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Ein Essay über den Aussatz


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Und daß die Drei des Mannes Zahl ist heißt nicht, daß er als der Vater das Dritte von Mutter und Kind ist, diese Stelle kann jeder einnehmen, zum Beispiel die Mutter der Mutter, sondern es meint ihn als Mann und als Dritten in Bezug auf eine Frau und auf einen anderen Mann, der wie er um die Gunst buhlt der Schönen. Das ist seine andere Seite, der Tiermensch, der Gott und der Dämon, der es auf die Dauer nie zuläßt, daß der Bewußte die Welt alleine besitzt und mißhandelt. Und da kann er dann nicht mehr das Kind in die Rivalenrolle um die Mutter einzwängen, jetzt hat er der Frau in ihrer Vierzahl, in der doppelten Zweiheit, die über ihn selber hinausgeht, zu begegnen – und das Kind kann in der Fünf als das Fenster zum Himmel sich öffnen.

Daß sich falsche Nachfolger auf ihn berufen, hat Jesus im voraus gesehen: U pas ho legon moi Kyrie Kyrie ejiseleusetai ejis tän Basilejan ton Uranon, all´ ho poion to Theläma tu Patros mu en tois Uranois -- "Nicht jeder der zu mir sagt Herr, Herr! wird in das Königreich der Himmel hineingehen können, sondern nur welcher den Willen tut meines Vaters in den Himmeln" -- Polloi erusin moi en ekejinä tä Hämera Kyrie Kyrie, u to so Onomati eprophäteusamen, kai tu so Onomati Daimonia exebalomen, kai to so Onomati Dynamejis pollas epoiäsamen -- "Viele werden sagen zu mir an jenem Tage: Herr, Herr! haben wir nicht in deinem Namen profezeit und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viel Macht ausgeübt?" -- kai tote homologäso autois hoti udepote egnon hymas, apochorejite ap´ emu hoi ergazomenoi tän Anomian -- "und dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals verstanden, macht Platz! fort von mir, ihr Täter der Gesetzlosigkeit!" (Matth. 7,21-23)

Zur Anomia, der "Gesetzlosigkeit", gehört es, die Gesetze unseres Leibes und unseres tierischen Erbes zu leugnen, und Jesu respektvolle Anerkennung der Frau als Ehebrecherin und als Hure erlaubt uns nun auch zu verstehen, was es heißt, wenn in der Hingabe an das Wesen des Seins ihr Hintergrund, ihre Rückseite wegfällt. Mit der Aufhebung ihrer Zerspaltung muß die Frau nicht mehr hinterrücks sein und vordergründig etwas anderes heucheln als ihrem natürlichen Wesen entspricht. Ihre zwei Seiten werden ein Ganzes, und so kann der Mann auch ein ganzer Mann werden, der das Weibliche nicht mehr von sich abspalten muß, um es verzerrt wieder an sich zu reißen. Und weil wir alle vom Einzigen Vater abstammen, der sich in den Himmeln vor uns (noch) verbirgt, so bleibt es der Frau überlassen, wer der menschliche Mittler sein soll.

Das ist der geheime Sinn der Botschaft, die der Kohen dem Weibe mitteilt. Und die auf den ersten Blick so abschreckenden Meji haMorim haMe´orerim – die "Wasser der Bitternisse der Verfluchten" (Num. 5,18) -- sind in der Zahl 841 dasselbe wie Jeminah, Keziah und Kärän-Hapuch, die Namen der drei Töchter des Ijow, die erst am Ende seines Leidens, nach seiner Selbstüberwindung, aus ihrer Anonymität hervor treten und der verborgenen Dreiheit entsprechen, den Tagen Acht, Neun und Zehn, die seine Sieben Söhne zur Zehnheit ergänzen (Näheres dazu siehe die "Zeichen der Hebräer"). Sie verkörpern auch die drei Gnadengaben des Anfangs, die Vergebung, den Zusammenschluß und die Klarheit. 841 ist die neunte Erscheinung der Mutter (Em, 1-40), und da kann sich auch der Mann der Verwandlung durch sie nicht mehr entziehen. Morim (40-200-10-40), "Bitternisse", ist Mirjam gelesen der Name der Mutter und der Geliebten, der Frau, deren Empfängnis geheimnisvoll ist, denn der Vater bleibt unbekannt, und der Frau, die nicht zu den "anständigen" Frauen gehört, sondern zu den verworfenen. Ehebrecherin und Hure sind mit demselben Namen benannt, weil der fehlgeleitete Verstand der "normalen" Männer ihr so bitteres Leid zugefügt hat, daß diese Besessenen sie des Sohnes und des Geliebten beraubten.

Und was das "Verflucht-Sein" betrifft, so heißt es auf hebräisch Arar (1-200-200), das ist die Intensiv-Form von Ur (1-6-200), "Leuchten, Erleuchten", und Or (genauso geschrieben), "Licht", worin das Prinzip des Stieres und das Prinzip des Menschen sich treffen. In Arar, dem "Fluch", ist Rejisch, das Prinzip des Menschen verdoppelt, das heißt: er muß im Kontakt mit sich selbst und dem Artgenossen das elementare und einfache Wesen des Stiers wieder finden, denn er bleibt auch fürderhin in der Dualität von Tierheit und Gottheit, das ist sein "Fluch". Aläf, das Zeichen der Eins, ist einfach nur scheinbar, in Wirklichkeit aber dreifach, wie seine Gestalt es uns zeigt. Und auch noch das Erbe der Hörner oder Geweihe tragenden Tiere, die damit ihre Rivalenkämpfe austragen um die weibliche Gunst, muß der menschliche Mann mit dem Erbe der Affen verschmelzen, die solche Waffen nicht kennen, weil die Frau sich jedem hingiebt, aber nicht von jedem empfängt.

Wenn wir weiterhin fragen, woraus jene Meji haMorim haMe´orerim, jene "bitteren und verfluchten Wasser", bestehen, die das Weib trinken muß, dann hören wir, daß sie die "Wasser der Heiligen" sind, denen Staub vom Boden der Wohnung des "Herrn" beigefügt wurde: welakach haKohen Majim Kedaschim biCheli Charäss umin ha´Ofar aschär jihejäh beKarka haMischkan jikach haKohen wenathan äl haMajim -- "und es nehme der Kohen Wasser der Heiligen in einem irdenen Gefäß, und von dem Staub, der da ist auf dem Boden der Wohnung, nehme der Kohen und gebe zu den Wassern dazu" (Num. 5,17). Das giebt er ihr nachher zu trinken, und was sich so anhören könnte, als würde die Frau hier gezwungen, den Urin der Priester zu trinken vermischt mit dem Staub von deren Tempel, oder als Umschreibung für den Geschlechtsakt (Wasser der Saft, Spermien der Staub) -- das klingt noch delikater, wenn man weiß, daß mit dem Wort Kadaschim nicht nur die "Heiligen" bezeichnet werden, sondern auch die männlichen "Tempel-Prostituierten". Und als solche könnten die Priester gelten, die es mit jeder Frau trieben, die es verstünde, sie zu erregen, sei es im Beichtstuhl, um die Buße direkt zu kassieren, oder auf dem Altar, um ihr die Hostie verwandelt zu spenden. Ach wenn die Frauen nur genug Männer fänden, die sie ohne Inbeschlagnahmung liebten, dann müßten sie weniger durchdrehen.

Von allem Perversen ist hier die Rede, aber nicht nur, denn Majim Kedaschim sind "Heilige Wasser", geheiligte Zeiten. Und wenn es die "Wasser der Heiligen" sind, dann sind es die Zeiten, die durch sie hindurch gehen mußten, damit sie zu Heiligen würden, im wahren Sinn solche, die nichts für sich persönlich verlangen; und wenn nur ihre überströmende Liebe von ihnen abfließen kann, sind sie schon zufrieden. Majim Kedaschim hat dieselbe Zahl wie Bath Belia´al, "Tochter der Verderbnis", von der Chanah, die "Begnadete", zu Eli, "meiner Höhe", so spricht: El thithen Ath Amathcha liFneji Bath Belia´al ki meRow Ssichi we Chassi dibarthi Ed henah -- "Kraft gieb Du deiner Magd bis zum Antlitz der Tochter der Verderbnis, denn ich habe aus der Menge meines Nachsinnens und meiner Zurücksetzung geredet, ewig Zeuge sind sie" (1.Sam. 1,16). Diese unfruchtbar gebliebene Frau nennt sich selber verdorben, während dies doch in Wahrheit die Söhne des Eli sind, des amtierenden höchsten Priesters, wie wir nachher erfahren (in 1.Sam. 2,12-17). Eine Folge seines Namens ist dies, denn Eli (70-30-10) bedeutet wie gesagt "meine Höhe". Auf der Höhe, die er erklommen, ist er so stolz und so abgehoben, daß er sich nicht darum bekümmert, was seine Söhne betreiben, die Bneji Belia´al, "Söhne der Verderbnis" -- die als Priester das Volk Issrael um seine Opfer betrügen. Und durch diese Frau, die er zunächst für eine Betrunkene hält, kommt seine Höhe zu Fall, mit Schmu´el, ihrem Sohn (bei uns genannt Samuel), den sie nach dieser Begegnung gebiert, beginnt eine vollkommen neue Epoche. Denn er stammt nicht mehr von Lewi, sondern von Äfrajim – und über Jossef, dessen Vater, von Rachel, der Mutter des Lammes. Und unter seiner Ägide wechselt die entscheidende Macht von Lewi, dem Dritten der Leah, und seinem Samen über auf Jehudah, ihren Vierten, in Dawid (4-6-4), dem Geliebten, und seinem Haus.

Die heiligenden Wasser gießt der Kohen "in ein irdenes Gefäß" -- beCheli Charäss -- das muß auch heißen: "in ein taubstummes Organ (beCheli Chorasch)" -- also in eines, das aufgrund seiner Beschaffenheit das Wort weder hören noch aussprechen kann und es somit im Geheimnis bewahrt -- wie diese Frau das Geheimnis des Vaters. Denn Chanah, die "Gnade", ist unsere Anna, in der Legende die Mutter von Maria, der Mutter von Jesus. Und in den schönen Darstellungen der "Anna selbdritt" sehen wir sie als Mutter-Göttin, und die Maria ist genauso ein Kind auf ihrem Schooße wie der Jesus-Knabe, und von dem Vater fehlt jede Spur. Ihr Mann heißt El-kanah, zu deutsch "die Gottes-Kraft wirbt, bringt hervor" – aber um Chanah hat sie umsonst geworben, sie hat bei ihr bis dahin nichts hervorrufen können als bitteren Schmerz. Der Ausdruck: umin ha´Ofar aschär jihejäh beKarka haMischkan -- "und von dem Staub, der da ist im Boden der Wohnung" -- hat die Zahl 1869, das ist dreimal die 623 von Isch we´Ischah, "Mann und Frau", von Ruach haKadosch, "Geist der Heiligung", und von Row leHoschia -- "Viel zu Befreien"! Denn jede Menge giebt es zu befreien zwischen dem Mann und der Frau durch den Geist der Heiligung jetzt!

Daß diese Andeutung in die richtige Richtung hingeht, das wird bestätigt vom Resultat : we´Em lo nit´moh ha´Ischah uT´horah Hi wenikthoh wenisroh Sora -- "und die Mutter hat sich nicht verunreinigt, die Frau, die Reine ist sie, und unschuldig ist sie, und sie darf sich als Samen aussäen" (Num. 5,28). Auch noch der letzte Vers desselben Kapitels bekräftigt den Sinn der Aussage: wenakah ha´Isch me´Awon weha´Ischah haHi thissah äth Awonah -- "und frei von der Schuld wird der Mann, und die Frau, ja sie selber, nimmt hinweg ihre Schuld". Er bleibt passiv, ihm geschieht es, sie aber ist aktiv, sie erträgt ihre Schuld, erhöht und vergiebt sie und kann sich im Samen verströmen.

Awon (70-6-50), "Schuld", stammt aus derselben Wurzel wie Anah (70-50-5), was nicht nur „Antworten“ und „Erhören“ bedeutet, sondern auch "Vergewaltigen" und "Mißbrauchen". Und frei von seiner Schuld des Mißbrauchs der Frau kann der Mann gesprochen werden nur dann, wen er von dem Geist der Eifersucht, der ihn überkam und überwältigen mußte, egal wie die Frau sich benahm, hier befreit wird, auch und gerade dann, wenn sie den Samen eines anderen Mannes empfing, so daß wir von hier aus erst den Jossef, den Mann der Maria, würdigen können.

Und auch wenn wir das Lo (30-1) des 28. Verses bejahend verstehen -- "das Weib verunreinigt sich dem Einen zuliebe" -- so ist doch im Verse zuvor schon gesagt: wehischkoh Ath haMajim wehajthoh Em nitemoh wathim´ol me´Ol be´Ischah uwa´u wah haMajim haMe´orerim leMorim wezawthoh Witenoh wenafloh Jerechoh wehajthoh ha´Ischah le´Elah beKäräw Amoh -- "und sie trinkt das Du-Wunder der Wasser, und sie wird eine unreine Mutter, und seit dem Joch war sie ihrem Manne untreu, und es kamen in sie die Wasser der Verfluchten hinein, zu den Bitternissen hinzu, und ihr Bauch schwoll an und ihr Hintergrund fiel -- und die Frau wird im Inneren ihres Volkes zur Göttin". So steht es wortwörtlich da und ist doch kaum zu glauben. Selbst von den Wassern der Verfluchten wird sie noch schwanger und gebiert sich neu in der Tochter, die das Joch der falschen Treue von sich wirft, und da fällt von ihr ab die Verdrängung, es bedarf ihrer verlogenen Rücksicht nicht mehr, und ihre göttliche Schönheit wird sichtbar.

Die Wasser der Heiligen aber sind zu den Wassern der Verfluchten geworden erst durch den Zusatz "vom Staube des Bodens der Wohnung" – denn diejenigen, die in dieser Zeugung entstehen, gleichen Verfluchten, die sich in die Vereinzelung stürzen, in einem abgetrennten Leib sich verkörpern und erst nach einem langen Weg wieder Heilige werden. Auch daß die Heiligen selber zu Verfluchten werden, können wir sehen. Denn sie, die niemals geleugnet haben, daß sie gewöhnliche Sterbliche sind, wurden durch erlogene Legenden in Fantome verwandelt und so dem Volke geraubt, das sich nach Heiligen sehnt. Und mit dem Bodensatz dieser Wohnung, die ja die "Einwohnung des Herrn" in der Welt ist, sind sie sogar sehr intim in Berührung gekommen, da ein Heiliger, der auch nur vor dem geringsten Dreck in der Wohung zurückschreckt, ein Scheinheiliger ist.

Karka (100-200-100-70), "Boden", ist zugleich auch die "Decke", da jeder Boden die Decke des darunter Gelegenen ist -- selbst der Erdboden! Und dieser Boden, der das Untere an das Obere und das Obere an das Untere bindet, auch wenn er sie trennt, ist in der Zahl dasselbe wie Eth (400-70), "Zeit" -- die ja auch zerteilt ist in Schichten und in Geschichten, die den Generationen begegnen. Wie unsere Ahnen der Boden sind, auf welchem wir stehen, so werden auch wir zum Boden der Kommenden werden. Karka haMischkan, der "Boden der Wohnung", hat die Zahl 885, und dieselbe hat auch Malkath haSchomajim, die "Königin der Himmel" -- und sie ist das Fünffache, also die Essenz, von beGan Edän, "im Garten der Wollust". Der Staub eint im Hebräischen "Fliegen" und "Fruchten", und wenn er vom Boden dieser Wohnung herkommt (die ja gleichbedeutend mit der Schechinah ist, der weiblichen Anwesenheit Gottes in dieser Welt), ist er das Gewürz, das die Heiligen Wasser genießbar erst macht für uns sterbliche und heillose Wesen -- er ist der Samen des Weibes. Und so ist es doch gut, und aus dem Fluch ist wieder der Segen geworden.
So weit dieser Ausflug in Zahow, das "Gelbe", das die Farbe der Galle ist, der Bitternis, der Verwechslung, des Neides und der Eifersucht. Und nur ein Wort noch zu dieser: während die Männer sich darin noch berufen können auf die tierischen Rivalenkämpfe als Vorbild, ist dies den Frauen verwehrt, da die weiblichen Tiere in der Natur niemals um ein männliches streiten. Denn das Angebot an männlichen Samen ist überreichlich vorhanden, und umso absurder wirkt die weibliche Eifersucht bei den Menschen, da sie nur aus der erzwungenen Fixierung der Frau auf einen einzigen Besamer entstand. Wir versenken uns nunmehr in den neuen Fall von Aussatz, der mit Zahow, dem Gelben, verbunden ist und an Mann und Frau haftet, und bemerken wie nebenbei, daß schon dreizehn Fälle von Aussatz diesem Fall vorausgingen, denn dreizehn Mal kam das Wort Zora´ath bis hierher vor (dreimal im ersten Kapitel, sechsmal im zweiten, einmal im dritten und dreimal im vierten). Dreizehn Mal ist uns nun schon die Gestalt der Zeit als Angst vor dem Bösen der Zeit und/oder in der Gestalt ihres Freundes erschienen. Und zum vierzehnten Mal wird sie hier genannt, die doppelte Sieben erfüllt sich, die beiden Seiten dieser Welt treffen zusammen, und die Vier Wochen der Auslieferung, die bisher vergingen, sind auf die zweimal Sieben zurück geführt worden, weil ein jeder, der Mann und die Frau, die Sieben doppelt erlebt, als Getrennter und als Verbundener, als Kranker und als Geheilter.

Die Vierzehn steht ganz im Zeichen der Frau: sie ist die Verbindung der Vier mit der Entfaltung der Vier, das ist die Zehn (1+2+3+4=10). Und doch entscheidet im Manne sich hier, ob er sich trotz allem wie Dawid (4-6-4) als Dod (4-6-4), als "Geliebter", empfindet oder die Liebe der Göttin zurückweist, weil sie neben ihm auch noch andere Liebhaber hat. Zur zweiten Zehn fehlen der Vierzehn noch Sechs – und zweimal Sieben Jahre hat Ja´akow um die Schwestern Leah und Rachel gedient und noch einmal Sechs Jahre für seinen Erwerb, den er brauchte, um sein Haus zu erhalten und nach Kanaan umzukehren. Sehen wir also zu, daß wir die Vierzehn begreifen, mit der Rachel, die "Mutter des Lammes", erst ganz zu ihm gehört.

We´Isch o Ischah ki jihejäh wo Näga baRosch o weSakan weroah ha Kohen Ath haNäga -- "und Mann oder Weib, wenn in ihm ein Mal ist am Kopf oder im Bart, dann soll der Kohen das Wunder des Males ansehen". Rosch (200-1-300), "Haupt", ist auch "Prinzip, Anfang", und Sakan (7-100-50), der "Bart", auch das "Alter" so daß dieser Satz auch heißen muß: "und Mann oder Weib, wenn in ihm geschieht die Berührung, im Anfang oder im Alter, dann nimmt wahr wer wie sie ist der Berührung Du-Wunder". Vom frühesten Anfang bis in das höchste Alter hinein ist es der Kohen in uns, der wie sie ist, die weiblichen Himmels-Heerscharen, ihr Vorposten gleichsam in jedem von uns und damit das Unterpfand ihres Sieges, der die Berührung empfindet, die auch zum Schlag werden kann. Und immer ist sie von der Sehnsucht durchdrungen, das Wesen jenseits der eigenen leiblichen Grenzen zu erreichen und anzutreffen. Aber ein Totschlag geht immer ins Leere, denn der Andere, der ja erreicht werden sollte, ist erschlagen, ist nicht mehr da.

Hätten wir eine Geschichte der Berührung zu schreiben, dann wäre sie eine traurige Rekapitulation unserer Entfernung von ihr und von der Natur, über die es die heute noch siegreiche Rasse am weitesten brachte. Es tritt zu Tage besonders kraß im Vergleich einer "Modernen" mit einer "Primitiven", welch letztere ihr Kind so lange stillt, bis es auf eigenen Beinen stehen und gehen kann -- und während dieser Zeit ist sie durch ihr häufiges Stillen vor einer erneuten Empfängnis geschützt, weil sie einem zweiten Kind nicht soviel Berührung zu geben vermöchte, wie es notwendig ist. Mit dem Sieg der Weißen Rasse hat die Berührungslosigkeit und die Unerreichbarkeit um sich gegriffen, und gleichzeitig damit hat sich vor den Kohen ein eiskalter Ideologe geschoben, der nunmehr sogar noch die Zeugung des Kindes von der Berührung abtrennte. Und doch kann der wirkliche Kohen niemals ganz entfernt werden, er ist und bleibt der, welcher die Berührung, in welcher Form auch immer wahrnimmt, und seiner Wahrnehmung entsprechend konstellieren sich die Zewaoth, was im Extremfall bis zur Selbstverstümmelung führt. Diese ist das Final-Stadium der Krankheit: die "Autolyse", die immer mit der "Heterolyse" einhergeht, die Selbst-Zerstörung mit der Zerstörung des Anderen, denn ein jeder, der den Anderen zerstört, zerstört damit auch sich selber, und ein jeder, der sich selber zerstört, versucht damit den Anderen zu zerstören, seinen Vergewaltiger von einst, den er verinnerlicht hat und mit dem er im Tode verschmilzt.

Isch o Ischah, "Mann oder Weib", spielt keine Rolle, und doch heißt es dann: ki jihejäh wo Näga -- "wann in ihm ein Mal ist" -- oder: "wenn in ihm die Berührung geschieht" -- und das ist auf den Mann zu beziehen. Ischah ist im Hebräischen eindeutig weiblich, und nicht wie "das Weib" sächlich im Deutschen, es giebt in jener Sprache genauso wenig ein Neutrum wie im Französichen, also keine Möglichkeit, sich dem Geschlechter-Gegensatz zu entziehen. Aber dann klingt es ja so, als ob sich in der Frau gar keine Berührung ereignet, was aber nicht sein kann, da doch ausdrücklich der Mann und die Frau aufgerufen sind. Der Widerspruch ist nur dadurch zu lösen, daß wir den "Mann" als den "Jenseitigen" sehen, so wie auch der "männliche" Gott der Jenseitige ist, der hier Abwesende gegenüber der Schechinah, seiner weiblichen Einwohnung in dieser Welt. Und immer wenn eine Berührung geschieht, egal ob in der Frau oder im Mann, sei es durch die Haut oder durch die Sinnesorgane, die eine Spezialisierung des Tastsinnes sind, oder durch eine Empfindung aus dem Inneren des Leibes, immer ist da betroffen der Mann als Jenseitiger, als "innerer Mensch", dem auch der Leib noch äußerlich ist. Er ist es, der als verborgener Vater in das Innere der Mutter-Göttin hinein geht und sie befruchtet; und so unsichtbar wie der Fallos in der Vagina, so unsichtbar bewohnt er auch uns. Er ist kein Mann, dem wir etwas vorgaukeln könnten, und ob unsere Empfindung seiner Liebe ächt ist, das spürt er sofort.

Auch der "menschliche" Mann ist "jenseitig" insofern er seine eigene Ehe als Ordnung zerstört, ja zerstören muß, weil er nicht als ein Einziger, sondern vielfältig auftritt, unter anderem auch als Rivale des Gatten, als Objekt der Begierde von dessen Frau, und sei es in ihren Träumen, auch wenn er garnichts dazutut, als nur er selber zu sein. So ist er ein "Jenseitiger" in Bezug auf die Vaterschaft, die er ungewiß macht im Gegensatz zur Offenbarkeit der Mutter. Und somit leitet er schon zum Kohen hinüber, dem Mann, der wie sie ist, die weiblichen Heerscharen, die den Weg freiräumen für das Göttliche Kind. Auch wenn er es hier noch lange verleugnet, ja selbst dann, wenn er verkleidet als "Gen-Technologe" die Ungewißheit des Vaters abschaffen möchte, indem er die Zeugung des Kindes in seine Hand nimmt und sie stattfinden läßt in seiner Retorte, steht er doch schon auf der anderen Seite und untergräbt wie versessen sein eigenes System. In seiner Verblendung maaßt er sich an, was seinem Vorgänger, dem Pseudopriester, noch nicht ganz gelang, obwohl er sich mächtig ins Zeug gelegt hatte, nämlich die Mutter vollständig kontrollierbar zu machen. Die Antwort der Zewaoth wird entsprechend ausfallen.

Das scheinbare Übergewicht, das hier der Mann vor der Frau hat, indem die Berührung (oder die Plage) sich in ihm ereignet, wird dadurch aufgewogen, daß Sakan (7-100-50), "Bart" und "Alter", in der Zahl dasselbe ist wie Nekewah (50-100-2-5), "Weiblich", wörtlich: "Habend ein Loch". Und das bedeutet, daß jeder Mann, dem ein Bart wächst -- also Haare in seiner unteren Gesichtshälfte, um das Loch seines Mund herum -- sich dieses Loches bewußt werden sollte, um die Fähigkeit zu erwerben, sich in die Frau einzufühlen. Sein eigener Mund mit der Zunge darin kann ihrer orgiastischen Potenz so entsprechen, wie er es als mundloser Mann niemals vermöchte. Und auch das ist ein Gleichnis: der Mund eines Dichters kann die Frau Welt so sehr entzücken wie es der Stab eines Herrschers nie könnte.

Das hebräische Wort für "Männlich" ist Sachar (7-20-200) und bedeutet zugleich "Erinnern", enthält also die Fähigkeit, durch das "Zeit-Loch" hindurch mit dem nicht Anwesenden zu kommunizieren. Und die Haare seines Bartes erinnern ihn daran, daß er die kindliche Unschuld verlor und sie nur dann wieder erreicht, wenn er männlich und weiblich vereint. Wegretuschiert wird heutzutage das Faktum, daß die alternde Frau zumindest den Ansatz eines Bartes entwickelt, weil sich im Alter die Geschlechter, die in der Jugend im reizenden Gegensatz stehen, einander annähern, ganz natürlich und ganz von selber -- oh gesegnetes Alter! Die Berührung, die hier im Mann-Frau-Sein geschieht dem innersten Menschen, findet statt unter der Bestimmung: beRosch o weSakan -- "im Prinzip oder im Alter" – und wenn wir das bedenken, wird uns klar, daß wir sie prinzipiell spüren in jedem Alter, sie uns im langsamen Schwinden der Kräfte aber noch mehr beglückt, weil wir uns dem Ursprung wieder annähern und O (1-6), "Oder", nicht mehr aus- sondern einschließend sehen. Die Verbindung der Eins mit der Sechs ist im Oder gegeben, der Sechs gewöhnlichen Tage mit dem Einen, dem Siebten, die nur zusammen den Weg in die im Glanze verborgenen restlichen Drei Tage eröffnen.

BeRosch ist auch bor-Esch zu lesen, "läuterndes Feuer", und beSakan auch Basakan, "ihr Blitz" -- und das "ihr" ist hier der weibliche Plural, sodaß jede einzelne Frau an diesem Blitze nur insoweit Anteil hat, als sie darin zusammen steht mit allen anderen Frauen. Dem hält nur stand der Bar-Esch, wie beRosch auch noch zu lesen ist, der "Sohn des Feuers" und der Mann, der von "ihrem Blitz" nicht ausgelöscht wird, sondern gereinigt.
Weroah haKohen Ath haNäga wehine Mar´ehu amok min ha´Or uwo Sse´or zahow dak wetime otho haKohen Näthäk Hu Zora´ath haRosch o haSakan Hu -- "und wahr nimmt der Kohen der Berührung Du-Wunder, und siehe da! seine Wahrnehmung ist tiefer als das Bewußtsein und in ihm ist eine Pforte gelb fein, und für Tame soll sein Du-Wunder der Kohen erklären, der Aussatz des Anfangs oder des Alters, Er selbst" -- so heißt es jetzt weiter. Und wir bemerken zuerst, daß Zahow, das "Gelbe", das in der gesamten Thorah nur hier in diesem Abschnitt vorkommt, sofort mit Dok (4-100) zusammen auftaucht, was soviel bedeutet wie "Fein, Dünn oder Leise". Dak ist auch der "hauchdünne Schleier" vor unseren Augen, der uns die Dinge nicht so zu sehen erlaubt, wie sie sind, sondern wir wie sie zu sehen begehren, ein Fänomen, das von den Indern Maya genannt wird. Bei den Hellenen ist Maja die Mutter des Härmes, auch er ist ein ausgemachter Betrüger, und unser Wonnemond Mai hat seinen Namen von ihm, weil die sich verlieben sich so gerne täuschen. Or (70-6-200) ist auch Iwer zu lesen, so daß überall da, wo wir bisher von der Haut sprachen, vom Bewußtsein und vom Erwachen, auch „Blind und Verblendet“ steht. So heißt es hier auch: „sein Sehen (seine Wahrnehmung) ist tiefer als die Verblendung“ – denn Hineh (5-50-5) ist Henah, die weibliche Vielheit, und sie verhilft ihm dazu, weil ihre Zahl die vergangene Einheit doppelt an die gegenwärtige bindet.

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