im 21. wieder dorthin zurückkehrt, von wo er floh, nun aber mit diesen beiden zusammen -- wo er doch die eine nur haben wollte, die Neue, die Erlöste Welt. Die zweimal Sieben Jahre des Dienstes um beide verraten, daß sie obwohl ganz verschieden doch eins sind und mit Recht sagen können: „Ich bin Ich, und Ich bin Sie“. Denn als Töchter des Mondes sind sie der abnehmende und der zunehmende Mond, als Himmelsrichtung Westen und Osten (mit den zwei Mägden Nord-Süd).

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