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Ein Essay über den Aussatz


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Die naive Vorstellung nimmt an, alle Tiere seien wie Ehepaare, jeweils ein Männlein und ein Weiblein, in die Arche des Noach spaziert, und tatsächlich sah es so aus: Schnajim schnajim ba´u äl Noach äl haThewah sachar unekewah ka´aschär ziwah Älohim äth Noach -- "paarweise, zu je zweien, kamen sie herein zu Noach in die Arche, männlich und weiblich, genauso wie es der Gott dem Noach befohlen hatte" (Gen.7,9). Aber zuvor war es nicht Älohim (die Gesamtheit der Götter gewesen), der zu Noach gesprochen, sondern Jehowuah, der "Herr", der Eine in ihrer Mitte, der eine andere Empfehlung gegeben, die Noach anscheinend nicht ausgeführt hat -- nämlich aus der Allheit des Reinen Tieres sieben Mal zu sich zu nehmen, sieben Mal den Mann und sein Weib, und in der Zweiheit derselben die Glückseeligkeit der Reinung für das Eine zu finden. Noach hat offenbar die Sache zu sehr vereinfacht, indem er den Unterschied zwischen "Rein" und "Unrein" in der einfachen Paarbildung aufhob, so als ob diese das geeignete Medium zu deren Auflösung sei. Die Ganzheit des Tieres zeigt uns aber neben einigen, die tatsächlich in Paaren zu je zweien zusammen leben, eine Menge anderer Arten, welche dies nicht tun, allen voran unsere nächsten Verwandten, die Affen. Wie ich an anderer Stelle schon ausführlich dargelegt habe, ist die Diskrepanz zwischen dem, was Jehowuah sagt, und dem, was Älohim sagt, dort wo sie auftritt immer äußerst bedeutsam. Und hier besteht sie darin, daß der "Gott" von jedem Vieh die Paarbildung verlangt, während der "Herr" die grundsätzliche Zweiheit von Mann und Frau in der Siebenheit der Gesamten Sichtbaren Schöpfung aufheben will, zu der auch die Tiere gehören, die sich nur scheinbar willkürlich paaren und deren Paarung bloß kurzfristig ist. Die Gesamtheit der tierischen Sexualität anzunehmen im Kontext der Sieben Tage – in dem sich ergänzenden Gegensatz von Yin und Yang, der schon am Tag Eins mit dem von Himmel und Erde auftritt -- fordert der "Herr", denn er sucht die Alte und zum Untergang verurteilte Welt mit in die Neue hinüberzuretten, nicht so aber Älohim, die "Götter", die noch immer dabei sind, total zu vernichten und total neu zu erschaffen, ohne die Sinnlosigkeit ihrer fruchtlosen Versuche zu sehen.

Tahar (9-5-200), "Rein-Sein" und "Rein-Werden", besteht aus Teth, der Gebärmutter, Heh, dem Fenster (zum Göttlichen Kind) und Rejisch, dem Prinzip des Menschen. Dieselbe Zahl hat Ruach (200-6-8), der "Geist, Wind, Atem", im Hebräischen weiblich -- und der Wind ist es doch, der die Pollen der Gräser und aller Windblüter durch die Lüfte davonträgt zur Befruchtung dem Zufall. Wer könnte den Wind im Voraus berechnen? Der Wetterbericht stimmt nur manchmal für den kommenden Tag und trotz immer mehr Satelliten kaum für eine Woche – und genauso ist es auch mit dem Geist. To Pneuma hopu theleji pneji kai tän Phonän autu akuejis, all´ uk oidas pothen erchetai kai pu hypageji -- "der Wind weht wo er will, und du kannst seine Stimme wohl hören, aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er hinabfährt" (Joh. 3,8). Und von diesem Geiste ergriffen sind die Menschen, von denen Jesus gleich im Anschluß daran aussagt: hutos estin Pas ho Gegennämenos ek tu Pneumatos -- "genauso ist jeder, der geboren wird aus dem Wind".

Dieser "Geist" ist eben nicht mehr der Geist einer menschlichen Gruppe, eines Volkes, einer Rasse, einer Klasse, einer Kirche, einer Familie undsoweiter, es ist auch nicht der Geist der gesamten Menschheit, sondern die Luft atmen wir ja mit allen Wesen gemeinsam, durch die Luft ist Alles Lebendige wie ein Einziger Leib, der in ihr schon unmittelbar einen gemeinsamen Stoffwechsel hat. Und nur weil die Grüne Pflanze die Licht-Energie der Sonne aufnimmt und in organische Materie verwandelt, wobei sie zugleich den Sauerstoff in die Atmosfäre frei giebt, können wir als Tiere hier überhaupt leben -- und sie schenkt uns mit dem Odem zugleich auch die Nahrung. Die Reinheit ist also mit dem Geiste des Ganzen identisch, und wenn dem nicht so wäre, so könnte sie nicht im Reinen mit Allem sein.

Immer dann, wenn eine Diskrepanz erscheint zwischen der Rede des "Herrn" und der Rede der "Götter", ist diese auch als eine Versuchung für den Menschen zu sehen, die Älohim versuchen den Menschen und wollen mit dessen Fall (in ihre Versuchung herein) dem "Herrn" gleichsam beweisen, daß seine Idee, der Liebe die Freiheit zu schenken und alle untergegangenen Welten mit zu erretten zur Erlösung des Ganzen, in praxi nicht ausführbar sei. Und hier verführen sie sein Geschöpf, den biologisch zu den Primaten, den "Menschen-Affen", gehörenden Menschen, die Lösung der Zweiteilung des Geschlechtes in einer festen Paarbindung zu suchen, was in praxi nur zu Lüge, Verstellung, Heuchelei und Hinterlist führt. Die unmögliche Lächerlichkeit dieses Wesens, das der "Herr" dazu auserwählt hatte, die Botschaft der befreienden Liebe zu bringen, ihm zu demonstrieren war ihnen, den Älohim, vortrefflich gelungen. Doch läßt der "Herr" niemals ab von den Geschöpfen, er ist ja ihr Wesen, und so bringt er die Wahrheit ans Licht.

Wechibäss Begodajo watoher -- "und er soll seine Kleider waschen, und er wird rein". Das heißt: auch wenn er den Leib noch so sehr mißversteht und mißbraucht, so ist es doch bloß wie die Verschmutzung eines Kleides gewesen, einem alten Gleichnis des Leibes, und die Kleider, die im Plural hier stehen, weil unser Leib einem ständigen Wechsel, einem Ab- und Aufbau gehorcht, sind nicht so sehr verschmutzt, daß sie unbrauchbar wären, sie sind zu waschen, also wieder tragfähig. Und der Satz: schnajim schnajim ba´u äl Noach -- "paarweise, zu je zweien sind sie herein zu Noach gekommen" -- der kann auch heißen: "doppelt zwiefach gehen sie zu Noach hinein". Wären sie nur einfach zwiefach gewesen, so hätten sie wohl solche Ideal-Paare gebildet, da sie aber "doppelt zwiefach" sind, so ist ihnen das gar nicht möglich. Und der Gegensatz von Männlich und Weiblich erfordert für seine Aufhebung, noch über den Gegensatz von Ich und Du hinaus zu gehen und die Dritte Person einzuschließen, also alle Männer und Frauen jeglicher Gattung, alle Erinnerung auch und die Fähigkeit, sie zu erfassen. So ist der Mensch nicht nur zwiegeteilt in Mann und Frau, sondern jeder Mann und jede Frau hat noch alle Potenzen aller jemals lebenden Männer und Frauen in sich. Und weil der Mann nichts ist ohne die Frau und die Frau nichts ohne den Mann, so hat der Mann auch die Frau unsichtbar schon in sich und deren gesamte Potenz, so wie umgekehrt auch jede Frau unsichtbar den Mann in sich hat, der aber leibhaftig erst wird in der Begegnung der Leiber. Und genauso bleibt die "Anima" des Mannes nur ein Gespenst, wenn sie ihm nicht auch im Außen begegnet.

Doppelt zwiefach ist also der Mensch wie das Tier, und der Satz lautet in einer anderen Übersetzung noch so: "wiederholt verändert ist sein Kommen die Kraft der Beruhigung". Wir können daher mit Noach (50-8), dessen Name die "Ruhe" und die "Beruhigung" bedeutet, beruhigt sein, denn "Sein Kommen, Sein Hinein-Gehen" ist unaufhaltsam, der "Herr" geht in alle Wesen hinein, und sein Kommen, seine Ankunft, offenbart sich in der wiederholten Veränderung aller.

Watoher (6-9-5-200), "und er wird rein sein", hat die Zahl 220, also steht auch der "Reine" immer erneut vor der Frage, ob er die Zwei mit Gewalt eint oder sie frei läßt ihrer künftigen Fülle, die eine jede ihrer möglichen Verirrung voraussetzt. Und dieselbe Alternative zeigen die Wörter Rach (200-20), "Zart, Weich, Mild", und Kar (20-200), der "Sturmbock", der "Widder", der Vater des Lammes, der das Grobe und Harte wie die massigen Mauern der befestigten Stadt in den Zusammenbruch führt. So kann es im Namen der Freiheit geschehen, daß der Gereinigte den Kontakt mit der Reinheit verliert, indem ihn seine vermeintliche Reinheit dazu verführt, sie nicht mehr als den Geist des Ganzen, sondern als seinen eigenen zu empfinden. Und der Übeltäter kann während seiner Bewährung wieder rückfällig werden und erneut Übles tun, indem er abermals anfängt, das Lamm abzuschlachten, das die Sünde der Welt hinweg nimmt, und den "Menschen-Sohn" in sich selber und in seinem Nächsten zu töten. Die Sünde als Zwangsarbeit und als das Klappnetz der Falle hat seine Seele so sehr erschreckt, daß er wie gelähmt noch einmal zusehen muß, wie der Metzger dem Lamme die Kehle durchschneidet und die Besatzungsmacht nach der Auslieferung durch das eigene Volk den Heiland an den Marterpfahl nagelt und der eigene Ungeist wiederum das Göttliche Kind abwürgen will.

Für diesen Fall wird nun gesagt: we´im possah thifssäh haMisspachath ba´Or achareji hera´otho äl haKohen leToharatho wenir´o schenith äl haKohen -- "und wenn sich ausdehnend sich ausdehnt das Grind in der Haut, nachdem er sich dem Kohen gezeigt hat für seine Reinheit, dann soll er sich zum zweiten Mal dem Kohen zeigen". In der erweiterten Übertragung lautet die Stelle: "und die Mutter breitet sich aus, der Zusammenschluß breitet sich aus im Bewußtsein, nachdem sie sich sehen ließ als die Kraft dessen, der wie sie ist (wie die Walküren, die Huris), um ihn rein werden zu lassen, und wahrnehmbar wird wiederholt und verändert die Kraft dessen, der wie sie ist (die Himmels-Jungfrauen)".

Mutter wird sie ja dann erst genannt, wenn sie geboren hat und das Kind überlebt, was in der Analogie ihres Gebärens mit unserem Tode bedeutet, daß von einem postmortalen Zustand die Rede ist. Wir können ihn hier schon erleben, wiederholt und immer verändernd, wenn wir uns gegen die Erfahrung des Sterbens nicht sperren und sie nicht aufschieben bis zu dem dann bitteren Ende. Der Zusammenschluß des vereinzelten Wesens mit der Gesamtheit des Ganzen und mit den übrigen Allen kann sich nur in seinem Tode erfüllen -- und so ist Sterben Gebären, denn eine neue Welt tritt hervor; und die Liebe der Mutter sorgt dann dafür, daß das Kind heranwachsen kann, um es frei werden und sein zu lassen. Vielleicht hat auch die im Vergleich zu allen anderen Wesen so überaus starke Mutter-Bindung des menschlichen Kindes -- das Resultat seiner großen Hilflosigkeit und eine Folge davon, daß sein Zentral-Organ, das Gehirn, ausreift erst nach der Geburt -- eine Analogie nach dem Tode. Und auch das Göttliche Kind nähme noch eine Weile unsere Liebe in Anspruch, und wir, die wir als Sterbliche schon mit ihm schwanger gingen, dürften es noch eine Weile kosen und stillen und uns an seinem Gedeihen erfreuen. Aber es wäre dann auch die Kindes-Mißhandlung bis zum Kindes-Mord immer noch möglich, was Geji-Hinom genannt wird, "das Tal, da sie sind" -- und zwar der männliche Plural, denn jede Mutter verabscheut in Wahrheit die Tötung des Kindes, und wenn sie sie ausführt, ist sie immer des männlichen Schutzes entblößt.

Wir müssen unsere Zeitangabe präzisieren, denn nicht während der Bewährung in den Anderen Sieben Tagen ist das Unglück des Rückfalls geschehen, sondern nachdem sich der Sohn bereits dem Kohen gezeigt hat, der wie sie ist, die Zewaoth. Und der sah seine Rührung vom Prinzip des Menschen auf das Prinzip des Stieres hinblickend als rein an. Welch unglaublicher Wahnsinn ist es dann aber, nach der bereits erreichten Reinheit in einer Willkür-Entscheidung alles erneut zu verlieren? Und doch ist uns dasselbe Ereignis vom "Auserwählten Volk" mitgeteilt worden, welches das "Gelobte Land" wieder verlor und unter die Völker ausgestreut wurde. Denn nach dem Sechsten Tag der Gefangenschaft in der Form, das ist Mizrajim, "Ägypten", und nach dem Siebenten Tage der Wanderung durch Midbar, die "Wüste", in der das "Gespräch" geführt wird, ist das "Gelobte Land" dem Achten Tag gleich, also dem Tag, welcher nach unserem Tode anbricht, und wir können an ihm tatsächlich noch einmal alles verlieren.

Darum heißt es weiter: weroah haKohen wehineh possthah haMisspachath ba´Or wetim´o haKohen Zora´ath Hi -- "und es schaut der Kohen, und siehe! ausgebreitet hat sich das Grind in der Haut, und für unrein soll es der Kohen erklären, Aussatz ist es". Selbst wenn wir es für eine Hautkrankheit halten, obwohl wir wissen, daß es eine Krankheit des Bewußtseins bedeutet, können wir sehen, wie sich der Wundschorf ausgebreitet hat, anstatt abzuheilen und zu verblassen und wie die übrige Haut wieder zu werden, also muß auch die Verwundung anhalten. Und der Kohen sieht die Verletzung, auch wenn sich der Betroffene seinem Blicke entzieht, denn dieser Kohen, der wie sie ist, haust in ihm selber, bewohnt seine eigene Mitte. Und aus dieser heraus spricht er ihn schuldig, die Neun-Vierzig-Eins zu wiederholen, und Tame (9-40-1), "Unrein", zu werden, das heißt den Geheiligten Durchgang von der Neunundvierzig vermittels der Eins in die Fünfzig noch einmal zu gehen. Und es ist nicht so, daß der abermals "Unrein" Gewordene wieder in einen vorigen Zustand zurück versetzt würde, wie es eine falsch verstandene Karma-Lehre besagt, nach welcher die sündigen Menschen als solche oder als Vieh, aber immer in diese selbe bekannte Welt hinein, wieder geboren würden. Vom Achten Tag führt kein Weg mehr in den Siebenten und den Sechsten zurück, und selbst die Zuflucht in die Gefangenschaft der eigenen Gestalt kann da nicht mehr wirklich gelingen. Denn in Cheth, dem Zeichen der Acht, ist nur der Abgrund noch offen, das Abgründige aller möglichen Welten, das für uns alle ein und dasselbe ist und in das hinein das Lamm die Sünde der Welt hinweg nimmt. Also müssen wir diese Erfahrung wiederholt machen, wir glauben sie sonst nicht, wir sterben ja nicht erst am Ende, sondern wiederholt schon zu unsern Lebzeiten.

Und da geht uns auf irgendwann der Sinn des Rückfalles, und wir lesen den Vers indem wir Tame als den Paria, den "Unberührbaren", verstehen, den gemiedenen Angehörigen der untersten Kaste: “und es sieht wer wie sie ist, und da breitet sich aus der Anschluß (an das Ganze) im Erwachen (im Bewußtwerden), und unberührbar wird, wer sie ist, die Gestalt des Freundes der Zeit!“ Der Ausgestoßene wird zum Vermittler der übrigen Wesen, über die sich der gewöhnliche Mensch erhaben dünkt und sich daher isoliert. Und nicht können dessen trotz aller Pflege schmutzigen Hände ihn weiters kränken, zum Bruder des Christos wird er, da er wie dieser abgelehnt wird und für verrückt und zu töten erklärt. Und in seinem Elend wird er geheilt, da er die wahre Krankheit der Menschheit durchbricht.

II. Vom wiederholten Aussatz und der Blüte des Aussätzigen


Näga Zora´ath ki thihejäh be´Odam wehuwa äl haKohen/ weroah haKohen wehineh Sse´eth lewonah ba´Or weHi hofchoh Sseor lowan umichjath Bossar chaj baSse´eth/ Zora´ath noschänäth Hi be´Or Bessaro wetim´o haKohen lo jassgiränu ki tome Hu/ we´im paroach thifrach haZora´ath ba´Or wechissthoh haZora´ath äth kol Or haNäga meRoscho we´ad Raglajo lechol Mar´äh haKohen/ weroah haKohen wehineh chissthoh haZora´ath äth kol Bessaro wetihar äth haNäga kulo hofach lowan tahor Hu/ uwe´Jom heraoth bo Bossar chaj jitemo/ weroah haKohen äth haBossar hachaj wetim´o haBossar hachaj tome Hu Zora´ath Hu/ o chi joschuw haBossar hachaj wenähpach lelowan uwo äl haKohen/ weroahu haKohen wehineh nähpach haNäga lelowan wetihar haKohen äth haNäga tahor Hu (Vers 9-17)
In dem auf das erste Kapitel folgenden Vers werden wir gleichsam auf den Ausgangspunkt zurück geworfen, aber etwas hat sich verändert, Aharon wird nicht mehr genannt (und das Ich ist schon geboren): Näga Zora´ath ki thihejäh be´Adam wehuwa äl haKohen -- "das Mal des Aussatzes, wenn es im Menschen ist, dann soll er zum Kohen herein gebracht werden". Mit anderen Worten: "die Plage der Angst vor dem Unheil der Zeit, wenn sie geschehen sollte in einem Menschen, dann soll herein gebracht werden die Kraft dessen, der wie sie ist" -- wie die himmlischen Huris, die unbesiegbaren Kriegerinnen und Dirnen, die niemals vergewaltigt werden können und sich immer nur frei willig der Liebe ergeben. Denn der Gewalt entziehen sie sich, und dem Gewalttäter erscheinen sie feindlich, weil sie seine eigene Gewalt gegen ihn wenden. Ihre Zahl ist 499 (Zewa´oth, 90-2-1-6-400), die Schwelle zur Fünfhundert, und sie beschützen das Göttliche Kind in der nur durch sie erreichbaren Fünfhundert vor jedem Angriff, und wer wie sie ist, steht ihnen bei.

Und wer wie sie ist, der empfindet in Näga Zora´ath, in dem "Mal des Aussatzes", nicht nur den Schlag des jeweiligen Übels der Zeit wie wir alle, sondern darüber hinaus und gleichzeitig damit die Berührung der Gestalt des Freundes der Zeit und kann somit die Heilung bewirken. Wer aber ist der "Freund der Zeit" (Rea-Eth, 200-70-400)? Es ist derselbe, der im Worte Schamajim (300-40-10-40), was die "Himmel" bedeutet, die im Hebräischen nie im Singular stehen, uns zu verstehen giebt, daß auch "dort Wasser" sind (scham Majim), denn die Ewigkeit in den Himmeln wäre ohne fließendes Wasser, ohne vergängliche Zeit, nur ermüdend und öde endlos. Das Erlebnis der Zeit ist so kostbar und köstlich erfrischend, daß wir es auch nach dem Tode nicht missen, nur mit dem Unterschiede zu jetzt, daß wir dann in alle Zeiten hinein gehen können, in die Allheit der Zeit, wovon wir auch hier schon manchmal eine Vorahnung haben. Der “postmortale Rückfall“ wäre so etwas wie ein Vergessen der Weite der Himmel in einen prämortalen Zustand zurück, der dem unseren gliche, nur daß sich der Betreffende keinen Illusionen über sich selbst mehr hingeben könnte -- wie noch wir hier hienieden.

Und was ereignet sich jetzt in dieser wiederholten und gleichzeitig grundlegend veränderten Begegnung des Aussätzigen mit dem Kohen? Wir hören: weroah haKohen wehineh Sse´eth Lewonah ba´Or weHi hofchoh Sse´or Lawan uMichjath Bossar Chaj baSse´eth/ Zora´ath noschänäth Hi be´Or Bessaro wetim´o haKohen lo jassgiränu ki Tome Hu --“und es schaut der Kohen, und siehe da! die Vergebung ist Weiß im Bewußtsein (geworden), und sie selbst hat sich in die Pforte des Weißen verwandelt (und siehe da! die Vergebung für ihren Sohn im Erwachen, und sie selbst verwandelt sich in das Tor für den Sohn) -- und die belebende Botschaft wird in der Vergebung lebendig, ein verjährter (wiederholt veränderter) Aussatz ist es in der Haut seines Fleisches (eine verjährte Bedrängnis des Übels der Zeit im Bewußtsein seiner Botschaft ist es), und für Tame soll ihn der Kohen erklären, und nicht soll er ausliefern ihn (und nicht einschließen ihn), denn ein Paria ist Er“.

Eine wiederholt veränderte Gestalt des Freundes der Zeit im Erwachen seiner Botschaft ist er, und ihn führt derjenige, der wie sie ist, immer erneut in die Fünfzig, indem er ihn jetzt nur noch dem Einen preisgiebt und ihn einschließt im Hinblick auf dieses Eine. Denn Tame ist Er, und der Übergang von der Neunundvierzig in die Fünfzig ist sein Leben, sein Wesen. Und der Übeltäter kann noch so oft rückfällig werden, es nützt ihm gar nichts, er muß immer wieder denselben Weg gehen, so lange bis er begreift und die getrennten Welten vereint.

Dies ist ein erste Annäherung, doch wollen wir noch näher kommen. Tame Hu (9-40-1/ 5-6-1), "Unrein ist Er" -- und genauso wird Tame Hi geschrieben, "Unrein ist Sie", also sind beide Geschlechter gemeint -- hat die Zahl 62, die Zahl von Bin (2-10-50), "Unterscheiden, Achtgeben, Erkennen", und von Balal (2-30-30), "Vermischen, Vermengen, Verwirren". Tatsächlich ist ja um den Begriff "Unrein" eine Menge Verwirrung entstanden, und wir müssen nun unterscheiden, denn um eine neue Form des Aussatzes geht es, um Zora´ath Noschänäth, den "Verjährten Aussatz", die "wiederholt veränderte Gestalt des Freundes der Zeit". Bisher haben wir zwei Formen des Aussatzes kennen gelernt, und die erste war daran zu erkennen gewesen, daß das "Haar in dem Male weiß und der Anblick des Males tiefer wurde als die Haut seines Fleisches" (Lev. 13,3), die zweite aber daran, daß sich das "Grind in der Haut ausbreitete" (Lev. 13,8). Und in beiden Fällen hatte das Urteil Zora´ath Hi (bzw. Zora´ath Hu) gelautet: "Aussätzig ist Er (oder Sie)".

Aber die erste Weise hört sich auch so an: "und der Schauder hat sich in der Berührung zum Sohn hin verwandelt, und die Wahrnehmung der Berührung ist tiefer als das Bewußtsein seiner Botschaft" -- und die zweite auch so: "und ausgebreitet hat sich der Zusammenschluß im Bewußtsein". Zora´ath Hi (oder Hu) ist in der Zahl 772, und dieselbe Zahl hat auch Schäwa Schanim, "Sieben Jahre", die Ja´akow um Rachel gedient hat -- und auch da sind es noch "Sieben Andere Jahre" geworden (Gen. 29,27), so wie es in dem Falle der Heilung des Aussatzes "Sieben Andere Tage" noch giebt. Und ausnahmsweise will ich hier auch den Kehrwert noch nennen, er beträgt 586, die Zahl von Jeruschalajim, dem Namen der Stadt, der bedeutet "Sein Entwurf des Friedens", die Zahl auch von Schofar, dem "Widderhorn", von Kol Mizwoth, "Alle Gebote", von miThoch haSsnäh, "aus der Mitte des Dornbuschs", von beMakom Kadosch, "am Heiligen Ort", und schließlich von Pri ha´Oräz, "Frucht der Erde". Und der Summenwert des scheinbar so vernichtenden Urteils "Aussätzig ist Er (oder Sie)!" ergiebt die Zahl 1358, das ist jenseits der Tausend die 358 von Nachasch, der "Schlange", und von Maschiach, dem "Gesalbten", dem Christos.

Eine ganze Menge ist hier vermischt, und so war auch um den Aussatz eine Verwirrung entstanden, denn der Ausdruck Zora´ath Hu wurde als Formel für die Aussetzung genommen. Dabei ist seine Botschaft: die Gestalt des Freundes der Zeit ist es, die sich im "Aussätzigen" zeigt. Aber da Zar auch die "Angst" ist, wird dieser Freund der Zeit von uns geflohen, und aus törichter Angst vor dem wiederholten Vergessen, das wir in jedem erholsamen Schlafe doch ohnehin schon allnächtlich und so auch im Tode erfahren, aus unsinniger Furcht vor dem wiederholten Verlust unserer selbst, der gleichfalls im Schlaf und im Tode geschieht, hatten wir uns an eine Pseudo-Unsterblichkeit angeklammert, an ein artifizielles Bewußtsein, das niemals schläft oder stirbt, an das Wahnbild also, unverändert bleiben zu können, unveränderlich und somit auch unberühbar, unerschütterlich undsoweiter. Und dieses Wahnbild hatten wir dem "Herrn" angehängt, der aber schon in seinem Namen Jehowuah Sein und Werden zugleich ist und nicht nur alleine das Sein, wir haben also ein Götzenbild angebetet.

Wenn es aber stimmt, was der Name Schamajim besagt, der als "Himmel" der Erde gegenüber steht wie der Tod dem hier sichtbaren Leben, daß es nämlich auch dort Wasser giebt, also auch dort das fließende Erlebnis der Zeit, dann wird auch dort noch gestorben, denn wo es Zeit giebt, da giebt es auch Anfang und Ende. Und wenn wir realisieren, daß wir es bloß vergessen hatten, daß auch die Erde ein Körper im Himmel ist, ein Himmels-Körper wie die anderen Planeten, die sich mit der Sonne durch das Weltall bewegen, dann ist das "Himmelreich auf Erden" ganz nahe und die Todesangst schwindet dahin. Denn all das, was wir hernach erleben, erleben wir auch schon hier, aber gleichsam wie im Erwachen, und es dämmert uns langsam und erhellt unser Bewußtsein.

Zu den "Aussätzigen" zu gehören ist von daher eine besondere Auszeichnung, weil es uns ermöglicht, den Freund der Zeit in jeder Gestalt zu erkennen, denn er hat seine Freude an der Zeit und ihrer Verwandlung und kann mit der "Weisheit", mit Sofia und Chochmah sagen: wa´ähjäh Äzlo Omon wa´ähjäh scha´aschuim Jom Jom messachäkäth leFonajo beChol Eth -- "und ich bin an seiner Seite vertrauend, und ich bin spielerisch vergnügt und Tag für Tag tanzend zu seinem Antlitz hin in der Allheit der Zeit" -- messachäkäth beThewel Arzo wescha´aschuaj äth Bneji Adam -- "tanzend in der Welt seiner Erde und spielerisch vergnügt zusammen mit den Kindern des Menschen" (Mischleji Schlomoh, "Gleichnisse des Salomon", 10,30-31). Bneji Adam, die "Kinder des Menschen", die tatsächlich sogar bei uns noch dieses Spielerische und Tänzerische der Weisheit haben und die darum so anmutig sind und sich so gerne vergnügen, ist Beni Adam gelesen: "mein Sohn, der Mensch". Also ist der Gesamt-Mensch hier Sohn genannt, der Mensch, dessen Name bedeutet: "Ich bin ein Gleichnis" -- und wem er gleicht ist sein Vater. Das Gleichnis von Vater und Sohn ist deshalb ausgewählt worden, weil die Vaterschaft hier niemals ganz gewiß ist, Pater semper incertus est, oder wie es die Afrikaner ausdrücken: "It´s Mama´s Baby, it´s Papa´s Maybe" -- weil der Vater also der Jenseitige ist im Verhältnis zur Mutter, die das Kind ja gebiert und darum offensichtlich die Mutter ist, während er erst durch die Ähnlichkeit mit dem Sohne erahnt werden kann und erraten.

Es kommt also immer auf die Verbindung der beiden Welten an, der sterblichen und der unsterblichen, der zeitlichen und der zeitlosen, und in beide Richtungen können wir irren, das Gleichgewicht verlieren -- in Richtung auf das Zeitliche in der Todesangst uns verzehrend und in Richtung auf das Ewige in einer tödlichen Langeweile und Ödnis befunden. Darum ist es so wichtig und unabdingbar, die Gestalt des Freundes der Zeit zu erkennen in allen Weisen der Abgrenzung und der Aussetzung noch, zu denen wir, solange wir leben, gezwungen sind, denn Leben ist Abgrenzung gegen das Getötet-Werden. Aber selbst unsere Abgrenzung gegen die Parasiten, die uns aussaugen wollen, soll "freundlich" geschehen, das heißt im Töten des Lebensfeindlichen soll das Bewußtsein bestehen, daß auch der Parasit eine Idee des Ganzen darstellt und zum Ganzen gehört, ansonsten es ihn nicht gäbe.

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