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Maturaarbeit Film


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2. Die Maturaarbeitswoche


In dieser Woche wollten wir in erster Linie mit dem Storyboard fertig werden, finale Aufnahmen machen, für die wir keine Schauspieler brauchten und die Drehtage in den Sommerferien planen.

21. Juni 2004

Wir kamen schnell zum Schluss, dass für viele Szenen ein Storyboard nicht ausreichen würde. Die Szenen, die draussen spielten, waren weniger voraussehbar als die Innenszenen. Beispielsweise befinden sich beim Zytglogge, wo eine der Zusammentreff-Szenen spielt, immer viele Leute und Autos. Das Problem lag darin, dass das Filmen der einminütigen Filmszene mehrere Stunden beanspruchen würde. Für die Szene brauchten wir einige Schnitte und jede einzelne Einstellung musste im Voraus am Drehort ausgewählt werden. Die kurze Dauer dieser Filmszene erforderte um so mehr Sorgfalt bei der Planung, da der eigentliche Inhalt der Szene filmisch schwer darstellbar ist, jedenfalls für uns, die noch überhaupt keine Film-Erfahrung hatten. Wir begaben uns zum Zytglogge und versuchten, die Szene schon mal ohne echte Schauspieler vorzufilmen, um dann zu Hause zu sehen, ob die Schnitte funktionierten.

Bei professionellen Kameras kann die Tiefenschärfe so stark verringert werden, dass nur die Filmfigur scharf erscheint, der Hintergrund mit allen unwichtigen Passanten dagegen unscharf. Unsere Kamera konnte das nicht und somit landeten bei jeder Aufnahme automatisch unfreiwillige Statisten im Bild. Bei Schnitten, die zwischen zwei verschiedenen Zeiten im Film erfolgen, stört dies wenig. Bei solchen, wo die erste und zweite Aufnahme zeitlich direkt aneinander hängen, ist es jedoch ein ernsthaftes Problem, wenn in der zweiten Aufnahme plötzlich ganz andere oder viel mehr oder weniger Leute im Hintergrund umhergehen als bei der ersten. Der Zuschauer merkt dies möglicherweise, wenn man Pech hat, sofort und durchschaut somit die Montage, obwohl das Ziel eben ist, dass diese so gut ist, dass man sich als Zuschauer gar nicht um sie zu kümmern braucht. Das einzige, was wir machen konnten, war, während dem Filmen darauf zu achten, möglichst keine Passanten im Bild zu haben und wo dies unvermeidlich war, die Einstellungen und Schnitte so zu wählen, dass sie nicht so sehr auffielen.

22. Juli 2004

Die Szene mit dem Selecta-Automaten sollte auf der Grossen Schanze spielen. Leider gab es dann dort gar keinen Automaten, weshalb wir uns einen neuen Ort suchen mussten. Der erstbeste, den wir antrafen, war die Tramhaltestelle Pestalozzi der Linie 5 in Bern. Dort war eine Strasse und ein Automat, also genau was wir für die Szene benötigten. Dort wollten wir nun die Szene vorfilmen, wurden aber jede Minute von Autos, Trams und Personen unterbrochen. Eine halbe Stunde später hatten wir genug davon und wir suchten einen neuen Ort auf, an dem wir dann auch die finalen Aufnahmen machten: Der Bahnhof Bern Weissenbühl BLS. Die Vorteile dieses Orts waren:



  • Der schwache Verkehr

  • Die ruhige Lage

  • Der viele Platz

  • Die wenigen Passanten

Mittlerweile waren wir auch zum Entschluss gekommen, die Szene zu kürzen, bzw. umzuschreiben, da die ursprüngliche Form für uns zu schwer umsetzbar gewesen wäre. Kurz vor den Dreharbeiten an diesem Ort schrieben wir einen detaillierte Drehplan11, der jede Einstellung beschrieb und es uns ermöglichte, die Szene notfalls in nur ein bis zwei Stunden zu drehen, obwohl wir dort gleich drei Schauspieler brauchten und die Szene jene mit den meisten Einstellungen ist.

Wir hielten zwar an diesem Drehort fest, aber eigentlich ist er nicht ideal, denn es erscheint unwahrscheinlich, dass sich zwei Berner, die sich nicht kennen und beide nahe des Zentrums wohnen an einem gewöhnlichen Arbeitstag bei einem Aussenquartierbahnhof begegnen.

Es stellte sich also die Frage, ob wir mit bewussten Einstellungen versuchen wollten, zu vertuschen, wo die Szene gedreht wurde. Spätestens während dem Filmen wurde uns klar, dass dies kaum möglich war, also liessen wir die Idee fallen. Beim Vorfilmen fiel uns auf, dass der maximale Weitwinkel unserer Kamera recht klein ist. Für unsere Zwecke genügte er jedoch und wir hatten in der Praxis kaum Probleme damit. Was uns jedoch zu Beginn etwas störte, war die Tatsache, dass die Kamera einen grösseren Bildausschnitt aufnahm, als sie auf dem LCD-Display anzeigte. Im Handbuch der Kamera wird nirgends darauf hingewiesen und es steht auch nicht, wie man diese verfälschte Anzeige umgehen kann. Schliesslich mussten wir uns daran gewöhnen, beim Filmen vorsichtshalber einen etwas zu kleinen Bildausschnitt zu wählen, da das tatsächliche Bild ja grösser war und es sich dann ausgleicht. In einem Fall war eine der finalen Aufnahmen zunächst unbrauchbar, da, als wir sie erstmals am PC anschauten, plötzlich unser Scheinwerfer auch im Bild war. Wir mussten die Aufnahme in der Grösse zurechtschneiden, um sie dennoch verwenden zu können.

23. Juni 2004

Für die Parkbank-Szene bzw. das dritte Zusammentreffen unserer Filmhelden hatten wir noch keinen geeigneten Drehort gefunden, weshalb wir uns nun mit dem Velo auf die Suche danach machten. Der Ort sollte:



  • ein gemütliches Plätzchen sein.

  • wenig Verkehr und Passanten haben.

  • eine Wenig benutzte Parkbank haben.

Wir fanden eine schöne Sitzbank in einer Parkanlage im Marzili. Leider war fast direkt hinter der Bank eine ziemlich lärmige Strasse und vor der Bank hatte es kaum Platz, um die Stative aufzustellen – jedenfalls nicht in der nötigen Distanz, wo wir die Kamera wegen dem kleinen Weitwinkel hätten hinstellen müssen. Filmt man statt im 4:3 im 16:9 Format, gibt die Kamera einen leicht grösseren Weitwinkel her. Spätestes durch diese Erkenntnis entschieden wir uns für das 16:9 Format. Wir fanden schnell einen besseren Drehort, nämlich den Platz vis-à-vis des vorher erwähnten, auf der anderen Seite der Aare. Dort hatte es zwar keine Sitzbank, dafür Steinstufen am Flussufer. Der Ort schien uns perfekt (Später beim dortigen Filmen mit den Schauspielern hatte es extrem viel Autoverkehr, was uns jedoch nicht mehr gross zu stören vermochte, da wir an den letzten Drehtagen genügend Routine hatten).

Wir testeten beim Vorfilmen verschiedene Einstellungen und erkannten schnell, dass der maximal 120-fache Digitalzoom der Kamera unbrauchbar ist, da er ein extrem grobpixeliges Bild mit viel Rauschen ergibt. Für diese Szene, wie auch für andere, legten wir viele Kamerapositionen erst bei den eigentlichen Dreharbeiten am Ort fest. Die Voraufnahmen, die wir machten, waren, da die Schauspieler im Bild fehlten, etwas sinnlos. Beim an diesem Tag aufgenommenen Filmmaterial gab es somit wenig zu schneiden. Also beschäftigten wir uns etwas mit der Bildbearbeitung. Wir spielten mit den Werten für Helligkeit, Kontrast, Farbton und Sättigung herum und kamen zum Schluss, dass im Allgemeinen für gute Bilder folgendes einzustellen ist:



  • die Original-Helligkeit beibehalten.

  • den Kontrast erhöhen.

  • den Original-Farbton beibehalten.

  • die Sättigung senken.

Diese Einstellungen sind natürlich nur dann sinnvoll, wenn schon die Aufnahme gelungen ist. Ist sie unterbelichtet muss natürlich die Helligkeit erhöht werden, allerdings sieht das Bild nach einem solchen Eingriff schlechter aus, als wenn die Szene richtig beleuchtet worden wäre. Die Sättigung legt fest, wie farbig das Bild erscheint. Bei minimaler Sättigung ist es schwarz-weiss, bei maximaler ist es übermässig farbintensiv.

24. Juni 2004

Als Bindeglied zwischen zwei Zusammentreffen unserer Filmfiguren im Film wollten wir Aufnahmen von hektischen Leuten in den Berner Lauben verwenden. Da wir dazu keine Schauspieler brauchten, konnten wir in die Innenstadt gehen und die Aufnahmen gleich machen. Spontan filmten wir auch einige Trams, da diese die Umgebung schön spiegeln. Genügend Filmmaterial ist immer praktisch.

Der eine Teil der Splitscreen-Szene sollte im Büro der loom gmbh12, der Firma von Lucianos Bruder, gedreht werden. Um uns auch dort im Voraus die Kameraeinstellungen und die genauen Drehorte aussuchen zu können, gingen wir für ein paar Stunden dorthin.

Wir versuchten am gleichen Tag auch, im Hauptbahnhof Bern Menschenmassen zu filmen. Nach wenigen Minuten stoppten uns zwei Leute vom Sicherheitspersonal und verlangten eine Drehbewilligung. Ausserdem drohten sie unsere Film-Kassette gleich einzuziehen, was sich jedoch als Witz herausstellte. Sie teilten uns mit, wo man sich Drehbewilligungen holen kann: im Bollwerk 10. Wir machten uns auf die Suche nach dem Bollwerk 10, jedoch dauerte es einige Zeit, bis wir herausfanden, dass das Bollwerk 10 im Bahnhof liegen musste (Niemand hatte uns sagen können, wo das Bollwerk 10 genau liegt). Wir fanden den Eingang an einem Durchgang, der im ersten Stock um das Bahnhofgebäude herumführt. Das Fräulein an der Rezeption wusste nichts von Drehbewilligungen. Wie konnte sie auch, denn im Bollwerk 10 war neuerdings die Informatikabteilung der SBB angesiedelt. Vorher waren dort jedoch die Büros von SBB Immobilien. Bestimmt musste man dort nach Drehbewilligungen suchen. Wir wurden an den neuen Sitz von SBB Immobilien an der Effingerstrasse verwiesen. Obwohl wir die Bahnhof-Aufnahmen gar nicht zwingend brauchten, gingen wir am Nachmittag an die Effingerstrasse. Leider war auch dort unser Rundgang durch die SBB-Bürokratie noch nicht zu Ende; die Immobilien-Abteilung ist nicht für Drehbewilligungen zuständig. Wenigstens konnte uns die Frau, die uns das verkündete, als erste den Ort nennen, den wir wirklich suchten: Wir mussten zum Bollwerk 9. Dort angekommen (gleich neben Bollwerk 10) trafen wir einige Etagen höher in einem kleinen Büro tatsächlich ein paar Leute, die uns weiterhelfen konnten. Sie waren zwar mit einem Büroumzug beschäftigt, aber die zuständige Frau, die gerade auf der Toilette war und auf die wie warten sollten, erschien einige Minuten später und konnte uns das benötigte Formular13 aushändigen. Wir mussten nur angeben, an welchen Tagen wir von wann bis wann im Bahnhof filmen wollten und zu welchem Zweck. Wir gaben unsere geplante Drehwoche an. In dieser Woche fanden wir schliesslich aber nie richtig Zeit für die Bahnhof-Aufnahmen, allerdings brauchten wir diese ja auch gar nicht dringend. So gesehen, war die Bewilligung für nichts. Wir benutzten sie am Ende eines Drehtages trotzdem und filmten schnell ein paar Minuten im Bahnhof, vor allem um dann den beiden Securitrans-Leuten, die nach zwei Minuten wieder zur Stelle waren, stolz die benötigten Papiere zu zeigen.



25. Juni 2004

Am letzten Tag der Maturaarbeitswoche machten wir eine Drehortsbesichtigung in der Wohnung, in der wir die andere Splitscreen-Hälfte und die ganze Morgen-Zeremonie unserer weiblichen Hauptigur filmen wollten. Wir sahen uns die Wohnung gut an und entwarfen die konkrete Szenenabfolge, soweit wir sie planen konnten. Alle heiklen Aufnahmen filmten wir schon probehalber, um zu sehen, wie sie wirkten. Darunter waren folgende Einstellungen:



  • Eine Kamerafahrt durch ein Fensterchen der Wohnungs-Eingangstür.

  • Kamera im Innern des Küchenschranks.

  • Die Aufnahme von bewegten Bildern von einem 100Hz-Fernseher.

Alle diese Aufnahmen waren machbar und wir bauten sie definitiv in die Szene ein. Zum Abschluss der Maturaarbeitswoche erstellten wir einen Plan, der darstellen sollte, wen und was wir für welche Szene brauchten, damit wir dann in der Drehwoche auf jeden Fall an alles dachten [LINKS: Ausschnitt aus Plan]. Die Hauptdreharbeiten wollten wir in der dritten Woche der Sommerferien durchführen und den Videoschnitt bis Ende der vierten Woche abgeschlossen haben. Beides war illusorisch.
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