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Ein Essay über den Aussatz


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Der Unterschied zwischen Gelingen und Mißlingen, Erreichen und Scheitern, ist hier unwesentlich, denn für beides gilt der Zusatz: Zoräwäth haSchechin Hi wetiharo haKohen -- "das Sengende des Geschwüres ist Sie, und für rein erklärt ihn der Kohen". Zoräwäth (90-200-2-400) kommt von Zaraw (90-200-2), "Sengen, Einbrennen, Beizen und Ätzen". Es ist auch als Verschmelzung von Zor (90-200) und Row (200-2) zu verstehen, als vielfache Angst und große Bedrängnis, doch als Gestalt der Vielheit und Form der Fülle genauso. Die Angst der vereinzelten Form ist es, erinnerungslos in der Menge der Vielen unterzugehen, spurlos zu verschwinden. Tatsächlich wird die Berührung hier aber als eine mit dem Feuer empfunden, das uns zu nah kam und auf der Haut ein Brandmal hinterläßt, eine unauslöschliche Narbe des Feuers. Und von der Brandwunde handelt auch der folgende Abschnitt. Da ich es unglaublich finde, es könnte höher oder tiefer als jetzt noch hinaus, nehme ich an, daß alles Folgende Anwendung ist, damit wir das hier Erahnte in alle unsere Lebensbereiche einlassen.



In Zoräwäth, der "Versengung", ist Zor (90-200) mit Bath (2-400), der "Tochter", verknüpft, mit der Schwester des Sohnes. Und das Wort erzählt von der Angst dieser Tochter, wenn sie in die Enge getrieben und gegen ihren Willen bedrängt wird, doch ihre Gestalt als solche ist es, die uns hier entgegen tritt und sich aller Aufdringlichkeit und Drangsal entzieht. Die Kraft des versengenden Feuers belebt sie, und wir spüren sie schon in unserer brennenden Sehnsucht, aber die inzestuöse Berührung versengt und hinterläßt im Bewußtsein eine Narbe, die uns für immer daran erinnert, was geschah, als sie vergewaltigt und mißbraucht und gedemütigt wurde und sich uns entzog -- nicht nur die eigene, auch die Tochter des Fremdlings. Und diese Erinnerung ist uns wie eingebrannt in die Haut an der Stelle, wo sie im "Versunkenen" nicht aufblühen durfte, wo die Entfremdung unfruchtbar blieb, weil wir uns nicht wie die Blüten schamlos und unschuldig dem Zufall hingaben, der uns unwillkürlich befruchtet und unberechenbar ist wie der Wind oder der Schmetterling, der in der Luft. Die gezielte Befruchtung zum eigenen Vorteil, die Zucht und die Züchtung, gelten uns jetzt, im wiederkehrenden Schmerz des nunmehr ätzend gewordenen Geschwürs, als die Todsünde schlechthin. Und sie ist es, welche die Menschheit sich nun anschickt, total zu begehen, der angestrebte Erfolg wird im Scheitern der Absicht jedoch die Gestalt der Tochter dem Bewußtsein einbrennen -- ewig schwärend scheinbar, in Wirklichkeit nur solang wie wir noch nicht mit dem Sohn Gottes auch dessen Tochter wahrnehmen. Denn in demselben Moment, wo dies geschieht, ist Zoräwäth haSchechin, das "Brandmal des Geschwüres", zur Gestalt der Tochter geworden, der Tochter des Versunkenen, so wie schon zuvor der "Aussatz" zur Auszeichnung wurde, jederzeit die Berührung des Freundes zu spüren. Und dann reinigt uns wer wie sie ist, und alles ist gut.
Zoräwäth haSchechin, die "Brandnarbe des Geschwüres", ist in der Zahl dasselbe wie Kuthonäth haPassim, der "Bunte Leibrock", den Thamar zerriß, nachdem sie von ihrem Halbbruder Amnon zuerst vergewaltigt und dann hinaus gejagt wurde (2.Sam. 13,19). Diese Schandtat im Hause von Dawid war eine Folge von dessen eigener Schandtat gewesen, mit der er sich an Urijah verging um der Bath-Schäwa willen, der "Tochter der Sieben", der Frau des Urijah -- er hatte ihn nämlich auf hinterlistige Weise getötet, um sie zu besitzen. Der erste Anlaß für den Untergang seines Hauses und Königreiches war sie, indem die Rebellion des Awaschalom, des Bruders der Thamar, die als Antwort auf die Schandtat des Amnon erfolgte, schon die spätere Zerspaltung des Reiches vorwegnahm und diese zur Voraussetzung wurde für das Verschwinden der beiden Hälften, des Nord- und des Südreichs. Tief ist dieses Geschehen in uns hineingebrannt worden, denn: hä Soteria ek ton Judaion estin -- "die Erlösung geschieht durch die Juden" -- gerade weil ihre Geschichte so unheilvoll ist. Wir haben die unsere in der ihrigen anzuerkennen, und nur so kommt die Befreiung.

Wenn wir aber das Königtum in Issrael als solches bedenken, dann fällt uns ein, wie es entstand und wie der "Herr" zu Schmu´el (der bei uns Samuel genannt wird) gesagt hat: Schma beKol ha´Om lechol aschär jomru eläjcha ki lo othcha ma´assu ki othi ma´assu mimloch alejihäm/ kechol haMa´assim aschär assu mi´Jom ha´alothi otham miMizrajim we´ad ha´Jom hasäh waja´aswuni waja´awdu Älohim Acherim ken hemah ossim gam lach -- "Höre auf die Stimme des Volkes in Allem, was sie zu dir gesagt haben, denn nicht dich verwerfen sie, sie verwerfen mich, König zu sein über ihnen, nach all ihren Taten, die sie getan haben seit dem Tage, da ich sie aus dem Eingeschlossen-Sein in der Form herauf geführt habe bis zum heutigen Tag, und sie verlassen mich und dienen zu spät kommenden Göttern, (versäumenden Kräften), (und) so tun sie es auch dir" (1.Sam. 8,7-8). Und der "Herr" fügt noch hinzu: we´athah schma beKolam ach ki ha´ed tha´id bahäm wehigadetha lahäm Mischpat haMäläch aschär jimloch alejihäm -- "und jetzt höre auf ihre Stimme, nur bezeuge trotzdem in ihnen bezeugend und deute ihnen den Rechts-Anspruch des Königs, welcher König sein soll über sie". Ha´ed, "Zeuge sein", bedeutet auch "Warnen", und eine der Warnungen, mit denen der Schmu´el das Volk nun ermahnt, lautet so: we´äth Bnothejichäm jikach leRakachoth uleTabachoth ule´Ofoth -- was in der gewöhnlichen Übersetzung noch relativ harmlos klingt: "und eure Töchter wird er nehmen zum Salbenmischen und zum Kochen und Backen". Es will aber auch so verstanden sein: "und eure Töchter wird er an sich reißen zum bloßen Erschrecken und zum Schlachten und zum Erzürnen" (Vers 13). Der menschliche "König" ist bloß ein Mann, dem seine Machtstellung den unbehinderten Zugriff auf die Töchter des Volkes erlaubt, die seiner Willkür sich unterwerfen, wie es Dawid in der Geschichte mit Bath-Schäwa geschieht und wie es Amnon, sein Sohn, ihm nur nachmacht. Jesus aber verzichtet auf ein solches Königtum, und er giebt die Liebe der Frau wieder frei.

Zoräwäth haSchechin, der Tochter Gestalt, die uns wie eine Brandwunde versengt, wenn sie nicht im "Geschwüre" erblühen darf, die uns aber selbst in der unauslöschlichen Erinnerung an unser Scheitern zur Erlösung reif macht, ist in der Zahl auch dasselbe wie Milchamoth Thenufah -- "Kriege der Schwingung" -- von welchen Jeschajahu (Jesaja) berichtet: Wehajah kol Ma´awar Mateh Mussadah aschär janiach Jehowuah alajo beThupim uweChinoroth uweMilchamoth Thenufah nilcham bah -- "und es wird jedem geschehen, der hinüber geht: das Bett ihrer Gründung befriedigt glückseelig, das Wesen des Seins ist auf ihm durch Trommeln und Lauten, und in den Kriegen der Schwingung wird er in ihr besiegt" (Jes. 30, 32). Er besiegt sich auch selber in ihr, denn Nilcham Bah kann beides bedeuten, und sind sie beide besiegt, so sind die "Kriege der Schwingung" erlöst aus ihrer haßerfüllten Verstrickung. Und zuvor hat der Seher gesagt: Hineh Schem Jehowuah bo miMärchok bo´er Apo wechowäd Masso´ah Ssefothajo mal´u Sa´am uLeschono ke´Esch ochaläth/ weRucho keNachal schotef ad Zaw´ar jächäzäh lahanofah Gojim beNofath Schaw weRässän Math´äh al Lechajeji Amim -- "hierher kommt der Name des Herrn aus der Ferne, seine Leidenschaft brennt, und schwer ist ihre Vergebung, seine Lippen sind voller Ingrimm und seine Zunge ist wie verzehrendes Feuer und sein Geist wie überschwemmendes Erbe, bis zum Halse zerteilt er, um die Rassen zu schwingen in der Schwingung der Falschheit und den Zügel des Irrtums auf den Wangen der Völker" (Jes. 30,27-28).

Ad Zaw´ar jächäzäh -- "bis zum Halse zerteilt er" -- denn bis zum Hals, der beim Schwimmer die Grenze zwischen dem Über und dem Unter des Wassers einnimmt, sind die Nerven der beiden Seiten getrennt, das Linke ist links und das Rechte ist rechts. Im Rückenmark der Hals-Wirbelsäule jedoch beginnt der Austausch der Seiten, und das allermeiste, was links war, geht hinüber nach rechts und umgekehrt. Bis dahin konnten sich beide Seiten noch als Getrennte erleben, dann aber nicht mehr. Wahn und Eitelkeit der auf sich selber bezogenen Rassen, die von der Ganzheit des Ganzen noch immer nichts wissen, sind dennoch bloß deren Vorboten -- wie Zügel sind sie in der Hand dessen, der auf ihnen reitet. Und darum ist das, was uns vielleicht in den Gliedern noch steckt wie Irrtum und Täuschung, doch schon wie ein Lied, von dem es (im nächsten Vers) heißt: haSchir jihejäh lachäm keLejil hithkadäsch Chag weSsimchath Lewaw kaholech bäChalil lawo weHar Jehowuah äl Zur Issrael -- "dies Lied sei für euch wie die Nacht, in der sich das Fest als Heilig erweist und die Freude des Herzens wie wandelnd in der Flöte dahin, um anzukommen im Berge des Herrn, kraft der Gestalt von Issrael". Zor Issrael, "Fels und/oder Gestalt von Issrael", welcher Name auch Jaschar-El zu lesen ist: "er ist ein ehrlicher Gott, es ist eine geradeaus gerichtete, ausgleichende Kraft" -- zügelt die Täuschungen, Betrügereien und Verwirrspiele alle, die das Volk Issrael den anderen Rassen nachgemacht hat und wir wieder ihm, bis der Wahnsinn seinen Gipfel erreicht, und verwandelt sie alle ins Lied. Chalil (8-30-10-30), die "Flöte", das ist auch der "Entweihte" und der "Durchbohrte", den aber die Getäuschten zu ihrer Enttäuschung doch nur entweihen und durchbohren konnten -- um dieses Lied zu begleiten.


IV. Vom Brandmal, in welchem der Aussatz erblüht
O Wossar ki jihejäh we´Oro Michwath Esch wehajitho michjath haMichwah Bahäräth lewonah adamdämath o lewonah/ weroah othah haKohen wehineh nähpach Sseor lowan baBahäräth uMar´äha amok min ha´Or Zora´ath Hi baMichwah porachah wetime otho haKohen Näga Zora´ath Hu/ we´im jir´änah haKohen wehineh ejin baBahäräth Sseor lowan uSchefolah ejinänah min ha´Or weHi chehoh wehissgiro haKohen Schiw´ath Jomim/ weroahu haKohen ba´Jom haSchwi´i im passoh thifssäh ba´Or wetime haKohen otho Näga Zora´ath Hu/ we´im thachthäjhah tha´amod haBahäräth lo fossthoh wa´Or weHi chehoh Sse´eth haMichwah Hi wetiharo haKohen ki Zaräwäth haMichwah Hi (Vers 24-28)
O Wossar ki jihejäh we´Oro Michwath Esch wehajithoh michjath haMichwah Bahäräth Lewonah Adamdämäth oLewonah/ weroah othah haKohen wehineh nähpach Sse´or Lowan baBahäräth uMar´äha amok min ha´Or Zora´ath Hi beMichwah porachah wetime otho haKohen Näga Zora´ath Hi -- dies lautet in der gewöhnlichen Übersetzung in etwa so: "oder das Fleisch, wenn in seiner Haut ein Brandmal des Feuers ist, und es wird das Lebendige des Brandmales zu einem weißlichen Fleck, zu einem rötlichen oder zu einem weißlichen, und es schaut der Kohen, und siehe da! das Haar in dem Fleck hat sich in das Weiße verwandelt und sein Aussehen ist tiefer als die Haut, Aussatz ist es, in dem Brandmal erblüht, und für unrein soll es der Kohen erklären, die Plage des Aussatzes ist es" (Lev. 13,24-25).

Wenn wir es freier darstellen dürfen, können wir sagen: "und gar die Botschaft des Fleisches, obwohl sie sich in seinem Bewußtsein ereignet, ist des Feuers Brandwunde, und es geschieht: belebend wird die Brandwunde ihrem Sohn zur Erklärung, Menschen ähnlich und sogar bis zu ihrem Sohn hin, und es nimmt wahr ihr Du-Wunder wer wie sie ist, und hier hat sich die Schauder erregende Pforte zum Sohn hin verwandelt in der Erklärung, und ihr Anblick ist tiefer als das Bewußtsein, die Zeit-Gestalt ist es, in der Brandwunde ist sie erblüht, und wer wie sie ist, der soll ihn als den Übergang in die Fünfzig ansehen, die Berührung der Zeit-Gestalt ist Er".

Noch können wir den Sinn des Textes nicht verstehen, weil uns ein paar Voraussetzungen fehlen. Die erste ist die Kenntnis des Wortes Michwah (40-20-6-5), das traditionell mit "Brandwunde" oder "Brandmal" übersetzt wird, weil es von Kawah (20-6-5) herkommt, "Versengen, Verbrennen", also dieselbe Bedeutung besitzt wie Zaraw (90-200-2), von dem wir weiter oben schon hörten. Aber immer wenn für das scheinbar Selbige verschiedene Wörter da sind, dann muß auch ein anderer Aspekt des Selben gemeint sein, den wir in seiner Eigenart zuvor noch nicht sahen. Und wenn wir in Zaraw die "Bedrängnis der Vielheit" und die "Form der Fülle" erkannten, was sagt uns dann Kawah und Michwah?

Genauso wie Kawah gesprochen wird ein anderes Kawah, dem Klang nach identisch, aber mit dem Bejith anstelle des Waw in der Mitte geschrieben (also 20-2-5), es bedeutet "Erlöschen" und wird verwendet, wenn das Feuer ausgeht. Ein erloschenes Feuer sollte nicht mehr verletzen, und doch ist Kawah, das "Versengende", auch dann noch darin, wenn das Feuer, das es ausgelöst hat, längst erloschen sein mag, denn Michwah, die "Brandwunde", bleibt in der Haut eine Narbe. Mag Bejith, das "Haus", auch schon längst ruiniert sein und seiner Bewohner entblößt, ein erloschenes Geschlecht, so ist es doch hier in das Waw, in den "Verbindungshaken", verwandelt, und der verbindet in Kawah das Kaf mit dem Heh, Zwanzig mit Fünf, die vierfache mit der einfachen Fünf -- und indem es als Sechs zwischen sie tritt, ergiebt sich die 31 von El (1-30), der "Gottes-Kraft der Beziehung". Dieses "Versengen" durchdringt sich daher in der Zahl mit dem Göttlichen schon, mit dem Kraftfeld, das hier dadurch entsteht, daß der Tier-Mensch (im Zeichen der Sechs) die auf das Kind ausgerichtete Mutter mit diesem verbindet. So wird das Kaf zu Beginn, die Zwei in den Zehnern, die "handelnde Hand", die immer auswählen muß in der Alternative von Tun oder Lassen, mit der zweiten Hälfte des Namens Jehowuah (10-5-6-5), mit dem Waw-Heh (6-5) verbunden zu einer göttlichen Kraft, die ihrer selbst um des Kindes willen gewiß ist.

Das Mem bringt dieses Ereignis in den Zeitstrom hinein und aus Kawah (20-6-5) wird Michwah (40-20-6-5), aus dem "Versengen" das "Brandmal". Es ist die 21. Primzahl erreicht, die Zahl auch von Male (40-30-1), "Erfüllt-Sein und -Werden". Die weibliche Vier und die männliche Drei stehen darin in den Zehnern, in der Gegenwart also, und Aläf, das Zeichen des ursprünglich Einen, erfüllt sie. Aber Michwah steht nicht allein, es steht in Verbindung mit Esch (1-300), dem "Feuer", das sich hier zum ersten Mal offen zeigt und entzündet. Michwath-Esch (40-20-6-400/ 1-300), das "Brandmal des Feuers", ist in der Zahl gleich dem Ausdruck: Arurah ha´Adamah ba´Awurächa -- "Verflucht ist der Erdboden durch dein Überschreiten!" (Gen. 3,17). Auch das hat einen doppelten Sinn und ist noch zu lesen: "Hell erstrahle die Menschin während du vorüber gehst (während deines Durchzugs"). Ha´Adamah, "der Erdboden", ist die weibliche Form von ha´Adam, "der Mensch", und in seinem Vorüberziehen auf Erden soll diese Göttin, die ha´Adamah genannt wird, die "Menschin", und die mit dem Erdboden untrennbar eins ist, intensiv leuchten vor Freude an seinem Wege hindurch. Wenn sie das aber nicht kann, dann ist der Boden verflucht, über den er dahingeht.

Esch (1-300), "Feuer", ist die Wurzel von Isch (1-10-300) und Ischah (1-300-5), von "Mann" und "Frau", die erst im nächsten Kapitel als solche offen auftreten, aber auch hier schon die ganze Zeit über präsent sind, denn Feuer gleich, ja Feuer ist der Brand ihrer Leidenschaft füreinander, die immer nur zeitweise gelöscht werden kann und immer aufs Neue auflodert. Und vom Feuer sagt Jesus: Pyr älthon balejin epi tän Gän, kai thelo eji ädä anäphthä -- "Feuer bin ich gekommen, auf die Erde zu werfen, und ich will, daß es schleunigst entbrenne!" (Luk. 12,49). Und er fügt noch hinzu: Baptisma de echo baptisthänai, kai pos synechomai heos hotu telesthä -- "einer Taufe (einer Waschung) bin ich aber inne, getauft (gewaschen) zu werden, und wie bin ich eingezwängt (gehemmt und behindert), bis durch wen sie auch immer vollbracht wird". Und dann setzt er noch hinzu: Dokejite hoti Ejiränän paregenomän dunai en tä Gä? Uchi, lego hymin, all´ hä Diamerismon -- "Ihr glaubt wohl, daß der herankommende Frieden in der Erde gewährt werden könnte? Nein, sage ich euch! sondern die Spaltung."

In aller Deutlichkeit macht er uns klar, daß auf Erden kein wirklicher Friede sein kann, und er selbst bringt mit dem Feuer, das er auf die Erde hinabwirft, und der Taufe, mit der er getauft werden will, in die Erde Entzweiung. Weil Oräz (1-200-90), die "Erde", auch Araz zu lesen ist, das heißt "Ich Will!" -- so bringt er die Zerspaltung in den eigenen Willen, er verlangt eine Willens-Entscheidung. Und so zerspaltet er jeden einzelnen Menschen in den Teil, der die Kreuzigung als probate Methode ansieht, sich des Menschensohnes zu entledigen und in der tödlichen Fixierung des Einen an die Vier seine Schuld getilgt wähnt und das Zerstörungswerk fortsetzt -- und in den anderen Teil, der sich angesichts dieses Mordes empört und sich entsetzt von den Menschen abwendet, die einer solchen Tat fähig sind. Diese Täter hat er jedoch mit noch größerem Schauder in sich selbst aufzufinden, wodurch er sich nicht mehr abwenden kann, sondern in ihnen die mißhandelten Kreaturen erkennt, die sich mit ihrem Unterdrücker identifizierten und die Mißhandlung nun aktiv betreiben.

Darin daß jeder Mensch beide Teile in sich hat, sind sie sich alle gleich, denn Sünder sind wir allesamt, woran uns Jesus erinnert, wenn er uns sagt: Tote dyo esontai en to Agro, hejis paralambanetai kai hejis aphi´etai, dyo aläthusai en to Mylo, mia paralambanetai kai mia aphi´etai -- "Zwei werden dann sein auf dem Acker, einer wird empfangen und einer wird abgeworfen, zwei werden mahlen mit der Mühle, eine wird empfangen und eine wird abgeworfen" (Matth. 24,40-41). Jeder Mann und jede Frau sind hier angesprochen, und die Klassifizierung der Menschen in "Gerechte" und "Sünder" ist laut Jesu eindeutiger Auskunft nichts als Heuchelei. Und wenn es einen Unterschied giebt, dann ist es nur der, daß die einen schon zu Lebzeiten dabei sind, den Schwerpunkt ihres Ich zu verlagern auf die Seite dessen, was angenommen und empfangen wird im Königreich Gottes, die anderen aber, erstaunlich hartnäckig, sich weiterhin mit dem identifizieren, was ohnehin abgeworfen wird wie die sterbliche Hülle im Tode. Der Unterschied macht sich darin bemerkbar, daß die einen -- weil sie dabei sind, vom eigenen Willen zur Sehnsucht des Ganzen, zum Willen des Gottes hinüber zu wechseln (und sich diesen nicht mehr durch einen menschlichen Willen ersetzen lassen, sei es durch den des "Stellvertreters Christi auf Erden" oder irgend einer anderen Maske) -- nichts abscheulicher finden, als ihren eigenen Willen aufzuzwingen anderen Wesen, worin aber so mancher noch immer seine traurige Befriedigung findet.

Dies hat unmittelbar mit der Mann-Frau-Beziehung zu tun, und Jesus litt offenbar tief an der Heuchelei, die gerade da immer noch herrscht, an der Lügenhaftigkeit ihrer Liebe, sonst hätte er die Gesellschaft der Huren und ihrer Freier nicht vor der der Heuchler bevorzugt. Und die vom Feuer bewirkte Zerspaltung des Menschen beschreibt er (in Luk. 12, 52-53) noch näher: Esontai apo tu nyn Pente en heni Oiko diamemerismenoi, Trejis epi Dysin kai Dyo epi Trisin, diameristhäsontai Patär epi Hyio kai Hyios epi Patri, Mätär epi tän Thygatera kai Thygatär epi tän Mätera, Penthera epi tän Nymphän kai Nymphä epi tän Pentheran -- "es werden von jetzt an Fünf in einem Hause zerspalten, Drei gegen Zwei und Zwei gegen Drei, es werden zerspalten der Vater gegen den Sohn und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter, die Schwiegermutter gegen die Braut und die Braut gegen die Schwiegermutter".

Auch abgesehen davon, daß Epi hier "Gegen" bedeutet, ist diese Rede befremdlich, denn es werden sechs und nicht fünf Personen genannt: Vater und Sohn, Mutter und Tochter, Schwiegermutter und Braut, und wir haben drei Zerspaltungen vor uns (oder sechs, wenn wir sie verdoppeln nach den beiden Seiten der jeweils Zerspaltenen), Drei gegen Zwei oder Zwei gegen Drei sind nicht zu sehen. Nun ist aber Penthera nicht die "Schwiegermutter" schlechthin, sondern die "Mutter der Braut", also ist die Beziehung (und jede Spaltung bedeutet Beziehung) von Penthera und Nymphä, "Schwiegermutter" und "Braut", eine Wiederholung der Beziehung von Mutter und Tochter, nur daß die Tochter, jetzt mannbar geworden, von außen herein kam. Dann wären die fünf Personen der Vater, der Sohn, die Mutter und die Tochter des Hauses und dazu noch die Schwiegertochter von auswärts. Die Mutter wäre doppelt bezeichnet und mit beiden Töchtern zerstritten so wie mit dem Sohne der Vater, und die zwei Ältern stünden im Krieg mit den drei Jüngern. Aber das wäre nicht die Lösung der Rätselrede, denn erstens wäre sie auf einen Spezialfall beschränkt und zweitens ist die Penthera nicht mit der Mätär identisch, die Thygatär und die Nymphä, Tochter und Braut sind verschiedenen Ursprungs, sonst wäre es Inzucht.

Die Rede Jesu erinnert sehr stark an die Rede des Michah, ja sie ist fast ein Zitat und variiert sie wie ein Jazzmusiker das Motiv eines Kollegen. Bei Michah lautet sie so: Al tha´aminu weRea al thiwtechu be´Aluf miSchochäwäth Chejikächa schmor Pithcheji Ficha/ ki Wen menabel Aw Bath komah we´Imoh Kalah baChamothah Ojweji Isch Anscheji Wejitho -- "Glaubt nicht dem Genossen, fühlt euch im Vertrauten nicht sicher, vor der, die in deinem Schooß liegt, behüte die Eröffnungen deines Mundes/ denn der Sohn schätzt den Vater gering, die Tochter erhebt sich in ihrer Mutter, die Braut in ihrer Schwiegermutter, die Feinde des Mannes sind seine Haus-Männer" (Mi. 7,5-6). Vorausgegangen ist hier die Aussage: Towam keChedäk Joschar miMessuchah Jom Mezapäjcha Pekudathcha woah athah thihejäh Mewuchotham -- "ihre Güte gleicht einem Rüssel, Ehrlichkeit aus Verstellung, der Tag deiner Späher, deiner Heimsuchung kommt, jetzt ereignet sich ihre Verwirrung" (Vers 4).

Mewuchah (40-2-6-20-5), diese "Verwirrung", ist die weibliche Form von Mawuch, dem "Labyrinth", und wahrhaftig befinden wir uns in einem solchen. Mewuchotham, "ihre Verwirrung, ihr Labyrinth", bezieht sich (wie Towam, "ihre Güte") auf die männliche Mehrzahl, und der Ausgangspunkt der Zerspaltung ist in der Rede des Michah die Verachtung des Sohnes gegen den Vater, in der Rede des Jesus aber hat sich zuvor schon die Abspaltung des Vaters vom Sohne vollzogen. Es muß sich also um ein primär Männliches handeln, das sich auf das Weibliche überträgt und uns jetzt so tief in den Irrgarten der Liebe hineinzieht, daß kein Ausweg mehr da zu sein scheint und wir fast an der Liebe verzweifeln. Denn wenn wir nicht einmal mehr der vertrauen können, die in unserem Schooß liegt, wozu dann noch lieben?

Aber die Rede des Michah lautet in einer anderen Übersetzung auch so: "Die Gotteskraft dürft ihr als sicher ansehen, im Bösen könnt ihr euch auf die Kraft Gottes verlassen, im Zutrauen der Beischläferin deines Schooßes bewacht er deiner Mündung Entblößung". Was aber ist diese Entfesselung unserer Öffnung? Wenn es die Liebe ist, in die all unsere Äußerung mündet, dann haben wir nichts zu befürchten, denn er, Aluf, der Einzige Führer, dessen Zähmung keine Dressur ist, lehrt uns Vertrauen und bewacht unsere Pforten, auf daß nichts hindurchkommen kann als lautere Liebe. Und dann klingt das darauf Folgende so: "denn der Sohn wird aus dem Zerfalle des Vaters, die Tochter richtet sich auf in der Mutter, die Braut in der Braut-Mutter". Hier steht für das griechische Epi nur der Buchstabe Bejith (Haus), der in erster Linie "innen, darinnen" bedeutet, und dann auch noch "durch, mithilfe von" und sogar "gegen". Demnach ist Jesus nicht auf dem Meere gewandelt, sondern innen darinnen hindurch, sogar gegen das Meer, und darum war seine Erscheinung darüber zu sehen.

Jetzt müssen wir endlich das hebräische Wort für Penthera entdecken, die "Schwieger-Mutter", die in Wahrheit die Mutter der Braut ist, denn die alten Sprachen unterschieden noch zwischen den Ältern der Braut und den Ältern des Bräutigams durch eigene Wörter. Die Mutter der Braut heißt auf hebräisch Chamoth (8-40-6-400). Cham (8-40) ist der "Schwiegervater" als Vater des Bräutigams, und denselben Namen trägt auch der zweite Sohn des Noach, der Vater von Kena´an und Mizrajim, übel beleumdet, denn Chom, genauso geschrieben, ist die "Hitze" und "Glut" der Erregung, die "Brunst", die in Chemah (8-40-5), der weiblichen Form, auch zum "Zorn" und zur "Wut" werden kann, ja zum "Gift".

Dieser ist also immer der Vater des Bräutigams -- aber wer würde schon seine Tochter dem Sohn eines solchen antrauen? Chamoth, die "Mutter der Braut", tut es dennoch, weil sie aus der selben Wurzel wie er stammt, auch in ihr glüht die Brunst der Begierde -- wie hätte sie sonst zur Mutter der Braut werden können? Und sie vereinigt sogar sämtliche weibliche Begierden in sich, denn sie steht im weiblichen Plural (Chamoth mit der Endung Waw-Thaw, 6-400). So wie sich die Tochter in der Mutter und durch die Mutter hindurch aufrichten kann, wenn der Sohn aus dem Zerfall des Vaters entsteht, genauso erhebt sich die Braut in und durch ihre Mutter, in ihrer heißesten Brunst, ja in ihr wird sie aufgerichtet und aufrichtig auch. Wir dürfen uns aber aus der Nymphä keine "Braut" nach unserer Vorstellung machen, denn im Griechischen ist sie eine der Nymphai, welche die Flüsse und Hügel, die Gestade und Haine und Quellen bewohnen, ja ausnahmslos alle natürlichen Orte, von denen wir sie vertrieben, indem wir die Natur wo wir nur konnten vergewaltigen mußten. Und immer sind diesen Nymphai auch die Satyren gesellt, die oben wie ein menschlicher Mann (nur gehörnt) und unten wie ein Ziegenbock sind und im Hebräische Ssa´irim heißen, die "Haarigen", die "Schauder erregen".

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