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Szenen: Maria erzählt von der Begegnung mit dem Auferstandenen


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Maria Magdalena

Maria Magdalena

Szenen:


1. Maria erzählt von der Begegnung mit dem Auferstandenen

2. M Magdalena und Leserin

3. 2 Frauen in Magdala: Geburt der M Magdalena

4. Kinderszene

5. Politische Situation, Zeloten

6. Manische Phase der M Magdalena

7. Politische Situation, Priester


  1. 2 Frauen in Magdala: Krankheit der M Magdalena

  2. Simon und Petrus

  1. MM und Leserin

  2. Papst Gregor

  3. Jünger und Maria M als apostola apostolorum

  4. Zeruja und Jakobus, Eltern des Simon

  5. 2 Frauen in Magdala: M Magdalena spielt Mann

  6. Matthäus, Petrus und Andreas

  7. Maria Magdalena und Judas

  8. M Magdalena, Simon, Matthäus und Petrus

  9. Paulus und Übersetzer

  10. Tryphosa und Maria des Klopas

  11. Judas, Salome und Petrus

P A U S E

  1. Maria des Klopas, Petrus, Andreas und M Magdalena

  2. Tryphosa, die Frau des Pilatus und Maria M

  3. Judas

  4. Kardinal und Maria M

  5. Jünger(innen)

  6. Frau des Pilatus und Olympas

  7. Jünger(innen)

  8. Lydia und Debora

  9. Leserin und Maria M

  10. Apostola apostolorum


Personen:

Maria Magdalena, Jüngerin Jesu 1,2,6,10,11,12,16,17,18,21,22,24,25,27,29,30

Maria, Frau des röm. Beamten Klopas, Jüngerin Jesu 19,21,25,27

Salome, Jüngerin Jesu 20,27

Andreas, Jünger Jesu 1,15,21,25,27,30

Petrus, Jünger Jesu 1,9,15,17,20,21,25,27,30

Judas, Jünger Jesu 16,20,23

Matthäus, Zöllner, Jünger Jesu 1,12,15,17,30

Simon, der Zelot, Jünger Jesu 1,9,17,25,27,30

Tryphosa,

Frau des Pilatus 19,22,26

Olympas, Sklavin der Tryphosa 26


Debora, Frau in Magdala 3,8,14,28

Lydia, Frau in Magdala 3,8,14,28


Jakobus, Vater des Simon 5,13

Zeruja, Mutter des Simon 5,13

Kind1 4

Kind2 4


Händler(in) 6

Leser(in) 2,10,29

Papst Gregor 11

Kardinal 24

Übersetzer 18

Paulus 18

1.Priester 7

2.Priester 7


Drama von Heinrich Wagner, Bibelreferat Salzburg,

heinrich.wagner@seelsorge.kirchen.net

Das Recht auf Aufführung liegt beim Autor



1. Szene

M.Magdalena, Petrus, Andreas, Simon, Matthäus

Die Jünger umklammern bewegliche Wände 2m mal 1 m. Während Maria hereinkommt, halten sie sich daran fest. M Magdalena hämmert an die Tür,

Die Szene wird teilweise pantomisch gespielt, im Raum befinden sich drei Personen(gruppen), in der 1.Szene redet Maria alle und die erste Gruppe an, dann Abbruch; bei einer späteren WH redet sie Gruppe 2 an, am Schluß des Stückes auch die Gruppe3)

Petrus Wer ist da?

M Magdalena Maria

Petrus Maria Magdalena

M Magdalena Ich habe den Herrn gesehen. Ich bin zum Grab und er lebt.

Petrus: Wo warst du?

M Magdalena Es war noch fast finster. Der Stein vom Grab war weg, ich gehe hinein, der Leichnam Jesu ist nicht an seinem Platz. Ich sehe jemanden stehen, den Gärtner, so glaubte ich, ich frage ihn, wo ist der Leichnam Jesu, er dreht sich mir zu und sagt zu mir: Maria. Er war es.

Petrus: Der Gärtner?

M Magdalena Jesus. Er lebt.

Petrus: Maria! Gebt ihr etwas zu essen.

M Magdalena Er lebt!

Petrus: Maria! Bleib ganz ruhig! All das wird irgendwie vorbeigehen!

Andreas: Wir sind alle da! Maria!

M Magdalena Hört mir bitte zu

Petrus Ich denke mir auch, die Tür öffnet sich und er kommt herein. Weil es nicht sein kann, daß er tot ist. Aber er ist tot, Maria.



2.Szene

M Magdalena, Leserin

M Magdalena (Zeigt einer Person eine Schriftrolle) Das ist nicht Hebräisch geschrieben, da müssen Sie von links zum Lesen beginnen. Ja hier. Der Anfang von meinem Leben ist so wie es damals einfach war. Da, mein Elternhaus, meine Kindheit- da war ich Räuberhauptfrau-, die politische Verhältnisse, meine Krankheit natürlich- die Kaufsucht-, und meine Begegnung mit Jesus.

Leserin: Und wer ist das?

M Magdalena Das wollte ich ihnen eigentlich nicht zeigen. Das ist kein schöner Teil meiner Geschichte!

Leserin: Ist das ein Papst?

M Magdalena Naja, die Leute, die später über mich geschrieben haben. Gehört schon auch zu mir dazu.

Leserin: Indirekt. Darf ich da ein bißchen hineinschauen.

M Magdalena Später vielleicht. Wenn es sein muß. Rollen Sie wieder nach vorne!

Blackout



3. Szene


Die Tafeln können in der Szenen hier als Wasser verwendet werden und in jeder Szene anders

Debora Heute geht überhaupt nichts weiter, gell (bei der Arbeit).

Lydia Mehr als arbeiten kann niemand.

Debora Aber manchmal dauert es ewig.

Lydia Maria hat endlich das Kind bekommen.

Debora Nein, wann, gestern?

Lydia Heute Nacht, eine Tochter.

Debora Endlich!

Lydia Maria heißt sie. Eine Tochter! Auch eine Familie Resa kann sich das nicht aussuchen. Hilft ihnen nichts, Tochter!

Debora Ist alles gut gegangen?

Lydia Haben immer von einem Sohn gesprochen, das soll man nicht, geschieht ihnen recht. - Alles gut gegangen!

Debora Schön, gell!

Lydia Das Geld allein ist es nicht, aber davon wollen die ja nichts wissen.

4.Szene

(2 Kinder)

1.Kind: Maria hat mich zur Räuberhauptfrau- Stelle-vetin ernannt

2.Kind: Ich bin erste Spionin

1.Kind: Ich bin Eingeweihte

2.Kind: Ich bin zweite Spionin

1.Kind: Ich bin ganz ganz was Hohes

2.Kind: Ich bin 10.Spionin

1.Kind: Wir haben schon 3 Römer in den Hinterhalt geführt, haben sie gefesselt und Lösegeld für die 7 bekommen

2.Kind: Alles Geld haben wir bei der Resa Maria abgeliefert, von allen 10, wir dürfen es niemandem verraten.

1.Kind: Echte Räuber!

2.Kind: Ja, wir fangen Römer, fesseln sie

1.Kind: Und dann...

2.Kind: ...dann...lassen wir sie wieder frei. Aber gegen ein Lösegeld

1.Kind: Steinreich sind wir

2.Kind: Stinkreich, so wie die Händler

1.Kind: Das waren alles Händler, die wir gefesselt haben

2.Kind: Mit Stricken, so langen Stricken

1.Kind: (zeigt) sooo langen Stricken

2.Kind: 100 Händler

1.Kind: Komm, wir müssen noch Stricke holen

2.Kind: Die sind uns nämlich ausgegangen

Blackout


5.Szene

Zeruja und Jakobus

Zeruja Simon ist da

Jakobus Simon... Wenn ihn die Nachbarn sehen!

Zeruja Er hat sich in der Nacht hergeschlichen. - Er hat Angst vor dir.

Jakobus Der einzige Sohn und die Eltern allein lassen. Warum ist er da?

Zeruja Die Römer haben Jonatan und seine ganze Gruppe erwischt, er konnte entkommen.

Jakobus Daß das nicht lange gut geht, war vorauszusehen. Du weißt, Simon ist für mich gestorben!

Zeruja Rede nicht immer so: Er hat sich keine Zukunft mehr gesehen bei uns. Bevor er sich selbst verkaufen muß!... Ist er in die Berge gegangen.

Jakobus Und jetzt ist er wieder da. Glaubst du, die Römer merken das nicht, die drehen uns allen den Hals um. Was haben sie mit seinen Freunden gemacht?

Zeruja Es ist unser Simon!

Jakobus Deiner! Du hast ihn immer verteidigt. Die Römer spielen sich nicht mit uns, sie kreuzigen alle Zeloten.

Zeruja Magst du reden mit ihm?

Jakobus SIe saugen uns aus bis aufs Blut. Aber sie sind nun einmal die Stärkeren. Ins Gebirge gehen und Überfälle machen...nein, Zeruja, wenn das mein Vater wüßte. Weit haben wir es gebracht. Sag deinem Sohn, daß ich ihn nicht kenne, daß ich keinen Sohn mehr habe, daß er sich nicht unterstehen soll und hier mein Haus betreten. Elas und Rehabeam, die Nachbarskinder, sind die mit ihm mitgekommen?

Zeruja (schüttelt den Kopf)

Jakobus Ach ja, du sagtest ja... schade um unsere Jugend, waren prächtige Kerle.

Zeruja Er hat Hunger

Jakobus Dann gib ihm, was wir haben, wenn du was findest. Bei uns ist nichts zu holen! Sag ihm nur, dass nichts besser geworden ist, aber dass wir noch nicht verhungert sind (lacht), falls ihn das interessiert.

Blackout


6. Szene


Händler, Maria M, Lydia (später)

Händler: Das ist ein besonders schönes Motiv (zeigt ein Tuch), aber ich habe da etwas Besonderes noch, das habe ich für Sie aufbehalten, das wird Ihnen gefallen. Da habe ich mir gedacht, das gebe ich niemanden anderen. Wo ist es? Da- na was sagen Sie?

Maria: Einzigartig. Wunderschön.

Händler: Für Sie ein Sonderpreis. Zu diesem hier dazu die reine Augenweide. Schauen Sie sich das in Ruhe an.

Maria: Wo haben Sie das her?

Händler: Alles für Sie aufbewahrt. Und hier, diese Schuhe, ein Schuster aus Medien..... Was sagen Sie?

Maria: Nehme ich, und das hier!

Händler: Das ist mein wertvollstes Stück, von dem trenne ich mich schwer.

Maria: Was kostet es?

Händler: Dies ist eigentlich unbezahlbar!

Maria: ...alles- ich möchte das alles, und das auch (zeigt auf Waren), ja, das auch

Händler: (stark verunsichert) Aber die Dinge in diesem Sack kosten...

Maria: Ich nehme alles, alles in diesem Sack

Händler: Aber haben Sie...

Lydia (tritt auf)

Maria: Und diesen Teppich möchte ich, der ist ja einzigartig.

Händler: Wollen Sie einen Handel aufmachen?

Maria: Ich werde sehen, vielleicht mache ich auch einen Handel auf, Sie können alles hinein räumen ins Haus

Lydia Maria. Wieder einmal einen Großeinkauf?

Maria: Du verstehst von diesen Sachen nichts.

Lydia (raunt dem Händler etwas ins Ohr, leises Zwiegespräch der beiden, worauf dieser mitleidig auf Maria schaut, dann alle seine Sachen einpackt und kopfschüttelnd abzieht.)

Maria Schau dir die schönen Sachen an, habe noch nie so schöne Sachen gesehen

Lydia: Ja, wunderbar. Ganz wunderbar. Wirklich schön.

Maria: Sie räumen alles 8zeigt auf andere Gegenstände im Theateraum) in mein Haus, ja, ich kann mich verlassen.

Blackout

7. Szene

1. Priester Warum laufen sie alle diesem Wunderrabbi nach? Weil sie keine Alternative haben! Weil sie sich nichts mehr erwarten vom Leben! Schau dir an, wer ihm nachlauft. Da sind kaum Reiche dabei, alles Hungerleider.

2. Priester Wenn die Zöllner weiter das Land so aussaugen, gibt es einen Aufstand.

1. Priester Was wollen die Zöllner? Jorim hat 1,2 Millionen Denar den Römern hingeblättert. 1,2 Millionen! Das muß er erst wieder hereinbringen. Aufstand gibt es keinen, die Zöllner wissen sehr genau, wie weit sie den Bogen spannen dürfen, da ist schon noch was zu holen. Zachäus in Jericho..

2.Priester Was ist in den gefahren?

Priester Zachäus hat sich von diesem Rabbi aus Nazareth knacken lassen. Ich meine, das hält bei dem nicht lange an!

2.Priester: Aber du kennst ihn doch auch!

Priester: Da hätte ich meinen Kopf verwettet, das gebe ich zu. Einen Typen wie Zachäus!

2.Priester Dieser Rabbi soll Zöllner und Zeloten unter seinen Jüngern haben! Wie kann man Widerstandskämpfer und Volksverräter zugleich anziehen?

Priester Ich glaube die Leute phantasieren sehr gut oder...

2.Priester Oder was?

Priester Gehen wir was essen.




8. Szene


Debora Du schaust heute aber gut aus.

Lydia Julia hat mir die Haare gerichtet, sie hat es schon besser gemacht.

Debora Umwerfend

Lydia Die Maria des Resa hat alle Rekorde geschlagen, schöne Familie!

Debora Die Geschichte mit dem Händler? Die hast du eh vereitelt, gell!

Lydia Nein, gestern nachmittags

Debora Was ist passiert?

Lydia Eine Karawane von Jericho kam vorbei!

Debora Die habe ich gesehen

Lydia Sie hatten Körbe geladen, ich weiß nicht wieviel!

Debora Und?

Lydia Als sie Magdala verließen, hatten sie keine Körbe mehr dabei!

Debora Hat Maria..?

Lydia Muß ein Vermögen gekostet haben. Naja, die haben es ja.

Debora Ist sie jetzt ganz verrückt geworden?

Lydia Besessen sage ich dir. Zacharias meint von drei Dämonen, wenn du mich fragst, mindestens 7!

Debora Und ihr Vater?

Lydia Geht es immer noch nicht besser? Der wird sterben, der kriegt schon länger nichts mehr mit.

Debora Ist schon schwer, mit nur einem Kind, das so gestört ist

Lydia Der hat es nicht anders verdient.




9. Szene


Simon, Zelot Du kennst doch meinen Vater, Petrus

Petrus Natürlich, ein Sturkopf, so wie ich.

Simon, Zelot Ich gäbe etwas dabeizusein, wenn Mama ihm erzählt, dass ich mich Jesus angeschlossen habe.

Petrus Ich habe meinem damals auch nichts erzählt, ging einfach mit, bin nicht der Typ von Verabschiedungsritualen.

Simon Mein Vater hat mich zwar immer wieder besucht in meinem Versteck, hat mir etwas zum Essen gebracht...

Petrus Was wird er sagen?

Simon Er wird sagen: Niemals! Wie kannst du solch einen Unsinn glauben? Und dann wird er sagen: Frau, bist du noch bei Trost. Und dann geht er schnell hinaus, weil ihm die Tränen kommen.

Petrus: Er mag dich, dein Vater?

Simon Mhm, er zeigt es aber nur, wenn es niemand sieht.

Petrus Er hätte Fischer werden können, wir hätten schon gekonnt miteinander! Und deine Mutter?

Simon: Der geht es gut damit, ich glaube, die war nicht unberührt von Jesus.

10. Szene

M Magdalena und Leserin

Leser: Darf ich da jetzt hineinschauen?

M Magdalena Schauen etwas anderes an, das ist interessanter

Leser: Kurz?

M Magdalena Ich zeig das nicht gerne her!

Leser: Ist das Papst Gregor?

Blackout


11. Szene

Papst Gregor (betrachtet ein Bild) Die Büsserin, die Prostituierte, die durch Jesu Liebe ihren Weg fand, wieviel Hoffnung hat es den Menschen gemacht, dass eine so gefallene Frau zu einem wichtigen Platz an der Seite Jesu emporstieg. Du Vorbild aller Gefallenen. Es wäre schön, mit dir einmal plaudern zu können, dieses halbe Jahrtausend verschwinden zu lassen! Maria Magdalena, bitt für uns und für die Kirche, die mir anvertraut ist! Weißt du, es ist kein leichtes Amt Papst zu sein.

Maria M: Gregor!

Gregor: ?

Maria M: Du wolltest mit mir reden?

Gregor: Mit wem ...?

Maria M Du bist doch Gregor, der einmal Zuhälter war?

Gregor: Wer bist du, wie redest du?

Maria M: Du nennst mich Büsserin, Prostituierte

Gregor: Maria Magdalena? Das kannst nicht du sein!

Maria M Du nennst mich Büsserin, Prostituierte in deiner Schrift über mich!

Gregor: Die sich bekehrt hat von ihrem sündhaften Treiben

Maria M Herzlichen Dank für deine mich so ehrende Phantasie! Hat dir Gott diese Geschichte eingegeben?

Gregor: Der Heilige Lukas hat uns überliefert...

Maria: Der Heilige Lukas hat uns überliefert...Deine Erfindung ist das. Die Erfindung des Papstes Gregor. Ich bilde mir nichts ein, aus gutem Hause zu kommen. Aber wie komme ich dazu, mit einer Hure gleichgesetzt zu werden? So nenne ich dich nun, ich hoffe mit päpstlicher Erlaubnis, einen Zuhälter, der sich bekehrt hat zum Vorbild aller gefallenen Männer.

Gregor: Ich Zuhälter?

Maria M Du hast doch sicher auch keine Probleme damit, einmal Zuhälter gewesen zu sein?

Gregor Aber ich habe doch nie...

Maria Ich auch nicht! Gleiches Recht für alle! Einverstanden?

Gregor Keineswegs!

Maria M Ich auch nicht!

Blackout


12.Szene

Text ident mit Szene 1, aber mit Fortsetzung

Die Jünger umklammern bewegliche Wände 2m mal 1 m. Während Maria hereinkommt, halten sie sich daran fest. M Magdalena hämmert an die Tür,

Petrus Wer ist da?

M Magdalena Maria

Petrus Maria Magdalena

M Magdalena Ich habe den Herrn gesehen. Ich bin zum Grab und er lebt.

Petrus: Wo warst du?

M Magdalena Es war noch fast finster. Der Stein vom Grab war weg, ich gehe hinein, der Leichnam Jesu ist nicht an seinem Platz. Ich sehe jemanden stehen, den Gärtner, so glaubte ich, ich frage ihn, wo ist der Leichnam Jesu, er dreht sich mir zu und sagt zu mir: Maria. Er war es.

Petrus: Der Gärtner?

M Magdalena Jesus. Er lebt.

Petrus: Maria! Gebt ihr etwas zu essen.

M Magdalena Er lebt!

Petrus: Maria! Bleib ganz ruhig! All das wird irgendwie vorbeigehen!

Andreas: Wir sind alle da! Maria!

M Magdalena Hört mir bitte zu

Petrus Ich denke mir auch, die Tür öffnet sich und er kommt herein. Weil es nicht sein kann, daß er tot ist. Aber er ist tot, Maria.

Maria M geht zu Matthäus und versucht ihn aufzurichten

M Magdalena: Matthäus. Höre mich an. Jesus lebt. Er hat mich beim Namen angesprochen, bei meinem Namen. Maria, hat er gesagt. Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten? Matthäus! Das Grab ist leer. Er ist auferstanden!

(Matthäus wendet sich ab)



13. Szene

Zeruja und Jakobus

Zeruja 7 Dämonen hat er von der Maria vom Resa ausgetrieben

Jakobus Alle erzählen immer. Ich habe noch keine Heilung gesehen. Bei Maria war das Besessensein ja schubweise. Zuerst hat sie halb Magdala zusammengekauft, und dann war sie wieder verständig und hat weinend alle um Verzeihung gebeten. Wie willst du da eine Dämonenaustreibung feststellen?

Zeruja Ich war dabei. „Verlasst sie“ hat er die Dämonen bedroht! Jesus war ja 3 Tage in Magdala. Warum bist du nie vorbeigekommen? Es schaut aus, als würdest du ihm ausweichen wollen!

Jakobus Ich bin nicht an so Klatschereien interessiert.

Zeruja Seine Gottes-Geschichten...Niemand kann so wie er Geschichten erzählen. Ich würde dir gerne..., aber dich interessiert das ja nicht.

Jakobus Ich erzähle dir etwas anderes, Simon ist nicht mehr in seinem Versteck!

Zeruja Mhm

Zeruja: Er ist weggezogen!

Jakobus: Du weißt es schon?

Zeruja: Hat er dir nicht erzählt, wohin?

Jakobus Er hat mir nichts erzählt, ich dachte schon die Römer haben ihn..., war er da?

Zeruja: Er hat sich dem Rabbi Jesus angeschlossen.

Jakobus: Er hat sich dem Rabbi Jesus angeschlossen? Simon doch nicht! Simon soll sich einem Rabbi angeschlossen haben? Niemals! Wie kannst du solch einen Unsinn glauben?

Zeruja Auch der Fischer Simon ist mit diesem Rabbi mit!

Jakobus Der vorlaute Simon und unser Simon, der Zelot (lacht), mit einem Rabbi! Ein tolles Duo! Zeruja, bist noch bei Trost?(verläßt schnell den Raum)


14.Szene


Debora, Lydia

Debora Drückend das Wetter heute, gell. Warst du wieder bei Julia?

Lydia Sie ist nicht mehr ganz die Alte.

Debora Ich finde, sie richtet dich immer umwerfend zusammen!

Lydia Die Maria vom Resa zieht wie ein Mann herum!

Debora Welche Maria?

Lydia: Na wer wohl?

Debora Die Gestörte?

Lydia Der Wunderrabbi hat sie zu einem Mann gemacht... Sie redet öffentlich mit Männern, ißt mit Männern, zieht mit ihnen durch die Gegend.

Debora Ein Wahnsinn, die arme Mutter, gell!

Lydia Die bringt sie auch noch ins Grab. Ja, wir werden alt, die Zeiten ändern sich.

Debora Ist bei dir der Bohneneintopf gut geworden?

Lydia Jetzt fehlt nur noch, dass sie zum Predigen anfangen. Maria hat mir vorgepredigt über eine Richterin im alten Israel namens Hulda!

Debora Und der möchte sie nacheifern?

Lydia ... Vielleicht kochst du sie zulange? Ich bring deinen Eintopf nicht hinunter, wundert mich, dass dein Mann so etwas ißt!

Debora Der hat sich noch nie beschwert.

Lydia Ich könnte mir nicht vorstellen, meinem so etwas vorzusetzen.


15. Szene

(Matthäus, Petrus, Andreas)

Petrus: Maria Magdalena soll er das gesagt haben, und uns nicht?

Matthäus: Das ist zum Lachen

Andreas: Die Frauen meinen, nur weil sie mit uns mitziehen dürfen, dass sie die Nr.1 sind

Petrus: Ich verstehe nicht, warum ihr das Jesus nicht einmal selber deutlich sagt. So sind wir immer die Bösen!

Andreas: Er stellt überhaupt viel zu wenig klar, wer das Sagen hat. Petrus, er müßte dich vielmehr herausheben. Nur weil wir Fischer sind, meint die Maria Magdalena, sie wäre was, weil sie aus einem besseren Haus stammt. Der sollte Jesus einmal ordentlich den Kopf waschen.

Matthäus: Das würde den anderen Frauen auch nicht schaden. Ich finde es auch unmöglich, dass sie sich Jüngerinnen nennen.

Petrus: Jüngerinnen?!

Matthäus Aber er lädt Frauen ein, mitzuziehen!

Andreas: Und vertraut ihnen Sachen an, die er uns nicht sagt!

Petrus: Das behaupten sie!

blackout


16. Szene


(Maria M, Judas)

M Magdalena Da 50, die sich bekehrt haben, und da 42 Geheilte, kannst du nicht einmal mit diesen Zahlenspielen aufhören.


Judas Sie sind Ausdruck der Macht Jesu!

M Magdalena Mir gehen sie auf die Nerven, Judas. Du hast sie sicher schon alle addiert.

Judas: Natürlich. In Persepolis waren es 122 Geheilte..

M Magdalena Es interessiert mich nicht!

Judas Warum fragst du dann?

M Magdalena Merkst du nicht, dass das Schwachsinn ist. Hast du eine stärkere Beziehung zu Jesus, wenn sich 100 bekehren als wenn sich 10 bekehren?

Judas: Ja aber freust du dich nicht, dass so viele sich bekehren. Ich verstehe überhaupt nicht, was du meinst!

M Magdalena Judas! Jesus ist für jeden von uns etwas ganz Besonderes. Wir haben ihn als Messias entdeckt. Wir alle sind da, weil er uns aufgefordert hat, mit ihm zu gehen!

Judas Ich verstehe den Zusammenhang nicht.

M Magdalena Das genügt. Bleibe in dieser Dankbarkeit. Das genügt.

Judas: ...Siehst du ihn als Messias, oder als Mann?

M Magdalena Du bist so sonderbar! Muß ich das trennen? So vieles zieht mich an, Judas. Hast du seine Hände einmal betrachtet? Wenn er Kranken seine Hände auflegt, dann bin ich gefangen von diesem Bild. Und sein Lachen. Ich glaube, dass niemand so lachen kann wie er, so ansteckend!

Judas Und dein Geld?

M Magdalena: Ich bin glücklich, ihn mit diesem dummen Geld und meiner Hilfe unterstützen zu dürfen. Siehst du, deine Zahlen, Judas, das wollte ich sagen, die sind so... so lächerlich!

Judas: Hättest du ihn gerne als Mann?

M Magdalena Was willst du eigentlich nicht wissen? Wenn du jetzt Petrus wärest, würde ich sagen: Nicht eifersüchtig werden! Was antworte ich dir? Was empfindet eine Frau, die das erstemal erfährt, von einem Mann voll angenommen zu werden? Sie möchte sich schenken! Es tut mir schon gut, dass er mit uns Frauen umgeht, als wären wir seine Geschwister.

Judas( setzt zu einer Frage an)

M Magdalena: Nein, jetzt keine Fragen mehr. Sonst löchere ich dich auch so. Aber davor habe ich ein wenig Angst.

blackout

17. Szene

(Simon Zelot, Maria M, Matthäus, später Petrus)

Simon: Waren die tausend Fische bei der wunderbaren Fischvermehrung von dir, Maria?

M Magdalena Ich komme nicht mit, wieso von mir?

Simon: Du warst doch berüchtigt in Magdala für dämonisch große Einkäufe: Körbe, Schriftrollen,...

M Magdalena Tücher, Geschirr... Simon, du sollst dich drüben bei der Kaserne melden, ich habe bei den Soldaten nachgefragt, ob sie für unseren gezähmten Zeloten ein neues Messer haben?

Simon: Hast du das wirklich?

M Magdalena Sie meinten, er soll es sich selber holen, sonst ist es womöglich das Falsche!

Matthäus Für eine Frau, die ins Haus gehört, bist du eigentlich wie eine Hyäne geworden, streifst herum mit Männern...

M Magdalena Und für einen Zöllner, Matthäus, bist du ziemlich heruntergekommen, du solltest Judas assistieren, vielleicht als Vizekassier?

Petrus tritt auf

Matthäus: Der lässt sich nicht in die Blätter schauen

Simon Normal steche ich Zöllner ab

M Magdalena Ohne Messer ist das ein Problem

Petrus Was redet ihr da?

M Magdalena Der Herr Oberzelot will mich seggieren wegen meiner Dämonen und ich kann mich nicht wehren, aber sonst verpetze ich ihn bei seinem Vater, hilf edler Petrus!

Simon Das ist Erpressung. Maria will mich an die Römer verraten, und ich weiß nicht, wie ich es verhindern soll.

Petrus: Ihr seid Kindsköpfe! So ein ordentlicher Schwitzkasten unter zarten Fischerarmen könnte euch heilen.

M Magdalena Rühre ja keine ledige Frau an, du grober Mensch! War das frischer Fisch, den Jesus austeilte, letzte Woche?

Petrus: Was soll die Frage?

M Magdalena Der Herr Zelot Simon meint, es wäre alter Fisch gewesen aus meiner Zeit in Magdala.

Simon: Gut, ich gebe mich geschlagen, ich sage nie mehr ein Wörtchen.

M Magdalena Würde ich dir auch nicht raten

Matthäus Was hältst du davon Petrus, Maria als Sprecherin der Jünger zu wählen. Sie hat den Schnabel dazu.

Petrus: Wir können gerne wählen, die Fischer werden sie aber nicht wählen.

M Magdalena Man merkt dir die Jesusschule an, eigentlich wolltest du Männer sagen! Meinst du wirklich, Fischer sind stimmberechtigt?

(blackout)


18. Szene


M Magdalena: Mein Freund Paulus!

Paulus Maria. Ganz große Frau. Ich weiß, was du sagen willst. Ich habe in meinem Brief an die Korinther ein Zitat verwendet, das sind nicht meine persönlichen Worte. Wenn du mir das zum Vorwurf machen willst, dann ist das traurig. Ich war nicht bei der Auferstehung Jesu, das weißt du. Ich habe von den Zeugen der Auferstehung geschrieben, von denen jeder erzählt hat: Petrus und die Zwölf. Zeugen Maria.

M Magdalena: Zuerst gab es Zeuginnen, Paulus.

Paulus: Ja, du hast ihn auch gesehen, das freut uns, das streitet dir auch niemand ab. Alle vier Evangelisten bezeugen es... Maria, soll ich eine Frau als Zeugin nennen, da lacht ja jeder: eine Frau als Zeuge!

M Magdalena Eine Frau als Zeuge?

Paulus: Du brauchst da nicht die Unwissende zu spielen. Soviel an Weite erwarte ich mir von dir. Maria Magdalena.

M Magdalena Es ist mir egal, was du erwartest.

Paulus: Du weißt, ich hatte nicht nur Einfaches mit den Frauen auszufechten, etwa in Korinth. Aber ich hoffe du siehst auch, wie sehr ich angetan bin von den Platz, den Jesus den Frauen gegeben hat. Ich denke da an dich, an Phoebe.

Übersetzer: Da muss ich jetzt einhaken. Ich bin ein Übersetzer, sehr geehrter Herr Paulus. Sie schreiben im Römerbrief im letzten Kapitel, dass ihnen eine Frau namens Phoebe „vorgestanden“ war. Wir haben das in Übereinstimmung mit den anderen Übersetzern mit „helfen“ übertragen.

Paulus: Phoebe ist mir vorgestanden, ja, das habe ich geschrieben, wo ist da das Problem?

Übersetzer: Dass das natürlich nicht sein kann, dass eine Frau über ihnen steht.

Paulus: Phoebe hat die Gemeinde geleitet, also ist sie mir vorgestanden! Ihr Übersetzer. Wir lebten damals in einer patriarchalen Welt. Aber ihr! Dieses Buch hier hätte ein Buch der Befreiung der Frauen werden können. Was habt ihr daraus gemacht mit euren Übersetzungen?(geht kopfschüttelnd ab)

M Magdalena Paulus scheint nicht sehr angetan zu sein von ihrer Übersetzung.

Übersetzer: Bitte das ist übereinstimmendes Gedankengut. Er muß uns zuerst einmal beweisen, dass er dieses Wort selber geschrieben hat. Das wird ihm schwerfallen!

M Magdalena Als uns in einem Ort in Samarien einmal die Leute keine Unterkunft gaben, weil wir auf dem Weg nach Jerusalem waren, da hat Johannes gemeint, ob wir nicht einen Blitz vom Himmel erbitten sollen, der sie erschlägt, so voller Zorn war er.

Übersetzer: Warum erzählen sie das jetzt?

blackout

19.Szene

Frau d.Pilatus und Maria des Klopas

Frau d.Pilatus Du erzählst mir soviel von diesem Rabbi, ich muß dir gestehen, ich bin ein wenig neugierig geworden.

Maria des Klopas Er wirft dir in Augenblicken alles über den Haufen. Ein Satz hat bei mir genügt, ein ganz gewöhnlicher Satz. Er ist so etwas durch und durch Echtes, Natürliches.

Frau d.Pilatus Ich kann mir das nicht vorstellen. Es muß doch das sein, was er sagt.

Maria des Klopas Nein, als er zu mir sagte: „Du bist also Maria“, da hatte ich das Gefühl, der schaut in mich hinein bis auf den Grund meiner Seele.

Frau d.Pilatus Das muß ja schrecklich sein. Wer hält das aus neben ihm?

Maria des Klopas Es ist so, wie wenn dich jemand an den Oberarmen packt und zu dir JA sagt, so ein Gefühl ist es. Und das geht hinein bis zuinnerst.

Frau d.Pilatus Sonst hat er nichts zu dir gesagt?

Maria des Klopas Maria, „komm mit mir mit!“, hat er noch gesagt.

Frau d.Pilatus Zu einer Frau eines römischen Beamten. Und bist mitgegangen! Und was hat er dann gemacht mit dir, als du mitkamst, was wollte er von dir?

Maria des Klopas Wir sind herumgezogen, ich habe ihm zugehört.

Frau d.Pilatus Was tust du für ihn, was hat er von dir, habe ich gefragt!

Maria des Klopas Er erzählt uns von Gott...

Frau d.Pilatus Aber Maria, ich fragte, was er von dir hat? Liebt ihr euch?

Maria des Klopas Nicht was du darunter verstehst; ich bin verheiratet...

Frau d.Pilatus Mit einem Mann, der nie daheim ist... Wer ist diese Maria Magdalena eigentlich, die mit euch zieht?

Maria des Klopas: Eine starke Frau, die weiß was sie will. Einigen ist sie zu barsch, zu heftig. Wozu fragst du?

Frau d.Pilatus Ich möchte sie kennenlernen, stelle sie mir einmal vor, bald, mich interessieren starke Frauen. Sie ist doch so eine Art Anführerin?

Maria des Klopas Wir sagen spaßeshalber Chefin zu ihr

Blackout


20. Szene


(Jerusalem am Palmsontag, draussen zieht Jesus in Jerusalem ein, Wohnung der Salome )

Judas: (stürmt überglücklich herein, um etwas zu holen, da sieht er Salome sitzen.) Salome, du kannst doch nicht da herumsitzen. Komm schnell... Alles beginnt, das Reich des Messias.

Salome (freudig): Judas

Judas: Hast du die Massen gesehen? Alles strömt dem großen Triumph zu. Unser adonai, heilig ist sein Name, gebe mir jetzt Geduld. (Judas gibt Salome ein paar Münzen) Wie abgemacht? Danke. Nach Sonnenuntergang sind wir hier.

Salome: Jerusalem ist für Jesus das Ziel!?

Judas: Hierher sind wir gewandert; jetzt geschieht es!

Salome: Werden viele zum Essen kommen?

Judas Alle zappeln herum und keiner weiß, was kommen wird. Unheimlich. Aber schön.

Salome Kommen viele?

Judas Die Römer, wie wird er die vertreiben? Werden sie Hals über Kopf abziehen? Ich habe heute geträumt, wie wir die Burg Antonia einreissen und wie alle Völker von der ganzen Erde herbeipilgern, Tausende vor unserem Herrn niederfallen. Wann meinst du?

Petrus tritt ein

Salome: Am Paschafest, dem Fest der Befreiung!
Judas: Könnt ihr denn das erwarten?

Petrus: (lachend) Als ich Kind war, sagte meine Großmutter: lege dich auf den Rücken und zähle die Strohhalme in der Fischerhütte. Und wenn du alle gezählt hast, dann ist es da.

Judas: Hast du das gemacht?

Petrus: (schüttelt den Kopf und lacht) Geduld ist reine Übungssache, nur bin ich leider ungeübt.

Judas: Wieviel wir jetzt in diesen Jahren erlebt haben. All die Eindrücke, soviel Unverständliches. Und jetzt, wo es da ist, direkt zum Greifen nahe, bekomme ich Angst.

Petrus: Angst, dass Sein Reich anbricht?

Judas: Jesus ist für alle Überraschungen gut. Das weiß ich. Darum habe ich Angst vor dem, was kommt. Er ist imstande und läßt sich wieder was einfallen, was uns alle aushebt.

Petrus: Jetzt freue dich, Bursche und warte es ab.

Judas: Jesus ist der Auseinandersetzung mit den Römern immer aus dem Weg gegangen. Simon hat sich da oft die Zähne ausgebissen. Er hat zwar nie etwas gesagt.

Petrus: Aber dreingeschaut hat er, als hätte sich das Netz verfangen.

Judas: Ich mache mir Sorgen um Simon. Wenn sich Jesus nicht bald zeigt, was er hinten hat, ...der fiebert der Befreiung schon entgegen.

Petrus: Der gleiche Zappler wie sein Vater.

Judas: Dem will er zeigen, dass er am richtigen Pferd sitzt.

Petrus: Was werden die Römer tun?

Judas: Wenn sie Jesus früher einmal geschnappt hätten, wegen Aufruhr oder so was...

Petrus: Was wäre dann gewesen?

Judas: Spannend wäre es gewesen. Dann hätte er zeigen müssen, welche Macht er hat. Weißt du, wenn wir irgendwo am Land sind und er zeigt, was er kann. Wen da heroben in Jerusalem kümmert das? Hier aber sitzt das Problem unseres Volkes. Unter dieser Besatzung gibt es keine Freiheit für Israel. (richtet sich zum Gehen)

Petrus: Judas, wir sehen uns abends?

Judas: (

Verabschiedung so, daß deutlich wird, Judas möchte noch etwas sagen, was er aber dann doch nicht tut.) Ich mache mir Sorgen um Simon.

Blackout

Pause

21. Szene

Maria, Frau des K Maria, was ist mit dir?

M Magdalena Verzeiht

Maria des Klopas Da brauchen wir doch nichts verzeihen. Ich finde es nur traurig, dass du dich nicht mitfreuen kannst. Was ist?

M Magdalena Ich fühle mich nicht so wohl.

Maria des Klopas: Sag schon

M Magdalena Ich weiß es wirklich nicht. Wo ist Judas?

Petrus: Er ist gerade vorhin weggegangen!

M Magdalena: Es geht ihm nicht gut, kannst du mit ihm einmal reden?
Petrus Habe ich gerade. Ich glaube er sucht Simon.

M Magdalena Dann ist es gut.

Petrus Ich wünschte, diese Tage wären bald vorüber.

M Magdalena Er ist so fixiert auf diese Konfrontation hier mit den Römern.

Petrus: Judas? Aber die Konfrontation wird doch kommen. Oder kannst du dir was anderes vorstellen? Judas ist ein Träumer, der malt sich alles konkreter aus, als es vielleicht gut ist.

M Magdalena: Du und Judas. Ihr ...ich weiß nicht, was es ist.

Petrus: Problem? Wir sind stürmischer als die anderen.

Andreas Freue dich mit, Maria. Jerusalem ist der Höhepunkt unseres Weges. Das Reich Gottes wird sich jetzt zeigen in seiner Macht.

M Magdalena Ja genau, das ist es. Das macht mir Angst.

Andreas: Maria, die Liebe vertreibt die Angst.

M Magdalena Andreas (Bitte keine Phrasen!)

Maria des Klopas Ich verstehe Maria. Es liegt etwas in der Luft, etwas Unheimliches.

Andreas: Aber bitte, hört auf. Wer in dieser Stunde schlechte Stimmung macht...

Blackout


22. Szene

Tryphosa, Frau des Pilatus und M Magdalena

Tryphosa Das also ist die berühmte Maria. Hast du keinen Mann, keinen Vater, nach dem man dich nennt?

M Magdalena Kein Mann und mein Vater ist tot.

Tryphosa Dachte ich mir, darum sagen sie Maria aus Magdala; warum nicht geheiratet?

M Magdalena Ich war besessen, von Dämonen.

Tryphosa Interessant. Schaust ja nicht gerade übel aus! Und reich sollst du auch sein! War das so schlimm?

M Magdalena ...Es kam über mich und ich verlor jedes Maß, bei allem , was ich tat, war ich wie in einem Rausch. Ich verlor mich ganz.

Tryphosa Wir kennen das auch, wir nennen das krank an der Seele. Aber es ist wohl ein Besetztsein, wie ihr Juden sagt. Und dieser Nazarener hat dich enthext?

M Magdalena Ich bin nicht gekommen um...

Tryphosa Um dich vor mir auszuziehen, wolltest du sagen. Das ist meine Schwäche, ich will immer alle ausziehen, ich will alles wissen, allem auf den Grund gehen. Mein Mann ist ein Sadist, manche sagen, er ist grausam, abscheulich. Das verbindet mich mit ihm. Er will wissen, was am Grund liegt, hinter dem Schmerz.

M Magdalena Was suchen Sie am Grund?

Tryphosa Ich suche das Leben. Darum interessiert mich auch der Rabbi aus Nazareth. Wenn mein Mann Menschen foltern läßt und sie wie verrückt schreien, dann spüre ich das Leben. Abstoßend, oder?

M Magdalena Haben Sie nicht Mitleid?

Tryphosa (lacht)Dann dürfte ich nicht mit Pilatus verheiratet sein. Nein. Ich habe schon als Kind den Käfern die Beine einzeln ausgerissen.

M Magdalena Was wollen Sie von mir?

Tryphosa Maria Magdalena. Mich ödet dieses Leben an. Ich habe immer den Geschmack von Aas in meinem Mund. Da helfen keine Duftwasser,, leider. Auch ich brauche eine Dämonenaustreibung. (erschrickt etwas und versucht sich zu fassen) Das Ganze war ein Scherz natürlich.

M Magdalena Sie wollen Jesus kennenlernen?

Tryphosa Gefällt es ihnen in Jerusalem?

blackout


23. Szene


Judas: Er läßt sich gefangennehmen! Er wehrt sich nicht! Läßt sich abführen wie ein Verbrecher! Wo sind seine Engel? Warum setzt er seine Vollmacht nicht ein? Das war doch ein Spiel, mein Kuß. Nichts als ein Spiel. Ich wollte ihn sehen, als Messias. Er ist doch der Messias, verdammt! Er spielt nicht mit, armselig steht er da, läßt sich bespeien und schlagen. Ich hab doch nur..., es kann doch nicht sein. Er ist doch immer hindurchgegangen durch seine Feinde, den Tempel hat er ausgeräumt, als wäre er eine Hundertschaft Soldaten, die Priester hat er verhöhnt und den Sturm hat er ausgelacht am See und die Dämonen ausgetrieben mit seinem „Verlasst ihn!“. Er hat sie doch alle nicht ernst genommen, die dunklen Mächte. Er hat sie souverän weggewischt, wie Brotkrümmel, mit einer Handbewegung. Ihm kann doch keiner etwas anhaben!

Und was tut er jetzt, der Wahnsinnige! Er legt seine Macht ab wie ein Kleid. Er läßt sich von mir ausliefern, verraten. Was soll denn das für ein Verrat sein? Es war keine reine Geschichte, aber wer macht schon lauter reine Geschichten. Ich weiß, dass ich keine Geduld habe, dass ich es jetzt sehen wollte, jetzt, jetzt. O dieses schreckliche Wort. Warum läßt er mich, uns so im Stich, warum tut er nichts, warum? Warum spricht er nicht, schreitet er nicht ein?

Bitte Jesus, schlage drein! Ich halte das nicht aus, wie man dich behandelt, du bringst mich noch um.

Soll ich jetzt zuschauen, wie dieses Schwein Pilatus dich vielleicht verurteilt? Wie lange spielst du dieses verlogene Spiel der Schwäche? Zuschauen, und mich schuldig fühlen, weil ich diesen lächerlichen Idioten einen Ort genannt habe, wo sie dich ohne Aufruhr festnehmen können? Soll ich jetzt als Schuldiger dastehen. Ich, Judas, schuldig am Tod des Messias! Das ist doch zum Lachen! Was machst du mit mir?

Blackout

24. Szene

Kardinal: Es ist eine klare, wohldurchdachte Aussage des Heiligen Lehramtes der Kirche..... dass eine Frau causa natura niemals gültig den Priesterberuf ausüben kann, darüber zu diskutieren ist zu unterlassen.

M Magdalena Herr Kardinal!

Kardinal: Jede Frau hat, ihrem Stande gemäß, genügend Möglichkeiten, sich in die Kirche einzubringen. Das muß nicht im Leitungsamt sein.

M Magdalena Eminenz!

Kardinal: Wir wissen alle, dass Jesus nur Männer unter die 12 gerufen hat und es wäre ihm ein Leichtes gewesen, auch Frauen zu berufen. Die Frauen, die nur das sehen, was sie nicht tun dürfen, haben völlig das verfehlt, was Jesus wollte.

M Magdalena Magnifizenz!

Kardinal: Diener ist er geworden, aber nicht Herrscher.

M Magdalena Durchlaucht! Lieben Gruß vom Chef, soll ich ausrichten. Es wäre ihm recht, wenn sie nicht so ganz genau wüßten, was er will! Verstanden? Und das mit den 12: Da erkundigen sie sich bitte bei den Exegeten, ja?

Kardinal: Die Kirche hat das Heilige Lehramt!

M Magdalena Ich habe nur etwas ausgerichtet

Kardinal: Wir empfangen keine Weisungen von irgendwem. Wenn er etwas will, soll er sich selber melden.

M Magdalena (verstellt Stimme): Johann

Kardinal: Ich glaube, sie sind falsch verbunden

M Magdalena (Stimme Gottes) Nein, ich meine dich, niemanden anderen

Kardinal: Ja Herrgottsakrament, kann ich nicht in Ruhe arbeiten

M Magdalena (Stimme Gottes) Höre mir gut zu...

Kardinal: Willst du mich bloßstellen vor dieser Frau, du hast ein für allemal klargemacht, was du willst, das ist göttliches Gebot, da brauchen wir jetzt nicht darüber zu reden. Die Diskussion ist beendet, ja! (zu M Magdalena) und das gilt auch für dich.

Blackout

25. Szene
(Jünger und Jüngerinnen sitzen beieinander, Freitag vormittag)

Petrus: Ich bin ihnen nachgegangen bis in den Vorhof...

Andreas: Du hast Jesus gesehen?

Petrus: Sie werden ihn vor Pilatus bringen

Andreas: Und er?

Petrus: Er wehrt sich nicht. Er läßt es über sich ergehen, als wäre er ein Verbrecher!

Andreas: Verstehst du das?

Petrus: Was macht er mit uns?

Simon: Und Judas, was war mit Judas? Wieso kam er mit den Soldaten?

M Magdalena: Warum bist du zurückgekommen?

Petrus: Maria! Er ist doch der Messias!

M Magdalena Können wir etwas tun?

Petrus: Ich war dort. Ich habe ihn verraten!

M Magdalena Was hast du?

Petrus: Ich kenne ihn nicht.

M Magdalena Wen kennst du nicht?

Petrus Jesus. Ich kenne ihn nicht mehr. Das ist doch nicht mehr unser Jesus. Das ist alles zuviel.

Simon: Ihr werdet sehen, er zeigt noch seine Macht!

Andreas Es ist so unverständlich, wie er in der letzten Zeit immer wieder unverständlich geredet hat.

M Magdalena Die Pächter werden den Sohn des Weinbergbesitzers aus dem Weinberg hinauswerfen und töten, so hat er doch erzählt.

Petrus: Ich bin ihm nach. Ich konnte nicht anders.

Maria K (tritt auf, schreit und wirft sich M Magdalena an die Brust).

M Magdalena Was ist?

Maria K (schluchzt)

Petrus: Maria! Was ist passiert?

Maria K (klammert sich an M Magdalena)...ich habe ihn gefunden

Petrus: Wen kann sie gefunden haben?

Maria K Er hat sich...

Andreas: Von wem redest du? Wer hat sich was?

Maria K ...mit einem Seil, ...hinter dem Haus der Veronika.

Petrus: Von wem redest du?

M Magdalena Er hat sich...

Maria K: erhängt!

M Magdalena Wer?... Judas?

Maria K an einem Baum

Petrus: Judas?...

Simon: Judas hat sich erhängt?

Maria K Und er hat sich so gefreut! So gefreut!

blackout


26. Szene


(zuerst versucht die Sklavin noch, die Herrin zu unterbrechen, dann gibt sie es auf)

Frau des P: Du hast einen wichtigen Dienst getan, Olympas. Hast du meinem Mann die Botschaft ausgerichtet? Weißt du, wir Frauen spüren die Dinge, darum ist es wichtig, dass wir nicht schweigen. Wir haben ein großes Unheil abgewendet. Ich kann dir gar nicht erzählen, wie schrecklich der Traum war über diesen Rabbi Jesus. Ich habe noch nie einen so schrecklichen Traum gehabt, als ich erwachte, habe ich da geschrien?

Olympas: Ja, Sie haben geschrien

Frau des P: Ich bekam keine Luft mehr. Ich war in Schweiß gebadet....Er wollte nicht enden, der Traum wollte nicht enden. Ich war am Ersticken, weißt du, immer ganz knapp am Ersticken, ich lebte nur weiter, um leiden zu können, ich bekam nur soviel Luft, dass ich weiter leiden konnte. Jetzt ist Nachmittag und ich bin noch immer wie gelähmt, ich will den Traum wegstossen, aber er klebt an mir wie eine zweite Haut, verstehst du, er geht nicht weg. Ich spüre seine Krallen noch hier am Hals. Gut, dass du gegangen bist. Hast du es Pilatus eindrücklich gesagt, was frage ich, ich kann mich auf dich verlassen. Ich habe mich schon oft auf dich verlassen, du hast mich noch nie enttäuscht. Das ist viel, wenn man das von einem Menschen sagen kann, obwohl du nur Sklavin bist. Ich weiß nicht, warum ich jetzt so offen mit dir rede. Bin ich verändert, Olympas, schau mich an, Täubchen. Ich sah eine große Menschenmenge, die sprach: gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben. Gekreuzigt, gestorben und begraben. Jedes Wort war wie eine Eisenspitze, die sich in mich bohrte, mich zerfleischte. Obwohl die vielen Menschen über meinen Mann nicht voll Hass sprachen, aber die Worte trafen mich. Er ist frei, Olympas, sag mir , dass dieser Rabbi frei ist, sag mir, dass meine Botschaft bei Pilatus auf offene Ohren gestossen ist, sag es mir, Olympas, ich will es jetzt hören. Erzürne mich nicht, ich habe keine Kraft heute, dir zu vergeben, ich habe heute keinen Atem

...du brauchst nicht mehr zu reden...Wieso hat er nicht auf mich gehört...

Olympas Herrin, er hat sie...

Tryphosa was hat er sie?

Olympas provoziert.

Tryphosa Wen?

Olympas: Die Priester. „Soll ich euch den König der Juden freigeben?“ hat dein Gemahl sie gefragt, immer wieder!

Tryphosa Immer wieder?

Olympas: „Ich finde keine Schuld an ihm“ sagt er ihnen, und gleich darauf: „soll ich euch den König der Juden freigeben?“

Tryphosa Er fand keine Schuld?

Olympas: und dann hat er ihn zum Tod verurteilt

Tryphosa Das hättest du jetzt nicht sagen dürfen, Sklavin!

Olympas. Verzeih

Tryphosa Bist du wahnsinnig geworden, so mit mir zu reden, so über meinen Mann zu reden? Was glaubst du, wer du bist? Du hast den Tod verdient. Olympas, verschwinde aus meinen Augen, (Olympas eilt hinaus) das wirst du mir büssen, du wirst leiden müssen, grausam leiden, du Mistgeburt.

..

und hat ihn zum Tod verurteilt (lacht hysterisch)



blackout






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