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Tägliche Andachten Stephanus Edition • Seewis/Uhldingen


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fangengenommen. Während seiner Untersuchungshaft
überraschte er seine Wärter damit, daß er dasselbe
Gebet sprach; das war um so erstaunlicher, als er be-
hauptete, überhaupt nichts zu glauben.

Ich habe die Welt der Mörder und Kriminellen nur


zu gut kennengelernt. Eine geheimnisvolle Identifi-
kation mit ihren Opfern geht in ihrer Seele vor. Massen-
mörder von Juden wurden vom Judentum viel mehr in
Besitz genommen als die Juden selbst. Berufsmäßige
Abtreiber werden verfolgt von Scharen von Kindern,
die mit den Fingern auf sie zeigen und fragen: »Warum
hast du uns getötet?« Der Mann, der die Atombombe
auf Hiroshima abgeworfen hatte, wurde von Reportern
gefragt: »Was für ein Gefühl haben sie?« Er ant-
wortete: »Was für ein Gefühl hatten die Opfer?«

Es gibt im Leben viele Opfer. Jesus wurde zum


idealen Opfer: das unschuldig verratene Lamm, belei-
digt, mißhandelt, getötet für unsere Untaten, starb ER
mit den Worten: »Vater, vergib ihnen, denn sie wissen
nicht, was sie tun.«

Dann wendet ER sich zu uns und sagt: »Ich, das


Opfer, habe euch vergeben. Alle eure Opfer sind nun in
einer Welt, in der die Vergebung herrscht. Nur ihr
selbst könnt euch nicht vergeben. Akzeptiert die Ver-

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gebung, vergebt euch selbst. Die ungesunde Identifi-
kation mit den Menschen, denen ihr Unrecht getan
habt, wird aufhören. Ihr werdet neue Menschen wer-
den.«

4. SEPTEMBER



Denn eine Wurzel aller bösen Dinge ist die Geldgier.

(1. Tim. 6,10)

Das stimmt ganz bestimmt! Der Besitz von viel Geld
kann von großem Übel sein. Meistens können die Men-
schen nämlich nicht damit umgehen, ohne vergiftet zu
werden.

Aber ein anderes großes Übel ist es, wenn man kein


oder zu wenig Geld hat. Ein hungriger Mensch ist ein
zorniger Mensch. Revolutionen mit Massenhinrichtun-
gen werden von Menschen ohne Geld inszeniert.

Jesus lehrt uns, Almosen zu geben; die Armen sollen


also von uns Geld erhalten. Dadurch bringen wir sie
von einem gefährlichen Stand in einen andern, ebenso
gefährlichen.

Geld ist gefährlich. Das bloße Davonsprechen richtet


Schaden an. Es zu haben und es nicht zu haben, kann
einen Menschen in Schwierigkeiten bringen.

Die Lösung ist, zu leben, als gäbe es kein Geld, ihm


nicht zu erlauben, die Entscheidungen zu beeinflussen.
Suchen Sie nicht nach der Aufgabe, die Ihnen den
größten finanziellen Erfolg bringen wird, sondern die-
jenige, in der Sie Ihren Mitmenschen am nützlichsten
sein können. Heiraten Sie nicht das Mädchen oder den
jungen Mann mit dem meisten Geld, sondern suchen Sie
sich den Lebenspartner aus, den Sie am glücklichsten
machen können. Kaufen Sie nicht die teuersten Dinge,

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um damit angeben zu können, aber auch nicht die billig-
sten, wenn Sie damit nur beweisen wollen, wie weitab-
gewandt Sie schon sind. Kaufen Sie, was Sie nötig
haben.

Lassen Sie Ihren geheiligten Verstand entscheiden, ob


Sie unwichtiges Geld besitzen sollen oder nicht. Aber
lassen Sie es niemals zu, daß der Besitz oder Nichtbesitz
von Geld Ihren geistlichen Stand beeinflußt.

5. SEPTEMBER

Auf daß sie alle eins seien. (Joh. 17,21)

Die englische Zeitschrift »New Society« hat eine


psychologische Erhebung unter aktiven Mitgliedern
eines Symphonieorchesters durchgeführt. Sie hat er-
geben, daß Bläser und Streicher meistens eine schlechte
Meinung voneinander haben. Musiker mit Holz-Blas-
instrumenten, besonders Oboisten, werden von ihren
Kollegen im Orchester als Neurotiker betrachtet.
Violin- und Cellospieler nehmen gegeneinander eine ge-
zwungene, geringschätzige Haltung ein.

Es ist ein Wunder, daß Leute, die gegeneinander so


feindlich eingestellt sind, Ordnung und Harmonie her-
vorbringen können!

Aber im Augenblick, da der Dirigent seinen Stab


hebt, sind alle Gefühle wie weggeblasen. Nur eines
zählt jetzt: der Erfolg des Konzertes.

Die Kinder dieser Welt sind oft weiser als die Kinder


des Lichts. Es ist unvermeidbar, daß Christen, Männer
und Frauen von so unterschiedlicher Herkunft und
Lebenserfahrung, mit anderem Temperament und
Lebensstandard, von verschiedenen Nationen und Ras-
sen, in vielen Dingen unterschiedlicher Meinung sind.

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Es ist unvermeidbar, daß deshalb sogar da und dort ein,
wenn auch ganz verstecktes, Gefühl der Feindseligkeit
aufkommen kann. Wir sind nicht nur Teilhaber der
göttlichen Natur; wir sind auch menschlich. Aber die
menschlichen Aspekte müssen auf die Seite geschoben
werden zu Gunsten der gemeinsamen Anbetung und des
gemeinsamen Dienstes für unseren Herrn.

Fragen Sie sich selbst, was größer ist: Die Sache, der


wir gemeinsam dienen, oder die Sache, in der wir ver-
schiedener Meinung sind? Dann werden Sie die richtige
Haltung der Liebe einnehmen.

6. SEPTEMBER



Ich schliefy doch es wachte mein Herz. (Hohelied 5,2)

Der Schlaf muß nicht verlorene Zeit sein.

Der bekannte russische Chemiker Mendelejew suchte
lange Zeit ohne Erfolg nach einer bestimmten Formel.
Einst arbeitete er eine ganze Nacht lang daran und
schlief schließlich an seinem Pult im Laboratorium ein.
Und da träumte er — die gesuchte Formel. Als er auf-
wachte, brauchte er sie nur noch aufzuschreiben.

Ein großer Teil der Musik der Oper »Sadko« von


Rimski-Korsakow fiel ihm im Schlaf ein. Der Psychia-
ter Bechterew konzentrierte sich immer abends auf sein
wichtigstes Problem, damit er morgens, beim Auf-
wachen, die Antworten zur Hand hatte. Der Schach-
meister Karpow träumte von dem Schachzug, durch
den er dann eine Meisterschaft gewann.

Manchmal sind im Schlaf mehr Neuronen (Nerven-


zellen) aktiv als während des Tages. Deshalb ist der
Morgen immer weiser als der Abend.

Eines Abends beschloß Joseph von Nazareth, die

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Jungfrau Maria zu verlassen, weil er glaubte, sie sei in


Sünde gefallen. Er schlief daraufhin nicht gut. Sein
Herz blieb wach. Da sprach ein Engel zu ihm, und am
folgenden Morgen handelte er richtig. Er nahm Maria
als seine Frau zu sich. In einem Traum wurde ihm klar,
wie er das Kind Jesu vor Herodes retten konnte, und
schlafend erhielt er die Gewißheit, daß er wieder nach
Palästina zurückkehren durfte. Auch Pharao und
Nebukadnezar erhielten wichtige Warnungen in ihren
Träumen. Desgleichen erging es dem Joseph im Alten
Testament und vielen andern.

Benützen Sie Ihre Schlafenszeit gut. Lassen Sie die


letzten Worte des Tages aus Gottes Wort sein. Be-
schließen Sie den Tag mit Gebet. Gott wird manchmal
zu Ihnen sprechen, wenn Sie schlafen.

7. SEPTEMBER



Ihr Brüder, wenn auch ein Mensch von einem Fehltritt
übereilt wird, so sollt ihr, die Geistbegabten, den Be-
treffenden wieder zurechtbringen im Geist der Sanft-
mut. (Gal. 6,1)

A. Levitin-Krasnov ist ein christlicher hebräischer


Dichter aus Rußland. Dreimal wurde er wegen seiner
heldenhaften Haltung inhaftiert. Seinen Untersu-
chungsrichtern sagte er: »Ihr könnt mich nicht ein-
schüchtern und kaufen.«

Als er befreit wurde, war er in großer Traurigkeit,


weil ein anderer christlicher Dichter und zudem sein
Patensohn, Krasin, im Gefängnis unter dem großen
Druck zusammengebrochen war und einige Namen ver-
raten hatte. Zu Krasins Prozeß wurde Levitin-Krasnov
als Zeuge gerufen. In seinem Herzen waren harte Ge-

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danken über den Mitchristen, der andere verraten hatte.
Im Gericht traf er mit einer Bekannten, Frau Hodo-
rowitsch zusammen. Er fragte sie, was sie hier zu tun
habe. Sie gab zur Antwort: »Obwohl ich keine gläubige
Christin bin, fühle ich mich den hier Leidenden ver-
bunden. Sie tun mir leid, auch wenn sie nicht standhaft
waren und die Last des ihnen auferlegten Kreuzes zu
schwer war.« Levitin-Krasnov schämte sich seiner
bösen Gedanken, und er selbst veröffentlichte diese Ge-
schichte seiner Verfehlung.

Nicht nur unter Mißhandlungen, in allen Versuchun-


gen und Schwierigkeiten gibt es starke und schwache
Christen. Einige geben nach. Menschen, die unter ge-
wissen Umständen sehr stark sind, können anderswo
schwach werden. Es ist nicht an uns, zu richten und die
Gefallenen zu verurteilen. Wir sollen ihnen vielmehr
eine helfende Hand entgegenstrecken und sie mit sanf-
tem Zuspruch wieder aufrichten.

8. SEPTEMBER



Der Feind bedrängt mich. (Ps. 42,10)

Christen müssen vor dem Antisemitismus und dem


Rassismus gegen Schwarz und Weiß gewarnt werden.
Eine große Gefahr ist der weitverbreitete Anti-Ameri-
kanismus. Er gleicht sehr dem Haß früherer Generatio-
nen gegen die Juden und ist unvernünftig und Gott
nicht wohlgefällig.

Die Vereinigten Staaten stellen 80 Prozent der Finan-


zen und 60 Prozent der Mitarbeiter der weltweiten
kirchlichen Missionen. Ein Zusammenbruch Amerikas
würde auch einen Zusammenbruch der ganzen Mis-
sionsunternehmungen bedeuten. Deshalb wird die

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Kritik an Amerika vom Teufel unterstützt.

Wie die Juden als Wucherer und Betrüger hingestellt


wurden, so wird nun die Lüge verbreitet, Amerika
ruiniere die armen Nationen. Als der Westen seine
ersten Kontakte zu der Dritten Welt herstellte, war ihm
Amerika schon weit voraus. Auch die weißen Siedler
von Süd-Afrika waren der schwarzen Bevölkerung von
Anfang an meilenweit voraus. Sie verdanken ihre
bevorzugte wirtschaftliche Situation nicht der Aus-
beutung der unterentwickelten Stämme.

Es stimmt allerdings, daß die Amerikaner und andere


Weiße zu viel verbrauchen. Es muß aber auch fest-
gehalten werden, daß die Pro-Kopf-Produktion in
Amerika die Produktion in Indien weit übersteigt. Die
Produktion in den USA ist dort viel größer als der
Verbrauch. Dadurch können die USA anderen Ländern
Hilfe leisten.

Die Weißen sind nicht schuld, daß die Dritte Welt in


Armut lebt. Sie sind sogar die einzige Hilfe für diese
Leute, die Armut zu überwinden.

Hüten Sie sich vor Anti-Amerikanismus! Diese Ein-


stellung ist die Waffe des Teufels, mit der er die wich-
tigste Unterstützung der Missionswerke und die Freiheit
der Religion in der ganzen Welt zerstören kann.

9. SEPTEMBER

£5 sei denn, daß jemand geboren werde am Wasser und
Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.
(Job. 3,5)

Jesus sagt nicht, daß ein Mensch ohne Wiedergeburt


nicht in das himmlische Reich kommen »werde«. Er
sagt, dieser Mensch kann nicht hineinkommen. Ein

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Stein kann nicht in die Sphäre der lebenden Wesen ein-
gehen, es sei denn, er werde von diesen absorbiert. Aus
einer Pflanze wird kein Tier; aber wenn sie vom Tier
gefressen wird, wird sie zu einem Teil seines Körpers.
Ein Tier kann nicht zu einem Menschen werden, denn
der Mensch gehört einem höheren Reich an. Nur wenn
ein Mensch ein Tier ißt, wird dieses zu einem Teil des
menschlichen Körpers.

So kann auch der Mensch nicht durch seine Taten ein


Kind Gottes werden. Die Entfernung zwischen einem
Kind Gottes und einem Menschen ist viel größer als die
zwischen Mensch und Affe, denn diese beiden letzteren
sind beides Geschöpfe; ein Kind Gottes aber ist ein Teil-
haber der göttlichen Natur. Die Menschen können nicht
durch ihre Bemühungen Erben des Reiches Gottes wer-
den. Aber sie sind mit hineingenommen durch die alles
umfassende Liebe der Kirche.

Dazu muß der Mensch sterben: der Welt, ihren


Gesetzen und Sünden absterben. Er muß aufhören, ein
»Ich« zu sein. Jesus sagt, daß wir uns selbst verleugnen
müssen. Ein Christ stirbt, bevor er stirbt. Dann ist er
aufgenommen von der göttlichen Natur. Er wird ein
Kind Gottes. Die neue Geburt ist vollzogen worden.

Sterben Sie, damit Sie leben! Wer gestorben ist,


nimmt die menschlichen Stimmen um ihn herum nicht
mehr wahr und interessiert sich nicht mehr für das, was
geschieht.

Einerseits bleiben wir auch nach der Wiedergeburt


Menschen, die in dieser Welt leben. Aber andererseits
hat das Kind Gottes in sich ein Heiligtum und in diesem
ist es tot für die Leidenschaften, die Freuden und An-
strengungen dieser Welt. Wenn ein Kind Gottes an
seinen alten Beschäftigungen festhalten würde, wäre es
wie eine nicht bestattete Leiche, die das Haus mit Ge-
stank durchdringt.

Schenken Sie andern religiösen Angelegenheiten

316

keine unnötige Aufmerksamkeit. Wiedergeboren zu sein


ist das Allerwichtigste.

10. SEPTEMBER



Welchem ich gnädig bin, dem bin ich gnädig, und
wessen ich mich erbarme, des erbarme ich mich.

(Rom. 9,15)

Ein Mann wurde zu einem Psychiater gebracht. Seine
Krankheit bestand darin, daß er glaubte, eine Leiche zu
sein. Der Psychiater war überzeugt, daß es leicht sein
würde, ihn zu heilen. Man mußte ihm nur beweisen, daß
Leichen nicht bluten, wohingegen sein eigenes Blut
reichlich floß, auch wenn er nur mit einer Nadel
gestochen wurde.

Er nahm seinen Patienten mit in ein Leichenschau-


haus und ließ ihn einer Autopsie beiwohnen. Damit
überzeugte er ihn, daß Leichen nicht bluten. Um ihn
aber nun noch zu überzeugen, daß er lebendig sei,
machte er ihm mit einem kleinen Messerchen einen
Schnitt in den Finger. Das Blut floß. Der Kranke schrie
auf: »Ich hatte unrecht: Leichen bluten doch!«

Wir sind manchmal enttäuscht über die vielen, vor


denen wir von Christus Zeugnis abgelegt haben, und die
doch die Botschaft des Evangeliums nicht annehmen.
Manchmal sind sogar geliebte Familienangehörige da-
bei. Nicht immer liegt der Fehler bei uns.

Es gibt eine überwindbare und eine unüberwindliche


Gleichgültigkeit. Die Reaktionen der Menschen sind
meistens unvernünftig. Nur selten können auch die
besten Argumente einen Menschen von seinem Stand-
punkt abbringen, den er infolge seiner Verhältnisse,
Herkunft, Erziehung oder Kirchenzugehörigkeit ein-

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genommen hat. Vorurteile sind immer stärker als Tat-
sachen.

Es ist unsere Verantwortung, für Christus zu zeugen


und zu beten. Die Erwählten werden das Zeugnis er-
halten und erfüllen, was ihnen vor Grundlegung der
Welt bestimmt ist. In Fällen überwindbarer Gleich-
gültigkeit kann durch Gespräche und gutes Beispiel
geholfen werden. Wo die Gleichgültigkeit aber unüber-
windlich ist, müssen wir den Fäll dem liebenden,
gerechten Gott überlassen.

Zerstören Sie nicht Ihren eigenen Herzensfrieden mit


fortgesetzten, ungerechtfertigten Vorwürfen über Ihre
Unfähigkeit, andere zu überzeugen.

11. SEPTEMBER

Du sollst nicht töten. (2. Mose 20,13)

Abraham Lincoln war der erste Mensch, der sich eine


Maschinenpistole kaufte, um sich selbst zu schützen. Es
nützte ihm nichts, er wurde erschossen.

Das Maschinengewehr wurde von dem Amerikaner


R. J. Gatling erfunden. Er hoffte, daß keine großen
Armeen mehr notwendig sein würden, wenn ein
einziger Soldat die Aufgabe von Hunderten erfüllen
könnte. Aber die Armeen wurden größer als je zuvor.

Hiram Maxim ließ ein viel besseres Maschinen-


gewehr patentieren, nachdem man ihm in Europa gesagt
hatte: »Laß deine Chemie und Elektrizität! Wenn du
einen Haufen Geld machen willst, mußt du etwas er-
finden, das diese Europäer befähigt, sich mit weit
weniger Schwierigkeiten umzubringen.« Er machte
wirklich viel Geld. Nicht nur Europäer töteten sich
gegenseitig, auch Afrikaner, Asiaten und Australier

318


brachten sich um. Auch die Amerikaner opferten ihr
Teil an Blut.

Das Mittelalter war die Zeit der ritterlichen Kriege.


Bereits während des Amerikanischen Bürgerkrieges
wurde gesagt, das Schaufeltum habe das Rittertum
abgelöst. Nach dem Abwurf der Atombomben auf
japanische Städte brauchte man allerdings auch keine
Schaufeln mehr, denn es gab keine Leichen, die man
hätte begraben müssen.

Einstein sagte, er könne sich nicht denken, mit wel-


chen Waffen der Dritte Weltkrieg geführt werden
würde; er sei aber sicher, daß der Vierte Weltkrieg
wieder mit Stöcken und Steinen von Primitiven ausge-
tragen werde.

Die Lösung ist so einfach: Das Wort Gottes sagt: »Du


sollst nicht töten.« Gott verbietet nicht, daß wir getötet
werden — er verbietet uns, tm töten. Das Wissen um das
ewige Leben vertreibt die Furcht. Kinder Gottes können
es sich leisten, gut zu sein. Während in der Welt ein
Wettrüsten stattfindet, nehmen wir an einem andern
Wettstreit teil: dem Wettlauf hin zu Jesus (Hebr. 12,
1 + 2).

Wie die Welt ihre Zerstörungswaffen mehrt, wollen


wir unsere Taten der Liebe und Güte vermehren.

12. SEPTEMBER



Denn mein Bund war mit ihm zum Leben und Frieden.

(Mal. 2,5)

Christen bewahren den Frieden. Warum auch sollten
sie ihre Energie verschwenden, indem sie ihre Feinde
bekämpfen? Friedfertigkeit ist eines der Geheimnisse
für Langlebigkeit. Die Feinde überleben ist viel besser

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als versuchen, sie zu schlagen. Sehen Sie sich die Juden
an. Während beinahe zweitausend Jahren hatten sie
keine Armee und überlebten doch ihre Feinde. Seitdem
sie nun eine Armee besitzen, sind sie in Schwierigkeiten.

Christen bewahren den Frieden. Sie zählen die vielen


Gründe zum Glücklichsein, und während sie das tun,
vergessen sie, das sie umzingelnde Unheil zu beachten.

Wenn Regen und Fluten sie bedrohen, ziehen sie sich


in die Arche zurück. Wenn Sie nicht schlau genug sind,
sich vor dem Regen in Sicherheit zu bringen, wird ihnen
auch ein Regenschirm nicht viel nützen. Sie können
trotzdem naß werden und sich sogar eine Lungenent-
zündung holen.

Christen leben still und ohne Ängste. Wenn Jesus das


Haupt seiner Kirche ist, dann hat ER auch das aus-
schließliche Recht auf die Kopfschmerzen!

Ein Reporter fragte eine alte Dame an ihrem Ge-


burtstag: »Würden Sie uns verraten, wie man 105 Jahre
alt werden kann?« Sie gab zurück: »Das ist kein
Geheimnis: man darf nicht aufhören zu atmen.« Jesus
blies die Apostel an und sagte zu ihnen: »Nehmet hin
den Heiligen Geist« (Joh. 20,22). Es gibt ein Atmen,
das den Heiligen Geist übermittelt. Es gibt auch andere
Arten zu atmen: »Saulus aber schnaubte noch mit
Drohen und Morden« (Apg. 9,1). Es gibt das stille
Atmen des Glaubens, das ein Leben in Frieden ver-
längert.

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13. SEPTEMBER

Mir aber ist's ein Geringes, daß ich von euch gerichtet
werde. (1. Kor. 4,3)

Als Napoleon Bonaparte sich zum Kaiser von Frank-


reich proklamieren ließ, und die englische Regierung
diese Tatsache ignorierte und ihn auch weiter als Ge-
neral anredete, sagte er zu einem Freund: »Die können
mich ja nennen wie sie wollen. Sie können mich aber
nicht davon abhalten, das zu sein, was ich bin.«

Viele Leute sind der Ansicht, die Politiker verderben


die Politik. Sie versuchen krampfhaft, den Beifall der
Menge zu erhalten und fürchten sich vor allgemeiner
Mißbilligung. Sie bemühen sich ständig zu hören, was
über sie gesagt wird, und verpassen damit ihre einzige
Gelegenheit, in diesem einmaligen Leben sich selbst zu
sein.

Sie können es nicht verhindern, daß Sie mißver-


standen werden. Mose, der große Mann Gottes, wurde
sogar von der Prophetin Mirjam, seiner eigenen Schwe-
ster, verleumdet. Leider ist es wahr, daß jedes Kind
Gottes dem gedankenlosen Geschwätz der Leute aus-
gesetzt ist.

Machen Sie sich keine Gedanken über die Ansichten


anderer Leute. Sie dürfen Sie selbst sein, was immer das
auch bedeuten mag. Jesus war vollständig das Kind
seiner Mutter und dann vollständig Zimmermann,
bevor ER ein vollständiger Heiland wurde. Lincoln und
Garfield hatten nur wenig Freunde, aber sie waren
wirkliche Männer und wurden Präsidenten der Ver-
einigten Staaten.

Sogar Charakterfehler und Sünden — wenn Sie sie


vor Gott bekannt haben — können Sie nicht hindern,
das zu sein, was Sie wirklich sind: ein von Gott zu guten

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Taten berufener Mensch.

Francis Bacon wurde zweimal seiner Schulden wegen


arrestiert. Als Kronanwalt machte er sich der Folterung
eines alten Geistlichen schuldig, den er zwingen wollte,
einen Verrat in einer Predigt, die er nie gehalten hatte,
zuzugeben. Später klagte Bacon sich selbst an, Be-
stechungen angenommen zu haben. Aber schließlich
kam er zur Vernunft und wurde zu einem der größten
Intellektuellen der Menschheit überhaupt. Er zog sich
zurück und schrieb »Novum Organum« und andere
Bücher, die ihn über die Jahrhunderte hinweg berühmt
machten. Viele Menschen haben durch seine Bücher die
Kunst der richtigen Staatsführung gelernt. Sie dürfen
sein, was Sie sind: Ein Geschöpf Gottes, das zu einem
herrlichen Zweck in diese Welt geschickt wurde.
Niemals dürfen Sie es den Beurteilungen Ihrer Mit-
menschen oder Ihren vergangenen Sünden erlauben, Sie
auf ein Nebengeleise zu bringen.

14. SEPTEMBER



Seine Schafe ... fliehen vor ihm (einem Fremden).
(Joh. 10,4 + 5)

In der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts über-


bordeten die Juden in der ganzen Welt vor Freude. Von
Spanien bis nach Rußland verbreitete sich die Nach-
richt, der Messias sei gekommen. Sein Name war
Sabbatai Zvi.

Reiche Leute gaben ihre Besitztümer den Armen.


Viele Juden wälzten sich im Schnee oder legten sich
schwere Felsbrocken auf die Brust oder geißelten sich,
um sich so von ihrer Sünde reinzumachen und würdig
zu sein, diesem Messias, der sie zurück ins Heilige Land

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