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Tägliche Andachten Stephanus Edition • Seewis/Uhldingen


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Bibel vorlesen. Morgen Nachmittag sollen sich alle
Dienstboten und einige Nachbarn dort versammeln.
Werden Sie zu ihnen sprechen?«

»Was soll ich ihnen denn sagen?« fragte sie.

»Von Jesus Christus und seiner Erlösung. Ist das
nicht das beste Thema? Und dann wünsche ich mir, daß
Sie mit ihnen die Kirchenlieder singen. Wenn Sie sich
um drei Uhr versammeln, wird dieses Fenster offen sein,
und Sie werden wissen, daß ich mit Ihnen singen
werde.«

Liegt die ganze Schuld wirklich nur bei einem jungen


Mann, der zu jener Zeit noch unreife Ideen hatte? Liegt
sie nicht viel mehr auch bei den Wissenschaftlern, die
den Glauben von Millionen Menschen zerstört haben,
indem sie unbegründete Theorien hochhielten?

Nur unsere letzten Gedanken werden wirklich


zählen. Seien Sie in Ihrer Jugend nicht übereifrig in der
Entwicklung und Ausführung neuer Theorien. Suchen
Sie den alten Pfad der Gerechtigkeit.

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25. SEPTEMBER

Damit in dem Namen Jesu sich beuge jedes Knie.

(Phil. 2,10)

Ein junger Brahmane kam eines Tages zu einem be-
kannten Missionar, E. Stanley Jones, und sagte: »Ihre
Reden haben viel Beachtung gefunden. Es wäre gut,
wenn Sie Christus als einen von vielen Wegen predigen
würden. Es gibt auch andere. Wir lieben Krishna,
andere lieben Kali. Wenn Sie das beachten würden,
würde ganz Indien Ihnen zuhören.«

Schon zu Beginn des Christentums existierte diese


Versuchung. Das Römische Reich war sehr tolerant
gegenüber den Religionen. Sie hätten auch Christus
ohne weiteres als einen der Götter des Pantheons ange-
nommen — auf derselben Stufe wie Diana, Mars,
Apollo, Mithra und die Kaiser. Was zu der Christen-
verfolgung führte, war die Beharrlichkeit der ersten
Christen, daß Christus der einzige Weg sei und alle
andern falsch.

Mir selbst würde es sehr gefallen, wenn es viele Wege


gäbe. Aber das Universum ist in keiner Weise nach
meinen persönlichen Wünschen entstanden. Ein Weise-
rer als ich, einer, der es besser weiß, hat es erschaffen.
Ich habe es anzunehmen wie es ist; ich habe keine
andere Wahl. Es wäre mir lieb gewesen, unter andern
Umständen geboren zu werden und aufzuwachsen.
Aber auch hier ist mein Leben vorherbestimmt gewesen,
ohne daß ich gefragt worden wäre. Es ist nicht meine
Entscheidung, wie Menschen gerettet werden können.
Der Herr des Universums hat dazu einen einzigen Weg
bestimmt.

Mit IHM gibt es keine Diskussionen. Nehmen Sie


Jesus Christus an — und Sie sind gerettet. Lehnen Sie

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ihn ab, vernachlässigen Sie IHN, dann sind Sie verloren.
So einfach ist das.

Gott fragt uns nicht, wie es uns gefallen würde. Wir


möchten gerne, daß es nur einen Himmel gibt. Aber
auch die Hölle existiert, doch ist es so einfach, ihr zu
entgehen.

26. SEPTEMBER



Wer aber ausharrt bis ans Ende. (Matth. 24,13)

Ein dreijähriges Kind hatte seiner Mutter eines Tages


besonders viel Schwierigkeiten gemacht. Nach einem
weiteren erbitterten Zusammenstoß sagte die Mutter:
»Rebekka, das alles hängt mir zum Halse hinaus.« Das
Kind sagte unschuldig: »Ich glaube, dann gehst du
besser ins Bett.«

Das war die richtige Antwort. Ein chinesisches


Sprichwort sagt: »öffne deinen Laden nicht an dem
Tag, an dem du nicht lächeln kannst.« Ich möchte hin-
zufügen: »Schließe deinen Laden, wenn du nicht mehr
lächeln kannst.«

Wir sind dazu bestimmt, gütig und nett zu sein. Aber


das bringen wir nicht 24 Stunden lang fertig. Manchmal
sind wir am Ende. Dann ist es Zeit, zu Bett zu gehen,
aufzuhören, oder wenigstens unsern Mund nicht mehr
zu öffnen und keine Briefe mehr zu schreiben.

Wir alle haben die gleichen, einander widersprechen-


den Sehnsüchte. Ein und derselbe Mensch möchte
stattlich, gut gekleidet, asketisch, ein Millionär, ein
armer Gottesmann wie Franz von Assisi, ein Krieger,
ein Friedensstifter, ein Playboy und ein Heiliger sein.
»Das Fleisch gelüstet wider den Geist, und den Geist
wider das Fleisch« (Gal. 5,17). Der Geist und das

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Fleisch werden von den verschiedensten Dingen ange-
fochten. Wir können nicht gleichzeitig zwei entgegen-
gesetzte Sünden begehen, zur gleichen Zeit geizig und
verschwenderisch sein. Wir können auch nicht gleich-
zeitig zwei Heilige sein: Jeanne d'Arc und ein Ein-
siedler. Das sind Gegensätze, und deshalb können wir
nicht tun, was wir eigentlich wollen.

William James sagte, daß wir uns die Wahl gründlich


überlegen und das Beste für uns nehmen müssen.

Wenn Sie gewählt haben, Mutter zu sein, bleiben Sie


unendlich mütterlich. Geben Sie nie auf, wie ärgerlich
und mühsam es auch sein mag, was Ihr Kind oder Glau-
bensbruder tut.

27. SEPTEMBER



Ein fröhlich Herz macht ein fröhlich Angesicht.

(Spr. 15,13)

Zwei kleine Jungen, die noch nie in einer Kirche
gewesen waren, guckten durch ein Fenster während
einer Gebetsversammlung. Ganz offenbar war es ein
recht langweiliger Gottesdienst.

»Was machen die da?« fragte einer den andern. Der


antwortete: »Ich weiß es auch nicht, aber ganz sicher
freuen sie sich nicht.«

Aber auch Gegenteiliges kommt vor. Ein Hindu


fragte einen Christen: »Was für eine Gesichtscreme
benützen Sie, daß Ihr Gesicht so scheint?« »Gar keine«,
gab der verwunderte Mann zur Antwort.

»Doch«, beharrte der Hindu, »Christen brauchen


irgend etwas. Ihre Gesichter leuchten.«

Die christliche Religion hat viele Schattierungen.


Wählen Sie sich die fröhliche aus. Gläubige sind gerettet

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durch die Tat, die Jesus für uns auf Golgatha tat. Auch
Ihre Religion soll eine Religion der Taten sein, wie die-
jenige der Tabea, voll guter Werke und Almosen (Apg.
9,36). Es gibt keine bessere Schönheitscreme um Ihr
Gesicht zum Leuchten zu bringen, als ein reines Ge-
wissen, als die Gewißheit, daß als Antwort auf Christi
Tat Ihr Leben bis zum Rand mit guten Taten gefüllt
ist.

Die Religion eines Menschen ist weniger wichtig als


der Mensch selbst. Ein Ritual ist nicht so wichtig wie die
Seele, die hineingelegt wird. Keine Religion, kein Ritual
wird Sie jemals glücklich machen, wenn Sie nicht Ihre
ganze Persönlichkeit dareinlegen. »Ziehet nun an...
herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut,
Geduld, und vertrage einer den andern und vergebet
euch untereinander« (Kol. 3,12 + 13).

Ihr Herz wird frei werden und Ihr Ausdruck voller


Freude.

28. SEPTEMBER



Als er aber noch fern war... sein Vater... lief hin ...
und küßte ihn. (Luk. 15,20)

Eine Frau in einem Dorf hatte eine einzige Tochter.


Sie beschloß, sie als Dienstmädchen in die Stadt zu
schicken und hoffte, sich von dem Verdienst des Mäd-
chens einen Acker kaufen zu können. Das Mädchen
diente in einem reichen Haus. Es war sehr schön und
intelligent. Bald fand es heraus, daß es viel mehr ver-
dienen konnte, wenn es nicht arbeitete. Es ging nicht
lange, und es besaß ein Auto, Pelze und Schmuck. Aber
es hatte seine Seele verkauft und vergaß seine Mutter.
So vergingen zehn Jahre mit Gesellschaften und Ver-

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gnügungen.

Eines Nachts kam die Reue. »Wie konnte ich nur


meine Mutter so vernachlässigen?« fragte sich die
Tochter. Sofort machte sie sich auf den Weg nach dem
Dorf und kam um Mitternacht dort an. Die Haustüre
war weit offen. Sicher war die Mutter krank, und der
Arzt hatte kommen müssen. Sie ging durch den Garten
und sah im Zimmer der Mutter das Licht brennen.

Als sie ihren Fuß auf die Schwelle setzte, hörte sie die


Stimme der Mutter: »Bist du es, Jane?«

»Ja«, sagte sie. »Aber Mutter, warum ist denn die


Türe sperrangelweit offen, mitten in der Nacht?«

»Ich habe sie nie geschlossen, seit du vor zehn Jahren


weggegangen bist!«

Die Tochter fragte weiter: »Warum brennt denn dein


Licht noch so spät in der Nacht?«

»Seit du weggegangen bist, habe ich es nie gelöscht.


Das Herz einer liebenden Mutter hat auf dich ge-
wartet.«

Dasselbe werden auch Sie erfahren, wenn Sie zu


Ihrem himmlischen Zuhause zurückkehren, nachdem
Sie jahrelang Ihren Weg in Sünde gegangen sind. Sie
werden die Türe weit offen finden und das Licht
brennen. Gott wartet mit mütterlicher Liebe auf Ihre
Rückkehr.

29. SEPTEMBER



Furcht ist nicht in der Liebe. (1. Joh. 4,18)

Ein Missionar aus Indonesien erzählt, wie die Ein-


geborenen auch von der Furcht befreit werden, wenn sie
sich bekehren. Vorher hat die Furcht ihr Leben buch-
stäblich beherrscht. So konnten sie zum Beispiel ihren

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Weg nicht fortsetzen, nachdem sie einen bestimmten
Vogelruf aus dem Urwald vernommen hatten, der an-
geblich eine besondere Kraft des »iblis« (Teufels) besaß.
Sie kehrten um und gingen wieder nach Hause, weil sie
sich vor unbekannten Gefahren fürchteten.

Sie fürchteten sich auch, in der Vorbereitung eines


Reisfeldes für die Anpflanzung fortzufahren, wenn sie
eine Schlange gesehen hatten. Zuerst mußten sie ein
Schwein, Geld, Hühner oder was immer,der Zauberer
befahl, opfern. Wenn sie zu arm waren, etwas zu
opfern, mußten sie das Feld verlassen, auch wenn es
noch so fruchtbar war, oder aber die Folgen tragen.

Die Furcht einer Mißernte quälte sie, wenn beim Ab-


brennen der Felder ein Tier mitverbrannte. Dann
mußten sie wieder dem »iblis« opfern oder mit
schweren Folgen rechnen.

Wenn sie sich fürchteten, ein krankes Kind zu


verlieren, machten sie einen »jimat«. Das konnte ein
kleiner Holzblock mit einer eingeschnitzten Taube sein.
Vorne wurde ein Loch gemacht und ein Stein hin-
eingelegt und dann das Loch sauber mit einem Holz-
stöpsel verschlossen. Damit sollte die Seele des Kindes
im Holz vor bösen Geistern geschützt und von der
Taube behütet sein.

Wir modernen Menschen kennen diese Art Befürch-


tungen nicht mehr. Wir haben dafür unsere eigenen
Ängste: die Furcht vor Geschäftsverlusten, vor Arbeits-
losigkeit, vor Kummer, Krieg usw.

Die Worte »Fürchte dich nicht« stehen 366 mal in der


Bibel, einmal für jeden Tag des Jahres. Sogar für die
Schaltjahre ist gesorgt. Wenn wir Gott lieben, sind wir
in den Stürmen des Lebens so sicher wie im Himmel,
denn alle Dinge müssen uns zum Besten dienen (Rom. 8,
28).

Für jeden Tag des Kalenders ist gesorgt. Fürchtet


euch nicht.

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30. SEPTEMBER

Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe.
(Joh. 11,25)

Der große deutsche Industrielle Krupp produzierte


Kriegswaffen. Er belieferte viele Länder mit den Waf-
fen, durch die in der Folge Millionen von Menschen
umgebracht wurden. Er selbst wurde von der Angst vor
dem Tode verfolgt. Sein Biograph erzählt, daß Krupp
verboten hatte, in seinem Haus vom Sterben zu
sprechen. Wenn ein Verwandter im Hause starb, floh
er. Als seine Frau ihn deswegen ausschalt, ließ er sich
von ihr scheiden.

Als er auf den Tod krank wurde, bot er seinem Arzt


eine Million Mark an, wenn er sein Leben um zehn
Jahre verlängern könne. Aber seine Großzügigkeit
nützte ihm nichts mehr.

Wie anders ist dagegen die Haltung eines Gläubigen.

Man hat mir von dem Kind eines Friedhofsgärtners
erzählt. Jemand hatte das Mädchen gefragt, ob es sich
nicht fürchte, nachts durch den Friedhof zu gehen. Es
antwortete: »Nein, denn mein Zuhause liegt auf der
andern Seite.«

Auch wir wissen, daß am Ende des Weges, der durch


den Tod führt, unser Heim ist.

Wir fühlen mit all denen, die für eine bessere Ge-


sellschaft kämpfen, in der die Menschen freier, reicher
und glücklicher sein können. Nehmen wir aber an,
dieser Gedanke würde wirklich realisiert — wer wollte
dann noch sterben und ein solch herrliches Leben ver-
lassen? Reiche Menschen sterben viel schwerer als die
Armen. Auch die glücklichen Bewohner des zukünfti-
gen Utopia werden sterben müssen.

Jede Partei, die nicht imstande ist, ständige Jugend

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ohne Alter und endloses Leben ohne Tod zu garan-


tieren, ist betrügerisch. Ein reiches Leben, das mit dem
Tod endet, gleicht einem festlichen Bankett, das den
zum Tode Verurteilten vor der Hinrichtung angeboten
wird.

Jesus hat den Tod überwunden. ER auferstand aus


dem Grabe. ER gibt ewiges Leben. ER ist unsere Hoff-
nung.

1. OKTOBER



Suchet, was droben ist. (Kol. 3,1)

Ein gläubiger Mann schrieb die Inschrift »Linquen-


da« auf sein Haus, das heißt auf Lateinisch »Ich werde
es verlassen müssen«.

Es ist gut, wenn wir daran denken, daß wir eines


Tages unser Geschäft, unsere Bibliothek, unsere Lieben,
unsern Körper, verlassen müssen.

Ein Bettler klopfte bei einem reichen Mann an die


Türe und bat ihn, ihm für eine Nacht Unterkunft zu
gewähren.

Der Reiche rief: »Ich kann dich nicht aufnehmen.


Ich habe kein Hotel.« Der Bettler gab zurück: »Bitte,
sei mir nicht böse, ich will anderswo Unterkunft suchen.
Aber die Schönheit deines Hauses hat mir einen tiefen
Eindruck gemacht. Erlaube deshalb, daß ich, bevor ich
weggehe, meine Neugier stille, dann will ich dich nicht
mehr belästigen. Wer hat dein Haus gebaut?«

Der Reiche wurde freundlicher, nun, da er wußte,


daß er sich nicht weiter mit dem Fremden würde ab-
geben müssen: »Mein Vater hat es gebaut.«

»Wunderbar. Lebt er noch?«

»Nein, er ist gestorben, und ich habe das Haus
geerbt.«

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»Hast du Kinder? Wer wird es erben, wenn du ge-
storben bist?«

»Mein ältester Sohn. Er hat soeben geheiratet. Wenn


ich nicht mehr bin, wird er hier wohnen.«

Da sagte der Bettler: »Nun, das Haus ist genau das,


was ich mir gedacht habe — ein Hotel. Aber das ist das
erstemal, daß ich einen Hotelbesitzer ärgerlich werden
sah, wenn ein Fremder nach einem Zimmer fragte.«

Unsere Häuser sind alle Hotels. Ich habe keine Ah-


nung, wer vor mir in dem Haus wohnte, in dem ich
diese Zeilen schreibe. Ich weiß auch nicht, wer nach mir
hier wohnen wird. Linquenda — wir werden alles ver-
lassen müssen.

Jesus kam, um uns in eine ewige Heimstätte einzula-


den — in Sein Paradies. Lösen Sie Ihre Gedanken und
Begierden von allem Vergänglichen. Sie werden es doch
verlassen müssen.

2. OKTOBER



Jesus sprach: Lasset die Kindlein, und wehret ihnen
nicht, zu mir zu kommen. (Matth. 19,14)

Die kleinen Kinder mußten zuerst geboren sein,


bevor der Herr Jesus die liebevollen Worte aussprechen
konnte: wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen.

Mit großem Aufwand wird heute die Frage disku-


tiert, ob bereits ein Embryo ein Recht auf das Leben
habe. Hat ein menschliches Leben das Recht, empfan-
gen zu werden, oder soll dieses Recht durch die Ver-
hütungspille ungültig gemacht werden? Abtreiber und
Geburtenplaner stützen ihre Argumente auf Überbe-
völkerung, Armut und Leiden.

Ich glaube nicht, daß das Problem in der Frage nach

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dem Lebensrecht des Embryos liegt. Ich möchte lieber


fragen, ob Atomwaffen, Hunger und Armut das Recht
haben, zu existieren. In dieser Beziehung muß eine
Revolution kommen, obwohl ich gegen jene Revolutio-
näre bin, die entschlossen sind, andere und auch sich
selbst zu töten, wenn schon sie keine Ahnung haben, wie
die Gesellschaft geändert werden kann. Die Vereinigten
Staaten sind die drittreichste Nation der Welt. Sie steht
an erster Stelle in bezug auf die Prozentzahl der Kirch-
gänger, aber nach Angaben der Weltbank steht sie erst
an dreizehnter Stelle aller Nationen der freien Welt, was
das Verhältnis des Bruttosozialproduktes zu der Wirt-
schaftshilfe anbetrifft.

Dieses Verhältnis hat seit 1960 stetig abgenommen.

Wir kennen das Geheimnis der erfolgreichen Revo-
lution: Vollkommene Liebe. Die Entschlossenheit, mit
der Terroristen ihr arges Ziel verfolgen, fehlt denen, die
mit den Waffen der Liebe kämpfen. Aber nur diese
können die Gefahr eines Atomkrieges bannen sowie
auch die schrecklichen Aussichten von Armut und
Hunger.

Warum also sollten nicht Kinder geboren werden,


damit sie zu IHM kommen können?

3. OKTOBER



Und er (Jesus) machte eine Geißel. (J°h- 2,15)

Paulus sagte zu einem Zauberer namens Elymas: »O


du Kind des Teufels, voll aller List und aller Schalk-
heit!«, und verfluchte ihn zur Blindheit (Apg. 13,
9—11). Paulus hätte sich versündigt, wenn er gegen einen
Feind der Gerechtigkeit mild und gütig gewesen wäre.

Luther schrieb einem Graf, der sich gegen die Bibel

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auflehnte: »Esel aller Esel, verfluchter Hund, Lügen-


maul, Hanswurst, Sohn des Teufels.« In einem späteren
Brief wundert er sich, daß er sich so mild ausgedrückt
hat und erklärt: »Ein Christ kennt weder Haß noch
Feindschaft, sondern hegt und pflegt nur Liebe und
Güte. Ein Geistlicher aber muß Mut und bissiges Salz
besitzen; er muß die ganze Wahrheit sagen, den das tut
auch das Wort Gottes. Es schmerzt die ganze Welt; es
steckt die Faust in die Hälse der Regierenden und
Fürsten; es donnert und blitzt und bestürmt hohe
Berge ... Was mich betrifft, so würde ich keinem Men-
schen etwas zuleide tun oder etwas gegen ihn sagen,
aber in bezug auf die Feinde des Wortes Gottes darf es
keine Freundschaft und Liebe geben.«

Christen müssen gegen das Böse in Kirche und Welt


kämpfen. Sie müssen im Kampf stehen für eine gerechte
Gesellschaft, für Frieden und Fortschritt. »Das
Himmelreich leidet Gewalt« steht in Matth. 11,12.

Ein Christ läßt sich nicht mit kleinlichen Schwierig-


keiten ein. Er würde sich nie mit seiner Frau oder dem
Nachbarn streiten. Wenn er aber das Böse, das die
Kirche durchsetzt hat, bekämpfen muß, so steht vor
seinen Augen stets das Bild Jesu mit der Geißel in der
Hand. Auch er muß dreinschlagen ohne Bedauern.
Jesus hat sich nie bei den Krämern, die er hinausge-
trieben hatte, entschuldigt.

Der Haß gegen die Sünde kann nicht in ehrfurchts-


vollen Worten ausgedrückt werden, so wenig wie die
Liebe kalt und formell sein kann. Es gibt auch keine
Höflichkeit gegenüber der Sünde.

Lieben Sie den Sünder — und wecken Sie ihn auf,


indem Sie seine Sündhaftigkeit unbarmherzig geißeln.

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4. OKTOBER

Aus welchen (den Israeliten) Christus herkommt nach
dem Fleisch, der da ist Gott über alles, gelobt in Ewig-
keit, Amen. (Rom. 9,5)

In einem russischen Gefängnis schrieb der gläubige


Häftling A. Petrow ein Gedicht mit dem Titel: »Wenn
ich ein Jude wäre.« Hier in Prosa einige Ausschnitte
daraus:

Wenn ich ein Jude wäre, würde ich mich nie etwas


anderes nennen. Wir sind alle Brüder. Uns allen
gehört Paris, Rom, Washington. Aber Israel ist ein-
malig.

Israel ist Kain, und zugleich Abel — Diener und


Meister zugleich. Aus Israel kommt die Freiheit und
die Wahrheit, die größte Sünde und tiefste Reue.
Israel ist Anfang und Ende — ein Wunder — aus
Israel kommt die Rettung der ganzen Menschheit.
Wenn ich ein Jude wäre! Übrigens sollte jedermann
so sein: niemanden verachtend und verleumdend, das
Heimatland, die eigene Nation ehrend.
Die Juden sind das Salz, der Sinn, das Wesen aller
Dinge.

Denkt daran, ihr seid die Nachkommen von


Männern wie David. Der HERR stammt von euch
ab.

Schont eure Kräfte nicht. In Kämpfen, Anfechtun-


gen und Stürmen, in Tagen des Triumphes und des
Kummers

zeigt euch würdig eurer großen Vorfahren,


vergeßt nie: ihr seid Juden.
Oh, wenn ich ein Jude wäre!
Ist es wirklich etwas Besonderes, Jude zu sein, zum

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auserwählten Volk zu gehören; eine Hauptstadt zu
haben, die den gleichen Namen trägt wie unsere himm-
lische Heimstätte, das ewige Jerusalem? Wir sollten
Gott dankbar sein, daß »nicht das ein Jude ist, der aus-
wendig ein Jude ist,... sondern der's inwendig ver-
borgen ist... Eines solchen Lob ist nicht aus Menschen,
sondern aus Gott« (Rom. 2,28 + 29).

Wir wollen mit Freuden den wunderbaren Namen


»Jude« tragen, wir wollen Israel lieben, die jüdische
Nation, die hebräischen Christen. Wir wollen uns stets
bewußt bleiben, daß wir die Aufgabe haben, dem herr-
lichen Namen »Jude« Ehre zu machen, der uns allen ge-
geben ist, nachdem wir nun dem alten israelischen
Ölbaum eingepfropft worden sind.

5. OKTOBER



Gedenket der Gebundenen als die Mitgebundenen.

(Hebr. 13,3)

In Boston steht zu Ehren von Mary Dyer eine Statue.
Sie war eine Quäkerin, die um ihres Glaubens willen
zweimal in Gefangenschaft war, zweimal des Landes
verwiesen und schließlich gehängt wurde.

Das geschah im siebzehnten Jahrhundert. Mas-


sachusetts wurde von Puritanern regiert. Sie waren so
strenggläubig, daß sie keine Christen dulden konnten,
die an ein inneres Licht, an eine direkte Verbindung mit
Gott, ohne die Vermittlung durch Geistliche, glaubten.
So wurde ein Gesetz in Kraft gesetzt, nach dem jeder
sich in der Kolonie niederlassende Quäker ausge-
peitscht, eingesperrt und während seiner Haft zu
Zwangsarbeit verurteilt wurde. Ein Mann, obwohl
selbst ein Quäker, verteidigte einen von einem eifrigen

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Puritaner angegriffenen Quäker. Er wurde ausge-
peitscht und ausgewiesen. Jeder Quäker, der einen
andern bekehrte, wurde ausgewiesen, und wenn er
zurückkam, gehängt.

Mary Dyer kam von Rhode Island nach Boston, um


einige gefangene Quäker zu besuchen. Sie wurde gefol-
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