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Handout zur Vorlesung: Ideengeschichtliche Voraussetzungen und Parallelen


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Univ.-Prof. Dr. Verena Krieger: Einführung in die Ikonologie
Handout zur 2. Vorlesung: Ideengeschichtliche Voraussetzungen und Parallelen

Themen:

- Kunstgeschichte als Kulturwissenschaft: Winckelmann, Hegel, Burckhardt

- Kulturanthropologie: Tylor

- Überwindung des klassizistischen Antikenbilds: Lessing, Nietzsche

- Symboltheorien: Vischer, Cassirer

- Soziologie: Karl Mannheim

- Hermeneutik: Jüdische Tradition, Aufklärung, Schleiermacher, Dilthey

- Gedächtnistheorien: Halbwachs, Semon

- Evolutionismus, Biologismus, Monismus: Darwin, Spencer, Haeckel

- Theoretiker der ästhetischen Moderne: Benjamin, Kracauer


Bilder:

Laokoon, Hellenistische Skulpturengruppe, Rom, Vatikanische Museen

Apoll von Belvedere, Hellenistische Kopie einer spätantiken Statue, Rom, Vatikanische Museen

Sandro Botticelli, Der Frühling, um 1482/87

Antonio Pollaiuolo, Kämpfende nackte Männer, Kupferstich, um 1470/75
Namen:

Johann Joachim Winckelmann

G.W.F. Hegel

Jacob Burckhardt

Edward B. Tylor

Gotthold Ephraim Lessing

Friedrich Nietzsche

Friedrich Theodor Vischer

Ernst Cassirer

Karl Mannheim

Friedrich Schleiermacher

Wilhelm Dilthey

Maurice Halbwachs

Richard Semon

Charles Darwin

Karl Marx

Ernst Haeckel

Charles Spencer

Walter Benjamin

Siegfried Kracauer


Begriffe und Zitate:

Hegel: Kunst als „Sinnliches Scheinen der Idee“

Marlite Halbertsma: Burckhardt „kehrt die Methode der Kunsthistoriker des frühen 19. Jahrhunderts gleichsam um: die Kunst wird nicht von der Kultur aus studiert, sondern die Kultur von der Kunst aus.

Warburg: Burckhardt hatte das Ziel einer „synthetischen Kunstgeschichte“ und sein eigenes Ziel ist es, „auf der von ihm gewiesenen Bahn weiter(zu)schreiten“

Warburg beabsichtigt „historische Psychologie des menschlichen Ausdrucks“

Edward B. Tylor: definiert Kultur als „Inbegriff von Wissen, Glauben, Kunst, Moral, Gesetz, Sitte und allen übrigen Fähigkeiten und Gewohnheiten, welche der Mensch als Glied der Gesellschaft sich angeeignet hat“

Edward B. Tylor: „Survivals“, dt. „Überlebsel“

Warburg: „Nachleben der Antike“

Winckelmann: Laokoon zeigt „bei allen Leidenschaften eine große und gesetzte Seele“, „edle Einfalt und stille Größe“. Der Apoll von Belvedere verkörpert „das höchste Ideal der Kunst unter allen Werken des Altertums“

Hegel spricht vom „Ende der Kunst nach der Seite ihrer höchsten Bestimmung“. Kunst „ladet uns zur denkenden Betrachtung ein … was die Kunst sei, wissenschaftlich zu erkennen“.

Lessing: „fruchtbarer Augenblick“

Vischer unterscheidet drei Stufen des Symbols: 1. die „dunkel-verwechselnde“ (bei Warburg: „magisch-verknüpfende“), 2. „logisch-sondernde“, 3. „vorbehaltende“, eine Zwischenvariante zwischen den Extremen

Cassirer: Sprache, Religion, Mythos, Wissenschaft, Recht und Kunst sind „Offenbarungen und Manifestationen geistiger Grundfunktionen im Material des Sinnlichen“, durch sie „erblicken wir und in ihnen besitzen wir das, was wir die ‚Wirklichkeit’ nennen: denn die höchste objektive Wahrheit, die sich dem Geist erschließt, ist zuletzt die Form seines eigenen Tuns.“

Karl Mannheim: „Dokumentsinn“

Wilhelm Dilthey: „Die Natur erklären wir, das Seelenleben verstehen wir“

Warburg: „..sehr viel Geduld vorausgesetzt, brauchen wir nur im guten alten Stil getreue philologi­sche Auslegekunst – Hermeneutik More Majorum – , um einen Ausblick ins Weite zu gewinnen.“

Maurice Halbwachs: „mémoire collective“ (kollektives Gedächtnis)

Richard Semon: „Engramme“ (Spuren des Erlebten im Organismus)

Warburg in der Einleitung zum Mnemosyne-Atlas: Die „Ausdrucksformen des maximalen inneren Ergriffenseins“ sind „Engramme leidenschaftlicher Erfahrung“, die sich als „gedächtnisbewahrtes Erbgut“ im Gedächtnis der Menschheit einprägen
Quellentexte:

Johann Joachim Winckelmann, Geschichte der Kunst des Alterthums, 1764

Jacob Burckhardt, Die Kultur der Renaissance in Italien, 1860

G.W.F. Hegel, Vorlesungen über die Ästhetik, gehalten 1817-29, veröffentlicht 1835/37

Edward B. Tylor, Primitive Culture. Researches into the development ofmythology, philosophy, religion, art and costum, London 1871; dt. Die Anfänge der Kultur. Untersuchungen über die Entwicklung der Mythologie, Philosophie, Religion, Kunst und Sitte, Leipzig 1873

Gotthold Ephraim Lessing, Laokoon oder über die Grenzen der Mahlerey und Poesie, 1766

Friedrich Nietzsche, Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik, Leipzig 1872. Zitiert nach der Ausgabe München 1990

Ernst Cassirer, Die Begriffsform im mythischen Denken (1922), in: Wesen und Wirkung des Symbolbegriffs, Darmstadt 1956, S. 1-70

Friedrich Theodor Vischer, Das Symbol (1887), in: Symbol. Grundlagentexte aus Ästhetik, Poetik und Kulturwissenschaft, hg. von Frauke Berndt und Heinz J. Drügh, Frankfurt am Main 2009, S. 200-214

Ernst Cassirer, Philosophie der symbolischen Formen“, 3 Bände, 1923-29

Ernst Cassirer, Der Begriff der symbolischen Form im Aufbau der Geisteswissenschaften“, in: Vorträge der Bibliothek Warburg, Bd. I, 1921/22, hg. von Fritz Saxl, Leipzig/Berlin 1923, S. 11-39; auch in Ernst Cassirer., Wesen und Wirken des Symbolbegriffs, Darmstadt 1976, S. 171-200

Karl Mannheim, Beiträge zur Theorie der Weltanschauungsinterpretation, in: Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte, Bd. 1 (XV), 1921-22, Wien 1923, S. 236-274; wiederabgedruckt in: Karl Mannheim, Wissenssoziologie, hg. von Kurt H. Wolff, Berlin/Neuwied 1964, S. 91-154

Maurice Halbwachs, Les cadres sociaux de la mémoire, Paris 1925, dt.: Das Gedächtnis und seine sozialen Bedingungen, übersetzt von Lutz Geldsetzer, Berlin/Neuwied 1966

Richard Semon, Die Mneme als erhaltendes Prinzip im Wechsel des organischen Geschehens, Leipzig 1904

Walter Benjamin, Der Ursprung des deutschen Trauerspiels (1928), erneut in: Gesammelte Schriften, Bd. I/1: Abhandlungen, Frankfurt am Main 1991

Siegfried Kracauer, Von Caligari zu Hitler. Eine psychologische Geschichte des deutschen Films (1947), Frankfurt am Main 1984

Siegfried Kracauer – Erwin Panofsky, Briefwechsel 1941–1966, hg., kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Volker Breidecker, Berlin 1996
Kommentatoren:

Marlite Halbertsma, Die Kunstgeschichte in den deutschsprachigen Ländern und den Niederlanden 1764 – 1933: ein Überblick, in: Marlite Halbertsma/Kitty Zijlmans (Hg), Gesichtspunkte. Kunstgeschichte heute, Berlin 1995, S. 35-82

Edgar Wind, Warburgs Begriff der Kulturwissenschaft und seine Bedeutung für die Ästhetik (1931), in: Ekkehard Kaemmerling (Hg.), bildende Kunst als Zeichensystem. Ikonographie und Ikonologie. Theorie, Entwicklung, Probleme, Bd. 1, Köln 1984, S. 165-184

Ernst H. Gombrich, Aby Warburg und der Evolutionismus des 19. Jahrhunderts, in: Robert Galitz/ Brita Reimers (Hg.), Aby M. Warburg. „Ekstatische Nymphe … trauernder Flußgott“. Portrait eines Gelehrten, Hamburg 1995, s. 52-73

Georges Didi-Huberman, Das nachlebende Bild. Aby Warburg und Tylors Anthropologie, in: Gottfried Boehm (Hg.), Homo pictor, Leipzig 2001, S. 205-224

Momme Brodersen, Walter Benjamin und das Warburg-Institut. Einige Dokumente, in: Warburg-Symposium 1991, S. 86-94

Wolfgang Kemp, Walter Benjamin und die Kunstwissenschaft, Teil 2: Walter Benjamin und Aby Warburg, in: Kritische Berichte, Bd. 3, 1975, S. 5-25

Volker Breidecker, Kracauer und Panofsky: ein Rencontre im Exil, in: Konstruktionen der Moderne. Im Blickfeld 1/1994, Hamburg 1994, S. 125-147



Lektüreempfehlung im Anschluss an diese Vorlesung:

Marlite Halbertsma, Die Kunstgeschichte in den deutschsprachigen Ländern und den Niederlanden 1764 – 1933: ein Überblick, in: Marlite Halbertsma/Kitty Zijlmans (Hg), Gesichtspunkte. Kunstgeschichte heute, Berlin 1995, S. 35-82 – oder:



Edgar Wind, Warburgs Begriff der Kulturwissenschaft und seine Bedeutung für die Ästhetik (1931), in: Ekkehard Kaemmerling (Hg.), bildende Kunst als Zeichensystem. Ikonographie und Ikonologie. Theorie, Entwicklung, Probleme, Bd. 1, Köln 1984, S. 165-184


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