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FISCHER, Hans Albrecht, Prof. Dr.; geb. Schönberg/Mecklenburg-Strelitz 31. 05. 1874; gest. Breslau 21. 10. 1942; WG.: Vater Pastor, 1892 Abitur Gymnasium Wismar, Studium Rechtswissenschaft Univ. Halle, Berlin, Rostock, erste jur. Staatsprüfung 1896, 29. 03. 1897 Promotion Univ. Rostock, Wehrdienst, 1901 zweite jur. Staatsprüfung, 03. 05. 1903 Habilitation Univ. Rostock, 14. 12. 1903 ao. Prof. Univ. Rostock, 01. 10. [25. 08.] 1909 ao. Prof. Univ. Gießen, 01. 04. 1912 o. Prof. Univ. Gießen, 01. 10. 1916 Prof. Univ. Halle (Nachfolge Rudolf Stammler), 01. 04. 1918 Prof. Univ. Jena, 1929 Prof. Univ. Breslau, die Besetzung des Lehrstuhls mit Walter Schönfeld scheitert, so dass der Lehrstuhl bis 1945 unbesetzt bleibt; F.: bürgerliches Recht; Verö.: Vis maior im Zusammenhang mit Unmöglichkeit der Leistung 1897 (Dissertation), Der Schaden nach dem Bürgerlichen Gesetzbuche für das Deutsche Reich 1903 (Habilitationsschrift), Die Rechtswidrigkeit mit besonderer Berücksichtigung des Privatrechts 1911, Bereicherung und Schaden 1913, Subjekt und Vermögen 1923, Rudolf Eucken und die Rechtsphilosophie 1927, Familie und Erbe 1936; Son.: Kürschner 1926, 1928/1929, 1931, 1935, 1940/1941

FLEISCHMANN, (Michael) Max, Prof. Dr.; geb. Breslau 05. 10. 1872; gest. Berlin 14. 01. 1943; WG.: 1891 Studium Rechtswissenschaft, Staatswissenschaft, Geschichte Univ. Breslau, 1896 Promotion, Justizdienst Halle, 1902 Habilitation Univ. Halle, 1910 LB, 1911 ao. Prof., 1919 o. Prof. Univ. Königsberg, 1921 Prof. Univ. Halle, 1925/1926 Rektor, 1930 Gesandter bei Haager Konferenz (Völkerrechtskodifikation), 1935 Zwangspensionierung; F.: Staatsrecht, Verwaltungsrecht, kirchliches Recht und seine Geschichte, Völkerrecht, internationales Recht, Auslandsrecht; Verö.: Anselm von Feuerbach der Jurist als Philosoph 1905, Völkerrechtsquellen 1905, Deutsches Verfassungserbgut von Reich zu Reich 1928; Son.: Kürschner 1925, 1926, 1928/1929, 1931, 1935, Pauly Walter Max Fleischmann und das öffentliche Recht in Halle in: Hallesche Rechtsgelehrte jüdischer Herkunft 1996, 33, DBE, Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 3, Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft in Republik und Diktatur 1914-1945, 1999, 272

FLUME, Werner, Prof. Dr. Dr. h. c.; geb. Kamen/Westfalen 12. 09. 1908; gest. Bad Godesberg 28. 01. 2009; WG.: Abitur Hamm, SS 1927 Studium Geschichte, alte Sprachen, dann Rechtswissenschaft Univ. Tübingen (Philipp Heck), Berlin, WS 1927/1929 Bonn, WS 1928/1929 Berlin, SS 1929 Bonn, 1930 erste jur. Statsprüfung, Juli 1931 (bzw. 1932) Promotion Univ. Bonn (Fritz Schulz), WS 1931/1932 Ass. Univ. Berlin (Fritz Schulz [bald entfernt, 1939 Oxford]), Anfang 1939 im Kern Habilitationsschrift abgeschlossen, aber ab 1933 Habilitation der Univ. Berlin wegen der Nähe zu Fritz Schulz und wegen Protests gegen den Boykott der Vorlesungen entsprechender Professoren politisch nicht opportun, Rechtsanwalt, Syndikus, Unternehmensjurist in Druck- und Verlagskonzern, 1944 Einberufung, 1945 Flucht aus sowjetischer Besatzungszone, kurze Kriegsgefangenschaft der Vereinigten Staaten von Amerika, Tätigkeit in einem Druck- und Verlagsunternehmen in Dortmund, Justitiar eines Hüttenwerks, Veröffentlichungen (in) Der Betrieb, 1946 Habilitation (Fritz Schulz/Wolfgang Kunkel) Univ. Bonn (auf Grund des Aufsatzes Die Vererblichkeit der suspensiv bedingten Obligationen nach klassischem römischem Recht), 1947 Priv.-Doz. Univ. Bonn, 01. 04. 1949 o. Prof. Univ. Göttingen (Lehrstuhl Wolfgang Kunkels, nach Absage Franz Wieackers und unter Übergehung des Listenzweiten), 1954 Univ. Bonn (neuer Lehrstuhl für Steuerrecht, gefördert von Fritz Schulz, 1957 auch formale Übernahme des noch nach Wolfgang Kunkel verwaisten romanistischen Lehrstuhls), 1976 emeritiert, 2003 aktive Arbeit beendet; F.: bürgerliches Recht, römisches Recht, Steuerrecht, weiter Handelsrecht, Wirtschaftsrecht, Finanzrecht, Rechtsgeschichte; Verö.: Studien zur Akzessiorität der römischen Bürgschaftsstipulationen 1932 (Dissertation), Eigenschaftsirrtum und Kauf 1948 (Grundlage des Habilitationskolloquiums und der Antrittsvorlesung), Das Rechtsgeschäft 1965, 2. A. 1975, 3. A. 1979, 4. A. 1992, Richter und Recht 1967, Die Personengesellschaft 1977, Die juristische Person 1983, Gesammelte Schriften hg. v. Jakobs Horst Heinrich 1988, Rechtsakt und Rechtsverhältnis 1990, Studien zur Lehre von der ungerechtfertigten Bereicherung hg. v. Ernst Wolfgang 2003; Son.: Berater des Handelsblatts, 1952 Mitglied der Akademie der Wissenschaften Göttingen, 1972 Nordrhein-Westfalen, 1982 Bayern, 1977 Mitglied der British Academy, Festschrift hg. v. Ballerstedt Kurt/Mann F. A./Jakobs Horst Heinrich/Knobbe-Keuk Brigitte/Picker Eduard/Wilhelm Jan 1978 (Schriftenverzeichnis 399-408), 1982 Dr. h. c. Univ. Regensburg, Würdigung NJW 1978, 1964 (Beitzke Günther), Würdigung NJW 1988, 2352 (Kegel Gerhard), JZ 1988, 865 (Gaul Hans F.), NJW 1998, 2796 (Wilhelm Jan), Festgabe 1998 hg. v. Jakobs Horst Heinrich, Würdigung FAZ 10. 09. 2003 (ebo.), NJW 2003, 2659 (Jakobs Horst Heinrich), Zeitschrift für Wirtschaftsrecht 2003, 1691 (Wilhelm Jan), Würdigung Neue Zeitschrift für Gesellschaftsrecht 2003, 865 (Altmeppen Holger), FAZ 11. 09. 2008 (Jakobs Horst Heinrich), SZ 12. 09. 2008 (Prantl Heribert), Schüler Eduard Picker, Jan Wilhelm, Horst Heinrich Jakobs, Brigitte Knobbe-Keuk, Nachruf SZ 31. 01. 2009 (Müller Reinhard), familiäre Beziehung zu Jochen Abr. Frowein, Manfred Landfester, Würdigung Deutschsprachige Zivilrechtslehrer 2, 2010, 323 (Lobinger Thomas)

FORSTHOFF, Ernst, Prof. Dr. Dr. h. c.; geb. Laar bei Duisburg 13. 09. 1902; gest. Heidelberg 13. 08. 1974; WG.: Großvater Gutseigentümer in Gruiten zwischen Wuppertal und Düsseldorf, Vater (Heinrich Forsthoff *01. 02. 1871) Pfarrer (konservativ und national mit lebhafter Anteilnahme an den großen theologischen Fragen seiner Zeit, 1910 promoviert, 1918 Lizentiat der Theologie, 1933 höhere Ämter bei der Glaubensgemeinschaft deutscher Christen), 1906 Mülheim an der Ruhr, Volksschule, 1912 staatliches Reformgymnasium, 1921 Studium Philosophie, Rechtswissenschaft Univ. Freiburg, 1922 Marburg, nach einem Semester Freiburg im Breisgau, Sommersemester 1923 Bonn (Carl Schmitt, "ein Glücksfall"), keine Bohème, keine Künstlerfreunde, keine Revolte, keine tragischen Liebschaften, keine Burschenschaft, Juni 1924 erste jur. Staatsprüfung (gut), 1925 Promotion (Carl Schmitt, sehr gut), März 1928 zweite jur. Staatsprüfung Berlin (ausreichend), Justizdienst Preußen, bald beurlaubt, vom Vater finanziell unterstützt bis zum Zusammenbruch der Beamtenbank, Habilitation bei Carl Schmitt an der Handelshochschule in Berlin wegen Fehlen des Habilitationsrechts nicht möglich, auf Empfehlung Rudolf Smends Fühlung mit Victor Bredt in Marburg, von diesem abgelehnt, Habilitation bei Richard Thoma in Bonn aus unbekannten Gründen gescheitert, Antrag zurückgezogen, am 18. 01. 1930 über Carl Schmitt und Rudolf Smend an Fritz Freiherr Marschall von Bieberstein in Freiburg im Breisgau vermittelt, 1930 Habilitation Univ. Freiburg im Breisgau, Privatdozent mit Landesstipendium, Freiburger politische Gesellschaft, u. a. Bekanntschaft mit Franz Wieacker, erste Schriften Anwendungen von Carl Schmitts Theorie des totalen Staates, 1933 o. Prof. Frankfurt am Main (mit Unterstützung Carl Schmitts), 1935 Prof. Univ. Hamburg (mit Unterstützung Carl Schmitts), nach Verärgerung Curt Rothenbergers auf politischen Druck 1936 Prof. Univ. Königsberg (Nachfolge Paul Ritterbusch), Abwendung von Carl Schmitt, Vorbereitung des Lehrbuchs des Verwaltungsrechts, wegen der militärischen Gefahren im Osten (01. 10.) 1941 Wechsel an die Univ. Wien (Nachfolge Adolf Merkl), Konflikt mit Gauleiter Baldur von Schirach (politisch und weltanschaulich nicht geradlinig genug, um als Rechtslehrer im nationalsozialistischen Sinne gelten zu können), (nach eineinhalb Monaten?) 1941-1943 Lehrverbot Univ. Wien und Bewachung durch die geheime Staatspolizei, 31. 01. 1942 Wehrmacht (Bürokraft bei Ersatzverpflegungsbataillon Wien), Erklärung, sich der Ausübung des Lehramts vorläufig enthalten zu wollen, mehrere Monate in Ausbildungslager der Wehrmacht, (auf Antrag Walter Jellineks) 16. 03. 1943 Univ. Heidelberg (Nachfolge für den nach Hamburg gewechselten Herbert Krüger auf dem Lehrstuhl Gerhard Anschützs), Vorlesungen im Wintersemester 1945/1946 ausgeführt, im Februar 1946 auf Anordnung der Militärregierung entlassen, ab Herbst 1946 langes Entnazifizierungsverfahren (zunächst Einstufung als Hauptschuldiger erwogen, dann einstweilige Einstufung als Belasteter), ab 1947 (wieder) engere persönliche Verbindung zu Carl Schmitt, Mai 1947 förmlicher Verzicht auf Lehramt, 1947 Oberregierungsrat in der Staatskanzlei des aus Königsberg bekannten neuen Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein (Theodor Steltzer), Referent für Verfassungsrecht und Kirchenrecht, 1949 wohnt Carl Schmitt während der ärztlichen Behandlung seiner Ehefrau in Heidelberg bei der Familie Forsthoff, nach vielen Ehrenerklärungen und Verhandlungen als entlastet erklärt, 1950 Entnazifizierungsverfahren eingestellt, kommissarische Lehrtätigkeit in Frankfurt am Main, in Vertretung des (eigenen) Lehrstuhls Wintersemester 1951/1952 Vorlesungen in Heidelberg, (nach Ruf aus Kiel) im April 1952 Ernennung als o. Prof. Univ. Heidelberg, ab 1957 Ebracher Ferienseminare mit Hilfe von Gutachterhonoraren, vorzeitig emeritiert; F.: Staatsrecht, allgemeine Staatslehre, Verwaltungsrecht, weiter öffentliches Recht, Steuerrecht, Finanzrecht, Verwaltungswissenschaft, Völkerrecht; Verö.: Der Ausnahmezustand der Länder (in) Annalen des deutschen Rechts 1923-1925 (1926) 138-194 (Dissertation), Die öffentliche Körperschaft im Bundesstaat 1931 (Habilitationsschrift), Die Zwangsvollstreckung gegen Rechtssubjekte des öffentlichen Rechts 1931 (mit Tula Simons), Die Krise der Gemeindeverwaltung im heutigen Staat 1932, Der totale Staat 1933 (enthält den Begriff Daseinsvorsorge und belastet trotz Abweichung von nationalsozialistischer Staatsauffassung wegen antisemitischer Ausfälle), 2. A. 1934, Deutsche Geschichte seit 1918 in Dokumenten (Herausgeber) 1935, 2. A. 1938, 3. A. 1943, Öffentliches Recht (Textsammlung, Herausgeber) 1935, Die Verwaltung als Leistungsträger 1938, Deutsche Verfassungsgeschichte der Neuzeit 1940, 2. A. 1961, 3. A. 1967, 4. A. 1972, Recht und Sprache 1940, 2. A. 1964, 3. A. 1971, Grenzen des Rechts (Vortrag) 1941, Lehrbuch des Verwaltungsrechts 1950, 2. A. 1951, 3. A. 1953, 4. A. 1954, 5. A. 1955, 6. A. 1956, 7. A. 1958, 8. A. 1961, 9. A. 1966, 10. A. 1973, Verfassungsprobleme des Sozialstaats 1954, Rechtsfragen der leistenden Verwaltung 1959, Der Staat als Auftraggeber 1963, Rechtsstaat im Wandel (Aufsätze hg. v. Frey Klaus) 1964, 2. A. 1976, Strukturwandlungen der modernen Demokratie 1964, Stadt und Bürger in der modernen Industriegesellschaft 1965, Der Verfassungsschutz der Zeitungspresse 1969, Der Staat der Industriegesellschaft 1971; Son.: August Wilhelm Heinrich Ernst Forsthoff, evangelisch, zunächst fasziniert von der konservativen Revolution und vom Nationalsozialismus stellt er neben die Eingriffsverwaltung die um Daseinsvorsorge bemühte Leistungsverwaltung, konservativ, Kürschner 1931, 1935, 1940/1941, 1950, 1954, 1961, 1970, 1959 Mitherausgeber Festschrift Carl Schmitt, 1960-1963 Präsident des Verfassungsgerichtshofs Zyperns, 1965 Dr. h. c. Wien, Säkularisation und Utopie (Festschrift) 1967, Festschrift hg. v. Schnur Roman 1972, Würdigung NJW 1972, 1654 (Schneider Hans), NJW 1974, 2120, Juristen im Portrait 1988, 341 (Karl Doehring), DBE, Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 3, Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft in Republik und Diktatur 1914-1945, 1999, 130, Klee Ernst Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2003, 159 (Nationalsozialist durch und durch), Kersten Jens Die Entwicklung des Konzepts Daseinsorsorge im Werk von Ernst Forsthoff Der Staat 44 (2005), Briefwechsel Ernst Forsthoff - Carl Schmitt, hg. v. Mußgnug, D. u. a., 2007 (218 Briefe Forsthoffs, 141 Schmitts), Habilitanden Karl Doehring, Georg-Christoph von Unruh, Roman Schnur, Wilhelm Grewe, Hans Hugo Klein, Michael Ronellenfitsch, Willi Blümel, Karl Zeidler, Meinel Florian Der Jurist in der industriellen Gesellschaft - Ernst Forsthoff und seine Zeit 2011 (Schriftenverzeichnis 498ff.), Schartner Irmgard Die Staatsrechtler der juridischen Fakultät der Universität Wien im Ansturm des Nationalsozialismus 2011

FRAENKEL, Ernst, RA Prof.; geb. Köln 28. 12. 1898; gest. Berlin/West 28. 03. 1975; WG.: Name bereits seit 1792 geführt, jüdische Eltern, Vater (in Festenburg bei Großwartenburg in nordöstlich Breslaus in Preußen 1856 geboren) Kaufmann, 1904 Vorschule, Gymnasium und Realgymnasium in Kreuzgasse, früh verwaist (Vater am 05. 09. 1909 während eines Badeurlaubs gestorben, Mutter 1915), aufgewachsen bei begütertem mütterlichem Onkel Wilhelm Epstein in Frankfurt am Main, 1916 Schulabschluss, 1917 Kriegsdienst, Januar 1919 entlassen, Studium Rechtswissenschaft, Geisteswissenschaften Univ. Frankfurt am Main (Hugo Sinzheimer), Heidelberg, 17. 12. 1921 erste jur. Staatsprüfung (gut), 12. 01. 1925 zweite jur. Staatsprüfung (ausreichend aus dem Notensystem gut/ausreichend), Tätigkeit bei Deutschem Metallarbeiterverband, 1927 Rechtsanwalt Berlin, 09. 05. 1933 Vertretungsverbot, 11. 05. 1933 aufgehoben, 1938 über London Emigration Vereinigte Staaten von Amerika, Studium Rechtswissenschaft, Promotion Univ. Chicago, Staatsbürgerschaft der Vereinigten Staaten von Amerika, 1944-1951 militärischer und juristischer Berater Korea, Rückkehr Vereinigte Staaten von Amerika, 1951 Prof. deutsche Hochschule für Politik Berlin, 1953-1967 o. Prof. FU Berlin (Politologie), 1964 Gründer John-F.-Kennedy-Institut Berlin, 1967 Gürtelrose, mehrere Herzinfarkte, Schlaganfall, ab 1968 pflegebedürftig, 1971 deutsche Staatsbürgerschaft, 1972 Aufgabe der amerikanischen Staatsbürgerschaft; F.: Rechtswissenschaft; Verö.: Zur Soziologie der Klassenjustiz 1927, The Dual State 1941, Der Doppelstaat 2. A. 2001, Deutschland und die westlichen Demokratien 1964, Reformismus und Pluralismus 1973, Gesammelte Schriften hg. v. Brünneck Alexander von Bd. 1ff. 1999ff.; Son.: um 1921 SPD, befreundet mit Otto Kahn-Freund, Franz Neumann, Leo Löwenthal, Otto Suhr, Vorbild Hugo Sinzheimer, Faktoren der politischen Entscheidung hg. v. Ritter Gerhard A./Ziebura Gilbert (Festschrift) 1963, Kürschner 1966, Klassenjustiz und Pluralismus hg. v. Doeker Günther/Steffani Winfried (Festschrift) (Schriftenverzeichnis 551-567) 1973, Ernst Fraenkel, in: Streitbare Juristen 1988, 415 (Brünneck Alexander von), Würdigung Zeitschrift für Politikwissenschaft 1997, 1261 (Steffani Winfried), DBE, Ladwig-Winters Simone Ernst Fraenkel 2009 (415 Schriftenverzeichnis)

FRANK, Hans, Reichsrechtsführer Dr.; geb. Karlsruhe 23. 05. 1900; gest. Nürnberg 16. 10. 1946 (Hinrichtung); WG.: 1919-1924 Studium Rechtswissenschaft Univ. München, Wien, Kiel, 1923 Teilnahme Münchner Putsch (SA-Mitglied), NSDAP, 1924 Promotion, 1927 Rechtsanwalt München, Rechtskonsulent NSDAP, Leiter der Rechtsabteilung der NSDAP-Reichsleitung, bevorzugter Rechtsanwalt Adolf Hitlers als Verteidiger, 1928 Gründung des Bundes nationalsozialistischer deutscher Juristen, 1930 Reichstagsabgeordneter (NSDAP), 1933 kommissarischer Justizminister, Staatsminister der Justiz Bayern, Reichsrechtskommissar für Gleichschaltung der Justiz in den Ländern, Gründer und Präsident Akademie für deutsches Recht, Leiter der Strafrechtskommission mit Roland Freisler, 1934 Reichsminister ohne Geschäftsbereich, Mitglied des Reichstags, 1939-1945 Generalgouverneur für die besetzten polnischen Gebiete mit Residenz im Königsschloss von Kraukau, 1942 Amtsenthebung (Auseinandersetzung mit Himmler), 1945 Flucht nach Bayern, 04. 05. 1945 bei Schliersee festgenommen, 01. 10. 1946 Todesurteil, 15./16. 10. 1946 Hinrichtung durch Erhängen; Verö.: Rechtsgrundlegung des nationalsozialistischen Führerstaates 1938, Im Angesicht des Galgens (1946) 1953, 2. A. 1955; Son.: kath., 1919 Mitglied Freikorps Epp, Mitglied völkische Thule-Gesellschaft, Mitglied deutsche Arbeiter Partei, 1923 SA, NSDAP, Leiter Reichsrechtsamt NSDAP, Gründer Bund nationalsozialistischer deutscher Juristen, Gründungsmitglied Akademie für deutsches Recht, 42 Bände Kriegstagebuch, Bosls bayerische Biographie – 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, hg. v. Bosl, Karl, 1983, 215, Frank N. Der Vater 1987, Schudnagies C. Hans Frank 1989, Klee Ernst Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2003, 160, Frank N. Meine deutsche Mutter 2005, Schenk D. Hans Frank 2006

FREISLER, Roland, RA Dr.; geb. Celle 30. 10. 1893; gest. Berlin 03. 02. 1945 (Bombenangriff); WG.: Vater aus Mähren stammender Diplomingenieur, Schulen in Duisburg und Aachen, 1912 Abitur Kassel (Klassenbester), Studium Rechtswissenschaft Univ. Jena, 1914 Soldat erster Weltkrieg, 1915 Kriegsgefangenschaft Russland (Sibirien, bis Mitte Juli 1920), 1917 Bolschewist (str.), Lagerkommissar, 1920 erste jur. Staatsprüfung Jena (gut), 1921 Promotion Univ. Jena (summa cum laude), 1923 zweite jur. Staatsprüfung Berlin (gut), Mitglied Völkisch-sozialer Block, Februar 1924 (mit Bruder) Rechtsanwalt Kassel (Strafsachen), Stadtparlament Kassel, 1925 NSDAP (Mitgliedsnummer 9679), MdL Hessen-Nassau, 1932 Landtagsabgeordneter Preußen, 1933 Reichstagsmitglied, Ende März 1933 Beamter (Hilfsarbeiter) Justizministerium Preußen, Leiter der Personalabteilung, Ministerialdirektor, Juni 1933 Staatssekretär Justizministerium Preußen, 1933-1945 Staatsrat Preußen, 1934 Staatssekretär Reichsjustizministerium unter Reichsjustizminister Gürtner neben Franz Schlegelberger, 22. 06. 1938 Veröffentlichung eines Gesetzes über Aufstellen von Autofallen im Reichsgesetzblatt erreicht (Todesstrafe mit Rückwirkung, angewandt gegen Max Götze), 1941 vergeblich Nachfolge Gürtner (Thierack) angestrebt, 20. 08. 1942-03. 02. 1945 Präsident Volksgerichtshof (als Niederlage empfunden), Vertreter einer zur Rechtsunkultur degenerierten politisierten Justiz (etwa 2600 Todesurteile des von Freisler geführten ersten Senats); F.: deutsches Recht und seine Geschichte, Strafrecht, Kriminologie; Verö.: Grundsätzliches über die Betriebsorganisation 1922 (Dissertation), Denkschrift Nationalsozialistisches Strafrecht 1933, Leitfaden für die Helfer der Ermittlungshilfe 1938, Deutsches Strafrecht 1941, Sachliches Recht und Verfahrensrecht 1941, Grundfragen des Jugendrechts 1941, Das Rechtsdenken des jungen Europa (1943), Nationalsozialistisches Recht und Rechtsdenken 1943; Son.: ev., Kürschner 1935, 1940/1941, Bucheit G. Richter in roter Robe 1968, Wagner W. Der VGH im nationalsozialistischen Staat 1974, Ortner H. Der Hinrichter Roland Freisler 1993, Stolleis 217, Breuning Stephan Roland Freisler - Rechtsideologien im III. Reich 2003, DBE, Lilla Joachim Die Mitglieder des Reichstags 1933-1945 2004, 155f., 1925 NSDAP, 1931 Bund nationalsozialistischer deutscher Juristen, Mitglied Akademie für deutsches Recht, Teilnehmer Konferenz zur Endlösung der Judenfrage, Klee Ernst Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2003, 163, Der preußische Staatsrat 1921-1933 bearbeitet von Lilla Joachim 2005, 202, Blazek Matthias, Zur Biographie Roland Freislers (in) Journal juristische Zeitgeschichte 2010 35-37

FRICK, Wilhelm, Minister Dr.; geb. Alsenz/Pfalz 12. 03. 1877; gest. Nürnberg 16. 10. 1946 (Erhängen); WG.: Vater Bezirksoberlehrer, Volksschule, Gymnasium Kaiserslautern, 1896 ein Semester Studium Philologie Univ. München , dann Rechtswissenschaft Univ. Göttingen, Berlin, 1900 erste jur. Staatsprüfung München, Staatsdienst Bayern, 1901 Promotion Univ. Heidelberg, 1903 zweite jur. Staatswprüfung, Verwaltungsdienst Bayern, Regierungsakzessist München, 1907 Bezirksamtsassessor Primasens, als untauglich ausgemustert, 1914 Regierungsassessor, auf Antrag Versetzung nach München, Leiter der Kriegswucherabteilung, 1919 Bezirksamtmann und Leiter politische Polizei Polizeidirektion München, Bekanntschaft mit Adolf Hitler, 1923 Oberamtmann, Leiter des Sicherheitsdiensts der Kriminalpolizei München, 1924 wegen Beihilfe zum Hochverrat 15 Monate Festungshaft zur Bewährung, (Teilnahme am Hitlerputsch im November 1923), 04. 05. 1924 Reichstagsmitglied (Nationalsozialistische Freiheitspartei), 01. 09. 1925 NSDAP (Mitgliedsnummer 10), 1926 Beamter im Oberversicherungsamt München, Regierungsrat, 1928 Fraktionsführer NSDAP (12 Abgeordnete), radikal, antisemitisch, 23. 01. 1930-01. 04. 1931 Innen- und Volksbildungsminister Thüringen (erster Minister der NSDAP), 1933 Reichsleiter NSDAP, 30. 01. 1933-1943 Reichsinnenminister, 1934 Innenminister Preußen, allmählicher Machtverlust, 1939 Generalbevollmächtigter für die Reichsverwaltung, 20. 08. 1943 (nach Ablösung als Reichsinnenminister durch Heinrich Himmler) Reichsminister ohne Geschäftsbereich, 1943-1945 Reichsprotektor Böhmen und Mähren, nach 08. 05. 1945 Verhaftung, Internierung im Camp Ashcan in Luxemburg, August 1945 Nürnberg, 01.10. 1946 Todesurteil im Hauptkriegsverbrecherprozess wegen Verbrechen gegen den Frieden,Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit; Son.: ev., Dr. Wilhelm Frick und sein Ministerium hg. v. Pfundtner Hans 1937, 1946 Schlusswort "Ich bin überzeugt, dass kein patriotischer Amerikaner oder Angehöriger eines anderen Landes in gleicher Lage seines Landes an meiner Stelle anders gehandelt hätte", Neliba Günter Wilhelm Frick - der Legalist des >Unrechtsstaats 1992, Lilla Joachim Die Mitglieder des Reichstags 1933-1945 2004, 160f., Reichamtsleiter, 1928 Fachgruppenleiter Verwaltungsfragen der nationalsozialistischen Gesellschaft für deutsche Kultur, erster NS-Minister Landesregierung, Mitglied Akademie für deutsches Recht, Bosls bayerische Biographie – 8000 Persönlichkeiten aus 15 Jahrhunderten, Ergänzungsband hg. v. Bosl, Karl, 1988, 46, Klee Ernst Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2003, 166, Der preußische Staatsrat 1921-1933 bearbeitet von Lilla Joachim 2005, 202

FRIEDMANN, Wolfgang G., Prof. Dr.; geb. Berlin 25. 01. 1907; gest. 20. 09. 1972; WG.: französisches Gymnasium, Studium Rechtswissenschaft Univ. Berlin, Promotion, Richter, 1933 Auswanderung nach England, 1938 Mitglied jur. Fakultät Univ. London, 1947 Prof. Univ. Melbourne (Australien), Prof. Univ. Toronto (Kanada), Prof. Columbia Univ. New York (Vereinigte Staaten von Amerika); F.: Völkerrecht, internationales Recht; Verö.: Legal Theory 1947, 5. A. 1967, Recht und sozialer Wandel 1969, The Changing Structure of International Law 1964, 2. A. 1966; Son.: Kürschner 1970, Nachruf JZ 1972, 749 (Rheinstein Max), NJW 1973, 412 (Kahn-Freund Otto), Jus et societas (Gedenkschrift) hg. v. Wilner Gabriel M. 1979, Jurists uprooted, hg. v. Beatson, J. u. a., 2004, 517 (Bell John)

FRIESENHAHN, Ernst, Richter des BVerG a. D. Prof. Dr.; geb. Oberhausen/Nordrhein-Westfalen 26. 12. 1901; gest. Bonn 05. 08. 1984; WG.: aus sehr religiöser Lehrerfamilie, konsequenter Katholik, 1920 Studium Nationalökonomie, 1921 Rechtswissenschaft, Staatswissenschaft Univ. Tübingen, Bonn, 24. 06. 1924 erste jur. Staatsprüfung (gut), 01. 04. 1925 Ass. Univ. Bonn, 1928 Promotion Univ. Bonn (Carl Schmitt), Kündigung wiss. Ass.-Stelle, Ende 1929 zweite jur. Staatsprüfung (gut), 01. 10. 1929 wiss. Ass., 21. 04. 1932 Habilitation (Richard Thoma) (Staatsrecht, Verwaltungsrecht, Steuerrecht, Völkerrecht), Ende April 1933 Aufnahmeantrag NSDAP (nie bearbeitet, Parteianwärter), Aufnahme SA, Angebot Carl Schmitts für Hauptschriftleitung DJZ abgelehnt, 1934 Abkehr (Austritt) SA, 1935 Vertretung Johannes Heckels, 1938 Privatdozent, 26. 07. 1938 nichtbeamteter ao. Prof., 01. 11. 1939 (unbezahlte Stelle als) apl. Prof. Univ. Bonn, Verhinderung als Hochschullehrer (Königsberg) aus politischen Gründen (antinationalsozialistische Haltung, römisch-katholische Einstellung), Rechtsanwalt OLG Köln, 01. 04. 1946-1970 o. Prof. Univ. Bonn, 1950/1951 Rektor, 1951-1963 Richter BVerfG; F.: öffentliches Recht, Staatsrecht, Verwaltungsrecht, Verfassungsrecht, Steuerrecht, Finanzrecht, Völkerrecht, allgemeine Staatslehre; Verö.: Der politische Eid 1928 (Dissertation), Grundfragen der Staatsgerichtsbarkeit 1932 (Habilitationsschrift nie vollendet und nie vollständig veröffentlicht), Die Verfassungsgerichtsbarkeit der Bundesrepublik Deutschland 1963; Son.: Kürschner 1935, 1940/1941, 1954, 1061, 1966, 1970, Verbindung Vandalia, 1962-1966 Vorsitzender Deutscher Juristentag, Ehrenmitglied Deutscher Juristentag, 1951 Dr. h. c. Univ. Maryland, 1960 Univ. Basel, Bundesverfassungsgericht im dritten Jahrzehnt hg. v. Frowein Jochen/Meyer Hans/Schneider Peter (Schriftenverzeichnis 85-87), Würdigung NJW 1971, 2295 (Leibholz Gerhard), NJW 1977, 187 (Redeker Konrad), Nachruf NJW 1984, 2080 (Isensee Josef), Knütel/Salzwedel In memoriam Ernst Friesenhahn 1985, Würdigung NJW 2002, 1027 (Redeker Konrad), DBE, Stolleis, M., Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 3, Staats- und Verwaltungsrechtswissenschaft in Republik und Diktatur 1914-1945, 1999, 261, Klee Ernst Das Personenlexikon zum Dritten Reich 2003, 168, Die Juristen der Universität Bonn, hg. v. Schmoeckel, M., 2004, 188
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