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Klasse 9a Leverkusen, 18. 12. 2007 Gesamtschule Leverkusen-Schlebusch


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Klasse 9a Leverkusen, 18.12.2007

Gesamtschule Leverkusen-Schlebusch

Ophovener Straße 4

51375 Leverkusen


Bundesministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul

Bundesmisisterium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Postfach 120322

53045 Bonn


Entschuldigung bei Alfons Maharero im Jahr 2004

Sehr geehrte Frau Ministerin Wieczorek-Zeul,


wir haben im in Gesellschaftslehre das Thema Kolonialismus behandelt. Dabei hatten wir auch den Kolonialismus in Deutsch-Südwestafrika und den Völkermord am Volk der Herero, Nama und Damara zum Thema. Wir haben auch besprochen, dass der deutsche General von Trotha die grausame Vernichtung der Hereros durch deutsche Truppen am Waterberg zu verantworten hat, weil er den Vernichtungsbefehl gegeben hat. Wir haben auch erfahren, dass damals die Berichterstattung über den Völkermord zum Teil durch rassistische Vorurteile geprägt war und als heldenhafte Verteidigung gegen eine Überzahl von aufständischen Afrikanern dargestellt wurde. Wir haben weiterhin erfahren, dass auch schon damals in Deutschland Teile der Bevölkerung und auch die sozialdemokratische Partei das Vorgehen der deutschen Truppen heftig kritisiert haben.

Unser Lehrer hat uns dann von Ihrer Entschuldigung im Namen der Bundesregierung im Jahr 2004 an Alfons Maharero, dem Urenkel des Herero-Führers Samuel Maharero berichtet.

Dazu hatten Schülerinnen und Schüler unserer Klasse dann sehr unterschiedliche Meinungen. Alle fanden den Ausrottungskrieg gegen die Hereros furchtbar. Einige meinten aber, dass eine Entschuldigung nicht richtig sei, weil unsere Generation nichts mehr mit dem zu tun hat, was vor über hundert Jahren passiert ist.

Andere Mitschülerinnen und Mitschüler der Klasse und wir denken, dass diese Geste sehr wichtig war. Wir haben zwar persönlich keine Schuld an dem, was unsere deutschen Vorfahren gemacht haben, wir meinen aber, dass wir eine Verantwortung für die Zukunft haben. Dazu gehört, dass wir die ganze deutsche Geschichte, auch die schrecklichen Ereignisse im heutigen Namibia, annehmen. Wie wir erfahren haben, haben sich auch Mitglieder der Familie von Trotha kürzlich anlässlich einer Gedenkfeier in Namibia für die Taten ihrer Vorfahren entschuldigt. Dies ist ein gutes Beispiel für den Umgang mit einem schlimmen Teil der deutschen Geschichte.

Wir meinen, dass die Entschuldigung im Namen Deutschlands für die grausamen Verbrechen für die Nachfahren der Opfer sehr wichtig ist. Wir übernehmen damit auch Verantwortung, dass solche schrecklichen Dinge nicht mehr geschehen und möchten, dass wir als Deutsche zu einer friedlichen Welt beitragen.

Wir würden uns über eine Antwort sehr freuen.


Mit freundlichen Grüßen
Für die Klasse 9a


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