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Sandra Kunz


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Sandra Kunz | Kapuzinerstraße 22 | 94032 Passau

Lebendiges Wissen
aus früheren Zeiten


Löwenzahn – Taraxacum officinale

Über den Namen: Woher sich der Name Taraxacum ableitet, ist weithin ungeklärt. Der Name könnte aus dem arabischen oder griechischen Raum kommen. Er könnte sich von tarakhshaqoq ableiten, tark bedeutet Kopftuch, tarak bedeutet lassen, das Wortteil sahka heißt pissen. Es könnte sich von einer Löwenzahnart ableiten, die Kapuzenlöwenzahn heißt oder der Name kommt von seiner harnsteigernden Eigenschaft und wurde als„pissen-lassen“ bezeichnet. Im griechischen Ursprung bedeutet taraxis = Augenkrankheit, welche durch das Kraut geheilt wurde.

Löwenzahn heißt natürlich die Pflanze, weil die Blätter wie Löwenzähne gezackt sind.

Weitere 55 Namen: Augenwurz, Apostelkraut, Apothekerkraut, Augenmilch, Aposten, Butterblume, Bettpisser, Bettseicher, Bärenzahnkraut, Dotterblume, Eierkraut, Feldblume, Gemeiner Löwenzahn, Handzahn, Herba urinaria, Hundeblume, Jungeblume, Kettenblume, Kettenstock, Kuhblume, Kuhlattich, Laterne, Leontodon taraxacum, Leuchte, Lichterblume, Marienschöfl, Milchdistel, Milchscheckl, Milchling, Milchstöckl, Milchrödel, Milchschöpfe, Märzenblume, Mönchsblattern, Mönchskopf, Mistfink, Pampel, Pfaffenblume, Pissblume, Pfaffenröhrlein, Popenkraut, Pumperblümchen, Pusteblume, Ringelblume, Röhrkraut,Röhrleinkraut, Saublume, Seichkraut, Sonnenblume, Sonnenwirbel, Sauernelken, Scheerkraut, Saustock, Taglicht, Wilde Zichorie.

Geschichte: Sicher wurde der Löwenzahn von den arabischen Ärzten des Mittelalters genutzt, das ist uns in den alten Kräuterbüchern überliefert. Leider lässt es sich nicht nachweisen, ob der Löwenzahn schon den alten Griechen und Römern bekannt war. Vermutlich war er unter einem anderen Namen bekannt, womöglich wurde er Wegwarte (deshalb auch Wilde Zichorie) genannt. In einem schlesischen Arzneibuch aus dem Jahre Dreizehnhundert wurde er mit weiteren 180 Pflanzen erwähnt. Früher wurde er vorwiegend bei Augenentzündungen, als Schönheitsmittel (als Destillat gegen Sommersprossen) verwendet.

Botanik: Der Löwenzahn ist in ganz Europa und in Nordamerika verbreitet. Er wächst von 5-50 cm hoch und besitzt einen mehrköpfigen Wurzelstock. Die Blätter sind meist tief eingeschnitten bis tief buchtig-fiederspaltig. Seine hellgelben Blütenkörbe öffnen sich von April bis Mai. Er liebt fette Wiesen, Kleeäcker, Schutt - selten wächst er auf Magerwiesen. Auf Zinkböden nimmt er viel Zink in sich auf. Angeblich hat der Löwenzahn einen hohen Aluminiumgehalt.

Pflanzenfamilie: Asteraceae - Korbblütler

Inhaltsstoffe: Taraxacin, Taraxanthin, Laevulin, Carotinodide, Cholin, Stärke, Saponine, Wachs, Eiweiß, Zucker, Inulin, Vitamine, Kieselsäure, Mineralstoffe wie Magnesium, Calcium, Eisen und vor allem Kalium.

Mythologie: Die Anzahl der Samen, die nach kräftigem Pusten noch stehen bleiben, zeigen an: wie spät es ist, wie viel Jahre man noch lebt, in wie vielen Jahren man heiratet usw. Also es wurde mit der Pusteblume orakelt. Man dürfe die „Lichter“ der Pusteblume nicht ganz ausblasen, sonst würde man ins Bett machen, so glaubte man. Der Löwenzahn soll auch gegen Dämonen schützen.

Um Augenkrankheiten zu heilen, wurden 7 oder 9 Wurzeln in ein Säcklein am Körper getragen. Der Milchsaft solle Warzen vertreiben, am 3. Tag im abnehmenden Mond. Er soll auch den Milchfluss der stillenden Frauen anregen. Wer die 3 ersten Löwenzahnknospen isst, die er entdeckt, der soll das ganze Jahr gesund bleiben!!!

Nach einer Legende soll 1 Tropfen Menstruationsblut der heiligen Maria, als Zeichen der unbefleckten Empfängnis, auf den Löwenzahn getropft sein, seit dieser Zeit hätte der Löwenzahn neben grünen Blättern immer ein rotes Blatt.

Geweiht: Baba Jaga

Die Planetenkräfte: Jupiter, Sonne, Merkur

Element: Feuer, Luft (Samen- Pusteblume)

Tabernaemontanus schrieb in seinem Kräuterbuch folgendes über das Röhrleinkraut:

„… In dem Aprillen stossen mitten aus dem Kraut von der Wurzel herführ/ lange/zarte/ runde/ glatte und braunlechtige Röhrlein / die sind einer Spannen lang/ inwendig hol/ woller Milch/ Strohalmen dick. Auf den Gipffeln der Röhrlein wachsen grüne/ gebartete/ runde Knöpflein/ daraus werden schöne / geele / gefüllte / wolriechende Blumen / gestaltet wie gemahlet schöne Sonnen / die währen oder bleiben nicht lang / sondern werden haarechtige runde und wollechtige Knöpfflein daraus / die fliehen so bald sie vom Lufft beweget werden davon / das ist der Samen dieses Gewächs…“

Verwendung fand das Röhrleinkraut bei vielerlei Gebrechen:


  • Bei Diabetes

  • Bei Blutspeien

  • Zur Stärkung der Leber auch bei Leberentzündung

  • Bei Gelbsucht und zur Anregung des Gallenflusses

  • Bei Ruhr

  • Wider den Samenfluss

  • Harntreibende Wirkung, auch bei Harntröpfeln

  • Zur Wundheilung (als Wundtrank) und Wundreinigung

„Röhrleinkraut in Wasser / Bier oder Wein gesotten / und damit die Wunden und Schäden gewäschen / reiniget und säubert dieselbigen / und fürdert sie trefflich zu der Heilung.“

  • Bei Augenkrankheiten und bei Flecken in den Augen und bei hitzigen roten Augen wurde eine Löwenzahnwurzel um den Hals getragen (als Amulett), dies soll alle Gebrechen der Augen nehmen.

„ Wann man die dünnen Röhrlein des Pfaffenblats entzwey bricht / gibt es ein weissen Milchsaft/ derselbige vertreibt die Flecken der Augen…jedesmal ein paar Tröpffchen desselbigen in die Augen thut / und erkläret das dunkel Gesicht wunderbarlich.“

  • Bei Gicht

„Röhrleinkraut frisch gestossen / mildert das hitzig Zipperlein und die Gliedsucht / wie ein Pflaster übergelegt / das thut auch der ausgepresste Safft / leinine Tüchlein darinn genetzet / und übergelegt.“

  • Bei Kopfschmerzen (bevorzugt bei Leberkopfschmerz)

„Das Röhrleinkrautwasser dienet wider das Hauptwehetun und Hitze / löschet die Hitz und Brunst der Leber / zweiyfach leinine Tücher darinn genetzt / und über die Stirn / schlaff und die Leber/ das zeucht die Hitz heraus und leget den Schmerzen / so mans so offt trucken wird / wieder erfrischet.“

  • Bei rheumatischen Erkrankungen

Löwenzahn wurde bei o.g. Beschwerden sowohl frisch in Speisen verarbeitet, als auch im Wein angesetzt, als Sirup verkocht, ein Destillat (Wasser) gewonnen, als alkoholischer Extrakt gebraucht und als Salz verwendet. Dabei wurde sowohl das Kraut als auch die Wurzel genutzt.

„Es wird das gemein Röhrleinkraut heutiges Tags auch in der Speiß / und sonderlich zu den Salaten gebrauchet / darmit aber solches auch von wegen seiner Bitterkeit zu der Speis anmuthiger werde / so pflege man es weiß zu machen wie das Endivien oder Wegwartenkraut / dadurch es dann seine Bitterkeit verliert.“



Altes Rezept für den Röhrleinsirup:

„Der Syrup von dem Röhrleinkraut / wird von dem Safft des Krautes und der Wurzel also bereitet: Man nimmt des ausgedruckten geläuterten Safft / 3. Pfund / weissen fein Zucker / 2 Pfund. Vermischet solche und lässt in einem Kesselein über einen linden Glut gemächlich zu einem Syrup sieden / Dieser Syrup wird zu allen ober erzehlten innerlichen Krankheiten heilsamlich gebrauchet…“



Tiermedizin früher: Der Löwenzahn wurde in der Tiermedizin bei Faul- und Nervenfieber, bei Leber und Lungenkrankheiten gegeben. Dazu mischt man das frische Kraut und die Wurzel unters Futter. „Wenn ein Roß unlustig ist/ und sein Futter nicht essen mag / so schneide ihn frisch Röhrleinkraut und gibs ihm unter seinem Futter zu essen / so wird es lustig und auch wohl dadurch gereinigt.“

Rezepte aus dem Lehrbuch der biologischen Heilmittel von Madaus:

  1. Bei Hepatopathien und zur Blutreinigung

30 g Kraut und Wurzel des Löwenzahns; 2 Teelöffel voll mit 2 Glas Wasser kalt ansetzen, 8 Stunden ziehen lassen und tagsüber trinken.

  1. Bei hartnäckiger von der Leber ausgehender Obstipation: Kämpfisches Visceralklistier.

Je 60 g Tausendgüldenkraut, Löwenzahnwurzel, Seifenkrautwurzel, Queckenwurzel; den 8. Teil (=30 g) mit einem halben Liter Wasser auf ¼ l einkochen lassen. Zu einem Klistier verwenden.

  1. Als Cholagogum (nach Leclerc)

100 ml Löwenzahntinktur; 1-2 Teelöffel voll mit Zucker zu nehmen.

  1. Zur Anregung der Leberfunktion (nach Mühlschlegel)

50 g Löwenzahnwurzel mit Kraut, 50 g Erdrauchkraut, 25 g Tausendgüldenkraut; 2 Teelöffel voll auf 2 Glas Wasser.*Die Hälfte des Wassers mit dem Kraut kalt ansetzen und 8 h ziehen lassen. Nun den Teerückstand mit der anderen Hälfte Wasser heiß überbrühen. Beide Flüssigkeiten mischen und tagsüber schluckweise trinken.

  1. Zur Blutreinigung

Je 20 g Löwenzahnwurzel, Wegwartenwurzel, Queckenwurzel und 5 g Fenchelsamen; 3 Teelöffel voll auf 2 Glas Wasser, Zubereitung siehe *

Heute wird der Löwenzahn in Form von Tinktur, als Kaltauszug, Tee oder Presssaft in der Naturheilkunde wie folgt genutzt:

Phytotherapeutisch:

  • Bei Störungen des Gallenflusses

  • Zur Anregung der Diurese (Harnausscheidung)

  • Bei Appetitlosigkeit

  • Bei dyspeptischen Beschwerden und mangelnder Fettverdauung

  • Bei Verstopfung (er hat eine leicht abführende Wirkung)

  • Zum Anregen der Entgiftungsfunktion und zur Blutreinigung (als Frühjahrskur)

  • Bei Stoffwechselkrankheiten wie Gicht

  • Bei rheumatischen Erkrankungen

  • Bei Allergien

  • Bei Hautkrankheiten

  • Bei chronischem Müdigkeitssyndrom

  • Zum Ausleiten von Schwermetallen (v.a. Amalgam)

Spagyrisch kommt der Löwenzahn neben den erwähnten Beschwerden auch noch bei folgendem zum Einsatz:

  • Bei Starrköpfigkeit (er löst Stauungen und Starrheit in Geist und Körper)

  • Wenn die Lebenskraft fehlt

  • Bei mangelnder Wärme

  • Um alte Gewohnheiten zu verändern und in den „Fluss“ zu kommen

  • Bei Ärger und Bitterkeit

  • Um Mut für Veränderungen zu bekommen

Antroposophische Präparate gibt es vor allem zur Injektion, zum Einnehmen die Urtinktur, Globulis sowie das Mittel Taraxacum Stanno cultum. Bei letzterem wurde der Löwenzahn mit Zinn gedüngt, das Zinn hebt die Kraft des Löwenzahns im Stoffwechselbereich hervor. Dieses Mittel wird bei Leber-Gallebeschwerden, bei Verdauungsstörungen, bei Ekzemen und zur Anregung des Stoffwechsels empfohlen.

  • Es ist klar, dass Menschen mit Korbblütlerallergie keinen Löwenzahn einnehmen sollen. Präparate mit Löwenzahn sollen auch nicht bei Verschluss der Gallenwege, bei Darmverschluss und bei Gallensteinleiden verwendet werden.

In der Küche:

Im Saarland gibt es im Frühjahr eine eigene Bettseicherkarte. Der Löwenzahn wird dann als Hauptzutat verwendet, dazu kann man weitere Zutaten wie Kartoffeln mit Frischkäse, Eier, Schinken etc. wählen.

Natürlich können die Löwenzahnblätter hervorragend jeden Salat aufpeppen, dazu einfach ein paar Blätter unter den „herkömmlichen“ Salat mischen.

Die frisch gegrabene Wurzel, geschnitten und mit Salz bestreut (das zieht etwas die Bitterkeit heraus), kann gut als „Knabbergebäck“ verzehrt werden.

Nun wünsche Ich Ihnen ganz viel Lebenskraft

und viel Freude beim Sammeln der ersten Frühlingskräuter.

Ihre Sandra Kunz
Heilpraktikerin

www.heilkunst-passau.de

Literaturnachweise:

Jacobus Theodorus Tabernaemontanus Neu vollommen kräuter Buch 1731
Reprint 1975 by Verlag Konrad Kölbl

Gerhard Madaus: Lehrbuch der biologischen Heilmittel,


mediamed Verlag ISBN 3-922724-05-1

Siegried Hirsch und Felix Grünberger: Die Kräuter in meinem Garten, Freya Verlag, ISBN: 978-3-9021 34-79-0







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