Ana səhifə

1. Kurzbiographie Schillers und Einordnung des Dramas in das Werk


Yüklə 54 Kb.
tarix26.06.2016
ölçüsü54 Kb.
1. Kurzbiographie Schillers und Einordnung des Dramas in das Werk

Schiller wurde 1759 als Sohn württembergischer Untertanen des Herzogs Karl Eugen geboren. Dieser schickte ihn zum Jura- und Medizinstudium an die Militärschule Stuttgart, bis er 1780 als Regimentsmedicus eingesetzt wurde. Nach der Veröffentlichung seiner ersten beiden Werke, des Dramas "Die Räuber" (1781) und der Gedichtsammlung "Anthologie auf das Jahr 1782" wurde ihm vom Herzog weiteres Dramenschreiben verboten, was ihn zur Flucht nach Mannheim veranlasste.

Nun begann für ihn eine schwierige Phase, in der er ständig von wechselnden Gönnern abhängig war. Zunächst lebte er in Bauerbach in Thüringen, wo ihm eine Adlige ein Landhaus zur Verfügung stellte, bis er 1783 als Theaterdichter wieder nach Mannheim ging. 1785 floh er auf Grund hoher Schulden und der unglücklichen Liebe zu der verheirateten Charlotte von Kalb nach Leipzig und später nach Dresden zu einem weiteren Gönner. 1787 reiste er in der Hoffnung auf finanzielle Unterstützung von Herzog Karl August nach Weimar.

Diese erste Epoche (1759-1787) seines Lebens und Werks ist vom Sturm und Drang geprägt. Wie man an seiner Antrittsrede in der Kurfürstlichen Deutschen Gesellschaft erkennen kann, beabsichtigt Schiller mit seinem Theater weniger die Verbreitung moralischer Lehrsätze, sondern "die Bekanntmachung des Menschen mit der menschlichen Natur in einer Zeit der Unnatur" (Literaturgeschichte Pegasus/Klett, S. 122).

In den folgenden zwei Jahren wuchs Schiller langsam aus dem Sturm und Drang heraus ("Don Carlos", 1787), wandte sich der Antike zu und nahm eine klassische Kunstauffassung an ("Die Götter Griechenlands", 1788).

Seine ausgiebigen Geschichtsstudien (z.B. das Geschichtswerk "Der Abfall der vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung") brachten ihm auf Veranlassung Goethes (mit dem er allerdings zu diesem Zeitpunkt noch nicht befreundet war) eine unbezahlte Professur für Geschichte in Jena ein, wohin er 1789 übersiedelte, weil er auf studentische Kolleggelder hoffte. Dieser Umzug entsprach seiner inneren Wandlung.

1790 ermöglichten ihm der Herzog und der dänische Erbprinz durch ihre finanzielle Unterstützung die Heirat mit Charlotte von Lengenfeld. Die Erweiterung seines Studiums um ein philosophisches Studium Kants brachte drei philosophische Schriften hervor: "Über Anmut und Würde" (1793), "Über das Erhabene" (1801) und "Über die ästhetische Erziehung des Menschen" (1795).

Die Annäherung an Goethe, da er ebenso wie dieser die Französische Revolution entschieden ablehnte, führte zu einer 1794 geschlossenen Freundschaft, die Schillers weiteres Leben bestimmte. Nachdem er lange Zeit nur theoretische Werke verfasst hatte, begann er 1795/96 wieder mit der Dichtung von so genannten "Almanachen", in denen z.B. auch das berühmte "Lied von der Glocke" enthalten ist. Ab 1798/99 entstanden auch wieder Dramen.



1799 zog Schiller nach Weimar, um Goethe nahe zu sein, und arbeitete, schon seit längerem krank, an seinen letzten großen Werken. "Maria Stuart" ist das erste dieser Dramen, die in dieser letzten Lebensphase entstanden, gefolgt von vier weiteren, von denen das letzte nur als Fragment erhalten geblieben ist. 1805 verstarb Schiller.

3. Kurzfassung des Inhalts

1. Aufzug: Maria Stuart, katholische Königin von Schottland, ist wegen der Verwicklung in den Mord an ihrem Gatten aus dem Land verjagt worden. Sie hat bei Elisabeth, der anglikanischen Königin von England, Schutz gesucht, wurde von ihr aber eingekerkert. Der Vorwurf lautet: Aufruhr gegen den englischen Thron. Mortimer, Neffe des Kerkermeisters, eröffnet Maria, er plane ihre Befreiung. Sie bittet ihn, mit Leicester, einem Günstling Elisabeths, von dem sie sich geliebt glaubt, Kontakt aufzunehmen.

2. Aufzug: Elisabeth spricht mit dem Staatsrat über Marias Schicksal. Burleigh rät zur Hinrichtung, Talbot zur Gnade. Leicester empfiehlt, die Vollstreckung des Urteils auszusetzen. Brieflich bittet Maria die Rivalin um eine Unterredung. Diese zeigt sich einen Augenblick bewegt, erteilt Mortimer dann aber den Auftrag, Maria umzubringen, worauf dieser zum Schein eingeht. Mortimer offenbart sich Leicester, doch der Graf zaudert, an der Befreiung Marias mitzuwirken, obwohl er sich nach Elisabeths Entschluss, den Herzog von Anjou zu ehelichen, um die Früchte langjährigen Werbens um die Monarchin gebracht sieht. Indes überredet er Elisabeth zu einer Begegnung mit Maria.

3. Aufzug: Im Gespräch zwischen den Königinnen bittet Maria um Gnade und entsagt den Ansprüchen auf den englischen Thron. Doch als Elisabeth sie als Hure beschimpft, bricht ihr aufgestauter Zorn hervor, der in der Beleidigung der Rivalin als „Bastard“ gipfelt. Mortimer, der alles mit angehört hat und Maria begehrt, erneuert seinen Schwur,  sie zu befreien.

4. Aufzug: Nach einem Mordanschlag auf Elisabeth ist die Hinrichtung Marias unausweichlich. Leicester, der sich durch einen bei Maria gefundenen Brief kompromittiert sieht, verhaftet Mortimer, der sich daraufhin das Leben nimmt. Elisabeth, die Leicester dennoch nicht traut, ordnet dessen Anwesenheit bei der Hinrichtung an. Die Monarchin unterzeichnet den Vollstreckungsbefehl, die Verantwortung für die Weitergabe wälzt sie auf einen Schreiber ab, dem Burleigh das Dokument entreißt.

5. Aufzug: Vor der Hinrichtung legt Maria die Beichte vor ihrem zum Priester geweihten Haushofmeister ab. Sie bekennt sich zur Mitschuld am Gattenmord und nimmt das Todesurteil als Sühne für diese Tat an. Den Vorwurf des Aufruhrs gegen Elisabeth lässt sie dagegen nicht gelten; er beruhe auf falschen Zeugnissen. Leicester ist außerstande, der Hinrichtung beizuwohnen, und bricht zusammen. Talbot berichtet Elisabeth von den falschen Zeugen und bittet die Königin um Milde - zu spät. Elisabeth beschuldigt den Schreiber, den Hinrichtungsbefehl gegen ihren Willen weitergegeben zu haben, und lässt Burleigh, als dieser Vollzug meldet, festnehmen. Talbot, nun zu ihrem Vertrauten ausersehen, bittet um Entlassung. Auch Leicester hat sich von Elisabeth abgewandt und ist nach Frankreich geflohen.

Darstellung eines Zustandes:



Maria zwischen der

Furcht vor der Katastrophe und der

Hoffnung auf Rettung

  • 1.2 Maria in disziplinierter Schwermut







  • 2.3 Burleigh rät zur Hinrichtung


  • 3.4 Gespräch zwischen Maria und Elisabeth endet in gegenseitiger Beschimpfung

  • 1.2 Hoffnung auf Gespräch mit Elisabeth und gerechtes Urteil durch das Parlament

  • 1.7 Mortimers Rettungsidee

  • 2.3 Talbot rät zur Gnade; Leicester empfiehlt die Aussetzung der Vollstreckung des Urteils

  • 2.9 Leicester überredet Elisabeth zu einem Treffen mit Maria

  • 3.4 Maria unterwirft sich Elisabeth und entsagt den Ansprüchen auf den Thron

WENDEPUNKT - danach unausweichlicher Tod der Maria

  • 3.6 Mortimer gerät in Raserei

  • 3.7/8 fehlgeschlagener Mordanschlag auf Elisabeth

  • 4.2 Burleigh fordert sofortige Hinrichtung

  • 4.3/4 Enttarnung Leicesters, Verhaftung und Selbstmord Mortimers

  • 4.10 Unterzeichnung des Todesurteils



(Talbot berichtet zwar noch im 5. Akt, dass die Zeugenaussagen falsch waren, das ist aber kein eigentliches retardierendes Moment mehr, weil es sowieso schon zu spät ist, das Urteil wird bereits vollstreckt)



Die Hauptfiguren der gegenseitigen Konflikte
Schiller ordnet jeder Person mindestens eine Gegenperson zu.


Elisabeth

Maria




  • älter und reizlos

  • kommt nicht mit ihrer Verantwortung zurecht

persönliche Ebene

  • unrechtmäßige Herrscherin, da uneheliches Kind von Heinrich VIII.

  • rechtmäßige Herrscherin, da Enkelin von Margarete Tudor, der Schwester Heinrichs VIII.

Kampf der geschichtlichen Mächte

  • Königin von England

  • Königin von Schottland, Enkelin eines französischen Herzogs

  • anglikanisch, Oberhaupt der anglikanischen Kirche
     Reformation

  • Tod der Maria

  • Leben der Maria

Ringen um...




Leicester

Mortimer




  • alt

  • feige, handelt aus Vernunft

  • jung

  • fanatisch, tollkühn, schreckt auch vor Mord nicht zurück, handelt aus Egoismus

persönliche Ebene

  • beide verliebt in Maria




  • zwar Neffe eines Ritter, aber ohne Amt

gesellschaftliche Ebene




Burleigh

Shrewsbury




  • ordnet sich dem Willen des Herrschers bedingungslos unter

  • ist zwar dem absolutistischen Herrscher untertan, handelt aber nach eigenen Idealen

weltanschauliche Ebene




Paulet

  • stellt den Nutzen für den Staat in den Vordergrund

  • handelt nach dem Gesetz und moralischen Grundsätzen (lehnt die Ermordung Marias im 1. Akt ab)

Die Hauptfiguren der inneren Konflikte – Darstellung von Zuständen
Maria zwischen der

Furcht vor der Katastrophe und der

Hoffnung auf Rettung

  • 1.2 Maria in disziplinierter Schwermut; Todesahnungen




  • 1.6/7 Verkündung des Todesurteils

  • 1.8 Mordauftrag an Paulet




  • 2.3 Burleigh rät zur Hinrichtung (Staatsrat)

  • 2.4 Elisabeth verrät Mortimer Wunsch nach Ermordung




  • 3.4 Gespräch zwischen Maria und Elisabeth endet in gegenseitiger Beschimpfung

  • 1.2 Hoffnung auf Gespräch mit Elisabeth und gerechtes Urteil durch das Parlament

  • 1.7 Mortimers Rettungsidee

  • 1.8 Weigerung Paulets

  • 2.3 Talbot rät zur Gnade; Leicester empfiehlt die Aussetzung der Vollstreckung des Urteils; Shrewsbury rät zur Begnadigung

  • 2.9 Leicester überredet Elisabeth zu einem Treffen mit Maria

  • 3.4 Maria unterwirft sich Elisabeth und entsagt den Ansprüchen auf den Thron

WENDEPUNKT — danach unausweichlicher Tod der Maria

Elisabeth: sofortige Rache  Mortimer: sofortige Rettung



  • 3.6 Mortimer gerät in Raserei

  • 3.7/8 fehlgeschlagener Mordanschlag auf Elisabeth

  • 4.2 Burleigh fordert sofortige Hinrichtung

  • 4.3/4 Enttarnung Leicesters, Verhaftung und Selbstmord Mortimers

  • 4.10 Unterzeichnung des Todesurteils




(Talbot berichtet zwar noch im 5. Akt, dass die Zeugenaussagen falsch waren, und Shrewsbury rät Elisabeth, das Urteil nicht zu unterschreiben, dem Zuschauer ist aber die Unausweichlichkeit der Katastrophe klar)

Marias Tod

Elisabeth büßt

Schiller geht es nicht um eine möglichst historisch genaue Bearbeitung des Stoffes, der Akzent liegt vielmehr auf dem „Leidenschaftlichen und Menschlichen“ – gezeigt wird die beispielhafte Läuterung der Maria Stuart (=Idealisierung).



Elisabeth
Auch Elisabeth befindet sich in einem inneren Konflikt, nämlich zwischen ihrer Verantwortung als Herrscherin und ihrer eigentlichen Vorstellung ihres Lebens. Sie ist es leid, sich dem Willen des Volkes und außenpolitischen Erwägungen unterwerfen (Heirat mit dem Duc von Anjou) zu müssen: "Meine jungfräuliche Freiheit [...] soll ich hingeben für mein Volk" , II 2. und für das Wohl des Staates ungerecht handeln zu müssen, indem sie Maria hinrichten lässt (IV 10). Sie will Maria vor allem aus dem einen Grund los werden: sorglos regieren und leben zu können.


Maria Stuart – ein klassisches Drama
Die 3 Einheiten in „Maria Stuart“
Die drei Einheiten sind eine dramentheoretische Vorschrift, die auf die Poetik des Aristoteles zurückgeht. Sie besagt, dass jedes Drama eine einheitliche, geschlossene Handlung mit Anfang, Mitte und Ende besitzen muss (Einheit der Handlung), an einem einzigen überschaubaren Ort spielen soll (Einheit des Ortes) und eine angemessene zeitliche Ausdehnung nicht überschreiten darf (Einheit der Zeit) – bei Aristoteles ist es ein einziger Sonnenumlauf.


  • Einheit der Handlung
    ist vorhanden, da das Stück hat den klassischen Aufbau einer Tragödie mit Exposition, Mittelteil und Schluss besitzt. Es gibt nur eine Haupt-, keine Nebenhandlung.




  • Einheit der Zeit
    ist ebenfalls dadurch gewährleistet, dass keine zeitlichen Sprünge und keine wesentliche Raffung der Zeit vorkommt. So wird z.B. die Vorgeschichte der Maria in der Exposition berichtet. Die Handlung erstreckt sich nur über wenige Tage.




  • Einheit des Ortes
    ist größtenteils gegeben. Zwar spielen die einzelnen Aufzüge in verschiedenen Räumen, die allerdings vom Zuschauer in Umgebung des königlichen Palastes eingeordnet werden können und deren Verschiedenheit keinen wesentlichen Einfluss auf die Handlung hat (Schloss Fotheringhay, Palast zu Westminster, Park und Vorzimmer von Fotheringhay).


Fazit: Keine sklavische Einhaltung der drei Einheiten, aber dennoch kein Bruch mit der Vorschrift des Aristoteles.

Handlungsstruktur
1. Akt: Exposition ( Maria)

2. Akt: Steigerung ( Elisabeth)

3. Akt: Peripetie (III 4)

4. Akt: Retardation (Mortimer)



5. Akt: Katastrophe


Verilənlər bazası müəlliflik hüququ ilə müdafiə olunur ©atelim.com 2016
rəhbərliyinə müraciət