Ana səhifə

Ein Essay über den Aussatz


Yüklə 0.97 Mb.
səhifə1/35
tarix25.06.2016
ölçüsü0.97 Mb.
  1   2   3   4   5   6   7   8   9   ...   35
ZORA´ATH HI

Ein Essay über den Aussatz


durchgeführt anhand einer Betrachtung des 13. und 14. Kapitels des 3. Buches der Thorah, das Leviticus genannt wird, im Original aber Wajikra heißt: "Und er ruft"

von
Alfred Liebezahl

ERSTER BAND

VORWORT
Dieser Essay ist zeitlich als Einschub in mein Werk von den Sieben Tagen entstanden, und der Anlaß dazu ergab sich folgendermaaßen: Ich hatte ein Textdokument anstatt es, wie ich es wollte, zu kopieren, gelöscht, und kurz zuvor noch hatte ich den Gedanken notiert, daß der Sprachgebrauch des Wortes "Willkür" verräterisch ist. Denn was ursprünglich das Wollen des Gewählten bedeutet, war im Laufe der Zeit zum Wahllosen, zum Beliebigen, zum Austauschbaren, zum Willkürlichen eben geworden, das in dem mit Grausamkeit assoziierten Willkür-Regime seinen Höhepunkt hat, denn jeder kann da jederzeit verhaftet und zu Tode gefoltert werden. Das Unwillkürliche aber und die unabsichtliche Fehl-Handlung auch offenbaren immer den wahren Innersten Willen, und die Tatsache, daß Zwei Willen auftreten, ein bewußter und ein unbewußter, beweist schon die Spaltung des Ich. Und nun gilt es, sich nicht über seine Fehlhandlung zu ärgern, sondern ihren Sinn zu verstehen; und in meinem Fall war es so, daß ich Kiwssah (20-2-300-5), das "weibliche Lamm", zu welchem mich Masria (40-7-200-10-70) hingeführt hatte, die Erlaubnis, den Samen zu säen, zu oberflächlich abgetan hatte, aber zu faul war, meinen Fehler zu löschen. Unwillkürlich löschte ihn meine Hand, die so schnell war, daß sie in demselben Moment, als ich merkte, daß etwas nicht stimmte, schon gehandelt hatte. (Es war eine alte Maschine, mit den heutigen Geräten ist das nicht mehr möglich.)

Und weil Kiwssah mit Zora´ath, dem "Aussatz", verknüpft ist, will ich nun meinen wirklichen Fehler einsehen und hoffen, daß dies nicht nur meinem eigenen Heil dient, sondern dem auch anderer Wesen.

I. Vom Aussatz und vom Ausgesetzt-Werden


Wajedaber Jehowuah äl Moschäh we´äl Aharon lemor/ Adom ki jihejäh we´Or Bessaro Sse´eth o Ssapachath o Wahäräth wehajoh we´Or Bessaro leNäga Zora´ath wehuwa äl Aharon haKohen o äl achad miBonajo haKohanim/ weroah haKohen äth haNäga be´Or haBossar uSseor baNäga hofach lowan uMar´eh haNäga amok me´Or Bessaro Näga Zora´ath Hu weroahu haKohen wetime otho/ we´im Bahäräth lewonah Hi be´Or Bessaro we´amok ejin Mar´äha min ha´Or uSseorah lo hofach lowan wehissgir haKohen äth haNäga Schiw´ath Jomim/ weroahu haKohen ba´Jom haSchwi´i wehineh haNäga omad be´Ejnajo lo fossoh haNäga ba´Or wehissgiro Schiw´ath Jomim schenith/ weroah haKohen otho ba´Jom haSchwi´i schenith wehineh kehoh haNäga welo fossoh haNäga ba´Or wetiharo haKohen Misspachath Hi wechibäss Begodajo wetoher/ we´im possoh haMisspachath ba´Or acharej heraotho äl haKohen leToharatho wenir´oh schenith äl haKohen/ weroah haKohen wehineh posstho haMisspachath ba´Or wetim´o haKohen Zora´ath Hi (Leviticus 13, 1-8)
Wajedaber Jehowuah El Moschäh we´El Aharon lemor – „und es spricht das Sein der Wesen als Kraft aus dem Lamme heraus und als Kraft der Empfängnis des Zeichens des Einen, nicht zu verwechseln“ -- Adom ki jihejäh we´Or Bessaro Sse´eth o Ssapachath o Wahäräth wehajoh we´Or Bessaro leNäga Zora´ath wehuwa äl Aharon haKohen o äl Achad miBonajo haKohanim – „der Mensch, wenn entsteht im Bewußtsein seiner Botschaft eine Vergebung oder ein Ende des Schreckens oder ein Innewerden der Schwangerschaft, und es wird im Bewußtsein seiner Botschaft zum Mal des Aussatzes, zur Plage der Bedrängnis des Bösen der Zeit, so soll er hinein gebracht werden zu dem, der das Zeichen des Einen empfing, der wie sie ist, die Heerscharen der Amazonen, oder zu dem Einzigen von seinen Söhnen, der wie sie ist, die Heerscharen der Amazonen, das Meer." (Lev. 13,1)

Dies ist gewiß eine seltsam klingende Übersetzung, nicht willkürlich jedoch, denn alles ist in den Zeichen des Textes begründet, dessen Fülle nie ganz übertragbar ist in eine andere Sprache, und ich bin mir der Unbeholfenheit meines Versuches schmerzlich bewußt. Doch zumindest dies sollte klar sein: daß es sich bei Zora´ath, “Aussatz", nicht bloß um eine Hautkrankheit handelt, denn Or (70-6-200), "Haut", ist Ur gelesen das Verbum "Wach-Werden, Aufwachen, Wach-Sein", also Bewußt-Sein, da im Schlaf wir verlieren unser Bewußtsein -- teilweise ganz, teilweise ist es im Traume ein anderes. Und Bassar (2-300-200), "Fleisch", ist auch "Botschaft", also haben wir in unserem Fleisch eine Botschaft, und die Frage ist immer, wie wir sie verstehen, das heißt aber auch welches Bewußtsein wir von dieser Botschaft besitzen. Das Bewußtsein steht also zur Botschaft im selben Verhältnis wie zum Fleische die Haut.

Und es werden hier drei Bewußtseins-Zustände genannt, die dem Menschen im Erwachen seiner Botschaft geschehen: Se´eth (300-1-400), Ssapachath (60-80-8-400) und Wahäräth (2-5-200-400), die gemeinhin mit "Fleck", "Grind" und "Mal" übersetzt sind (oder so ähnlich). Aber der erste bedeutet "Erhebung, Aufhebung, Vergebung", im zweiten ist Ssaf (60-80), "Schwelle", und Ssof, "Ende", (beides genauso geschrieben) mit Chath (8-400), dem "Schrecken", verbunden, also ein Ende des Schreckens gegeben -- oder eine Schwelle, vor deren Überschreitung wir noch schreckerfüllt sind, danach aber vollkommen beruhigt. Und im dritten, in Wahäräth, steht Har (5-200) im Zentrum, der “Berg“, die Verbindung des Göttlichen Kindes mit dem Prinzip des Menschen, die Wurzel von Harah (5-200-5), "Schwanger-Werden, Empfangen", von Heron (5-200-50), "Empfängnis, Schwangerschaft", und das Bejith am Anfang des Wortes heißt immer auch "Innen, Darinnen", hier also in der Empfängnis.

Wenn wir diese drei zusammen besinnen, die Vergebung, das Ende des Schreckens und das Innewerden der Empfängnis, dann können wir kaum glauben, daß sie Krankheiten darstellen und mit dem "Aussatz" in Verbindung gebracht werden könnten, denn sie erscheinen uns wie der Dreiklang der Erlösung. Darum müssen wir nun das Wort Zora´ath (90-200-70-400) näher betrachten: es ist aus drei Wörtern verschmolzen, aus Zor (90-200), der "Form" oder "Gestalt", was Zur gelesen auch "Belagerung" ist und "Bedrängnis" -- das Eingeschlossen-Sein der Form in sich selbst und ihre Auflösung im Tod -- dann aus Ra (200-70), dem "Bösen", dem "Untauglichen", dem "Übel", das Rea gelesen auch den "Nächsten" bedeutet, den "Stammesgenossen", den "Freund", und zuletzt noch aus Eth (70-400), das ist die "Zeit".

Zora´ath ist also die Bedrängnis durch das Übel der Zeit, deren größtes, der Tod, jegliche Gestalt hier zersetzt und jede Gemeinschaft aufhebt, so daß aus dem Nächsten das Schlimmste der Übel geworden. Und weil bekanntlich ein jeder sich selber der Nächste ist, so wurde auch ein jeder sich selber zum Größten der Feinde. Doch Zora´ath, der "Aussatz", ist in der Zahl dasselbe wie Bath Nachasch (2-400/ 50-8-300), die "Tochter der Schlange", von der wir (in 2.Sam. 17,25) hören, daß sie die Schwester der Zerujah (90-200-6-10-5) ist, in deren Namen das Zor mit der ersten Hälfte des Göttlichen Namens verknüpft ist. An anderer Stelle (in 1.Chron. 2,17) wird dies bestätigt und noch ergänzt durch die Angabe, daß diese beiden Schwestern von Dawid sind. Dessen Vater heißt Ischaj (10-300-10), was Jeschi gelesen "mein Dasein" bedeutet. Und wenn die Bath Nachasch zugleich die Bath Ischaj auch ist, die "Tochter der Schlange" gleichzeitig die "Tochter meines Daseins", so sind die Schlange und mein Dasein identisch, was wir auch aus der Schlangen-Gestalt unserer Wirbelsäule erkennen. Dawid und Bath Nachasch, der “Geliebte“ und die “Tochter der Schlange“, sind die sechste Generation von Nachschon (50-8-300-6-50) her gezählt, der in sich wieder Nachasch, die Schlange, enthält, die er mit der Fünfzig verbindet.

Die Schlange und ihre Brut gilt in weiten Kreisen als die Verkörperung des Bösen schlechthin, wenn sie hier jedoch mit unserem Dasein identisch ist, dann muß auch dieses von Übel sein -- und weil wir das Böse nicht lieben können, wird uns der Stammesgenosse zum hinterhältigen Gegner und wir uns selber zum Ärgsten der Feinde. Das ist dann freilich eine Plage, ein Schlag, und Näga Zora´ath, das "Mal des Aussatzes", tragen wir dann. Aber wie hat es soweit kommen können, nachdem wir doch schon die Vergebung des Bösen erfuhren, die erste der drei Erscheinungsarten des Bewußtseins "seiner" Botschaft? Wenn wir fragen, wessen Botschaft das sei, so lautet die Antwort die Botschaft des Menschen, die des Adam, dessen Name bedeutet: "Ich bin ein Gleichnis". Also ist immer in der Botschaft des Menschen, in seinem Fleische, ein Gleichnis gegeben, der Leib spricht seine Botschaft in Gleichnissen aus, genauso wie auch der Traum, der eine Funktion des Fleisches ist -- wie auch das Wach-Bewußtsein und der Tiefschlaf.

Sse´eth (300-1-400), "Erhebung, Aufhebung, Vergebung", muß Sche´ath gelesen auch die Frage bedeuten: "Welches Du?" -- und Sse´eth kann auch die "Erhabenheit" meinen. Dann könnte es so zugegangen sein: die Aussage: Ide ho Amnos tu The´u ho airon tän Hamartian tu Kosmu -- "Ecce Agnus Deji qui tollis Peccata Mundi" -- "Siehe! das Lamm des Gottes, welches die Sünde der Welt hinwegnimmt" (Joh. 1,29) -- ist ihrer Allgemeingültigkeit verlustig gegangen, dieweil sich einige Streber einbildeten, das Lamm Gottes für sich und für ihre spezielle Sünde reservieren zu müssen, anstatt daß sie diese in die Sünde der Welt hinein aufgelöst hätten. Nur als solche und nur im Ganzen wird sie aufgehoben und weggenommen, nicht aber so daß sich der, dem sie vergeben wurde, nunmehr über seine Nachbarn erhaben und erhöht dünken sollte, dies ist im Gegenteil ein sicheres Zeichen dafür, daß er der Vergebung gar nicht wirklich teilhaftig wurde. Denn im selben Moment wäre ihm seine spezielle Sünde nicht mehr so wichtig gewesen, hat sie ihm doch den Weg in die Kosmische Sünde gebahnt, um die es allein geht, und sich damit erledigt, und er erkennt sich selber in allen Sündern, die jemals lebten und leben und noch leben werden. Aber das erdrückt ihn nicht mehr, denn er sieht ja das Lamm, das diese Sünde und in der Einen Alle hinwegnimmt. Und der, dem sie vergeben wurde, unterscheidet sich in nichts von den anderen Sündern als ganz allein darin, daß er fröhlicher wirkt und diesen Frohsinn gern weitergiebt, weil er weiß, daß diese Welt trotz aller Sünde erlöst wird.

Es sind also in Sse´eth, der "Erhebung", zwei grundsätzlich verschiedene Haltungen möglich, nämlich die Selbstüberhebung und die Erhebung des gesenkten Hauptes des Nächsten, der um Vergebung bettelt auch in dir selber, du selbst als dein eigener Nächster bittest dich fortwährend darum. In der zweiten Erscheinungsform des "Bewußtseins seiner Botschaft", in Ssapachath (60-80-8-400), dem Ende des Schreckens, ist noch die Bedeutung gegeben "Anschluß, Teilhabe, Teilnahme", von Ssipach (60-80-8), "Sich-Anschließen, Zugesellen, Sich-Zusammentun, Teilnehmen, Teilhaben". Das aber heißt im Zusammenhang mit Sse´eth, daß wir uns zusammentun müssen, uns an das Ganze anschließen und daran teilhaben, als Teile mit diesem Ganzen untrennbar verbunden. Und es ist uns nicht mehr erlaubt, irgend jemand, der uns begegnet, schon von vorne herein aus der Kommunikation auszuschließen -- wer es auch sein mag. Denn sonst hätten wir für diesmal den Anschluß verfehlt, die Schwelle nicht überschritten, und der Schrecken verfolgte uns weiter.

Die dritte Erscheinungsform des "Bewußtseins seiner Botschaft", Bahäräth (2-5-200-400), das Innewerden der Empfängnis, ist auch als "Erleuchtung" und "Glanz" zu verstehen -- von Bahar (2-5-200) "Glänzen" und "Leuchten", und gleichzeitig, beHar gelesen, "im Berg", im Verborgenen also und im Geborgenen auch. Und wenn wir fragen, wie diese Botschaft zu verstehen sein könnte, dann kommt uns als eine mögliche Antwort, daß es das Göttliche Kind ist, mit dem wir hier schwanger gehen und das wir in unserem Tode gebären. Dieses ganze sichtbare Leben hinieden wäre also nichts anderes als die Potenz, den Samen des Gottes nicht nur zu empfangen, sondern auch auszutragen, aber ihn ganz erst, verschmolzen mit unserem Wesen, in die andere, in die kommende Welt hinein gebären zu können. Hier ist der Glanz des Gottes-Kinds noch verborgen, ein inneres Leuchten gleichsam und der Welt sehr verhaßt, und geborgen ist dieses Göttliche Kind vor den Angriffen der Weltlichen Herren, die keine Ruhe finden, bevor sie es nicht umgebracht haben, weil sie instinktiv wissen, daß es sie entthronen wird -- töten können sie jedoch immer nur den Sterblichen Leib und niemals das Göttliche Kind, weshalb sie auch so ruhelos sind und so rasend vor Wut. Und immer wenn wir unsere Ruhe verlieren, sollten wir uns fragen, was da gerade geschieht, und vielleicht stellt sich heraus, daß wir es selbst sind, die das Gottes-Kind umbringen wollten.

Darum ist Ssapachath, die "Schwelle des Schreckens", in der Zahl dasselbe wie Machazith (40-8-90-10-400), die eine "Hälfte" des Ganzen, die wir dann im besten Falle erreichen. Aus unserer Wahrnehmung entfernen können wir, um uns selber als Pseudo-Ganzes zu setzen, die andere Hälfte, aber Selbstbetrug ist dann unser Bewußtsein, denn mit der Beseitigung des Göttlichen Kindes verlieren wir auch unsere Mitte, die ja die Verbindung der beiden Hälften darstellt, der Sterblichen und der Unsterblichen Seite, die nur zusammen ein Ganzes sein können. Diese Sünde muß nun erst ganz und gar erkannt und erfahren werden, bevor sie aufgehoben und weggeschafft wird, und sie muß sorgfältig und gut aufgehoben werden, um vergeben zu sein, denn wenn wir sie vergessen, müssen wir sie wiederholen, und das geschieht unwillkürlich und wie unter Zwang. Verwundert reiben wir uns die Augen, wenn wir das scheinbar ungewollte Ergebnis unserer Worte und Handlungen sehen, und erinnern uns hoffentlich dann und werden ihrer bewußt und können mit Eli´jahu (1-30-10-5-6) auch sagen: Kach Nafschi (100-8/ 50-80-300-10) -- "Nimm meine Seele!" (1.Kön. 19,4). Denn wenn der "Herr", das Sein der Wesen, meine Seele annimmt, finde ich den Anschluß wieder an all seine Geschöpfe und bin eines von ihnen und alle zugleich, all-ein und zusammen.

Bahäräth, der verborgene Glanz des Innewerdens der Schwangerschaft mit dem Göttlichen Kinde, ist in der Zahl dasselbe wie Moschäh we´Aharon (40-300-5/ 6-1-5-200-50), "Moses und Aaron", die beiden Brüder, die das sind, was ihre Namen besagen: der aus dem Lamme und der das Prinzip des Stieres (das Aläf) empfängt. In ihnen ist also die Aufhebung der Sünde (durch das Lamm) mit der tiefsten Verfehlung (im Stiere) vereint -- und weil der Stier das zweite und der Widder, dessen Kind das Lamm ist, das erste der Tierkreiszeichen darstellen, auch die Entzweiung des Einen und deren Heilung. Dieses Wunder geschieht in dem Bewußtsein, vom Lamme empfangen zu haben die Vergebung der Sünde und schwanger zu sein mit der Erde zusammen, um das Göttliche Kind zu gebären. Denn wenn meine sterbliche Seele vom "Herrn" akzeptiert wird, angenommen vom Sein der werdenden Wesen, dann ist sie schon fruchtbar.

Ein solches Wunder kann aber nur darum zur Plage des Aussatzes werden, weil die Menschen, die diese Welt nicht als Übergang sehen, haßerfüllt darauf reagieren und den Göttlichen Samen auslöschen möchten, weil seine pure Eksistenz sie daran erinnert, daß sie diese Welt nie und nimmer alleine beherrschen -- schon von daher, weil sie selber Vergängliche sind und vorüber gehen wie alles um sie herum, eine Tatsache, die sie trotz besseren Wissens vor sich selber verbergen. Der in der Gnade des Dreiklangs der Befreiung Lebende ist es jedoch, der alles Vergängliche zum Bewußtsein der Heimkehr erweckt, weshalb sie ihn ja zum Verstummen bringen. Und es ist noch immer die Frage, ob die für aussätzig Erklärten wirklich die Kranken sind -- oder nicht vielmehr umgekehrt die, welche sie ausschließen wollen, weil das "Bewußtsein seiner Botschaft" in ihnen noch nicht oder nicht mehr erwacht. Wie dem auch sei, solange der, welcher den Göttlichen Samen empfing, in der menschlichen Gemeinschaft ein Aussätziger ist, solange leidet er auch am Eingesperrt-Sein in das Übel der jeweiligen Zeit, und jede Zeit hat ihr eigenes Übel.


Und nur für ihn, diesen Göttlich Leidenden, ist der Text auch geschrieben, und er soll zu Aharon (1-5-200-50) kommen, der haKohen (5-20-5-50) genannt wird, "der Priester", von dem wir uns aber immer noch eine ganz falsche Vorstellung machen. Kohen muß auch Kehen gelesen werden und heißt dann "wie sie, ihnen entsprechend", und zwar dem weiblichen Plural -- und die Überlieferung hat dies seit Alters als Hinweis auf die Zewa´oth (90-2-1-6-400) angesehen, die "Heerscharen", die gleichfalls einen weiblichen Plural darstellen und darum auch als Amazonen zu schauen sind, als weibliche Kriegerinnen, deren Kampf dem Gottesdienst gilt, der in Wahrheit nur dann zum Fest wird, wenn Mann und Frau Ebenbürtige sind. Darum handelt der Kohen immer in Übereinstimmung mit diesen Göttlichen Heldinnen, die wie Lillith das nicht unterwerfbare Weibliche sind, auch in ihm selbst; und wenn es in der so genannten Realität nicht so gewesen sein mag, dann lag es daran, daß der "Priester" gar kein Kohen war, sondern ein Lügner.

Aharon, der mit dem Prinzip des Stiers schwanger geht, dessen Potenz so groß ist, daß er noch zeugt in der untersten Welt und im schlimmsten Mißbrauch, mit dem Aläf, dem Zeichen des Einen, gleichwertig ist der Einzige von seinen Söhnen, der "wie sie das Meer" ist (Kohanim gelesen kehen Jam). Denn so wie die unzählbare Menge der Tropfen und Ströme des Meeres ein einziges Meer sind und doch gleichzeitig auch die Vielheit dieser Tropfen und Ströme, so sind auch wir einzelne Wesen und zugleich der Gesamtmensch, der als solcher mit dem Tiere verwandt ist, das Tier ist ja seine "Andere Seite". Und von der Tierseite gesehen, aus der Perspektive des Weiblichen also, das dem Tier viel näher steht als der Mann sich träumen ließ (aber nur daher die Potenz hat, ihn zu erlösen, der ja selbst auch ein Tier ist, was er nur manches Mal leichter vergißt) -- von dieser Seite wird nun der "Aussatz" betrachtet und so etwas wie ein Urteil gefällt.

Weroah haKohen äth haNäga be´Or haBossar weSse´or baNäga hofach Lowan uMar´eh haNäga amok me´Or Bessaro Näga Zora´ath Hu weroahu haKohen wetime otho – „und es sieht der Kohen das Zeichen der Plage im Bewußtsein der Botschaft, und ein Tor in der Plage ist verwandelt zum Sohn, und der Anblick der Plage ist tiefer als das Bewußtsein seiner Botschaft, die Plage des Eingeschlossen-Seins des Bösen der Zeit ist es dann, und das sieht der Kohen, und er erklärt als unrein sein Zeichen.“

Dieses ist abermals eine ungewohnte, jedoch getreue Wiedergabe des Textes, die uns zwingt, ihn als mehr anzusehen als den Kodex einer primitiven Priester-Medizin, mit der wir längst nichts mehr zu tun hätten. Wir haben aber damit mehr zu tun, als es uns vielleicht lieb ist, denn von uns ist natürlich auch hier wieder die Rede. Und wenn es heißt Waroah (6-200-1-5) ha Kohen -- "und es sieht der Kohen" -- dann entsteht dieses Sehen im Hebräischen aus der Verbindung von Rejisch und Aläf, aus der Verbindung des Hauptes des Menschen mit dem Haupte des Stieres, und nicht mehr sieht dann der Mensch nur von seinem Standort, er bezieht den Stier in sich ein, ja er blickt auf ihn hin. Denn der Stier ist die zeugende Kraft des Erdelements mit all ihren Höhlen und Unterwelten und mit ihrem glühenden Kern. In diesem Untersten der Vier Elemente sieht nun der Kohen, mit den Augen der Zewa´oth, der Göttlichen Amazonen, dieser himmlisch tapferen und in Wahrheit niemals besiegbaren Mädchen, das Zeichen der Plage im Erwachen der Botschaft, das Du-Wunder in der Haut des Fleisches geschlagen.

Und wir vergessen nicht, daß Haut und Bewußtsein im Hebräischen eins sind und daß das Fleisch, also das was uns beweglich erst macht, immer eine Botschaft an das Bewußtsein enthält und gleichzeitig damit auch an die Haut. So wie die Haut der Außenposten unseres Leibes ist, die Berührung mit der Außenwelt, so auch unser Bewußtsein, es ist gleichsam die Haut unserer Seele. Und von der Haut, so wie sie berührt oder geschlagen wird, geht auch wieder eine Botschaft nach innen, genauso wie vom Bewußtsein, vom Wach-Zustand, je nachdem wie es liebevoll oder grausam mit der Außenwelt umgeht, eine Botschaft an die Seele gesandt wird.

Und nun antwortet die Seele wieder mit einer Nachricht des Fleisches, zu dem ja die Haut auch gehört, und die kommt zum Bewußtsein als Qual oder als Seeligkeit, je nachdem wir mit der Haut und dem Fleisch, dem Bewußtsein und der Botschaft unseres Nächsten umgingen. Naga (50-3-70), genauso geschrieben wie Näga, "Plage, Schlag, Mal", heißt nicht nur "Schlagen", sondern zuerst "Berühren, Anrühren, Tasten", und dann auch "Erreichen, Antreffen" -- und "Schlagen" zuletzt. Und wohl ist es möglich, durch Schläge die Haut des Nächsten, dieses Bösewichtes, zu treffen, aber viel schöner ist das Angerührt-Werden von dessen Schicksal, und nur die Berührung, die mitfühlt, erreicht den Anderen wirklich. Das Schlagen war doch nur ein verzweifelter Versuch, den Nächsten, der auch das eigene Kind ist, und den die Berührung nicht mehr erreichte, doch noch zu treffen. Und von den Kindern, die der Berührung entbehren, ist es bekannt, daß sie lieber Schläge auf sich ziehen oder sich selber Schmerzen zufügen, als gar nichts zu spüren.

Wenn sie aber glückt, dann öffnet sich ein Tor in dieser Berührung und verwandelt zum Sohn hin, und die Berührung ist dann noch viel tiefer als es das Bewußtsein einer Botschaft je sein kann. Die Berührung der Form des Unheils der Zeit ist es dann, aber gleichzeitig auch das Eintreffen der Gestalt des Freundes der Zeit (denn Ra, das oder der “Böse“, und Rea, der "Nächste", der “Freund“, werden im Hebräischen genauso geschrieben) -- "und der Kohen nimmt sie wahr und erklärt ihr Zeichen für unrein". Beginnen wir zum Verständnis dieses noch dunklen Abschnittes mit dessen Ende, mit dem Wort Time (9-40-1), "für unrein Erklären, Verunreinigen", oder Tame, genauso geschrieben, "Unrein". Auch hier steht uns wieder das Vorurteil im Wege, wie schon beim Kohen, dem "Priester", von dem wir eine ganz falsche Vorstellung hatten. Und die Übersetzung von Tame mit "Unrein" führt uns insofern in die Irre, als sie die Vorstellung der Verneinung des Reinen hervorruft, so als ob das Reine verneint werden könnte. Das "Reine" oder "Rein-Gewordene", heißt auf hebräisch Tahor (9-5-6-200), ist also ein ganz anderes Wort als Tame, und nur das Teth am Anfang, das Zeichen der Neun, die Gebärmutter, haben sie beide gemeinsam. Daher ist auch Tame nichts Verneinendes, im Gegenteil genauso gebärend wie Tahor, und es bringt die Sequenz Neun-Vierzig-Eins in seinen Buchstaben zum Ausdruck. Der Übergang aber von der Potenz der Sieben, der Neunundvierzig, durch das Eine zur Fünfzig, ist alles andere als "unrein" zu nennen, er ist im Gegenteil für das Ganze wie kaum ein Zweites entscheidend. Denn mit Nun, dem Zeichen der Fünfzig, das in Tame erreicht wird, ist der Bewohner der Wasser gegeben, der Fisch, der in sich die verlorene Kostbarkeit birgt und an Land gezogen eine vollkommene Verwandlung der Welt des Zeitlichen mit sich bringt. Am fünfzigsten Tag offenbart sich der "Herr" über dem Geheimnis der Zerstörung, und ein jeder versteht an diesem Tage die Sprache des Nächsten, auch wenn dieser ihm vollkommen fremd ist, und im fünfzigsten Jahr kehrt alles in seinen ursprünglichen Zustand zurück. So groß ist das Wunder der Fünfzig, daß es wahrlich auch leicht verfehlt werden kann, und das Wort Tame will uns immer hinweisen auf die Heiligung dieses Überganges von der Dimension der Zeit, der Vierzig, deren Zeichen Mem ist, das Wasser, und der Dimension der Entfaltung der Sichtbaren Welt, deren Zahl die Siebenfache Sieben ist, die Neunundvierzig, die Zahl auch, in der sich alles Sichtbare erfüllt im Geschehen der Zeit, in das Eine hinein, das in das "Zeitlose" reicht.

Und nur allzu schnell können wir uns hier "verunreinigen", wenn wir dieses Eine verfehlen. Darum steht in Tame (9-40-1), dem "Unreinen", nach dem Teth die Umkehr von Em (1-40), "Mutter" -- an derselben Stelle, wo in Tahar (9-5-200), "Rein-Sein" und "Rein-Werden", und in Tohar (genauso geschrieben), "Reinheit", Hor steht, der "Berg" und das "Verborgene" auch, die Empfängnis des Göttlichen Samens. In Tame, dem "Unreinen", wird also die Mutter zur Umkehr genötigt, da aus der zeitlichen Fülle das Eine entspringt und die Unterscheidung von Mutter und Kind gleichsam ungültig ist, um dann erneut zu empfangen, aber nicht mehr das nur "eigene" Kind, sondern mit dem Kinde des Gottes im Reinen.

  1   2   3   4   5   6   7   8   9   ...   35


Verilənlər bazası müəlliflik hüququ ilə müdafiə olunur ©atelim.com 2016
rəhbərliyinə müraciət