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Titularul disciplinei: Asist. univ. dr. Andreea Ghiţă


Prezentul suport de curs este realizat pe baza volumelor: Kluges, H., Geschichte der deutschen Literatur, Carl Hauser Verlag, Berlin 1992, Baumann, B. / Oberle, B.: Deutsche Literatur in Epochen, Verlag C.H. Beck, 1997, Rötzer, H.G.: Geschichte der deutschen Literatur, Bamberg, 1977, Van Rinsum: Eine Geschichte der deutschen Literatur in Beispielen, Verlag C.H.Beck, München, 1992, Bark, Joachim: Geschichte der deutschen Literatur, Neuausgabe, Bd.3 : Biedermeier und Vormärz, Bürgerlicher Realismus, Bark, Joachim: Geschichte der deutschen Literatur, Neuausgabe, Bd.4 : Vom Naturalismus zum Expressionismus, Literatur des Kaiserreichs, Klett Verlag, 2002, Wucherpfenning, Wolf, Geschichte der deutschen Literatur. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Stuttgart: Klett 1986 şi a materialelor accesibile online.

I. Biedermeier (1815 - 1848)

Begriff


Der Begriff Biedermeier wurde zunächst von den Realisten abwertend zur Kritik der Literatur der Restaurationszeit verwendet. Zuerst erschien das Wort in Ludwig Eichrodts und Adolf Kußmauls Gedichten des schwäbischen Schullehrers Gottlieb Biedermeier und seines Freundes Horatius Treuherz (1850, in: Fliegende Blätter; 1865, in Biedermeiers Liederlust). Diese Gedichte waren eine Parodie auf die "biederen" Reimversuche des dilettantischen Dichters Samuel Friedrich Sauter. In der Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert wandte sich die Bedeutung des Begriffs ins Positive. Man verband damit Vorstellungen von der "guten alten Zeit", jenseits aller politischen Wirren, sowie Häuslichkeit, Geselligkeit im kleinen Kreis und die Zurückgezogenheit ins Private. Biedermeier als Stilbezeichnung wurde von der Literatur auch auf die Innenarchitektur und die Malerei (Spitzweg, Schwind, Richter, Waldmüller) der Restaurationszeit bezogen.

Eine rein positive Bedeutung des Biedermeier-Begriffs trifft jedoch nicht auf die Autoren und die entstandene Literatur dieser Zeit zu. Die biedermeierlichen Autoren waren, wie die Dichter des Vormärz und Jungen Deutschlands, nicht zufrieden mit ihrer damaligen Situation. Daher ist Zerrissenheit ein typisches Merkmal für den biedermeierlichen Schriftsteller.


II. Historischer Hintergrund


1815 wurde der Wiener Kongreß eingeleitet, bei dem die Neuordnung Europas geregelt wurde. Es entstand die "Heilige Allianz" zwischen Preußen, Österreich und Rußland zur Sicherung der Prinzipien der Neuordnung, zur Verteidigung des christlichen Glaubens, zur Erhaltung der Herrschaftshäuser und zur Wiederherstellung der vorrevolutionären Ordnung. Die Zeit zwischen 1815 und 1848 war geprägt von dem Interessenskonflikt zwischen den deutschen Fürsten, welche sich für eine Restauration einsetzten, und dem "Jungen Deutschland" (Studenten und Professoren), das nach Freiheit und einer politischen Einheit strebte. 1815 wurde der Deutsche Bund aus 39 Einzelstaaten gegründet. Burschenschaften entstanden, zuerst in Jena, später auch in anderen deutschen Städten. 1817 fand das Wartburgfest statt. 1819 wurden die Karlsbader Beschlüsse gefaßt, welche die Burschenschaften verboten, die Überwachung von Universitäten einleiteten, eine Buch- und Pressezensur einführten und den Einsatz von Spitzeln erlaubten. Die Folge war der Rückzug vieler Deutscher ins Privatleben. 1832 fand das Hambacher Fest statt. 1834 kam es zur Gründung des Deutschen Zollvereins, der die innerdeutschen Zollschranken beseitigte und somit eine wirtschaftliche Einheit herstellte. Aufgrund schlechter sozialer und wirtschaftlicher Verhältnisse der schlesischen Weser kam es 1844 zu einem Aufstand. Die Enttäuschung über die unerfüllten Hoffnungen des "Jungen Deutschlands" und das Festhalten an der alten Ordnung deutscher Fürsten führte 1848 schließlich zur Märzrevolution.

III. Philosophischer Hintergrund


Der philosophische Hintergrund der Restaurationszeit war v.a. von der Philosophie Friedrich Hegels (1770-1831) und seinen Schriften Phänomenologie des Geistes (1806), Wissenschaft der Logik (1812/16), Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften (1817) und Grundlinien der Philosophie des Rechts (1831) geprägt.

1. Literatur des Biedermeier


Die Biedermeierdichtung versuchte dem Konflikt zwischen Wirklichkeit und Ideal sowie den politischen Spannungen eine heile poetische Welt mit dem Ziel der Harmonisierung entgegenzusetzen. Der Entstehung biedermeierlicher Literatur ging kein theoretisches Programm, wie in anderen Strömungen, voraus. Daher traten häufig verschiedene Formen der Darstellung und die Neigung zur Vermischung der Gattungen auf. Bevorzugt wurden kleine literarische Formen. Die wichtigste literarische Leistung erreichte das Biedermeier im Volkslustspiel. In der biedermeierlichen Literatur wurde das sittliche Ideal der Zeit - genügsame Selbstbescheidung, Zähmung der Leidenschaften, Unterordnung unter das Schicksal, politische Haltung des Mittelwegs, Schätzung des inneren Friedens und kleinen Glücks, Bedacht auf Ordnung, Hang zum Pietismus, Interesse für Natur und Geschichte - dargestellt. Dabei kamen oft die biedermeierlichen Lebensgefühle, wie Resignation, Weltschmerz, Schwermut, Stille, Verzweiflung und Entsagung zum Ausdruck, die nicht selten zu Hypochondrie und Selbstmord führten. Grillparzer, Lenau und Mörike z.B., litten in ihren letzten Lebensjahren an Hypochondrie, Stifter und Raimund dagegen gingen in den Freitod.
Sprachliche Kennzeichen biedermeierlicher Literatur sind besonders die Schlichtheit in Form und Sprache, Volkstümlichkeit, Detailgenauigkeit und Bildlichkeit.

     Lyrik im Biedermeier


Die biedermeierliche Lyrik zeichnet sich sowohl in ihrer Form, als auch in ihrem Inhalt vor allem durch Einfachheit und Volksliedhaftigkeit aus. Wichtige Themen waren: Liebe, Religion, Vergänglichkeit, Entsagung und häusliches Glück. Wie schon in der Romantik, traten auch im Biedermeier häufig Gedichtzyklen auf, z.B. bei Droste-Hülshoff (Heidebilder (1841/42)), Grillparzer, Lenau und Mörike.
Annette von Droste-Hülshoffs Gedichte zeigen typische Merkmale für biedermeierliche Literatur: die Gebundenheit an ihre Heimat (Westfalen) und ein mythisches Moment, das die Geborgenheit der Heimat bedroht. Diese Merkmale zeigen sich z.B. in ihren Heidebildern (1841/42), besonders in ihrer Ballade Der Knabe im Moor. Dort steht die Natur nicht für Geborgenheit oder eine Rückzugsmöglichkeit, sondern für Bedrohlichkeit und Gefahr.

Ballade


Anstelle des Irrealismus des Sturm und Drangs oder des ideellen Gehaltes der Klassik, tritt im Biedermeier eine abgemilderte Rationalität der Aufklärung hervor. Rational sind die Balladen des Biedermeier dadurch, weil sie keine Sprünge darstellen, oder durch Rhetorik und Pathos wirken wollen. Deshalb kommt im Biedermeier auch eine Tendenz zur Episierung anstelle von Dramatik in den Balladen zum Ausdruck. Auffallend ist auch, daß Naturgeister und Dämonen vermenschlicht werden. Die Balladen des Biedermeier unterteilt man allgemein in zwei Gruppen: die eine, die zur Rührung anregen soll, und die andere, die einen Schauer auslösen soll. Ein typisches Beispiel für eine Schauerballade ist Droste-Hülshoffs Der Knabe im Moor. Weitere bekannte Balladen sind Mörikes Der Feuerreiter und Die Geister am Mummelsee.

    Epik im Biedermeier


In der Epik waren im Biedermeier kurze Erzählformen, wie z.B. Novelle und Kurzgeschichte, beliebt.

        Novelle


Die wichtigste epische Kleinform in der Biedermeierzeit war die Novelle. Die Judenbuche Annette von Droste-Hülshoffs, Die schwarze Spinne Jeremias Gotthelfs und Der arme Spielmann Franz Grillparzers gelten als die bekanntesten Beispiele von ihr.

           Droste-Hülshoff: Die Judenbuche (1842)


Die Judenbuche. Ein Sittengemälde aus dem gebirgichten Westfalen beruht auf einer wahren Begebenheit, von der Droste-Hülshoff durch ihren Onkel erfahren hatte. Dieser, August von Haxthausen, veröffentlichte 1818 sein Wissen darüber in der Geschichte eines Algierer Sklaven. Die Handlung in Droste-Hülshoffs Erzählung spielt in einem abgelegenen westfälischen Dorf im 18. Jahrhundert, deren Hauptperson Friedrich Mergel ist. Mergel, Mitschuldiger am Mord eines Försters, bringt aus verletztem Ehrgefühl und wegen Geldschulden den Juden Aaron um. Mergel flieht und kann daher nicht des Mordes angeklagt werden. Nach 28 Jahren kehrt Mergel aus türkischer Gefangenschaft unter falschem Namen in seine Heimat zurück. Obwohl der Mord an Aaron längst verjährt ist, begeht Mergel Selbstmord, indem er sich an der Judenbuche aufhängt, unter welcher er einst Aaron ermordete.
In der Judenbuche bringt Droste-Hülshoff die ständige Bedrohung des Menschen in seiner scheinbar gesicherten Realität zum Ausdruck. Der Natur kommt in diesem Werk eine besondere Funktion zu: sie übernimmt die Rolle des Zeugen und Richters und ist nicht nur Kulisse.

          


        Studie/ Skizze


Die wichtigsten Werke dieses Genres stammen von Adalbert Stifters Erzählsammlungen Studien und Bunte Steine. Die bekanntesten Studien der Studien sind Brigitta und Der Hochwald. Eines der wichtigsten Werke der Bunten Steine ist die Erzählung Bergkrystall.

      Verserzählung


Bei den biedermeierlichen Dichtern war das Genre der Verserzählung sehr beliebt. Einige versuchten auch eigenständige Formen zu entwickeln. Die bekanntesten Verserzählungen stammen von Lenau (Die Albigenser, Don Juan, Savonarola), Immermann (Tulifäntchen (1830)) und Droste-Hülshoff (Das Hospiz auf dem Großen St. Bernhard (1823/24), Die Schlacht im Loener Bruch (1837/38)).

        Roman


Trotz der Tendenz zu kleinen Formen in der Biedermeierzeit, entstanden auch größere epische Dichtungen, die ebenso einflußreich waren. Die von Karl Immermann verfaßten Romane Die Epigonien. Familienmemoiren in neun Büchern (1836) und Münchhausen. Eine Geschichte in Arabesken (1838/39), Mörikes Maler Nolten (1832) und Stifters Der Nachsommer (1857) gelten als die wichtigsten ihres Genres.

   Biedermeierliches Drama


Die drei bedeutendsten Dramatiker des Biedermeier stammen aus Österreich: Grillparzer, der in der Tradition des Wiener Burgtheaters stand, und die beiden Volksbühnenautoren Nestroy und Raimund. Eine melancholische und pessimistische Einstellung zur Welt prägt die Werke aller drei Autoren.
Franz Grillparzer erlangte schon früh im Gebiet des Dramas großen Ruhm mit seinem Trauerspiel Die Ahnfrau (1817). Weitere bekannte Stücke von ihm sind die Komödie Weh dem, der lügt (1838) und das Geschichtsdrama Ein Bruderzwist in Habsburg (1848).
Johann Nestroy schrieb zahlreiche Volkspossen und Komödien. Seine Komödien tragen oft groteske Züge, und üben so eine verstärkte Zeitkritik. Als typisch biedermeierlich gilt die Komödie Der Zerrissene (1844). Viele Stücke Nestroys tragen Doppelbezeichnungen, wie die am meisten aufgeführte Komödie Der böse Geist Lumpazivagabundus oder Das liederliche Kleeblatt (1832).


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