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Er hat mich bei meinem Namen genannt,und dadurch hab ich ihn erkannt


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Maria Magdalena

Er hat mich bei meinem Namen genannt,und dadurch hab ich ihn erkannt.“


(Johannes 20, 1-18)

Vorbemerkung:


Die Gottesdienstteile sind wie Bausteine gedacht. Fühlen Sie sich frei auszuwählen, mit den Vorschlägen zu arbeiten, sie zu verändern oder einzusetzen, wie es für Sie am besten passt. Sie finden verschiedene Psalmgebete, die  im Wechsel mit den Kindern beziehungsweise mit der feiernden Gemeinde zu sprechen sind: Psalm 118 knüpft an die österliche Freude an. Das Gebet mit dem Kehrvers von Jesaja 43,1 weist schon hin auf die Bedeutung der Namensnennung  durch Jesus in der Erzählung. Der letzte Vorschlag ist ein Psalm aus unseren Tagen, der das in der Begrüßung enthaltene Votum wieder aufgreift und versucht, Passions- und Ostererfahrung kindgemäß zum Ausdruck zu bringen. Der folgende Kyrievorschlag bezieht die persönlichen Erlebnisse der feiernden Gemeinde ein, auch wenn diese im einzelnen nicht genannt werden können. Die Gottesdienstbesucher brauchen je einen nicht zu kleinen Stein und für den persönlich erlebten Zuspruch  nach der Erzählung von Johannes 20 ein Teelicht. Was in der Erzählung verkündet wird, wird durch die Zeichenhandlung wenigstens ansatzweise erfahrbar. (Wir haben dies in einem Gottesdienst mit 70 bis 80 Kindern durchgeführt, ohne dass es zu einem Chaos kam, im Gegenteil die Kinder waren sehr ernsthaft bei der Sache. Die Steine waren relativ schwere Flusskiesel und stammten von der Leitha.)
Die beiden Erzählvorschläge zeigen Möglichkeiten auf und sollen anregen, die eigene Erzählweise zu finden.
Der Bastelvorschlag führt die  „Wendung“ humorvoll vor Augen und macht Kindern Freude.
Der Gottesdienst schließt mit Gebet, Vater unser,  Segen.
Die Lieder sollten sowohl zum Thema des Gottesdienstes passen wie auch den Kindern wenigstens zum Teil vertraut sein. Hier sind nur wenige, dafür hoffentlich bekannte  Lieder vorgeschlagen. Im Anhang finden Sie die beiden nicht im Evangelischen Gesangbuch stehenden  Lieder und die Kopiervorlage für die Bastelarbeit.

Heidelinde Gridl, Andrea Petritsch

Abkürzung: EL Evangelisches Liederheft

Begrüßung:


Jesus Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt.
Wo Menschen in seinem Namen zusammen kommen, da ist es Licht. Das Licht breitet sich aus. Es wärmt, es macht froh. So ist Gottes Liebe mitten unter uns.
Lasst euch herzlich mit dieser Zusage zu diesem gemeinsamen Gottesdienst von Kindern und Erwachsenen begrüßen. Wir nennen es Kindergottesdienstsonntag, denn heute feiern wir nach Art der Kinder. Wie sie sonst im Kindergottesdienst beten, singen und von Gott hören, so tun wir es heute gemeinsam mit den Erwachsenen.
Es geschehe im Namen Gottes und im Vertrauen auf Gott, der uns mit seinem Licht und seiner Liebe leiten und führen möchte. Amen

Lied: 
Wir wollen alle fröhlich sein EG 100, 1,2,5  oder  


Lasst uns miteinander  EL 45/77 (um das gemeinsame Tun zu betonen oder irgendein in der Kindergemeinde übliches Begrüßungslied)

Psalmgebet im Wechsel: 



Nach Psalm 118

Dies ist der Tag, den der Herr macht.

Lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.

Lasst uns singen mit Freuden vom Sieg Gottes über den Tod.

Ostern heißt: Christus ist erstanden. Jesus lebt.

Dies ist der Tag, den der Herr macht.

Lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.

Lasst uns das neue Leben feiern, das dem Tod widersteht.

Denn der Herr ist auferstanden.

Er ist wahrhaftig auferstanden



Mit Jesaja 43,1 als Kehrvers

Herr, es gibt Zeiten in meinem Leben, da meine ich,

meine Füße wären eingegraben im Boden.

Ich komme keinen Schritt weiter.

Du aber sprichst zu mir:

Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst;

ich habe dich bei deinem  Namen gerufen, du bist mein.

Gott, es gibt Momente in meinem Leben,

da kenn ich mich selber nicht.

Da geht die Wut mit mir durch;

oder ich gebe vor, jemand zu sein, der ich gar nicht bin.

Du aber sprichst zu mir:



Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst;

ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.

Herr, manchmal weiß ich nicht, wohin ich gehöre.

Plötzlich ist die Geborgenheit der Familie nicht mehr zu spüren,

das Klima in der Schule oder am Arbeitsplatz ist vergiftet,

niemand scheint sich an meiner Anwesenheit zu freuen.

Du aber sprichst zu mir:



Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst;

ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.

Psalmgebet aus unseren Tagen

Auf allen meinen Wegen



bist du, Gott, mein Licht

Es gibt Wege, die gehe ich ganz leicht;

Da hüpfe ich vor Freude und singe dir ein Lied, mein Gott.

Auf allen meinen Wegen

bist du, Gott, mein Licht

Es gibt Wege, die fallen mir schwer:

Ich fühle mich so alleine;

Meine Füße sind schwer wie Blei.

Ach Gott, dann fällt mir jeder Schritt schwer.

Auf allen meinen Wegen

bist du, Gott, mein Licht

Es gibt Wege, die sind hell und froh.

Die Sonne lacht und ich lache dazu.

Auf allen meinen Wegen

bist du, Gott, mein Licht

Es gibt Wege, da ist alles dunkel um mich her.

Alles ist trübe und finster in mir.

Kein Lichtblick, kein Schimmer Hoffnung.

Auf meinem Herz lastet es schwer wie Stein.

Ach Gott, verlass mich nicht.



Auf allen meinen Wegen

bist du, Gott, mein Licht  

Kyrie mit Steinen: (im Altarraum liegt ein Haufen von Steinen)

Manchmal ist es nicht so leicht fröhlich zu singen. Da bleibt einem das Lied im Halse stecken. Manchmal ist es nicht so leicht vergnügt zu feiern und die Osterfreude mitzuempfinden. Manchmal sind wir von Sorgen geplagt, von Ängsten gepeinigt, von Trauer gezeichnet. Es ist uns schwer ums Herz, wir sind bedrückt. Was bedeutet dann: Jesus ist auferstanden?

Solche Gedanken können schwer wie Steine sein, wie die Steine, die hier liegen. Wie ein Stein liegt Trauer, Angst und Sorge auf der Seele. Jeder, jede darf sich jetzt so einen Sorgen- oder Trauerstein aussuchen als Zeichen für seine Sorgen oder Traurigkeiten oder auch für die Traurigkeit eines anderen, den er oder sie gern hat. Nehmt ihn mit auf euren Platz, fühlt wie schwer er ist, denkt an den oder die, die ihr liebt habt und die so traurig ist oder spürt eueren eigenen Traurigkeiten nach.

Damit man nicht mehr traurig ist oder damit Sorgen weniger werden, ist es gut, wenn man mit jemanden darüber reden kann. Ich kann euch jetzt nicht alle eure Sorgen erzählen lassen, auch wenn ich es gerne täte, aber wir können gemeinsam mit unseren Sorgen, Ängsten und Traurigkeiten vor Gott kommen. Er hört gewiss.

So nehmt euren Trauer, - Angst- oder Sorgenstein und erzählt Gott in Gedanken, wofür ihr ihn ausgesucht habt und dann singen wir:

Lied: Gott, erhöre uns; Gott, wir klagen dir; Gott, wir bitten dich   EG 178.11

Zusage: So spricht Gott: Es wird nicht dunkel bleiben über denen, die in Angst sind. (Jesaja 8,23) oder

Fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst, ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst zu mir. (Jesaja 43,1) o.ä.

Lied: Das wünsch ich sehr EG 630 oder Gloria EG 575.2 oder Halleluja aus EG 100 o.ä.

Erzählung: Erzählvorschlag zu Johannes 20, 1 – 18 (aus der Sicht Maria Magdalenas)

„Oma Maria, Susanna hat sich einen Schiefer eingezogen!“ Fürsorglich bringt Rahel ihre kleine Schwester zu der Frau, die im Schatten des Maulbeerbaumes sitzt. „Komm her, Susanna, ich will sehen, ob ich dir helfen kann.“ Oma Maria streckt ihre Arme einladend dem kleinen Mädchen entgegen. Sie ist gerne bei den Kindern draußen. Genau genommen ist sie gar keine echte Oma, keines dieser Kinder ist ihr Enkelkind. Aber sie lässt sich von den Kindern gerne „Oma Maria“ nennen.

Oma Maria verbringt viel Zeit mit den Kindern. Sie sagt: „Von denen kann man viel lernen.“ Darauf hat sie vor vielen Jahren Jesus aufmerksam gemacht. Das hat sie sich gut gemerkt. Während sie den Holzsplitter aus Susannas Hand heraus zieht, muss sie wieder daran denken, als Jesus den kleinen Andreas vor sich hingestellt und den Erwachsenen gesagt hat: „Ihr müsst so werden wie dieses Kind, wenn ihr in den Himmel kommen wollt!“

„Oma Maria, du denkst schon wieder an Jesus, stimmt’s?“ „Ja, aber woher weißt du denn das, Rahel?“ fragt Oma Maria erstaunt. „Du machst immer ein bestimmtes Gesicht, wenn du an Jesus denkst. Da schaust du so sanft und verträumt. Nur wenn du vom Ostermorgen erzählst, dann ist das anders!“ antwortet Rahel. „Ja, das war aber auch ein ganz besonderes Erlebnis!“ setzt Oma Maria hinzu und man sieht gleich, wie aufgeregt sie bei dem Gedanken wird. „Erzähl es uns doch wieder einmal, wie das damals war am Ostermorgen!“ bittet Tobias. Die anderen Kinder kommen auch ganz nah und setzen sich auf den Boden. „Ja, bitte, Oma Maria!“ bettelt nun auch Jusuf, der über die Geschichten von Oma Maria immer lange nachdenken muss.

„Na gut“, sagt Oma Maria, „ich will es euch wieder erzählen:

Es war noch sehr früh am Morgen. Die anderen haben noch alle geschlafen. Aber ich konnte nicht mehr schlafen. Ich konnte überhaupt nicht gut schlafen. Haben sie doch unseren Jesus getötet! Ich hatte keine Ahnung, was jetzt werden sollte. Ich hab nicht gewusst, wo ich nun leben werde, und auch nicht, was ich tun sollte. Die ganze Zeit musste ich an Jesus und die Zeit mit ihm denken. An das Viele, das ich mit ihm und den anderen erlebt hatte. Und immer wieder kamen diese schrecklichen Bilder in mir hoch, wo ich beim Kreuz stand und stundenlang zusehen musste, wie Jesus langsam starb.“ Oma Maria zittert richtig, als sie das sagt. Sogar ihre Augenlider scheinen zu zittern. „Ich hab nur noch an das Vergangene gedacht. Nur zurück, versteht ihr?“ Die Kinder nicken. „Ich bin dann einfach aufgestanden und in den Garten gegangen, wo das Felsengrab lag, in das wir Jesus gelegt hatten. Wir waren ja so froh, dass unser Freund, der Josef aus Arimathäa, gleich angeboten hatte, Jesus in das Felsengrab zu legen, das ihm gehörte. So konnten wir Jesus wenigstens ordentlich bestatten.

Als ich in den Garten komme, ist es noch gar nicht richtig hell. Zuerst hab ich geglaubt, ich täusche mich wegen der Morgendämmerung. Aber als ich vor dem Grab stehe, da sehe ich, dass ich mich nicht getäuscht habe: Der große Rollstein ist beiseite gerollt, der Eingang zum Grab ist offen! Ich hab so einen Schrecken gekriegt, dass ich sofort los gerannt bin zurück zu den anderen. Ich hab Petrus und Johannes geweckt, hab ihnen gesagt: ‚Irgendwer hat den Stein weg gerollt, vielleicht haben sie unseren toten Freund sogar gestohlen und versteckt, kommt schnell mit. Ich trau mich nicht hinein ins Grab.’ Die beiden sind los gelaufen. So schnell konnte ich nicht mehr rennen, ich hatte ja schon keine Puste mehr! Als ich zum Grab hin komme, sind Petrus und Johannes nicht mehr da. Ich halte Ausschau und sehe sie in einiger Entfernung bereits wieder weg gehen. Da sind mir einfach die Tränen herunter gerollt.

Ich steh da vor dem Grab, der Stein ist weg, die beiden Männer auch, ich steh und heule und sehe nichts als das offene Grab vor mir. Sehen ist gut gesagt, ganz verschwommen war alles vom vielen Weinen! Doch plötzlich ist es, als hätte ich glitzernde Tränen. Ich nehme einen Ärmel und wisch mir über die Augen. Da kann ich was Helles im Grab erkennen: Zwei Gestalten in weißen Gewändern. Ich weiß, das waren Engel. Die sitzen genau da, wo wir Jesu Leichnam hin gelegt hatten: Einer am Kopf- und der andere am Fußende. Die sprechen mich an und fragen, warum ich weine. Mir kommt das gar nicht seltsam vor. Ich bin nicht einmal erstaunt! Ich sag zu ihnen nur: ‚Sie haben meinen Herrn weg genommen, und ich weiß nicht, wo sie ihn hin gelegt haben.’ Dabei dreh ich mich um, weil ich ja annehmen muss, dass sie ihn aus dem Felsengrab hinaus getragen haben. Doch da steht auf einmal ein Mann vor dem Grab, genau vor mir, und fragt mich auch, warum ich denn weine. Ich denke, es ist vielleicht der Gärtner, der Mann, der diesen Garten pflegt, und ich frage ihn geradewegs: ‚Herr, hast du ihn weg getragen, dann sage mir, wo du ihn hin gelegt hast. Ich hole ihn wieder zurück.’ Der Mann sagt: ‚Maria’ – meinen Namen. Er spricht ihn genau so, wie ich ihn oft sprechen gehört habe. Es gibt keinen Zweifel: Das ist Jesus! Ich bekomme große Augen und weiche Knie. Er hat mich bei meinem Namen genannt, und so, wie er ihn ausgesprochen hat, weiß ich, so nennt mich nur mein lieber Herr, und deshalb antworte ich auch: ‚Rabbuni’ – das heißt ja ‚mein lieber Herr’. Dann will ich mich an ihm festhalten. Aber Jesus sagt: ‚Das geht jetzt nicht. Geh nur hin zu den anderen und sag ihnen, dass ich jetzt zu meinem und eurem Vater gehen werde, zu meinem und zu eurem Gott.’ Ja, und dann bin ich zu unseren Freunden gegangen und hab’ ihnen das gesagt.“

„Hast du nicht Jesus gefragt, wie das geht, dass er wieder lebendig ist?“ fragt Jusuf. „Nein!“ gibt ihm Oma Maria lachend zur Antwort. „Erst später haben mich andere auf den Gedanken gebracht, dass ich ihm hätte Fragen stellen sollen. Aber in dem Moment, in dem ich begriffen habe, dass er es ist, hatte ich überhaupt keine Fragen. Ich war wie verwandelt und meine Traurigkeit und meine Angst waren auch vorbei!“ Rahel beobachtet, wie die Augen der Oma Maria leuchten, Wangen, Mund und Stirn verraten ihre freudige Erregung. ‚Seltsam’, denkt Rahel, ‚auch wenn ich nichts hören könnte, wüsste ich genau, wann Oma Maria diese Geschichte erzählt. Ich kann sie in ihrem Gesicht lesen!’

Es ist still. Susanna schleckt sich über die Stelle, wo der Schiefer gesteckt hat. Nachdenklich fragt Jusuf: „Oma Maria, kommt es von diesem Ostermorgen, dass du uns immer so besonders mit Namen ansprichst und von jedem neuen Kind zuallererst den Namen wissen willst?“ „Kann sein, Jusuf, kann sein.“ meint Oma Maria und will darüber nachdenken.

(Eine Erzählerin könnte mit einem  Kopftuch oder einen Umhang die Verwandlung in eine andere Person andeuten und dann in Ichform erzählen.)

Ich heiße Maria. Maria aus Magdala. Ich bin eine Freundin von Jesus. Ich bin mit ihm und allen unseren Freunden durchs Land gezogen. Jesus hat von Gott erzählt. Ich habe ihm so gerne zugehört. Er hat Menschen geholfen. Ich habe ihn bewundert. Er hat Menschen geheilt. Auch mich hat er heil und froh gemacht. Er hat mich und mein Leben verwandelt. Es war einfach schön mit ihm zusammen zu sein. Ich war mir ganz sicher: Jesus kommt von Gott. Durch ihn habe ich mich Gott nahe gefühlt. Aber dann kam das Schreckliche, was mir das Herz so schwer machte, als hätte ich Steine zu schleppen.

(Erzählerin kann zur Veranschaulichung mehrere Steine aufheben, eventuell in ein Tuch gepackt)

Jesus wurde umgebracht, ans Kreuz geschlagen. Ich war dabei. Wir haben ihn dann in einem Garten begraben, in ein Felsengrab wurde er gelegt und ich konnte nur noch weinen. So verzweifelt war ich. Alles aus. Ohne Jesus war die Welt leer.

Nach dem Ruhetag bin ich dann ganz früh aufgestanden, schlafen konnte ich eh nicht und bin hinaus zum Garten gegangen. Ich wollte noch einmal zu ihm. An den Stein, den wir vor das Felsengrab gewälzt hatten, hatte ich gar nicht gedacht. Jetzt stand ich vor dem Grab und war nicht einmal erstaunt, dass der Stein nicht mehr vor der Grabhöhle lag. Ich konnte nur an Jesus denken. Ach, wie sollte es nur weitergehen ohne ihn! Was sollte ich nur anfangen! Es tat so weh an ihn zu denken und an all das Schöne, was wir gemeinsam erlebt hatten. Mein Gesicht war schon ganz nass vom vielen Weinen. Ich bin in die Grabhöhle hineingegangen, um ihn noch einmal zu sehen. Zunächst ist mir gar nichts komisch vorgekommen. Erschocken bin  ich erst, als mich Gestalten in weißen Gewändern ansprachen. Viel habe ich ja durch meinen Tränenschleier nicht gesehen. Ich denke, es müssen Engel gewesen sein. Aber Jesus war nicht da. „Frau, wen suchst du?“, wurde ich gefragt. Aufgeschluchzt habe ich: „Jesus, meinen Herrn, haben sie fortgenommen. Wo ist er?“ Dann habe ich mich umgewandt und bin ich fast blind vor Tränen aus der Grabhöhle gestürzt. Weg vom Grab. Da war nicht, was ich suchte. Draußen war ein Mann, ich dachte: Das ist sicher der Gärtner, der den Garten pflegt. Aber als ich ihn fragte: „Bitte sag mir: Hast du Jesus irgendwo anders hingebracht? Ich will ihn holen.“ Da auf einmal war alles anders. Ich und mein Leben wurden wieder verwandelt.

Ja, denn auf einmal sagte der Fremde meinen Namen: „Maria“ so besonders, wie nur einer meinen Namen ausgesprochen hatte. Mein Herz machte einen Sprung, als gäbe es dieses Gebirge aus Trauer und Angst in meinem Herzen auf einmal nicht mehr.

(Die Erzählerin könnte jetzt auch ihre Steine zu Boden fallen lassen)

„Jesus, mein Meister!“ Ach, ich wollte ihn festhalten, er sollte nicht mehr fort von mir. Er sollte mich nicht noch einmal so verzweifelt alleine lassen. Aber er sagte: „Maria, das geht nicht. Festhalten kannst du mich nicht. Jetzt ist es anders. Aber alleine bist du nicht. Geh zu unseren Freunden und sage ihnen: Ich werde bei Gott, meinem Vater, sein; er ist auch euer Gott und euer Vater. Ihr müsst nicht so traurig sein.“ Wie im Traum habe ich den Garten verlassen. Jesu bei Gott und doch lebendig. Unfassbar und doch nahe. Den Freunden habe ich natürlich alles weitererzählt: „Ich habe Jesus gesehen. Und das hat er zu mir gesagt.“ Aber manchmal kann ich es noch immer nicht ganz fassen. Ich werde wohl mein ganzes Leben dazu brauchen, um diese Wandlung zu begreifen.

Lied: Du verwandelst meine Trauer in Freude  EL 76/124 (Wir drücken den Wechsel von Trauern und Freude etc. mit unseren Körper beziehungsweise unserer Mimik aus.)

Zuspruch mit Teelichtern:

Jesus zaubert Trauer, Angst und Sorgen nicht einfach weg. Maria hat lernen müssen ohne Jesus zu leben und ihn doch nahe zu wissen. Sie konnte ihn nicht fassen und wusste ihn doch lebendig. Bei uns ist es nicht viel anders. Wir haben Gott unsere Ängste, unsere Sorgen, unsere Traurigkeiten anvertraut. Wir dürfen dies immer wieder tun. Wir haben Gottes Zuspruch und die Geschichte der Maria gehört. Und wir können uns auch gegenseitig stärken und aufrichten.

Ich lade euch ein, euch den Zuspruch noch einmal persönlich schenken zu lassen. Mit einem an den Altarkerzen entzündetem Teelicht mache ich mich auf den Weg zu einem Steinbesitzer, zu einer Steinbesitzerin;  ich nenne sie oder ihn beim Namen (erfrage den Namen) und spreche: „Gott ist mit dir (oder Gott lässt dich nicht allein.)“ Er oder sie bringt dann ihren Stein nach vorne, nimmt nun ein Teelicht und überreicht dieses mit einem Zuspruch einem anderen Steinbesitzer, bis jeder/ jede ein Teelicht hat und den persönlichen Zuspruch hören konnte. Die Orgel bitten wir um eine musikalische Untermalung.

Lied:  Du verwandelst meine Trauer oder Nimm meine Hand und schau mir ins Gesicht (siehe Anhang; wir reichen uns die Hände und schauen uns auch an)

Gebet:


Jesus Christus, wir loben dich.

Du lebst und lässt uns im Leben nicht allein. Du begleitest uns Tag für Tag bei jedem Schritt. Steine legen sich uns in den Weg. Du gehst mit uns. Steine legen sich uns aufs Herz. Du trägst mit. Weil du lebst, können wir aufatmen. Wir danken dir.

Ja, Gott, bei dir sind unsere Sorgen und Ängste, unsere Traurigkeiten und Nöte gut aufgehoben. Du bist bei uns mit deiner Liebe und deinem Licht. Wir bitten dich, lass uns dies immer wieder spüren. Schenke uns die Kraft, deine Liebe weiterzugeben.

Vater unser

 

Segensbitte:



Gott der Liebe, segne uns durch deinen Heiligen Geist,

dass wir dich sehen auf den Gesichtern unserer Mitmenschen,

dass wir dich hören in den Worten derer, die mit uns sprechen,

dass wir dich spüren, wenn wir Gutes erfahren und Gutes tun.

 

Biblisches Segenswort: (z.B. 4. Mose 6,24-26)



Der Herr segne dich und behüte dich.

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht und gebe dir Frieden.

 

Lied: Der Herr segne dich EG 570  oder Gott, dein guter Segen EL 120/188 (oder anderes in der Kindergemeinde übliches Schlusslied)



Gestaltungsvorschläge

Wo es räumlich gut möglich ist, können die Kinder an der Stelle, wo Oma Maria vom Ostermorgen zu erzählen beginnt, nach vorne eingeladen werden, um („ganz nah und am Boden sitzend“) die Erzählung anzuhören. Der/die Erzählende kann ein Wendepüppchen (siehe Bastelanleitung) eher unauffällig in der Hand halten. An der Stelle, wo Maria Magdalena erkennt, dass es Jesus ist, kann man das Wendepüppchen umdrehen und das frohe Gesicht mit den „geöffneten“ Augen deutlich zeigen.

Es wäre auch denkbar, in einem anschließenden Bastelteil die Kinder selbst solch ein Wendepüppchen für sich basteln zu lassen. Bei wenigen Mitarbeitern müsste aus Zeitgründen schon ein wenig vorgearbeitet werden (z.B. Vorbereiten der „Röckchen“, die dann nur noch über die Püppchen gelegt und zusammengezogen werden müssen).

 

Bastelanleitung Wendepüppchen



1.      Die Umrisse der Figur werden auf Fotokarton übertragen und ausgeschnitten.

2.      Auf die Köpfe wird je ein frohes und ein trauriges Gesicht gemalt (am besten mit Filzstiften, die sieht man besser als Buntstifte).



Für die etwa 22cm großen Püppchen braucht man Stoff in der Größe von mind. 35 x 15 cm (beim Stoff darauf achten, dass beide Stoffseiten „ansehnlich“ sind, am schönsten werden die Röckchen aus gestreiften Stoffen, die von beiden Seiten gleich aussehen). Die kurzen Seiten eventuell zusammennähen, an einer Längsseite mit Vorstichen einen etwas stärkeren Zwirn einnähen, sodass der Rock dann um die Mitte des Püppchen damit zusammengezogen werden kann. Die Stofffalten gleichmäßig verteilen und die Faden verknoten. – Fertig!


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